Meine persönlichen Extrempunkte beim Reisen

Ich sammle so manche Extrempunkte. Dabei handelt es sich um so Orte wie der südlichste Punkt von Nordrhein-Westfalen oder der nördlichste Punkt der EU. In der Regel bezeichnet man also Extrempunkte als die Orte, die den äußersten Punkt eines Landes oder einer Region markieren.

Extrempunkte können aber auch Orte wie der niedrigste Punkt Deutschlands oder der höchste Gipfel eines Landes sein. Auch die versuche ich zu erreichen, so wie es halt möglich ist. Da ich kein klassischer Bergsteiger, sondern „nur“ Bergwanderer bin, werden mir einige höchste Gipfel der Welt wohl auf Dauer verwehrt bleiben.

Blick zum Aletschgletscher
Blick zum Aletschgletscher

Aber es gibt natürlich auch die eigenen Extrempunkte beim Reisen. Und zwar kann man sich selber immer die Frage stellen, was denn der westlichste, südlichste, nördlichste und östlichste Punkt war, den man selber besucht hat. Allerdings muss man dann immer von einer allgemein gültigen Weltkarte ausgehen, auf der Europa zentral dargestellt ist.

Golden Gate Bridge im Nebel
Golden Gate Bridge im Nebel

Denn die meisten wissen es: Die Erde ist eine Kugel. Wenn man also eine Weltreise macht und/oder von Nordamerika nach Asien reist, dann hat man sowohl den westlichsten als auch den östlichsten Punkt einer klassischen Weltkarte übertreten. In meinem Fall trifft das bisher nicht zu, aber ich gehe dennoch davon aus, dass sich meine Extrempunkte beim Reisen in Zukunft noch weiter verschieben werden. Fangen wir doch einfach mal an:

Mein nördlichster Punkt:

Knivskjellodden habe ich erwandert, als ich zum ersten Mal mit dem Wohnmobil zum Nordkap fuhr. Schon das Nordkap gilt ja vielen als der nördlichste Punkt Europas. Doch in geringer Entfernung erstreckt sich eine kleine Landzunge namens Knivskjellodden noch ein kleines Stück weiter nach Norden. Diese kann man jedoch nicht mit dem Auto erreichen, sondern nur zu Fuß. Haken dran, habe ich erledigt. Ich würde aber gerne noch weiter nach Norden, nach Spitzbergen reisen.

Links Knivskjellodden und rechts das Nordkap
Links Knivskjellodden und rechts das Nordkap

Mein östlichster Punkt:

Der Ort, den ich ganz im fernen Osten aufsuchte, ist kein Touristenort und lag nur zufällig auf meiner Route. Denn der Ort, den ich bewusst bereiste, war Peking. Doch ich fuhr mit der Transsibirischen Eisenbahn nach Peking und die Trasse der Bahn verläuft mit einem weiten Bogen durch die Mandschurei. Dabei fährt der Zug deutlich weiter östlich von Peking in die chinesische Hauptstadt. Der östlichste Punkt dieser Eisenbahnfahrt war die chinesische Stadt Harbin. Und somit ist der Bahnhof von Harbin mein bisher östlichster Extrempunkt.

Harbin in China
Harbin in China

Mein südlichster Punkt:

Ganz tief im Süden war ich, als ich mit einem Frachtschiff nach Südamerika fuhr und dort mit dem Bus durch Patagonien bis Feuerland reiste. Wir mussten noch kurz Chile durchqueren, um wenig später erneut nach Argentinien einreisen zu können. In Ushuaia wechselten wir in einen Kleinbus und fuhren zum Nationalpark Tierra del Fuego, auf Deutsch Nationalpark Feuerland. Zu guter Letzt legten wir die restliche Strecke zu Fuß zurück, um das Ende der Panamericana zu zu erreichen. Dort endete jeder Weg nach Süden und wir genossen den Ausblick auf die verschneiten Gipfel der letzten Andenausläufer. Damit waren wir 20 Kilometer südlich der südlichsten Stadt der Welt.

Nationalpark Feuerland in Argentinien
Nationalpark Feuerland in Argentinien

Mein westlichster Punkt:

Der westlichste der Extrempunkte meiner Reisen befindet sich aktuell in den USA. Auf unserem Roadtrip durch die USA fuhren wir mit einem Mietwagen von New York nach Kalifornien. Unter anderem kamen wir dort auch zur Golden Gate Bridge nach San Francisco. Die Brücke verschwand zwar beinahe komplett im Nebel, aber sie wäre sowieso nicht mein westlichster Punkt gewesen. Denn wir wollten zum ersten Mal in unserem Leben auch den Pazifik sehen und so fuhren wir noch schnell zum nahe gelegenen Bakers Beach und hielten einmal unsere Hände in den Pazifischen Ozean.

