Sonntag, 18. September 2016
Die Interstate 90 wurde in den letzten Tagen zu unserem Hauptverbindungsweg. Doch an diesem Tag sollten wir sie dauerhaft verlassen. Wir folgten ihr noch bis Buffalo und bogen dort auf den Highway 16 ab, um die Bighorn Mountains zu überqueren. Durch eine wunderschöne Landschaft fuhren wir stets bergauf und hielten immer wieder an verschiedenen Wanderparkplätzen und Aussichtspunkten an. Die Berge ragen hier bis zu einer Höhe von 4.000 Metern auf und gaben uns schon mal einen guten Vorgeschmack auf die bald kommenden Rocky Mountains.
Faszinierend war, dass wir die gesamte Strecke ohne eine Serpentine gefahren sind und dann trotzdem mit dem Powder River Pass eine Höhe von 9666 Fuß erreichten. Das sind immerhin 2946 Meter. So hoch war ich noch nie mit dem Auto und so eine Höhe kann man mit dem Auto zumindest in den Alpen auch gar nicht erreichen. Und dennoch gab es von diesem Pass eigentlich keine besondere Aussicht. Abgesehen von der dünnen Luft und der frischen Temperaturen war kaum zu spüren, dass wir uns in einer Höhe befinden, die der Zugspitze gleicht.
Bergab fuhren wir am Meadowlark Lake vorbei und durch gerade mal zwei Spitzkehren hindurch. Aber es ist ja auch nicht so, dass man fast 3.000 Höhenmeter wieder bergab fährt. Der Highway 16 durchquert später nämlich ein Hochplateau, das rund 1.200 Meter hoch liegt.
Nach einer langen Fahrt erreichten wir irgendwann endlich Cody. Dieser Ort gilt als einer der Ausgangspunkte für eine Tour in den Yellowstone-Nationalpark. Neben den vielen Hotels und Motels fiel uns noch etwas anderes in Cody auf. Dort sahen wir zum ersten Mal einen Drive-In-Schalter für einen Bankautomaten. Dieser steht in einer kleinen Grünanlage und ist mit dem Auto total bequem erreichbar. Er ist nicht dafür vorgesehen, dass man zu Fuß dorthin gelangt. Typisch amerikanisch halt.
Ich bin kein großer Freund von diesen Drive-In-Schaltern, weil mich diese Bequemlichkeit ziemlich nervt. Aber in Sachen Sicherheit ist das nun keine so schlechte Sache. Denn hier kann definitiv niemand über die Schulter blicken und den Pincode ausspähen. Aber ob man es wirklich braucht?
Wir beschlossen, noch weiter nach Westen zu fahren. Es war eigentlich noch relativ früh am Tag und der Yellowstone-Nationalpark reizte uns natürlich heute schon. Durch ein enges Tal erreichten wir die Staumauer vom Buffalo Bill Reservoir, warfen einen Blick in das kleine Besucherzentrum und staunten über das Expeditionsfahrzeug auf dem dortigen Parkplatz. Es stammte aus der Schweiz, doch die Insassen waren nirgendwo zu sehen. Es gab auch leider keine Webseite auf dem Auto, mich hätte interessiert, wo man in den USA mit einem Expeditionsfahrzeug fahren müsste. Bisher hatten wir nicht den Eindruck, dass man das unbedingt benötigt.
Wir folgten der Straße weiter nach Westen bis zum östlichen Eingang des Yellowstone-Nationalparks. Dort zeigten wir unsere Jahreskarte vor, bekamen ein Prospekt und konnten direkt weiter fahren. Gleichzeitig wurde das Wetter aber derart schlecht und es begann sehr stark zu regnen, dass wir über die Sinnhaftigkeit dieser Fahrt nachdachten. Im Nationalpark gab es keine geeigneten Übernachtungsmöglichkeiten für uns und bei so einem starken Regen wollten wir uns den Park auch nicht unbedingt anschauen.
