2016 – Mit dem Mietwagen von New York nach Kalifornien- Teil 1

Donnerstag, 15. September 2016

Am heutigen Donnerstag war es dann aber soweit, dass wir wieder aufbrechen würden. Mein Husten war mittlerweile deutlich abgeklungen und alle privaten Gespräche, die man so führen konnten, waren geführt. Wir verließen also Chicago über die Interstate 90 in nordwestliche Richtung und hatten erst jetzt das Gefühl, dass unsere USA-Reise so richtig beginnen würde. Dabei waren wir schon eine Woche im Land, aber wie schon weiter oben geschrieben, waren wir ja bisher nur in New York und auf Interstates zu einem Familientreffen unterwegs. Ab jetzt war Urlaub angesagt. Unser nächster Termin würde erst in einem Monat sein, wenn wir zu Disneyworld in Orlando kämen. Bis dahin konnten wir nun tun und machen, was wir wollten und wenn es uns irgendwo nicht gefällt, dann würden wir eben woanders hin fahren.

Ehrung von Veteranen
Ehrung von Veteranen

Durch die Prärie in den Wilden Westen

Doch zunächst einmal gefiel es uns. Wir fuhren durch Illinois und erreichten die Grenze zu Wisconsin. Gleich nach dem Grenzübergang hielten wir an einem Rastplatz an, wo das Willkommensschild sehr einfach zu fotografieren war. Außerdem staunten wir nicht schlecht über die Größe und Ausstattung dieses Rastplatzes. Es beherbergte nicht nur große und saubere Toiletten, sondern eben auch ein Willkommenscenter mit einigen Informationen zu den Sehenswürdigkeiten von Wisconsin. Das gefiel uns ziemlich gut. Das förderte so ein wenig unsere gute Stimmung.

Besucherzentrum von Wisconsin
Besucherzentrum von Wisconsin

Interessant fand ich auch noch die Infotafeln über Soldaten aus Wisconsin, die mit der berühmten Medal of Honor ausgezeichnet wurden. Von jedem Kriegseinsatz gab es eine entsprechende Tafel mit der Gravur der Namen der Soldaten. Allerdings muss ich vorweg nehmen, dass ich es noch interessant fand. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich trotz der bereits gesichteten Kriegsdenkmäler noch nicht den Eindruck in einem patriotischen Land unterwegs zu sein. Das sollte sich jedoch später noch ändern.

Das lag aber vielleicht auch daran, dass ich so manchen Hinweis auf kriegerische Aktivitäten noch nicht ganz entschlüsselte. Eine schwarz-weiße Flagge erinnerte mich im Vorbeigehen zum Beispiel eher an die Flagge der Terrorgruppe IS, wobei das natürlich absoluter Quatsch gewesen wäre. Erst beim näheren Hinsehen erkannte ich die Aufschrift POW und You are not forgotten. Gut, daraus konnte ich schon schließen, dass es mit Kriegseinsätzen zu tun haben müsste. Aber den genauen Hintergrund wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Erst später bei einem Fernsehabend in irgendeinem Hotelzimmer erfuhr ich, dass es bei POW um die Kriegsgefangenen ging.

Sieht aus wie im Elbsandsteingebirge
Sieht aus wie im Elbsandsteingebirge

Zunächst fuhren wir auf der Interstate weiter, der als Wisconsin Veteran Memorial Highway ausgeschildert war. Okay, man erinnerte also ziemlich deutlich an die Veteranen des Landes. Einerseits fand ich das ja nicht schlecht, aber andererseits dachte ich mir insgeheim, dass so ziemlich jeder Amerikaner ein Veteran sein müsste oder zumindest einen in der Familie haben wird.

