Der Gletscher Perito Moreno war eines der Highlights auf unserer Rundreise mit dem Fahrrad, Taxi, Bus und Mietwagen durch Südamerika. Er galt schon damals als einer der wenigen Gletscher, die sich glücklicherweise nicht zurückziehen und ist Teil des Nationalparks Los Glaciares.
Der Nationalpark Los Glaciares ist wiederum von der Unesco als Weltnaturerbe geschützt. Also, Weltnaturerbe, Nationalpark und ein wirklich sehenswerter Gletscher – da kann man einfach nichts falsch machen. Kein Wunder also, dass der Perito Moreno zu den Top-Sehenswürdigkeiten in Argentinien zählt.
Ausgangspunkt ist die Ortschaft El Calafate
Wir hatten damals in der Ortschaft El Calafate übernachtet. Das ist die nächstgelegene Stadt und damit auch der ideale Ausgangspunkt für eine Tour zum Gletscher. Wir hatten zu dem Zeitpunkt keinen Mietwagen und unsere Fahrräder waren in einem Hostel in Puerto Madryn verstaut. Also knapp 1.000 km weiter nördlich.
Daher fuhren wir mit dem Bus nach El Calafate und besorgten uns dort direkt weitere Tickets um mit den regionalen Kleinbussen zum Perito Moreno-Gletscher zu gelangen. Die Fahrt dauerte nicht ganz eineinhalb Stunden und führt stellenweise direkt am Ufer des Lago Argentino vorbei.
Schon am Ende der Fahrt sieht man die mächtige Gletscherzunge und die sich dahinter auftürmenden Berge. Diese sind Teil der Anden und Ausgangspunkt für den Gletscher. Gut zu erkennen ist zum Beispiel der Cerro Pietrobelli. Er erhebt sich rund 25 Kilometer vom Ende des Gletschers. Über seinen fast 3.000 m hohen Gipfel verläuft die Grenze zwischen Chile und Argentinien.
Blick über den Perito Moreno bis zu den Anden in Chile
Oder anders ausgedrückt – die chilenischen Anden sind vom Ende des Perito Moreno sehr gut zu erkennen. Das Besondere an diesem Gletscher ist aber, dass seine Gletscherzunge in einen Seitenarm des Lago Argentino ragt und regelmäßig bis zu seinem gegenüberliegenden Ufer heranwächst.
Damit trennt er mit seiner mächtigen Eismauer einen Teil des Sees ab und drückt immer weiter gegen das Ufer. In unregelmäßigen Abständen bricht aber das Eis und die beiden Teil des Lago Argentinos sind wieder miteinander vereint. Das Glück, Zeuge dieses Naturschauspiels zu werden, hatten wir nicht.
Dennoch freuten wir uns über den Anblick des Gletschers und können einen Besuch des Perito Moreno nur empfehlen. Sehr interessant fand ich die Schilder, die auf die Gefahren hinwiesen. Denn durch diverse Kalbungen und Abbrüche des Eises gab es in der Vergangenheit sogar Todesfälle.
Das Eis ist auch gefährlich
Wenn man aus vermeintlich sicherer Entfernung auf die Gletscherwand blickt, dann mag man sich das kaum vorstellen. Doch wenn da eine Eiswand abbricht und ins Wasser klatscht, dann werden dabei auch dicke Eisbrocken durch die Luft geschleudert. Das sind dann keine kleinen Eiswürfel, die dann im Umfeld niederprasseln, sondern teilweise tonnenschwere Eisbrocken.
Daher ist Vorsicht geboten. Auch wir sahen aus großer Distanz, wie mal eben ein Teil der Eismauer abbrach und in den Lago Argentino stürzte. Das dortige Ausflugsboot in der Nähe wirkt dagegen äußerst klein und zerbrechlich.
Uns hat der Perito Moreno wirklich sehr gut gefallen. Übrigens gibt es auch noch eine gleichnamige Ortschaft, doch die hat mit dem Gletscher nichts zu tun. Bei dem Namen handelt es sich vielmehr um einen ehemaligen argentinischen Geografen, nach dem der Gletscher benannt wurde.