2016 – Mit dem Mietwagen von New York nach Kalifornien- Teil 1

Donnerstag, 8. September 2016
Ankunft in New York


Wir verließen die Queen Mary 2, standen einige Zeit in der Schlange der Migrationsbehörde und reichten schließlich unsere Pässe rüber. Keine aufwändigen Fragen, keine merkwürdigen Blicke, sondern einfach nur ein Scannen des Passes, der uns wiedergegeben wurde und schon waren wir in den Vereinigten Staaten von Amerika. Das ging leichter als befürchtet.

Straßen von New York
Straßen von New York

Mit unseren ersten Schritten in New York gingen wir zum Taxistand, wo ich Moni gleich mal stehen ließ. Denn jetzt nach so vielen Tagen auf dem Luxusliner Queen Mary 2 hatten wir zum ersten Mal die Gelegenheit das Schiff in seiner vollen Pracht zu fotografieren. Und das dann auch noch mit einer tollen Kulisse, nämlich der Freiheitsstatue bzw. mit den Hochhäusern von Manhattan im Hintergrund. Das ließ ich mir natürlich nicht entgehen, ging zur Bugnase, drückte auf den Auslöser und kehrte dann zu Moni zurück, die neben der Taxireihe mit unseren vier Koffern auf mich wartete.

Grand Central Terminal
Grand Central Terminal

Gelbe Taxen kennt man aus amerikanischen Filmen natürlich. Hier gab es aber nun nicht nur gelbe, sondern auch grün lackierte Taxen. Wir fragten uns schon, ob das eine Bedeutung habe, doch bevor wir einen Taxifahrer fragen konnten, hat ein mit wartender Fahrgast in der Schlange eben genau diese Frage gestellt: „Gibt es einen Unterschied zwischen den gelben und grünen Taxen?“. Die Antwort des Taxifahrers war so verblüffend einfach: „Ja, die Farbe“. Also, Humor haben die Amerikaner, das war damit schon mal belegt. Es gefiel uns, aber es hätte ja in der Tat sein können, dass grüne Taxen nur in Brooklyn fahren dürfen oder irgendwie so eine Regelung.

Chrysler Building
Chrysler Building

Wir blieben ohnehin in Brooklyn. Nachdem wir nämlich unser umfangreiches Gepäck im Wagen verstauten, ließen wir uns zum Best Western Plus Prospect Park Hotel auf der 4th Avenue in Brooklyn bringen. Das sind gerade einmal zweieinhalb Meilen, die in rund einer Viertelstunde gefahren sind. Doch auf diesem kurzen Stück haben wir schon Seitenstraßen gesehen, in denen ich noch nicht einmal tagsüber spazieren gehen möchte. Dabei gilt Brooklyn ja als eines der besseren Viertel von New York.

Yellow Cabs
Yellow Cabs

Doch das Hotel war in der Tat okay. Wir hatten vor der Reise lange nach einem geeigneten Hotel gesucht und schnell festgestellt, dass die Preise bzw. Preis-Leistungsverhältnisse in Manhattan nicht dem entsprechen, was wir auszugeben bereit sind. Also fiel unsere Wahl auf eben dieses Hotel in Brooklyn, wo wir schon bei Google Streetview im Vorfeld sahen, dass sich gleich nebenan ein kleiner Supermarkt und auch der Zugang zur U-Bahn nach Manhattan befindet. Viel praktischer konnte es ja dann eigentlich gar nicht mehr werden.

Cop
Cop

Das Einchecken verlief reibungslos und von unserem sehr kleinen Zimmer hatten wir sogar einen wunderbaren Blick rüber nach Manhattan. Etwas im Vordergrund war zudem noch der Schornstein der Queen Mary 2 zu sehen. Für uns stand relativ schnell fest, dass wir dieses Hotel auch gerne buchen würden, wenn wir nach unserer USA-Reise zum Abschluss wieder in New York ankommen. Das Zimmer war zwar nicht sehr groß, aber es reichte vollkommen aus und so wüssten wir dann, wo wir unterkommen können und was uns erwartet. Und noch viel besser: Wir würden an unserem letzten Morgen in Amerika aufwachen, aus dem Fenster blicken und bereits unser Schiff im Hafen sehen können. Also reservierten wir direkt für unsere letzten beiden Tage in New York noch einmal dieses Hotel, bevor wir uns aufmachten, mit der Subway nach Manhattan zu fahren.

New York
New York

Der U-Bahn-Eingang der Linie R lag gleich vor dem benachbarten Supermarkt und unwissend wie wir waren, nahmen wir dennoch direkt die falschen Treppen. Denn diese führten zum Bahnsteig in Richtung Süden, also von Manhattan weg nach Coney Island. Für die richtige Richtung muss man also zunächst die Straße überqueren. Dort in dem U-Bahnschacht gab es dann auch eine Art Büro, in der eine Mitarbeiterin uns erklärte, welche Tickets wir wie zu kaufen hätten. Es lief nicht ganz so reibungslos, weil wir uns ein wenig dusselig anstellten, aber schließlich hatten wir unser Ticket, das für sieben Tage gültig war und konnten nun so oft mit der Bahn fahren wie wir wollten. Das klang schon mal ziemlich praktisch. Ab durch das Drehkreuz und auf die Bahn gewartet. Sofort fiel uns auf, dass die New Yorker U-Bahn ziemlich heruntergekommen ist. Alles ist sehr düster, alt und definitiv modernisierungsfällig. Aber das störte uns eigentlich weniger, wir waren ja noch in heller Aufregung darüber, dass wir vor wenigen Stunden noch auf der Queen Mary 2 saßen und nun in wenigen Augenblicken Manhattan erreichen würden.