Übernachtung auf einem Walmart-Parkplatz
Daher wendeten wir schon kurz hinter dem Eingang und fuhren lieber wieder in Richtung Cody zurück. Wir hatten ja freien Eintritt, daher war das nicht ganz so schlimm. Mehrere Lodges gab es am Wegesrand, doch nachdem wir im Pahaska Tepee Resort nach einem Preis fragten, waren wir davon überzeugt, lieber die Mehrkilometer nach Cody auf uns zu nehmen. Bei schlechtem Wetter hätten wir nur ein sehr einfaches Zimmer ohne Wlan erhalten und das zu einem Preis, der einfach zu hoch angesetzt war.
Wir fuhren wieder am Stausee vorbei, erreichten Cody und machten uns dort auch die Suche nach einer Übernachtung. Dabei fiel uns der Walmart am Ortseingang auf, denn dort standen ganz viele Wohnmobile auf dem Parkplatz. Aus dem Netz wussten wir, dass man unter Umständen auf manchen Walmart-Parkplätzen offiziell übernachten darf. Hier schien dies der Fall zu sein. Allerdings hatten wir kein Wohnmobil und wir hatten bisher nicht darüber nachgedacht, in einer amerikanischen Kleinstadt auf einem Supermarktparkplatz zu übernachten. Daher hatten wir noch eine gewisse Hemmschwelle.
Doch diese Hemmschwelle wurde immer kleiner, je öfter wir an diversen Motels und Hotels anhielten und nach Preisen fragten. Selbst das von außen schäbigste Motel verlangte einen dreistelligen Dollarbetrag, den wir nicht auszugeben bereit waren. Nicht dafür. In einem anderen Motel war gerade das letzte Zimmer vergeben und so ging das die ganze Zeit weiter. Irgendwann googelten wir nach Erfahrungsberichten über das Übernachten auf dem Walmart-Parkplatz in Cody und stellten fest, dass die gar nicht so schlecht waren. Das einzige Manko war, dass dieser Supermarkt nachts geschlossen hat. Somit hätten wir kein nächtliches Klo, falls wir mal eines bräuchten.
Aber wir wollten das trotzdem riskieren und steuerten unseren Ford Expedition zu den Wohnmobilen am Rande des Parkplatzes. Wir suchten uns einen geschützten Parkplatz und sahen plötzlich ein Wohnmobil mit Darmstädter Kennzeichen. Das Fenster war auf und zumindest der Herr in dem Wohnmobil freute sich, dass ich gerade beim Abtrocknen des Geschirrs störte. Wir unterhielten uns einige Zeit und die beiden teilten ihren Erfahrungsschatz mit uns. Denn sie machten das nicht zum ersten Mal und stehen auch schon auf genau diesem Parkplatz seit einigen Tagen, weil sie auf Ersatzteile aus Deutschland warteten.
Das ermutigte uns natürlich, es ihnen gleich zu tun. Wir vertrödelten den frühen Abend noch im Walmart, weil wir sonst nicht viel machen konnten und bauten dann unseren Mietwagen zu einem Wohnmobil um. Dafür mussten die beiden Rückbänke nach vorne umgeklappt werden und wir mussten die Koffer und Taschen so anordnen, dass wir uns bequem ausstrecken konnten. Bei der Größe dieses Autos war das keine schwierige Angelegenheit. Einiges lag zwischen uns, anderes am Fußende – also an der Kofferraumklappe und der Rest auf dem Beifahrersitz. Nur den Fahrersitz ließen wir für den Fall frei, dass wir spontan aufbrechen müssten.
Ein bisschen peinlich war, dass wir versehentlich die Alarmanlage auslösten, von der wir bisher noch gar nicht wussten, sie zu besitzen. Aber jetzt war es ein gutes Gefühl, eine zu haben. Gegen 21 Uhr schliefen wir bereits ein. Das war eine Uhrzeit, zu der wir normalerweise erst in den Hotels ankamen und vielleicht noch schnell etwas aßen.