Und weil das alles noch nicht genug war, überholten wir auf der Interstate wenig später noch eine Kolonne von beigefarbenen Kriegsfahrzeugen wie diverse Hummer und andere Autos. Ich wunderte mich allerdings über mich selbst, dass ich das so als normal empfunden hatte. In Deutschland wäre diese Kolonne total auffällig gewesen und hätte die Blicke von allen anderen Verkehrsteilnehmern auf sich gezogen. Aber hier in den Vereinigten Staaten nimmt man das halt so hin, wenn man die niedrigen aber breiten Hummer in Wüstenfarben überholt.

Im weiteren Verlauf der Fahrt durch Wisconsin tauchten noch ein paar Gesteinsformationen auf, die aus den umliegenden Wäldern ragten und sehr an das Elbsandsteingebirge erinnerten. Alles in allem gefiel es uns ziemlich gut.

Minnesota
Minnesota

Auf der I-90 fuhren wir ziemlich entspannt bis zur Staatsgrenze von Minnesota. Wir überquerten dort den Mississippi-River und hielten gleich darauf ebenfalls an einem Willkommenscenter an. Im Gebäude befand sich auch das dazugehörige Willkommensschild, doch das Büro selber hatte bereits geschlossen, sodass wir keine Informationen über Minnesota erhielten. Das war aber auch nicht weiter dramatisch, wir wollten an dem Tag ohnehin noch weiter fahren.

Dunkle Wolken ziehen auf
Dunkle Wolken ziehen auf

Unterwegs dachten wir aber, dass das noch echt schwierig werden könnte. Denn in der sehr flachen Landschaft erkannten wir weit vor uns extrem dunkle Wolken am Horizont. Dummerweise fuhren wir genau auf diese dunkle Wolkenwand zu und erreichten sie schließlich auch. Es war ein wenig unheimlich, weil im Rückspiegel schönstes Wetter zu sehen war, während vor uns kaum noch Sicht vorhanden war. Wir hielten schon Ausschau nach Tornados, obwohl wir absolut keine Ahnung hatten, ob jetzt und hier eigentlich Tornados entstehen könnten. Aber diese bedrohliche Front ließ so einiges vermuten.

Sehr dunkler Himmel
Sehr dunkler Himmel

Letztendlich fuhren wir aber nur in einen Starkregen mit etwas Hagelschauer hinein. Es reichte einfach, das Tempo ein wenig zu drosseln und abzuwarten, bis man diese Wetterfront hinter sich gebracht hatte. Das geschah allerdings erst, als wir Minnesota fast verließen. Wir erreichten das südwestliche Ende des Bundesstaates und beschlossen kurzfristig bei einem Blick auf die Karte, dass wir das Dreiländereck von Minnestoa, Iowa und South Dakota besuchen würden.

Dreiländereck bei Iowa
Dreiländereck bei Iowa

Ja, wir waren endlich in Reisestimmung und hatten auch Lust auf solche Abstecher, die uns zu weniger interessanten Sehenswürdigkeiten bringen. Da wir Bilder von Dreiländerecken sammeln und die USA als Ganzes bekanntlich keine haben kann – im Norden liegt nur Kanada und im Süden Mexico – wollten wir wenigstens ein Dreiländereck von drei US-Bundesstaaten besuchen. Ein weiteres, etwas aufregenderes hatte ich bereits bei einem ausgiebigen Blick in den klassischen Atlas von Monis Vater ausgeguckt und sollte später noch von uns besucht werden.

Dreiländereck bei Iowa
Dreiländereck bei Iowa

Dieses Dreiländereck war jedoch ziemlich einfach zu erreichen. Wir verließen irgendwann mal die Interstate 90 nach Süden und steuerten auf den endlos geraden und rechtwinklig angelegten Straßen nach Iowa. Dort bogen wir nach rechts an und waren wenig später am Ziel.