Lobby vom Empire State Building
Lobby vom Empire State Building

Viel mehr störte es mich, dass ich bereits jetzt ein nasses T-Shirt hatte, weil mir bedingt durch meinen Rucksack und der Hitze der Schweiß nur so aus den Poren sprudelte. Richtig unangenehm wurde es dann aber, als wir die einfahrende U-Bahn betraten und feststellten, dass die Klimaanlage richtig gut funktionierte. Gefühlte sieben Grad Minus waren es in der Bahn und ich ahnte schon, dass mir das nicht bekommen würde. Ich hatte eh schon starken Husten, weil ich auf der Queen Mary an einem Abend etwas zu dünn gekleidet auf dem Außendeck spazieren ging.

U-Bahn
U-Bahn

Während wir also in einem der Waggons saßen und Manhattan entgegenfieberten, stieg an einer der Stationen ein junger Mann ein. Ohne etwas schlechtes sagen zu wollen, entsprach er genau dem Typus Mensch, den man sich gemeinhin als Mitglied einer New Yorker Straßengang vorstellte. Jung, schwarz, Kapuzenshirt und ein leicht finsterer Blick. Absolut klischeehaft. Es gibt solche Typen also wirklich. Nun wäre das nicht weiter schlimm gewesen, wenn er sich denn nicht ausgerechnet uns gegenüber gesessen hätte und uns von oben bis unten musterte. Okay, wir versuchten, das zunächst zu ignorieren und beobachteten ihn aus dem Augenwinkel heraus. Gleichzeitig überkam uns aber ein Gefühl der Unsicherheit, das sich verstärkte, als der Typ aufsprang und genau vor uns irgendwelche Mätzchen veranstaltete und dabei laut mit sich selber schimpfte. Dann setzte er sich wieder, nur um gleich darauf wieder aufzuspringen und nur wenige Zentimeter vor uns abermals herumhampelte. Entweder war der Typ psychisch total daneben oder auf Droge. Oder vielleicht beides. Uns war auf jeden Fall klar, dass wir diesen Waggon nicht weiter nutzen wollten. Wir standen auf, verließen an der nächsten Haltestelle den Zug und betraten ihn nur einen Waggon weiter. Dabei achteten wir natürlich die ganze Zeit darauf, was der Typ machen würde. Aber er folgte uns nicht, was uns deutlich beruhigte.

Unser Hotel in Brooklyn
Unser Hotel in Brooklyn

Das war der erste von zwei Momenten auf der gesamten USA-Reise, in der wir uns nicht wohl fühlten. Der zweite Moment kam erst viel, viel später in Louisiana. Doch das dieses erste Unwohlsein gleich am Anfang sein musste, war schon irgendwie seltsam.

Spaziergang durch Manhattan

Wie auch immer, wir ließen uns von der Subway direkt zum Times Square bringen, weil wir dachten, das wäre ein guter Ort, um mit der Entdeckung New Yorks zu beginnen. So legten wir auch gleich los und waren natürlich beeindruckt von den Hochhäusern um uns herum. Völlig planlos tigerten wir durch die Straßen und erblickten das Chrysler-Building, schauten mal da in die Straße und mal dort in die Straße. Doch den Times Square mit seiner berühmten Treppe fanden wir nicht auf Anhieb. Irgendwann kam der Zeitpunkt, bei dem wir uns wirklich mal die Karte vornahmen und überlegten, wo wir nun eigentlich hinwollten. Es gab ja nichts, was wir an diesem ersten Tag groß machen wollten. Daher war uns das ziemlich egal, doch so ein bisschen wollten wir dann doch wenigstens schauen, was man so unternehmen könnte. Die Stadt war nicht verwirrend, aber sie bot einfach zu viel. Wenn man auf dem Weg zum Times Square ist, dann sieht man plötzlich das Chrysler Building, was dazu führt zu sagen: „Komm, wir gehen vorher schnell noch da hin.“ Und dieses mal-eben-schnell funktioniert in einer Stadt wie New York halt nicht. Also beschlossen wir, auch an diesem ersten Tag, der nur für einen kurzen Eindruck dienen sollte, einen festen Weg zu begehen. Als Erstes wollten wir also zum Grand Central Terminal, dem Hauptbahnhof von New York. Dieser lag nämlich genau zwischen uns und dem Chrysler Building. Der Bahnhof war natürlich ebenso beeindruckend wie die Stadt und es war ebenso voll und laut wie im Rest von New York. Also suchten wir uns erst einmal ein ruhiges Eckchen, wo wir den Gesamteindruck der großen Empfangshalle auf uns wirken lassen konnten. Viele Reisende strömten durch die Halle und rund um den zentral gelegenen Informationsstand, während am Rande einige bewaffnete Soldaten den Bahnhof genauso beobachteten wie wir es taten. Und über allem schwebte an einer der hohen Wände die überdimensionale Flagge der USA.

Manhattan
Manhattan

Wir warfen einen Blick auf die Bahnsteige, spazierten durch die Gastromeile Grand Central Market und verließen den Bahnhof, um gleich im Anschluss einmal rund um das Chrysler Building zu spazieren. Aber von unten sieht es deutlich weniger interessant aus als von Weitem, wenn man die markante Art-Deco-Spitze des Gebäudes erkennt. Kurz spazierten wir in die Church of St Agnes, bevor wir schließlich wieder am Bahnhof auskamen und dort der breiten Park Avenue in südliche Richtung folgten.