Montag, 19. September 2016
Wir wussten, dass Walmart morgens um 6 Uhr wieder öffnen würde. Das war einerseits gut zu wissen, falls wir ein Klo brauchten und andererseits rechneten wir damit, dass es zu dieser Zeit etwas rummeliger auf dem Platz werden könnten. Sei es durch Mitarbeiter, Kunden oder Anlieferung.
Doch wir merkten von alledem nichts. Rein gar nichts. Wir schliefen durch bis morgens um 9 Uhr. Fast 12 Stunden Schlaf. Das überraschte uns total aber wir fühlten uns richtig gut und fit. Um ehrlich zu sein, haben wir seit dem Ausschiffen von der Queen Mary 2 nicht mehr so gut durchgeschlafen. Und so lange schliefen wir schon seit Wochen nicht mehr. Scheinbar hatten wir diesen Schlaf nötig. Dass uns das aber ausgerechnet auf einem Supermarktplatz passieren würde, war schon erstaunlich.
Begegnung mit einem Bären
Gut erholt begannen wir also den Tag mit etwas Verspätung, denn um 9 Uhr aufzustehen, waren wir nicht wirklich gewohnt. Ziemlich schnell waren wir wieder auf der Straße in Richtung Yellowstone-Nationalpark. Wir fuhren erneut am Stausee vorbei und in das immer enger werdende Tal hinein. Schon bei der Fahrt am Vorabend hielten wir rechts und links immer Ausschau nach Tieren, denn eine Gams und ein Damwild entdeckten wir auch ohne Mühe. Ich wendete sogar einmal, weil ich während der Fahrt glaubte, einen Bären unten im Fluss gesehen zu haben. Doch dieser Bär entpuppte sich als unbeweglicher Fels.
Doch an diesem Morgen sollten sich meine Augen nicht täuschen. Auf der rechten Seite ging es gleich hinter einer Leitplanke etwas abwärts zu einem schmalen Flüsschen. Und auf dem gegenüberliegenden Ufer saß etwas großes, das sich dieses Mal tatsächlich bewegte. Es war ein Bär, es war wirklich ein frei laufender Bär. Ich trat auf die Bremse, steuerte den Wagen so weit wie möglich nach rechts, damit der Verkehr noch durchpasst. Doch die hinter uns wollten gar nicht weiter fahren. Denn auch aus den anderen Fahrzeugen heraus hat man Meister Petz entdeckt. So standen wir mit mehreren Autos und anderen Touristen zusammen oben auf der Straße und beobachteten, wie der Bär durch das Wasser trottete, gelangweilt nach oben blickte und später im Dickicht verschwand. Was für ein Ereignis und dabei waren wir noch gar nicht im Nationalpark.
Diesen erreichten wir einige Zeit später und nachdem wir wieder unsere Jahreskarte vorzeigten hielten wir der netten Rangerin das Display unserer Kamera unter die Nase, um zu erfahren, was für eine Art Bär wir fotografierten. Denn das war natürlich etwas ganz neues für uns. Sie musste gar nicht lange gucken, sondern erklärte uns sofort, dass es sich um einen Grizzlybären gehandelt habe. Zu erkennen wäre das an dem dicken Nacken, den Braun- und Schwarzbären eben nicht hätten. Okay, wieder etwas gelernt. Aber was viel wichtiger war: Wir sind in freier Natur einem Grizzlybären begegnet, worüber wir uns wirklich freuten.
Über den Sylvan Pass gelangten wir zum kleinen Sylvan Lake und fuhren über eine kurvige Straße weiter bis zu einem Aussichtspunkt, von dem aus man einen herrlichen Weitblick über den riesigen Yellowstone-Lake genießen konnte. Wir ahnten es ja vorher schon, aber spätestens hier war es offensichtlich: Der Park ist riesig. In Zahlen ausgedrückt ist der Nationalpark fast vier Mal so groß wie Luxemburg. Allerdings gab es natürlich nur eine begrenzte Zahl an Straßen und damit auch an Möglichkeiten, den Nationalpark mit dem Auto kennen zu lernen. Will man mehr vom Yellowstone-Nationalpark kennenlernen, dann muss man zu einer Tour auf einem der vielen Trails aufbrechen.
