Das Cedar Breaks National Monument in Utah ist eine der Naturschönheiten, die vielleicht ein wenig unterschätzt werden und die nicht ganz so viele Besucher anlocken. Das hat verschiedene Gründe. Einerseits liegt Cedar Breaks in der Nähe vom viel besuchten und deutlich größeren Zion Nationalpark und auch der Bryce Canyon Nationalpark ist nicht allzu weit entfernt.
Dort, im Südwesten von Utah, sind das eher die Anziehungspunkte. Und wenn nicht die, dann bleiben eben auch noch der Grand Canyon im angrenzenden Arizona und der Capitol Reef Nationalpark, der Canyonlands Nationalpark und der Arches Nationalpark. Bei dieser Vielzahl an Nationalparks bleibt dem Reisenden daher nicht ganz so viel Zeit, sich auch noch mit einer Sehenswürdigkeit zu befassen, die „nur“ National Monument ist und keinen höheren Status wie Nationalpark besitzt.
Naturschönheit in über 3.100 Metern Höhe
Es gibt aber auch noch einen zweiten Grund für die geringeren Besucherzahlen. Das Cedar Breaks National Monument kann nur in einer relativ kurzen Zeitspanne von Juni bis September, vielleicht noch ein wenig in den Oktober hinein, besucht werden. Denn die Landschaft befindet sich in einer Höhe von über 3100 Metern. Außerhalb des Besuchszeitraums wird es daher witterungsbedingt schwierig, die Natur zu genießen.
Vor Ort kann das ziemlich überraschend sein. Denn angesichts dieser Höhenmeter erwartet man vielleicht alpine Berge und steil aufragende Gipfel. Aber nichts von alledem ist dort zu sehen. Vielmehr ist man auf einem Plateau unterwegs und es ist kaum zu spüren, dass man so hoch ist. Wir sind zum Beispiel auf dem Highway 14 von Osten kommend über Duck Creek Village angereist und haben den Anstieg kaum gemerkt. Ja, es geht zwar in die Höhe, aber nicht wirklich steil und Serpentinen bzw. Spitzkehren sind in den USA ohnehin deutlich weniger üblich als in den Alpen.
Das führte aber eben auch dazu, dass wir Ende September oben ankamen und ein wenig fröstelten. Das Wetter war nicht besonders gut und nasskalter Regen breitete sich aus, so dass ich im kleinen Besucherzentrum spontan einen Pullover als Souvenir kaufte. Der war richtig mollig warm und ich trage ihn auch heute noch gerne. Aber geplant war das eben nicht.
Das Cedar Breaks National Monument erinnert an den Bryce Canyon Nationalpark
Das Cedar Breaks National Monument besteht aus einer Art natürlichem Amphitheater und bildet dabei die westliche Abbruchkante des Plateaus, auf dem man sich bewegt. Dieses ist durch Erosion entstanden und erinnert sehr stark an den Bryce Canyon Nationalpark. Sogenannte Hoodoos ragen mit ihrem rötlich-braunen Fels in die Höhe und geben ein wunderbares Bild ab.
Oben an der Kante des National Monuments verläuft die Straße und führt zu mehreren Aussichtspunkten, die leicht mit dem Auto zu erreichen sind. Es gibt nur sehr wenige Wandermöglichkeiten und diese befinden sich ebenfalls alle oberhalb dieser sogenannten Amphitheater. Anders als im Bryce Canyon Nationalpark gibt es keine Wanderwege, die in die Tiefe hinab und an anderer Stelle wieder hinaufführen. Eigentlich ein wenig schade, aber für die Natur vielleicht auch besser so.
Das Cedar Breaks National Monument muss sich jedoch nicht hinter den andern Naturschönheiten im Bundesstaat Utah nicht verstecken. Es bietet zwar nicht ganz so viele Möglichkeiten, ist aber landschaftlich nicht weniger reizvoll als die Nationalparks.
Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.
Ich bin Autor von mehr als 100 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.
Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.
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