Statue of Liberty
Statue of Liberty

Stände mit Mietfahrrädern fielen uns bereits mehrfach auf und wir inspizierten, wie des Leihfahrrad-System in New York funktionieren würde. Nicht, dass wir nun spontan mit dem Rad über den Broadway radeln wollten, aber wenigstens mal gucken. Im Boden des Fußwegs waren einige Messingplatten eingelassen, die bildhaft die bedeutenden Gebäude rechts und links zeigten und wir saugten alles in uns auf, was wir unterwegs so sahen. Momentan war alles noch total neu, exotisch und durch die vielen amerikanischen Filme und Fernsehserien doch irgendwie vertraut. Irgendwann blickten wir um die Ecke und erkannten auf Anhieb das nächste berühmte Gebäude, nämlich das Empire State Building.

Freiheitsstatue mit Manhattan
Freiheitsstatue mit Manhattan

Das verlockte uns gleich mal, dorthin zu gehen. Und wir schauten uns das Empire State Building nicht nur von außen an, sondern gingen auch hinein. Eben, um nur mal zu gucken. Nach Fahrstuhl fahren war uns sowieso nicht, aber wir wollten doch mal schauen, wie die Lobby aussieht und wo man entlang müsste, wenn man das Dach erreichen wollte. Nicht weit vom Empire State Building befindet sich die 34. Straße mit einem Zugang zur unserer Linie R. Da wir nicht in der Dunkelheit im Hotel ankommen wollten, beschlossen wir, den Tag nun ausklingen zu lassen. Immerhin hatten wir lange auf das Ausschiffen auf der Queen Mary 2 gewartet und schon die ersten spannenden Eindrücke in New York gehabt. Das sollte für den ersten Tag in Amerika reichen. Also begaben wir uns wieder hinab zur Subway und fuhren mit der U-Bahn zurück zum Hotel. Dort kauften wir nebenan noch schnell ein bisschen zu essen ein und befassten uns im Hotelzimmer mit unseren Reiseführern. Für die nächsten drei Tage, die wir in New York verbringen würden, wollten wir ein wenig zielgenauer planen.

Freitag, 9. September 2016
Besuch bei der Freiheitstatue

Für den ersten kompletten Tag in New York hatten wir uns zunächst einmal einen Besuch bei einer der wohl berühmtesten Damen der Welt ausgedacht. Wir wollten zur Freiheitsstatue und fuhren dafür zunächst mit der U-Bahn zum Battery Park an der Südspitze von Manhattan. Dort legen nämlich die Fähren zur Statue of Liberty ab. Doch zuvor kamen wir am Fähranleger für die Schiffe nach Staten Island aus. Dort wurden wir von einigen zwielichtigen Typen angesprochen, die uns irgendwelche Touren und Tickets verkaufen wollten. Das brauchten wir nicht und machten einen großen Bogen um diese Leute. Wenig später standen wir am richtigen Schalter, der im Castle Clinton National Monument untergebracht ist. Wir stellten uns an die Schlange und mussten vor Betreten des Schiffes durch eine Sicherheitsschleuse, so wie man es vom Flughafen kennt. Danach konnten wir die Fähre betreten, die sogar angetäut stark schaukelte. Nachdem wir uns einen Sitzplatz sicherten, genossen wir den Ausblick auf die Skyline und warfen schon einen ersten Blick auf das neue World Trade Center. Nach kurzer Zeit legt die Fähre ab und wir fuhren quer über den Hudson River zu der Insel mit der Freiheitsstatue. Diese wurde immer größer, während die Hochhäuser von Manhattan immer kleiner wurden.

Das Buch der Liberty
Das Buch der Liberty

Die Insel selber ist sehr klein und entsprechend schnell umrundet. Auf eine Besteigung der Lady hatten wir nur wenig Lust, weil man den Ausblick aus der Krone nur hinter Glasfenstern genießen kann. Das brauchten wir nicht. Wir gaben unser Geld lieber für eine furchtbar leckere Zitronenlimonade aus. Diese kostete zwar fünf Dollar, schmeckte aber richtig gut und war angesichts der Temperaturen auch noch eine sehr angenehme Kühlung.

Michael Moll in New York
Michael Moll in New York

Insgesamt blieben wir noch nicht einmal eine Stunde auf der kleinen Insel, aber ehrlich gesagt, kann man da eben auch nicht mehr machen, als die Statue umrunden und ein kleines Museum besichtigen. Also nahmen wir eine der nächsten Fähren und ließen uns zu Ellis Island nach New Jersey bringen. Diese berühmte Insel ist bekannt für die Einwanderungswellen der vergangenen Jahrhunderte und war als heutiges Museum sehr umfangreich. Als wir es betraten, betraten wir gleichzeitig eine Kühlkammer, denn auch das Museum war mal wieder deutlich zu stark klimatisiert. Aber andererseits tat es angesichts der Außentemperaturen irgendwie auch gut.

Hubschrauber vom NYPD
Hubschrauber vom NYPD

Das Museum von Ellis Island interessierte uns nur am Rande, vielleicht auch, weil es einfach zu groß war und uns die Einwanderungsgeschichte der Amerikaner uns nur wenig betraf. Für Moni war es viel interessanter, an einem der Terminals Platz zu nehmen und nach ihren Vorfahren zu forschen, die auch auf einem der vielen Schiffe von Europa nach Amerika fuhren. Allerdings war das schon so lange her, dass es darüber keine Aufzeichnungen gab.