Es war uns klar, dass wir vom Yellowstone nur die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten würden erleben können und wir uns einschränken mussten. Zunächst einmal fuhren wir hinab zum Seeufer, wo man mit dem Auto auf dem kiesigen Strand bis zum Wasser fahren konnte. Irgendwie auch wieder typisch Amerika. Anschließend begaben wir uns zu einem Besucherzentrum, um uns einen Überblick zu verschaffen und um zu entscheiden, wohin wir fahren würden.
Wir lauschten zu, als einer der Ranger anderen Touristen erklärte, dass die reine Fahrzeit auf der Ringstraße über drei Stunden dauern würde. Und dann hätte man nicht einmal an den Sehenswürdigkeiten angehalten. Außerdem wäre ein Teil der Straße momentan auch noch gesperrt.
Außerdem kamen wir mit einem anderen Touristenpärchen ins Gespräch, mit denen wir uns über die Übernachtungsmöglichkeiten in der Region unterhielten. Diese erzählten von den Preisen an den anderen Parkeingängen. Diese waren so hoch, dass wir uns auf drei Kernpunkte des Parks festlegten und abends weiter fahren würden.
Das ist zwar schade, aber für die Feinheiten des Yellowstone-Nationalparks braucht man mehr Zeit und einen großen Geldbeutel. Daher folgten wir dem Highway 20 am Seeufer entlang bis zum West Thumb Geyser Basin. Schon auf dem Weg dorthin, sahen wir über dem dortigen Abschnitt des Sees mehrere Dampfwolken und am Parkplatz konnten wir einen Blick auf die ersten Geysire werfen. Unaufhörlich blubberte es aus irgendwelchen Löchern in der Erde, ganz so als würde man einer dickflüssigen Suppe beim Kochen zuschauen. Nur mit dem Unterschied, dass es deutlich nach Schwefel roch. Aber es war allemal interessant zu sehen.
Tolle Eindrücke im Yellowstone-Nationalpark
Vom Parkplatz aus führte ein Holzsteg als Wanderweg durch das Geysir-Basin hinab zum Seeufer. An zahlreichen sogenannten Pots und Pools spaziert man entlang, blickt in das teils kristallklare Wasser in die Tiefe und ist ganz fasziniert von der farbenfrohen Landschaft, die rund um die Wasserbecken entsteht.
Mit rund einem Kilometer ist der Rundweg nicht ganz so lang, aber man hält immer wieder an und genießt die Ansicht, die einfach einmalig ist und auf dem europäischen Festland so nicht anzutreffen ist.
Beeindruckt von dieser Landschaft fuhren wir auf dem Highway 20 weiter nach Westen und unterbrachen unsere Fahrt an einem Holzschild mit der Inschrift Continental Divide in einer Höhe von 8391 Fuß. Wir waren also in einer Höhe von 2.500 Metern und standen an der Kontinentalen Wasserscheide Amerikas.
Dass wir uns im Yellowstone-Nationalpark ständig auf über 2.000 Metern befinden würden, war mir vor der Reise gar nicht bekannt. Und auch während dieser Tour konnte man das kaum spüren. Denn anders als in Europa, wo man steil irgendwo hochfahren muss, um 2.000 Höhenmeter zu erreichen, fuhren wir hier eben relativ sanft und über eine längere Distanz in diese Höhenlage. Aber dennoch befanden wir uns nun mitten in den Rocky Mountains, wo das Wasser gen Osten noch in den Atlantik münden würde, während das Wasser vor uns irgendwann in den Pazifik gelangt.
Mit dieser Erkenntnis steuerten wir unseren Wagen zum Großparkplatz am Old Faithful. Der Old Faithful ist der berühmteste Geysir des Yellowstone-Nationalparks und bricht ungefähr alle 90 Minuten aus – mit einer Differenz von plusminus zehn Minuten.
