Erfahrungen mit dem Übernachten auf einem Walmart-Parkplatz

Heute nehme ich euch mal mit in mein Schlafzimmer. Wird ein bisschen eng, das sag ich gleich, aber es passt schon. Und zwar hatten wir bereits im Vorfeld unserer Reise durch Amerika davon gehört, dass man mit dem Wohnmobil auch auf ausgewählten Parkplätzen der Supermarktkette Walmart übernachten könnte. Da wir uns kein Wohnmobil, sondern einen Pkw mieteten, fiel das eigentlich für uns aus. Doch wir behielten diese Möglichkeit des Übernachtens im Hinterkopf.

Ford Expedition
Ford Expedition

Unterwegs mit einem SUV

Da wir stilecht und vor allen Dingen viele Kilometer reisen wollten, mieteten wir uns für den Aufenthalt in den USA einen SUV. Ja, ich weiß, böses Auto. Aber mit vier Koffern, zwei Rucksäcken, Proviant und der Aussicht, auch mal im Auto zu übernachten, war diese Fahrzeugklasse genau das richtige. Immerhin wurde dieses Auto für sieben Wochen unsere Heimat. Und dann will man nicht in einem Chevrolet Spark über die Highway dümpeln. Den haben wir nämlich zuhause.

Parkplatz
Parkplatz

So wurde es also ein Ford Expedition. Der Wagen ist 5,62 Meter lang und damit fast so lang wie unser heimisches Wohnmobil. Platz hatte es also genug. Außerdem hatten wir bereits seit der ersten Übernachtung hinter New York Schlafsäcke bei uns. Denn das erste Motel in Toledo, Ohio, war so grottenhaft schlecht und versifft, dass wir uns direkt die Schlafsäcke besorgten und sie aufs Bett legten, um dann in den Schlafsäcken zu übernachten.

Walmart-Parkplatz am späten Abend
Walmart-Parkplatz am späten Abend

Wir hatten also alles zusammen, um notfalls im Auto übernachten zu können. Einen Notfall hatten wir zwar nicht, doch als wir uns dem Yellowstone-Nationalpark näherten, erreichten wir die Kleinstadt Cody. Diese Ortschaft war ganz darauf aus, Touristen, die den Nationalpark besuchen wollten, viel Geld für die Übernachtung abzunehmen. Selbst ein, von außen ziemlich schäbiges Motel verlangte einen dreistelligen Dollarbetrag für die Nacht.

Übernachten neben den Einkaufswagen
Übernachten neben den Einkaufswagen

Auf der Suche nach einer Übernachtung

Wir fuhren von Motel zu Hotel und fragten überall nach Preisen, die uns allesamt nicht zusagten. Bei dieser Suche fuhren wir auch an einem Walmart vorbei. Das sind diese Supermarktketten, die von der Größe mit einem „real“-Laden zu vergleichen wären. Dort gibt es, typisch für Amerika, ausreichend viele Parkplätze. Und auf eben diesem Parkplatz vom Walmart in Cody sahen wir auf einer Seite zahlreiche Wohnmobile und Wohnwagen. Es dürften rund zwei Dutzend gewesen sein. Als wir das sahen, fiel uns wieder der Hinweis ein, dass man halt auch dort übernachten könnte.

Rechts und links die Schlafsäcke
Rechts und links die Schlafsäcke

Wie bei uns in Deutschland befragten wir schnell Google, ob wir wirklich richtig liegen und ob es Bewertungen für diesen Platz gab. Tatsächlich fanden wir sogar ziemlich viele Bewertungen, die durch die Reihe positiv waren. Also stellten wir unseren Ford Expedition zunächst einmal am Rande des Parkplatzes zwischen die anderen Wohnmobile und betraten den Laden. Auch hier fragten wir noch einmal zur Sicherheit, ob das okay wäre. Das bestätigte man uns. Damit stand für uns fest, dass wir dort übernachten würden.

Getränke und Wertgegenstände in der Mitte
Getränke und Wertgegenstände in der Mitte

Umbau des Mietwagens zu einem Wohnmobil

Nun lag es an uns, das Auto schlafbereit umzugestalten. Wir legten die beiden Rückbänke um, die eine wunderbare Ebene bildeten. Die Lücke dazwischen füllten wir mit Flaschen, Toilettenpapier und dergleichen. Die Koffer stellten wir ganz an das Ende des Wagens. So blieb zwischen der Rückenlehne der Vordersitze und unseren Koffern ganz hinten tatsächlich so viel Platz, dass wir uns ausgestreckt hinlegen konnten.

Am nächsten Morgen
Am nächsten Morgen

Zwischen uns platzierten wir noch ein paar Getränkeflaschen und -dosen sowie unsere persönlichen Wertgegenstände. Auch das passte wunderbar. Ab der B-Säule waren die Scheiben sowieso getönt, sodass man nicht sofort ins Auto blicken konnte. Wir sahen noch ein Wohnmobil aus Darmstadt, unterhielten uns kurz mit den Besitzern und gingen kurz vor Ladenschluss um 21 Uhr nochmal auf die Toilette von Walmart.

Genug Platz um sich auszustrecken
Genug Platz um sich auszustrecken

Geweckt durch einen Stromgenerator

Danach legten wir uns in unsere Schlafsäcke und stellten uns darauf ein, frühmorgens durch Sonnenschein oder Anlieferung geweckt zu werden. Doch weit gefehlt. Geweckt wurden wir durch den lästigen Stromgenerator eines Wohnmobilfahrers. Der hatte den Generator schön vor sein Wohnmobil gestellt, damit er nicht gestört wird. Dadurch hatten wir das Teil direkt neben uns. Ich mag Stromgeneratoren nicht. Auf unserem eigenen Wohnmobilstellplatz in Nordkirchen lassen wir die Geräte auch nicht zu.

Lästiger Stromgenerator
Lästiger Stromgenerator

Aber das schöne an der Sache war, dass wir von der Uhrzeit überrascht wurden. Denn nachdem wir wach wurden und auf die Uhr blickten, stellten wir fest, dass es schon 9 Uhr am Morgen war. Verdammt, wir hatten fast 12 Stunden durchgeschlafen. Im Nachhinein können wir sagen, dass wir in den USA nirgendwo so lange geschlafen haben und nur selten so eine ruhige Nacht verbrachten. Unsere Erfahrung mit dem Übernachten auf einem Walmart-Parkplatz war also ein voller Erfolg.

3 Kommentare zu „Erfahrungen mit dem Übernachten auf einem Walmart-Parkplatz“

  1. Pingback: Erfahrungen mit Hotels und Motels in den USA | Die Weltenbummler

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