Segelboot vor der Kulisse New Yorks
Segelboot vor der Kulisse New Yorks

Während wir auf die Fähre zurück nach Manhattan warteten, spazierten wir ein wenig auf der Insel umher. Zurück zwischen den Hochhäusern von New York, schlenderten wir durch den Battery Park, schauten uns einige Denkmäler an und wunderten uns darüber, dass in dieser verhältnismäßig kleinen Grünanlage tatsächlich Squirrels, also eine Art Eichhörnchen, lebten und umher tobten. Erstaunlich.

Squirrel
Squirrel

Am Battery Park beginnt der Broadway, dem wir als nächstes folgten. Der Broadway ist auch bekannt für seine Paraden, wenn irgendein amerikanischer Astronaut mal wieder vom Mond zurück kommt. An diese Paraden erinnern auf dem Bürgersteig zahlreiche Tafeln, die in den Boden eingelassen wurden. Ich begann irgendwann mal, diese zu fotografieren, was nicht ganz einfach war, weil der Broadway natürlich voll von Passanten ist.

Dabei spazierten wir auch am Cunard Building vorbei, was angesichts unserer Reise mit der Queen Mary 2 natürlich ganz interessant war. Im Bereich der Wall Street gingen wir eine Kleinigkeit essen, bevor wir uns der Trinity Church, von der aus es nur noch ein Katzensprung zum World Trade Center ist. Unterwegs sahen wir eine Skulptur, die einen sitzenden Banker mit einem Aktenkoffer darstellte. Wir dachten uns bei dieser Figur nichts, bekamen aber später ein Vergleichsfoto zu sehen, wie diese Figur am 11. September von Schutt und Asche überhäuft war. Das war im Nachhinein schon bemerkenswert.

Besuch im Museum des 11. September

Kurz darauf standen wir vor den zwei großen Becken, in denen heute das Wasser hinabrauscht und die an die Standorte des ehemaligen World Trade Centers erinnern. Das war natürlich ein sehr bewegender Augenblick, denn plötzlich steht man an dem Ort des Geschehens, von dem man nur die vielen Bilder und Videos aus unzähligen Dokumentationen und natürlich aus der damaligen Live-Berichterstattung kennt.

Wall Street
Wall Street

Die Becken, die den Grundriss der beiden Türme darstellen, erscheinen dann plötzlich sehr klein. Man kann sich kaum vorstellen, dass auf dieser Fläche ein vierhundert Meter hohes Gebäude gestanden haben mag. Und dann schaut man nach oben, sieht unter anderem das neue World Trade Center und stellt sich unweigerlich vor, wie dort ein Flugzeug hineinrast. Plötzlich ist dieser Turm dann gar nicht mehr so hoch und man versucht sich irgendwie vorzustellen, wie das Geschehene gewesen sein muss.

Manhattan
Manhattan

Das Ganze ist so unglaublich, dass man einfach das dazugehörige Museum besucht haben muss. Das taten wir dann auch direkt. Und wir waren im Nachhinein froh, dass wir das noch an diesem Tag taten, denn zwei Tage später wäre das 11. September-Museum geschlossen gewesen. Es standen nämlich die Gedenkfeiern zum 15. Jahrestag der Terrorangriffe an. Und dann ist das Museum nur für Hinterbliebene geöffnet.

Finanzmakler im Financial District
Finanzmakler im Financial District

Im Museum selbst sieht man nicht nur die Geschichte des Tages anschaulich vorgeführt, sondern natürlich auch alte Fahrzeuge, Erinnerungen, Stahlträger und vor allen Dingen die originalen Fundamente, so wie sie bereits seit dem Bau der Gebäude bestanden. Das Museum ist also genau unter den beiden heutigen Wasserbecken untergebracht. Rund zwei Stunden verbrachten wir in der Ausstellung und glücklicherweise hatte ich ein Ersatz-T-Shirt dabei, denn auch hier war es natürlich wieder eiskalt, während ich nassgeschwitzt die klimatisierten Räume betrat.

World Trade Center
World Trade Center

Nach der Ausstellung gingen wir noch in den neuen U-Bahnhof des World Trade Centers und staunten über die neu konstruierte Außenfassade, die erst wenige Monate zuvor eingeweiht wurde und vom Architekten Santiago Calatrava entworfen wurde. Ich schrieb vor einiger Zeit mal etwas über ihn in meinem Blog.

Spitze des World Trade Center
Spitze des World Trade Center

Nach einiger Zeit waren wir wieder zurück am Broadway, schlenderten noch durch die Straßen und fuhren schließlich mit der U-Bahn zurück nach Brooklyn zu unserem Hotel. Der Tag ging relativ schnell um, was aber natürlich an der Fährüberfahrt und dem Aufenthalt im Museum lag. Doch wir hatten alles gemacht, was wir uns für diesen Tag vornahmen. Am Abend warfen wir noch einen Blick auf das beleuchtete Manhattan und sahen den Scheinwerfer, der an die Ereignisse des 11. September 2001 erinnerte.

Samstag, 10. September 2016

Es war Samstag und was war besser geeignet an einem Samstagmorgen als ein Besuch in einer Grünanlage? Wir wollten spazieren gehen, wir wollten die sogenannte Grüne Lunge von New York kennenlernen. Wir fuhren also zum Columbus Circle und begannen dort mit einem Spaziergang durch den riesigen Central Park.