Als wir vom Parkplatz zum Besucherzentrum gingen, kam uns gerade eine Vielzahl an Menschen entgegen. Ganz offensichtlich hat der Old Faithful gerade seine Pracht gezeigt und wir hätten nun eineinhalb Stunden Zeit. Also schlenderten wir erst einmal durch den großen Souvenirladen und spazierten auf den Pfaden rund um den Geysir herum. Doch die vielen Sitzbänke, die im Halbkreis rund um den Geysir aufgestellt waren, füllten sich bereits und auch wir beschlossen, schon mal Platz zu nehmen, weil wir uns einen guten Aussichtspunkt sichern wollten.
Die Wartezeit wurde durch einen Ranger verkürzt, der mit einer Schautafel von Besuchergruppe zu Besuchergruppe ging und die geologischen Gegebenheiten vor Ort erklärte, was ich ziemlich hilfreich fand und entsprechen Applaus verdiente. Irgendwann kündigte sich der Ausbruch des Old Faithfuls genauso an, wie es der Ranger beschrieb und alle Besucher einschließlich uns, drückten auf ihre Auslöser. Denn das Schauspiel ist nur von kurzer Dauer.
Nach dem kurzen, aber beeindruckenden Stelldichein des Old Faithful, spazierten wir noch zu kleineren Geysiren und suchten auf dem Großparkplatz erstmal unseren Wagen, bevor wir zu einem weiteren Parkplatz fuhren. Von dort aus konnte man durch ein weiteres Geysir-Becken zum West Geysir gelangen. Doch an diesem Geysir erlangte etwas anderes unsere Aufmerksamkeit, denn Ranger standen dort bereit und warnten die Besucher vor einigen Bisons, die hier frei umher liefen und grasten.
Von so einem mächtigen Tier möchte man nicht überrannt werden, aber ohnehin machten sie nicht den Eindruck, dass sie Interesse daran hätten, Menschen anzugreifen. Aber es sind eben Wildtiere und daher nicht zu unterschätzen. Dumm waren nur wieder einige Menschen, die es nicht lassen konnten und die befestigen Wege verließen, um sich den Tieren von der anderen Seite zu nähern.
Als wir mit dem Auto den Parkplatz verließen, kamen wir einem Bison so nah, dass Moni nur den Arm aus dem Fenster hätte ausstrecken müssen, um das Fell zu berühren. Aber das ließen wir schön sein. Unser nächster Halt endete nicht weit entfernt am Grand Prismatic Spring. Dieses Wasserbecken ist durch seine Farbspiele sehr bekannt und ein wenig das Wahrzeichen des Nationalparks.
Wir hatten schon viele Bilder von diesem bunten Wasserloch gesehen und erhofften uns natürlich auch so ein farbenprächtiges Bild. Doch als wir mit vielen anderen Touristen vom Parkplatz des Grand Prismatic über einen Holzsteg bis zum Loch spazierten, waren wir ein wenig enttäuscht. Denn wir standen auf gleicher Höhe mit dem Wasser und wir fragten uns, wie man denn hier ein Bild von oben machen könnte.
Wir sahen, dass man auf eine bewaldete Anhöhe hinter dem See stehen müsste, um von dort einen schönen Überblick auf das Wasserloch zu erhalten. Aber wir erkannten dort keine Menschen zwischen den Bäumen und vermuteten, dass es dann dort auch keinen entsprechenden Wanderweg geben würde. Leider hatten wir im gesamten Yellowstone-Nationalpark auch keinen Handy-Empfang und so konnten wir auch nicht mal eben bei Googlemaps nachschauen. Denn dann hätten wir gesehen, dass es dort sehr wohl einen Weg gibt. Dieser ist von einem ganz anderen Parkplatz aus zu erreichen und deutlich länger. Aber das hätten wir gerne gemacht.
Schade, aber so erfuhren wir erst später von diesem Wanderweg und gaben uns vor Ort mit den Bildern zufrieden, die wir von so weit oben wie möglich machten, indem wir unsere Arme ausstreckten.
