Als wir einmal quer vom Atlantik zum Pazifik fuhren, entschieden wir uns bewusst gegen einen Besuch von Los Angeles und steuerten unseren Mietwagen lieber in die viel kleinere Stadt San Francisco.
Und mit klein meine ich auch klein. Wenn man die Inseln in der Bucht nicht berücksichtigt, dann kommt man auf eine Ausdehnung von maximal 11 km von Nord nach Süd und nur ein wenig mehr von Ost nach West.
Wir erreichten die Stadt von Oakland kommend über die Bay Bridge. Auf der Brücke, die die Bucht von San Francisco überspannt, verläuft die Interstate 80. Noch vor der Brücke, also auf der Seite von Oakland, befindet sich eine Mautstation. An einer von 20 Mauthäuschen kann man die Fahrt über die Brücke und damit den Eintritt in die Stadt bezahlen.
Und obwohl es 20 Fahrspuren sind, die durch die Mautstelle führen, kam es zumindest bei unserer Anreise zu einigen Verzögerungen. Von Stau zu sprechen wäre jetzt übertrieben, aber es gab doch eine gewisse Wartezeit. Hat man diese aber erst einmal hinter sich, dann beginnt die Fahrt durch die Straßen von San Francisco.
Grundsätzlich ist alles ziemlich gut ausgeschildert und wir hätten den Weg zur Golden Gate Bridge auch ohne Navi gefunden. Denn man passiert zunächst Downtown und hält sich dann einfach an der Beschilderung des Highway 101 nach Norden. Ganz automatisch kommt man zur berühmten roten Golden Gate Bridge.
Zwischendurch fährt man für ein Stück durch einen Tunnel, in dem man auf einer von immerhin fünf Spuren unterwegs ist. Und wie man auf dem Bild gut sehen kann, ist der Verkehr trotz der vielen Fahrstreifen dennoch eng.
Vor einiger Zeit hatte ich schon mal etwas über die berühmte Lombard Street geschrieben. Diese sehr kurze Straße ist ziemlich steil und lockt zahlreiche Touristen an. Letztere beobachten gerne, wie die Fahrzeuge sich durch die Kurven der Lombard Street hinab schlängeln.
Das haben wir natürlich auch gemacht – sowohl die Beobachtung als auch das Schlängeln. Aber diese Straße ist eben ein Paradebeispiel dafür, wie steil die Straßen in San Francisco sind.
Denn die Lombard Street ist natürlich nicht die einzige Straße, die steil durch die Stadt verläuft. Spannend anzusehen sind auch viele kleine Nebenstraßen, besonders wenn man dabei auf die Frontfassade der dortigen Wohnhäuser blickt.
Und noch viel eindrucksvoller ist es, in so einer Straße zu parken. Nicht umsonst stehen in San Francisco Verkehrsschilder, mit denen darauf hingewiesen wird, dass man im 90°-Winkel zu parken hat. Angesichts der Steigung ist das vollkommen nachvollziehbar.
Auch wir parkten unseren gemieteten SUV so ein und mussten feststellen, dass es dann unter Umständen gar nicht so leicht ist, aus dem Auto auszusteigen. Entweder fällt einem beim Öffnen die Tür beinahe aus der Hand oder man muss sich ziemlich dagegen stemmen und gleichzeitig bergauf aussteigen.
Beim Bergab fahren musste ich einige Mal an die Passstraßen in den Alpen denken. Zwar gab es keine Serpentinen, außer in der Lombard Street, aber das Gefälle war schon beachtlich.
Eine andere Erfahrung war die, dass man nicht zu schnell bergauf fahren sollte. Denn die quer verlaufenden Straßen sind in der Regel recht eben und so kann man Überqueren einer Kreuzung in der Tat das Gefühl bekommen, abzuheben. Und das passiert auch, wenn man die Geschwindigkeit einhält. Macht schon Spaß.
Das erinnert dann schon sehr an Filme wie „Bullit“ mit Steve McQueen oder an die legendäre Fernsehserie „Die Straßen von San Francisco“ mit Michael Douglas.
In historischen Straßenbahnen durch San Francisco
Wer sich nicht zutraut, mit dem Auto durch die Stadt zu fahren, der kann natürlich auch auf den öffentlichen Personennahverkehr zurückgreifen. Hier wäre an erster Stelle auf jeden Fall die ebenfalls berühmte Straßenbahn zu nennen, auch als Cable Car bekannt.
Auch das Cable Car muss an manchen Stellen einige Höhenunterschiede bewältigen. So sieht es dann mancherorts aus, als würde die Bahn am Scheitelpunkt der Straße abheben wollen. Na ja, aber so schnell ist sie ja nicht.
Und zu guter Letzt gibt es noch die Linie F, mit der man ausschließlich in historischen Straßenbahnen unterwegs ist. Die meisten von ihnen wurden vor 1960 gebaut. Der rote sogenannte PCC-Wagen auf dem Bild stammt zum Beispiel aus dem Jahr 1948.
Alles in allem hat es uns in San Francisco gut gefallen und wir hatten kein nennenswerten Schwierigkeiten, mit dem Auto durch die Straßen der Stadt zu fahren. Ganz im Gegenteil, bei manchen Steigungen war es regelrecht spannend und hat Spaß gemacht.
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