Altes Fundament
Altes Fundament

Rundgang durch den Central Park

Der Central Park ist über 800 Meter breit und rund vier Kilometer lang. Würde man ihn also komplett umrunden, dann hätte man eine Wanderung von stolzen zehn Kilometern gemacht. Das hatten wir natürlich nicht vor, denn wir wollten noch einige andere Dinge von New York sehen. Also begannen wir am Columbus Circle, der in der südwestlichen Ecke des Parks liegt und schlenderten über eine alte Holzbrücke zum Umpire Rock. Diese Felsen erinnerten sehr an die Schärenküste in Schweden, nur das hier drumherum eben kein Wasser zu sehen ist. Die hohen Bäume um uns wirkten vor der Kulisse der hohen Häuser wie kleine Gartenbäumchen. Wir umrundeten einige Baseballfelder, auf denen lautstark gespielt wurde und beobachteten einen Wohltätigkeitslauf. Natürlich gingen wir auch zu den sogenannten Strawberry Fields, die von Yoko Ono in Gedenken an John Lennon angelegt wurden. Dort wurden wir von einigen Künstlern begrüßt, die ihre Werke anpriesen sowie von einem kreisrunden Mahnmal, das in den Boden eingelassen wurde und in dessen Zentrum das Wort Imagine zu lesen ist.

Neuer Bahnhof
Neuer Bahnhof

Wir folgten einem der zahlreichen Weg zum Bethesda-Brunnen am Südufer von einem der See des Central Parks. Außerdem sahen wir den Navy Walk. Dabei handelte es sich um einen Gedenkweg, an dessen Rand Bäume gepflanzt wurden, die wiederum an verschiedene Seeschlachten im Zweiten Weltkrieg erinnern sollten.

Manhattan bei Nacht
Manhattan bei Nacht

In dem grünlich schimmernden Wasser schwammen ein paar Schildkröten während zwischen den Bäumen zahlreiche Squirrels umherrannten. Allerdings gab es dabei einen leicht gruseligen Moment, denn beim Spaziergang hörten wir plötzlich einen dumpfen Aufprall. Wir blickten in die Richtung, wo das Geräusch herkam und sahen ein lebloses Eichhörnchen am Fuße eines Baumes liegen. Keine zehn Meter von uns entfernt. Entlang der Baumrinde kam ein zweites Eichhörnchen gerannt und ging zu dem toten Squirrel, um es aufzuheben. Offensichtlich war es ein Jungtier, das nicht überlebensfähig war. Wir glaubten nicht, dass ein Eichhörnchen mal so eben abstürzt. Dazu sind sie viel zu clever und geschickt.

See im Central Park
See im Central Park

Das zweite Hörnchen nahm das tote Tier auf, kletterte den Baum wieder hoch und setzte es auf einen dicken Ast. Doch lange konnte das nicht gut gehen und das tote Tier fiel wieder vom Baum. Es war kein schöner Anblick und ich habe zum Glück noch rechtzeitig weggesehen, bevor es wieder auf dem harten Boden aufprallte. Aber die Ohren konnte ich nicht verschließen und so hörten wir erneut dieses dumpfe Aufprallgeräusch. Es tat uns irgendwie total leid, aber man konnte natürlich nichts machen und so überließen wir das trauernde Eichhörnchen seinem Schicksal und gingen schnell weiter. Nach einiger Zeit erreichten wir das Südufer vom Jacqueline Kennedy Onassis Reservoir, womit wir gleichzeitig die Hälfte des Central Parks durchquert hatten. Das reichte uns und wir bogen nach Osten ab, um den Park zu verlassen und einen Blick auf das dort befindliche Guggenheim-Museum zu werfen, das bereits von außen sehenswert sein sollte.

Brunnen
Brunnen

Allerdings hat mich das Äußere des Guggenheim-Museums ein wenig enttäuscht. Da war das Guggenheim-Museum im spanischen Bilbao zumindest von außen deutlich interessanter. Dieses hier wirkte einfach wie ein Parkhaus. Wir folgten der 5th Avenue nach Süden und gingen somit parallel zum Central Park. Dabei sahen wir relativ schnell ein deutschsprachiges Schild, denn man passiert die Neue Galerie, die auch genauso heißt. Es handelt sich um ein Museum for German and Austrian Art. Wäre sicherlich auch interessant gewesen, aber andererseits fahren wir ja nicht über den großen Teich, um schließlich was heimatliches betrachten zu wollen.

Central Park
Central Park

Schräg gegenüber von der Neuen Galerie befindet sich das bedeutende Metropolitan Museum of Art und es verwunderte nicht, dass dieser Abschnitt der 5th Avenue als Museum Mile bezeichnet und beschildert wurde.

Museumsmeile in New York
Museumsmeile in New York

Wenig später waren sowohl die Straße gesperrt als auch der linke Bürgersteig gesperrt. Wir wichen auf die rechte Seite aus, fragten uns aber, was hier wohl los sei. Verschiedene Trucks kamen uns entgegen, auf denen Menschen mit unterschiedlichen Schildern standen. Ein Fahrzeug war offensichtlich mit Mitarbeitern der Feuerwehr unterwegs, ein anderes Fahrzeug hatte viele Personen auf der Ladefläche, die ein orangefarbenes T-Shirt trugen und Wahlplakate in der Hand hielten. Es war ja Wahlkampf zwischen Donald Trump und Hillary Clinton. Es stellte sich aber heraus, dass dieser Umzug zur Parade für den Labour Day gehörte. Wir gingen dieser Parade eigentlich entgegen und war ein wenig wir bei einem Karnevalsumzug. Nur mit dem Unterschied, dass zwischen den einzelnen Fahrzeugen und Kapellen extrem viel Platz war und das am Straßenrand deutlich weniger Leute standen und den Umzug beobachteten. Es gab sogar so viel Platz zwischen den Umzugswagen, dass zwischenzeitlich die Straßensperren aufgehoben werden konnten, damit der Querverkehr in Manhattan passieren konnte.