Mit dem Grand Prismatic Spring hatten wir die Sehenswürdigkeiten des Yellowstone-Nationalparks besucht, die uns wichtig waren. Es gab natürlich noch weitere Geysir-Basins, doch irgendwann wiederholte sich die Ansicht. So schön und faszinierend das auch war, aber optisch gab es keinen Unterschied zwischen den einzelnen sprudelnden Wasserbecken, abgesehen von den erwähnten Highlights. Auch auf den Anblick eines Wasserfalls verzichteten wir, denn Wasserfälle können uns nur noch schwer beeindrucken, seit wir in Südamerika die Iguazu-Wasserfälle besucht hatten.
So fuhren wir als in Richtung Parkausgang West, mussten allerdings zwei Mal einen Stau abwarten. Damit rechneten wir bis dato überhaupt nicht und als wir noch am Stauende waren, nahmen wir zunächst an, den Stau gebe es nur deshalb, weil es einfach generell voll sei. Doch nein, auf einer weiten Fläche rechts und links der Straße tummelten sich Dutzende Bisons, die natürlich ein beliebtes Fotomotiv waren. Auch wir ließen uns das nicht nehmen und machten noch einige Aufnahmen von den stolzen Tieren, die auch hier wieder teilweise sehr nah zum Auto kamen.
An einem Abzweig sahen wir einen der Campingplätze im Yellowstone und grundsätzlich hätten wir nichts dagegen gehabt, im Nationalpark zu übernachten. Dass wir im Auto gut schlafen konnten, hatten wir bewiesen. Doch leider waren die Campingplätze alle komplett belegt. Wir hatten also gar keine Chance einen Übernachtungsplatz zu bekommen und stürzten uns daher gleich hinter dem Campingplatz in den nächsten Stau. Dieses Mal waren es aber keine Bisons, die im Tal des Madison Rivers den Verkehr aufhielten, sondern ausgewachsene Elche.
Auch hier galt natürlich, dass sich dieses Schauspiel niemand entgehen lassen wollte. Immerhin sahen die Elche absolut beeindruckend aus, als einer von ihnen plötzlich auch noch laut röhrte. Nur die Ranger des Nationalparks waren Spielverderber und ließen ihre Polizeisirene kurz aufheulen und forderten die Besucher per Lautsprecher auf, weiter zu fahren und nicht am Straßenrand anzuhalten.
Gut, dass man nicht auf der Straße anhalten sollte, war verständlich. Nicht jeder hatte Lust, sich Elche anzuschauen. Doch wenigstens kurz am Straßenrand anhalten zu dürfen, wäre ja nun auch kein Beinbruch gewesen. Aber was soll’s, wir waren mehr als zufrieden. Immerhin hatten wir morgens einen Grizzly gesehen, später noch Bisons und jetzt am Abend stattliche Elche. Was will man denn mehr?
Dennoch oder gerade deswegen fanden wir es natürlich schade, den Nationalpark schon wieder zu verlassen. Aber andererseits wussten wir genau, dass wir noch viele andere schöne Nationalparks vor uns haben. Noch im Nationalpark überquerten wir die Grenze von Wyoming zu Montana und erreichten kurz darauf den West-Eingang des Parks. Gleich darauf folgte die Ortschaft West Yellowstone, wo wir noch obligatorische Grenzschild von Montana machen konnten.
Direkt nebenan gab es ein Motel, in dem wir nach einem Zimmer fragen wollten, obwohl wir schon ahnten, dass es sehr teuer werden würde. Aber es gab erst gar keine Zimmer und da es bereits dunkelte, wollten wir nicht die Zeit damit verbringen, lange an einem teuren Ort zu suchen, wo wir im Endeffekt eh nicht übernachten wollten. Deswegen folgten wir dem Highway 20 in westliche Richtung. Wir hielten zwar noch einmal an dem Super 8-Hotel an, das Teil einer verhältnismäßig günstigen Hotelkette ist. Doch auch hier lagen die Preise so hoch, dass wir lieber die Abendstunden nutzten, um weiter zu fahren. Schon kurz darauf ließen wir Montana hinter uns und machten noch einen letzten Fotostopp in der Dämmerung von dem Willkommensschild des Bundesstaates Idaho.