Bakers Beach in San Francisco
Bakers Beach in San Francisco

Neben den Extrempunkten, die von den Himmelsrichtungen abhängig sind, gibt es allerdings noch weitere Extrempunkte meiner Reisen:

Der tiefste Punkt auf meinen Reisen:

In Schleswig-Holstein kann man die tiefste Landstelle Deutschlands besuchen. Der ist aber noch gar nichts im Vergleich zum tiefsten Punkt der USA. Er nennt sich Badwater Basin und befindet sich im Death Valley Nationalpark in Kalifornien. Beeindruckend war dieser Ort auch deshalb, weil es hier einerseits extrem heiß ist, aber andererseits auch, weil gleich nebenan eine steile Felswand rund 1.600 m in die Höhe ragt. Hat mir ebenfalls gut gefallen.

Badwater Basin im Death Valley
Badwater Basin im Death Valley

Beim höchsten Punkt auf meinen Reisen kommen mehrere Orte in Betracht:

In Norwegen wanderte ich auf den höchsten Berg des Landes bzw. sogar von ganz Skandinavien. Der Galdhøppigen ist stolze 2.469 m hoch und erfordert eine Tageswanderung. Ich bin ein wenig stolz darauf, dass ich diesen Berg zu Fuß bezwungen habe. Doch ich muss zugeben, dass dies nicht der höchste Punkt auf meinen Touren war.

Ausblick vom Galdhøppigen
Ausblick vom Galdhøppigen

Der Col du Galibier in Frankreich liegt noch ein deutliches Stück weiter höher. Mit 2.642 Höhenmetern war ich daher sogar fast 200 m höher als auf dem Galdhøppigen. Allerdings ist der Col du Galibier ein Straßenpass in den Alpen. Zugegebenermaßen in beachtlicher Höhe, aber eben dadurch relativ leicht zu erreichen. In den USA konnte ich bisher sogar noch eine größere Höhe mit dem Auto erreichen. Dort fuhr ich in einer Höhe von 3.401 Metern (11.158 Fuß) auf der Interstate 70 in den Rocky Mountains. Es war ein ziemliches Schneegestöber und ich war froh, dass es oben auf dem Pass einen Tunnel gab:

Schneegestöber auf der Interstate
Schneegestöber auf der Interstate

 

Aber es war eben eine Fahrt mit dem Auto. Daher will ich diesen Höhen-Extrempunkt von der Wanderung losgelöst aufführen.

Hier stehe ich auf dem Col du Galibier
Hier stehe ich auf dem Col du Galibier

Gleiches gilt für das Jungfraujoch. Auch diesen Punkt in der Schweiz habe ich besucht. Und das war dann sogar mein höchster Punkt, den ich jemals erreicht habe. Doch diese 3.571 Meter habe ich weder zu Fuß noch mit dem Auto erreicht. Vielmehr fuhren wir ganz bequem mit der Zahnradbahn hinauf zum Jungfraujoch, wo wir einen tollen Ausblick auf die umliegenden Berge und auf den Aletschgletscher hatten.

Jungfraujoch
Jungfraujoch

Insofern habe ich an dieser Stelle mal meine aktuellen Extrempunkte auf Reisen vorgestellt. Allerdings hege ich die Hoffnung, dass ich in alle Richtung eines Tages noch weiter reisen kann. Lediglich beim tiefsten Punkt ist da nicht mehr allzu viel möglich. Aber da war es extrem schön, daher reicht das dann auch.

 

2 Kommentare zu „Meine persönlichen Extrempunkte beim Reisen“

  1. Toll zu sehen, wie Du rumgekommen bist. Wir neigen auch ein wenig dazu, besondere Punkte abzuklappern. Kleiner Tipp: Wenn Du noch höher hinaus willst, dann ab nach Teneriffa. Erstens kann man hier super wandern und es gibt tolle Strände und es gibt den Berg Teide, der sich noch höher auftut als das Jungfraujoch. Ja, die Kanaren liegen auf der afrikanischen Platte, somit sind diese nicht Kontinentaleuropa. Aber Teneriffa gehört zu Spanien, somit wäre der Teide „TOP of EU“. Es geht immer noch krasser 😉 Man kommt bis ca 200 Meter unterhalb des Gipfels ganz einfach mit der Seilbahn hoch, aber um die letzten 200 Höhenmeter zum Gipfel wandern zu dürfen, benötigt man eine Genehmigung der Gemeinde. Am besten ein halbes Jahr vorher buchen. Geht über eine Webseite, kostet nichts. Nur wenn man keine hat, ist man enttäuscht weil man nicht ganz hoch kommt. Vielleicht macht Ihr das ja mal 🙂

    Beste Grüße
    Die Haustiere

    1. Hallo zusammen,

      ja, volle Zustimmung. Der Teide wäre nicht schlecht. Problematisch ist es bei uns nur, weil wir keine Seilbahn fahren. Daher wird der Plan wohl nicht aufgehen. Aber ich habe immer noch vor, einen der hohen Straßen in den USA befahren zu wollen. Da kommt man dann sogar noch deutlich höher hinaus. Und ich sehe gerade, dass der Beitrag veraltet ist. Ich habe doch schon einen Pass in den USA befahren, bei dem ich immerhin 3.400 Meter hoch war. Es geht zwar noch höher, aber den hatte ich schon. Werde ich gleich mal aktualisieren.

      Viele Grüße und noch tolle Reisen!

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