Mittlerweile verschwand auch schon die Sonne und wir mussten uns mal so langsam um eine Übernachtung kümmern. Von diesem Tag an war Moni die Hotelbeauftragte. Denn so etwas wie mit dem Motel 6 sollte uns nicht mehr passieren. Während ich als fuhr, konnte Moni ganz gemütlich Hotels und Motels raussuchen, die unseren Wünschen einigermaßen entsprachen. Diese würden sich im Laufe der Reise übrigens ständig erweitern, was wir jetzt aber noch nicht wussten. Zunächst lautete unser Wunsch, eine günstige Übernachtung zu finden, die nicht in einer Drecksbude wie dem Motel 6 endete.

Während dieser Hotelsuche, die Moni immer dann erledigte, wenn die Landschaft ein wenig öde wurde, wurde die App von booking.com ihr bester Freund. Die App war wirklich sehr hilfreich, weil man einerseits einen ganz guten Eindruck bekam und andererseits schnell buchen konnte, wenn es darauf ankam.

Wohnmobilstellplatz in South Dakota
Wohnmobilstellplatz in South Dakota

Andere Leute, die mit dem Wohnmobil unterwegs waren, hatten es da zumindest in der Region, in der wir gerade unterwegs waren, etwas leichter. Wir passierten nämlich einen echten Wohnmobilstellplatz, den wir gleich direkt mal fotografierten und in unserem Reiseforum vorstellten. Dass wir in anderen Teilen der USA froh waren, nicht mit einem Wohnmobil unterwegs zu sein, erläutere ich an entsprechender Stelle.

Typisches Hotelzimmer in den USA
Typisches Hotelzimmer in den USA

Wir steuerten Sioux Falls an und hatten das Dakotah Lodge im Auge. Doch dort angekommen, konnte man uns nur noch ein Suite anbieten, die uns definitiv zu teuer war. Schräg gegenüber befand sich das Guesthouse Inn & Suites, wo wir einfach dann mal auf Verdacht anfragten. Der Betreiber machte einen sehr netten Eindruck und auch das Hotel konnte man nicht als schlecht bezeichnen. Daher blieben wir dort, ließen den Tag in Ruhe zu Ende gehen und schauten ein wenig verächtlich auf das benachbarte Motel 6. Nein, diese Motelkette konnte uns einfach nicht mehr zurückgewinnen.

Freitag, 16. September 2016

Nach einer ruhigen Nacht trugen wir unsere vier Koffer wieder in das Auto und beschlossen, noch einen Blick in das Stadtzentrum zu werfen. Denn Sioux Falls erhielt seinen Namen auf Grund der Wasserfälle, um die der Ort herum gebaut wurde und Teil des Big Sioux River sind. Wir fuhren zum kleinen Parkplatz im Falls Park, schlenderten ein wenig über die schmalen Fußwege und freuten uns, dass es überhaupt Fußwege gab. Denn bisher haben wir in den USA nicht allzu viele Fußgänger gesehen, abgesehen natürlich von den zahlreichen Menschen in New York.

Wasserfall in Sioux Falls
Wasserfall in Sioux Falls

Aber die Wasserfälle sind nicht so groß, dass man sich dort ewig lange aufhalten würde und daher steuerten wir bald schon wieder unseren Ford Expedition über die I-90 nach Westen. Eine scheinbar stets geradeaus verlaufende Interstate brachte uns durch eine weite und einsame Landschaft. Sicherlich könnte man von Monotonie sprechen, aber irgendwie hatte das was, diese extreme Weite, in der kaum ein Haus zu sehen war.

Wasserfall in Sioux Falls
Wasserfall in Sioux Falls

Bei einer Ortschaft namens Chamberlain lockte uns ein Parkplatz zu einem Aussichtspunkt. Dort war richtig was los. Einerseits konnte man die Aussicht auf den Missouri-River genießen, andererseits erhob sich dort eine Skulptur, die an die indigene Bevölkerung von Dakota erinnert. Aber viele Menschen gab es dort, weil eben diese Skulptur gerade erst vor wenigen Minuten feierlich eingeweiht wurde. Wir haben die Enthüllung der indigenen Dame, die als Dignity Statue bezeichnet wird, gerade eben verpasst.