Flaggen und SUVs
Flaggen und SUVs

Einige Hotdog-Stände und Kriegsdenkmäler weiter bogen wir nach links ab. Wir wollten nämlich zu einer Apotheke. Mein Husten wollte einfach nicht verschwinden und es war schon ziemlich anstrengend für mich. Aber mich ins Hotel zu legen und das alles hier zu verpassen, kam gar nicht in Frage. Daher versuchten wir ein paar Medikamente zu besorgen, was aber irgendwie nicht so einfach war. Ein Einkauf in der Apotheke verläuft in Amerika komplett anders als bei uns. Die Apotheken sind Teil einer großen Drogerie, die manchmal sogar an einen gewöhnlichen Supermarkt erinnert und befinden sich im hinteren Bereich. Dort kann man aber nur die rezeptpflichtigen Sachen kaufen – anscheinend. Denn auf unsere Frage, was man uns empfehlen könnte, schickte man uns schlicht in einen der Gänge, wo wir uns dann doch selber bemühen sollten. Hm, war das unhöflich oder einfach nur Angst davor, uns möglicherweise etwas falsches zu geben?

NYPD
NYPD

Mit irgendeinem Sirup verließen wir das Geschäft und schauten uns um, wo wir hingehen würden. Wir warfen einen Blick auf das berühmte Hotel Waldorf Astoria und näherten uns wieder der 5th Avenue. Dort stellte sich gerade ein Trupp Feuerwehrmänner auf, um an der Parade teilzunehmen und unsere Gehrichtung war daher ein wenig eingeschränkt.

Ausblick vom Top of the Rock

Also überquerten wir die 5th Avenue und standen wenig später unvermittelt vor dem Rockefeller Center. Das Rockefeller Center wurde uns vor der Reise empfohlen, um einen Blick von oben auf die Stadt zu werfen. Aber das würde natürlich bedeuten, dass wir mit dem Fahrstuhl fahren müssten. Und Fahrstuhl fahren ist ja so gar nicht unser, schon gar nicht bei dieser Höhe. Aber andererseits waren wir jetzt in New York und wann hätte man nochmal die Gelegenheit dazu? Wir gingen erst einmal hinein und schauten uns ein wenig um. Aber ehe wir uns versahen, standen wir auch schon am Ticketschalter und waren überzeugt, dass wir jetzt mit dem Fahrstuhl auf das Dach fahren wollten.

Hochhäuser
Hochhäuser

Gesagt getan und wenige Minuten darauf sauste unser Lift nach oben. Als sich die Türen schlossen, ging das Licht im Fahrstuhl aus und wir stellten fest, dass die Decke der Kabine aus Glas besteht. Man kann also nach oben in den Fahrstuhlschacht blicken. Gleichzeitig gab es dort bunte Lichteffekte zu sehen, die einen von der Fahrstuhlfahrt total ablenkten und ehe man sich versah, war man auch schon oben.

Blick nach oben
Blick nach oben

Kurz gesagt, ich war ganz begeistert. Mir hat eine Fahrt mit einem Aufzug noch nie so gefallen wie in diesem Fall. Damit standen wir auf dem Dach des Rockefeller Centers oder wie es eigentlich heißt: Top of the Rock.

NYPD
NYPD

Auf zwei Etagen kann man die Aussicht genießen und ja, die Empfehlung war wirklich gut. Denn man hatte einen wunderbaren Blick auf den Central Park in Richtung Norden und auf die Hochhäuser von Manhattan in Richtung Süden. Dort sah man das Empire State Building und im Hintergrund deutlich das World Trade Center. Zumindest diese beiden Gebäude bieten eigentlich auch die Möglichkeit einer Aussicht. Aber im World Trade Center ist wohl alles verglast und auf dem Dach des Empire State Buildings steht man halt mittendrin und man sieht halt logischerweise das Empire State Building nicht. Wir waren froh, dass wir dieser Empfehlung folgten und können diesen Tipp nur so weitergeben.

Ausblick von Top of the Rock
Ausblick von Top of the Rock

Erschreckend fand ich nur einen Dialog von anderen Touristen, die darüber diskutierten, ob das Empire State Building nun wirklich das Empire State Building ist. Einer der Gesprächsteilnehmer zeigte auf das ebenfalls markante Chrysler Building und vermutete, dass dies das Empire State Building sei. Ich war über diese Diskussion schon etwas verwundert. Immerhin hat das Empire State Building Einzug in die Popkultur gehalten. Man kennt es doch allein schon durch diverse King-Kong-Filme. Aber anscheinend habe ich mich getäuscht.

Hudson River
Hudson River

Ein bisschen blöde war, dass es ausgerechnet zu regnen anfing, als wir auf dem Dach des Rockefeller Center standen. Wir mussten uns sogar kurzzeitig unterstellen, doch konnten wir wenig später noch einmal die Aussicht genießen. Wir verbrachten immerhin eine Stunde auf dem Dach, was angesichts der Fahrstuhlpreis eigentlich zu wenig wäre, aber irgendwann hat man dann ja auch mal genug gesehen und wir hatten ja auch noch andere Ziele in New York.