Immerhin noch 100 Meilen, also rund 160 Kilometer legten wir in etwas mehr als eineinhalb Stunden zurück. Im Laufe der Fahrt wurde aus der normalen Landstraße eine gut ausgebaute vierspurige Straße, was wir schon vorher der Landkarte entnahmen. Sonst hätten wir das wohl nicht gemacht, weil wir nur ungern durch die dunkle Wildnis fahren wollte.
Für Idaho Falls fand Moni unterwegs auf der App das Le Ritz Hotel & Suites, in dem wir für einen fairen Preis gut unterkommen wollten. Ein gut ausgestattetes Zimmer gab es für uns auch, doch leider hatten wir Probleme mit der Schlüsselkarte, weswegen ich zwei Mal durch das ganze Hotel von der verschlossenen Tür zur Rezeption lief, während Moni mit unseren vier Koffern und dem restlichen Gepäck vor der Tür wartete. Angesichts der vorgerückten Stunde war das ein wenig ärgerlich, aber das trübte ganz sicher nicht die Erlebnisse unseres Tages.
Der Unterschied bei den Taxen GELB vs. GRÜN ist, daß die grünen alle Hybrid-Fahrzeuge sind
Ah, alles klar. Danke!
Pingback: 2016 – Mit dem Auto durch Florida nach New York – Teil 3 | Die Weltenbummler
Pingback: Top of the Rock auf dem Rockefeller Center | Die Weltenbummler
Pingback: Mit dem Wohnmobil durch die USA | Die Weltenbummler
Pingback: Ausflug zur Freiheitsstatue in New York | Die Weltenbummler
Pingback: Erfahrungen mit dem Übernachten auf einem Walmart-Parkplatz | Die Weltenbummler
Pingback: Das Peggy Sues-Diner an der Route 66 | Die Weltenbummler
Pingback: Große Salzwüste in Utah | Die Weltenbummler
Pingback: 2017 – Mit dem Wohnmobil in den Harz | Die Weltenbummler
Pingback: Dreiländereck Utah-Arizona-Nevada | Die Weltenbummler
Pingback: Erfahrungen mit der Subway in New York | Die Weltenbummler
Pingback: Die Präsidenten am Mount Rushmore | Die Weltenbummler
Pingback: Devils Tower in Wyoming | Die Weltenbummler
Pingback: Eindrücke und Bilder aus Las Vegas | Die Weltenbummler
Pingback: Spaziergang über die Golden Gate Bridge | Die Weltenbummler
Pingback: Erfahrungen mit Hotels und Motels in den USA | Die Weltenbummler
Pingback: Eine echte Westernstadt – die 1880 Town in den USA | Die Weltenbummler
Pingback: Tiere in den USA – Teil 2 | Die Weltenbummler
Pingback: 2017 – Mit dem Wohnmobil durch Norwegen | Die Weltenbummler
Pingback: Die Straßen von San Francisco - Die Weltenbummler
Pingback: Eindrücke von den Wolkenkratzern in New York | Die Weltenbummler
Pingback: 2017 - Mit dem Zug nach München | Die Weltenbummler
Pingback: Meine persönlichen Extrempunkte beim Reisen | Die Weltenbummler
Pingback: 2019 - Roadtrip durch die USA nach Kanada | Die Weltenbummler
Pingback: 2019 - Von Alaska zu den Rocky Mountains | Die Weltenbummler
Pingback: 2019 - Durch Nevada zum Pazifik | Die Weltenbummler
Pingback: 2019 - Unterwegs in Kalifornien | Die Weltenbummler
Pingback: Endlich ein Schild aus North Dakota | Die Weltenbummler
Pingback: Spaziergang auf der Highline in New York | Die Weltenbummler
Pingback: Weitere besuchte US-Bundesstaaten | Die Weltenbummler
Pingback: Feueralarm im Hotel | Die Weltenbummler
Pingback: 2022 - Roadtrip an der Pazifikküste - Die Weltenbummler
Pingback: 2022 - Roadtrip im Nordwesten der USA - Die Weltenbummler