Michael Moll
Michael Moll

Als wir wieder unten waren, spazierten wir an der Radio City Music Hall vorbei und schlenderten auf der 50. Straße in Richtung Osten, um an der 7th Avenue abzubiegen. Denn dort erreichten wir endlich den Times Square, den wir am Vortag in seiner kompletten Dimension gar nicht richtig gesehen hatten. Ich verkneife mir die Aussage, dass es am Times Square wahnsinnig laut war, denn in New York ist es eigentlich überall total laut. Aber dennoch merkte man schon, dass die Stadt hier noch ein bisschen mehr pulsierte.

Kirche ganz unten
Kirche ganz unten

Wir betraten diese Treppe, die so eine Art Aussichtsplattform darstellt und besuchten wenig später noch den Disney Store. Das musste als Donald Duck-Fan natürlich sein. Immerhin würden wir auf unserer USA-Reise auch noch nach Disney World in Orlando kommen. Da ist der Besuch im Disneystore schon beinahe eine Pflichtaufgabe.

Times Square
Times Square

Damit endete dann aber auch schon unser Tag. Immerhin wurde es schon dunkel und wir waren ja bereits den ganzen Tag unterwegs. Das sollte dann reichen. Mit der U-Bahn fuhren wir erneut zurück nach Brooklyn, gingen dort noch schnell etwas einkaufen und verbrachten die letzten Minuten des Abends im Hotelzimmer.

Times Square
Times Square

Sonntag, 11. September 2016

Es war der 11. September, der 15. Jahrestag der Terroranschläge. Da bedarf es natürlich keiner Erklärung, wo wir an diesem Tag hin wollten. Schon in dem kleinen Frühstücksraum im Hotel wurden wir auf den Tag eingestimmt. Denn wie in jedem Frühstücksraum amerikanischer Hotels hing auch hier ein Fernseher. Und auf irgendeinem Kanal wurde bereits die Übertragung der Gedenkfeier gezeigt. Da weite Teile rund um Ground Zero aber abgesperrt und nur für Hinterbliebene zugänglich waren, fuhren wir zunächst einmal zur City Hall, also zum Rathaus von New York. Kurioserweise ist die City Hall ein sehr kleines Gebäude und passt so gar nicht in die Hochhauslandschaft der Stadt.

Times Square
Times Square

Von dort sind es nur wenige Gehminuten bis zur Brooklyn Bridge, die wir auch unbedingt überqueren wollten. Durch einen ziemlich siffigen Durchgang, der erbärmlich gestunken hatte, kamen wir auf den Fußweg, der sich zwischen den beiden Fahrbahnen befindet und der aus einem Fuß- und einem Radweg besteht. Hier sollte man als Fußgänger wirklich darauf achten, dass man auf der richtigen Seite unterwegs ist, denn die Radfahrer sausen mit ziemlich hoher Geschwindigkeit über die Brücke und schimpfen auf all jene, die nicht in der Lage sind, die Schilder auseinanderzuhalten.

Blick von der Brooklyn Bridge
Blick von der Brooklyn Bridge

Gemütlich schlenderten wir über die Brücke, die sich rund einen Kilometer über den East River spannt. Immer wieder hielten wir natürlich an, um den Ausblick auf die Skyline von Manhattan zu sehen. Erst in Brooklyn kehrten wir wieder um und spazierten wieder auf Manhattan zu.

Brooklyn Bridge
Brooklyn Bridge

Am Ende der Brooklyn Bridge konnten wir dem Fußweg geradeaus folgen und mussten nicht wieder durch diese stinkende Unterführung. Wir bogen rechts ab und gelangten zum Foley Square, wo sich verschiedene Gerichte befinden, so zum Beispiel der New York County Supreme Court und der United States District Court. Auch das waren wieder klassische Gebäude, die man hin und wieder schon in amerikanischen Filmen und Serien gesehen hat.

Brooklyn Bridge
Brooklyn Bridge

Auf unserem weiteren Spaziergang durch New York passierten wir auch das Jacob K. Javits Federal Building, in dem unter anderem das FBI und die Homeland Security Büros für sich beanspruchen. Nein, wir kamen uns überhaupt nicht beobachtet vor, als wir Fotos von dem Gebäude und von den davor stehenden Autos mit den speziellen Kennzeichen machten.

Gerichtshof
Gerichtshof

An der Bahnstation City Hall stiegen wir wieder in die Subway und ließen uns zur 23. Straße bringen. Dort befindet sich das berühmte Flatiron Building, also das Bügeleisenhaus, das in seinem Grundriss dreieckig ist und nach Norden sehr spitz zuläuft. Gleichzeitig verläuft dort wieder 5th Avenue, der wir zu Fuß nach Norden folgten. Denn nach nur zehn Blocks erhebt sich auf der linken Seite das Empire State Building, bei dem wir abermals überlegten, hineinzugehen und mit dem Fahrstuhl nach oben zu fahren.

Platz am Flatiron Building
Platz am Flatiron Building

Aber so mutig wie am Vortag waren wir dieses Mal nicht und außerdem hatten wir ja jetzt eines der Hochhäuser erklommen. Man darf ja auch nicht vergessen, dass diese Fahrstuhlfahrten kein billiges Vergnügen sind. In einer der Querstraßen sah ich plötzlich die polnische Flagge, die ich Moni zeigte. Wir gingen hin und standen wenig später vor der polnischen Botschaft, die von einer Statue des Untergrundkuriers und Holocaust-Zeugen Jan Karski flankiert wurde.

Hochhäuser
Hochhäuser

Der weitere Weg führte uns im Zickzack durch die Straßen bis zur 43. Straße, in der wir ostwärts bis zum East River gingen. Denn dort wollten wir noch einen Blick auf das Hauptgebäude der Vereinten Nationen werfen. Immerhin hatten wir zwei Jahre zuvor bei der Reise mit dem Wohnmobil durch die Alpen in Genf auch den zweiten Sitz der Vereinten Nationen begutachtet.

Straßen von Manhattan
Straßen von Manhattan

Leider gab es aber keine Flaggen an den vielen Fahnenmasten, was das Gebäude ein wenig unspektakulär erscheinen ließ. Gleich schräg gegenüber erhebt sich der Trump World Tower, dem wir auch zumindest einen Blick zuwarfen. Immerhin war es ja denkbar, dass der Besitzer dieses Gebäudes Präsident der Vereinigten Staaten werden würde. Nein, eigentlich war es zu diesem Zeitpunkt nicht denkbar. Aber letztendlich hatte es sich zwei Monate später trotzdem so ergeben.

World Trade Center
World Trade Center

Wir gingen erneut zum Grand Central Terminal, schlenderten abermals durch den dortigen Grand Central Markt, weil wir langsam auch mal etwas essen wollten, und bestiegen die U-Bahn, mit der wir uns zum World Trade Center bringen ließen.

US-Flagge
US-Flagge

Dort waren die Gedenkfeierlichkeiten weitgehend abgeschlossen. Die Stimmung war natürlich traurig und beklemmend. Wir sahen gestandene Feuerwehrleute, die durch die Erinnerungen ihre Tränen nicht zurückhalten konnten und wir warfen auch einen Blick auf die Feuerwache 10, die sich gleich gegenüber vom World Trade Center befand und seit einigen Jahren eine Memorial Wall an der Außenwand beherbergt. Natürlich war alles mit der amerikanischen Flagge geschmückt und sehr viele Menschen waren unterwegs, um an Geschehnisse von damals zu erinnern.

World Trade Center
World Trade Center

Da wir den eigentlichen Ort bereits zwei Tage zuvor besichtigten, gingen wir schon nach kurzer Zeit in das Bankenviertel rund um die Wall Street und schlenderten zwischen den hohen Häusern hindurch, die zumindest hier nicht ganz so rechtwinklig angelegt wurden wie die anderen Häuser der Stadt. Wäre das nicht ein Bankenviertel, könnte man fast meinen, das wäre eine Art Altstadt. Es wirkte einfach etwas anders, denn es gab kaum Verkehr und eben eine scheinbar gewachsene Straßenstruktur.

World Trade Center
World Trade Center

Ganz davon abgesehen gab es aber auch hier ein Trump Building, das bereits jetzt schon so stark bewacht war, als wäre der Besitzer bereits Präsident des Landes. Wir schlenderten ein wenig wahllos umher, umrundeten die Federal Reserve Bank und fanden uns irgendwann erneut am World Trade Center wieder. Dieses Mal machten wir aber etwas, was wir bisher noch nie gemacht haben und schon gar nicht in New York. Wir gingen zum neuen World Trade Center, streckten unsere Hände aus und berührten das Gebäude.

New York
New York

Eigentlich hatte das keine große Bedeutung, aber wir dachten uns, dass wir ab sofort immer sagen könnten, dass wir dieses Gebäude mal berührten, wenn wir es im Fernsehen sehen würden. Über die West Street gingen wir zum Ufer des Hudson River und passierten mit Blick auf New Jersey und die Freiheitsstatue einen Jachthafen. Direkt daneben erhob sich ein kleineres Einkaufszentrum, in dem wir kurz eine Pause einlegten und darüber nachdachten, wo wir als Nächstes hingehen oder hinfahren könnten.

Eingang zur U-Bahn
Eingang zur U-Bahn

Mittlerweile spürten wir nämlich eine gewisse Müdigkeit. New York ist anstrengend, gar keine Frage. Und die Hauptsehenswürdigkeiten hatten wir bereits besucht. Nach drei Tagen Dauer-New York war so langsam die Luft raus. Außerdem wurde es langsam wieder spät und wir wollten ja nicht ganz so spät im Hotel ankommen. Immerhin mussten wir noch unsere Sachen packen, denn am nächsten Morgen würden wir ja weiterziehen.

Brooklyn Bridge
Brooklyn Bridge

Also beschlossen wir, einmal quer durch Manhattan vom Hudson River zum East River zu wechseln. So spazierten wir vom World Trade Center zur Brooklyn Bridge und überquerten diese erneut. An ihrem Ende gingen wir zum Ufer und machten typische Fotos von der Manhattan Bridge sowie von der Brooklyn Bridge mit der Skyline von New York im Hintergrund.

Skyline am Abend
Skyline am Abend

Zahlreiche Touris saßen dort mit Kameras und Stativen und fotografierten den Sonnenuntergang. Wir taten es ihnen, allerdings ohne Stativ, gleich und gingen anschließend quer durch das dunkle Brooklyn zur Haltestelle Jay Street, um von dort mit der Subway zu unserem Hotel zu gelangen. Dort packten wir unsere Sachen und genossen ein letztes Mal den abendlichen Ausblick auf die beleuchtete Skyline von New York.

34 Kommentare zu „2016 – Mit dem Mietwagen von New York nach Kalifornien- Teil 1“

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