Wasserfall in Sioux Falls
Wasserfall in Sioux Falls

Währenddessen kam ein Herr auf uns zu, der uns fragte, ob wir tatsächlich aus Florida kämen. Unser Auto war nämlich in Florida zugelassen und leuchtete mit einem Kennzeichen des Sunshine-Staates. Als wir ihm sagten, dass das nur ein Mietwagen war, erschien er einerseits beruhigt, weil er sich offensichtlich nicht vorstellen konnte, dass jemand so eine weite Strecke mit dem Auto zurücklegen würde, aber andererseits war plötzlich uninteressiert, wo wir denn herkämen. Dass wir keine Amerikaner waren, muss er rausgehört haben, aber es interessierte ihn absolut nicht, aus welchem Land wir kamen.

Statue
Statue

Wenn man bedenkt, dass wir in Peking ständig gefragt wurden, wo wir herkamen und hier mitten in der Prärie von South Dakota vermutlich auch nicht gerade jeden Tag Europäer rumlaufen, dann ist dieses Desinteresse eher seltsam. Aber gut, der Mann kam aus Florida, deswegen fragte er uns ja auch, und vielleicht ist er Touristen dann schon eher gewohnt.

Indigene Statue
Indigene Statue

Eine weitere Besonderheit erinnerte uns an den Rastplatz in Wisconsin, wo die Straße an die Veteranen erinnern sollte. Hier war es nun der Purple Heart Memorial Highway, auf dem wir uns nun befinden würden. Dieser Purple Heart Trail wurde 1992 ins Leben gerufen und soll durch alle 50 Bundesstaaten verlaufen. Seit 2012 ist der Abschnitt der Interstate 90 in South Dakota ebenfalls Teil dieses Trails, der seinen Namen von der ältesten militärischen Ehrenauszeichnung erhielt. Damit wären wir dann wieder beim amerikanischen Patriotismus in Verbindung mit Gedenken an Kriege und das Militär.

Blick auf den Fluss
Blick auf den Fluss

Wir fuhren vom Parkplatz hinab zum Ufer des Missouri-Rivers, tankten an einer Tankstelle und riefen meine Mutter an, um ein bisschen zu plaudern. Mit unserem Handyvertrag konnten wir glücklicherweise kostenlos aus den USA anrufen und das komplett ohne Beschränkung. Ohnehin standen wir dank Whatsapp gut in Kontakt. Hier muss man einfach mal eine Lanze für die Nutzung von Smartphones und Whatsapp brechen. Wir sind einfach nur froh, dass wir diese Möglichkeit haben und mal eben schnell auch ein Bildchen schicken können. Und umgekehrt natürlich auch Nachrichten quasi live von zu Hause empfangen können. Aber ab und zu muss man ja doch mal telefonieren, besonders, weil meine Mutter natürlich während unserer Reise unseren Wohnmobilstellplatz in Nordkirchen betreute. Da gab es natürlich immer etwas, worüber man reden musste. Und wegen der Zeitverschiebung konnten wir das leider nicht abends im Hotel machen, sondern mussten dafür eine Fahrpause einlegen oder eben während der Fahrt telefonieren.

Weite Straßen
Weite Straßen

Anschließend überquerten wir den Missouri-River und fuhren weiter auf der Interstate. Die Gegenfahrbahn war irgendwo weit auf der linken Seite, sodass man hier keine Leitplanken benötigte und trotzdem keine Sorge haben musste, dass der Gegenverkehr ausschert. Unterwegs sahen wir immer wieder Werbeschilder für 1880 Town.

Alte Kutsche
Alte Kutsche

Auf Grund der Beschilderung und des Namens konnten wir uns schon denken, um was es dabei ginge. Eigentlich war uns gar nicht danach, eine alte Westernstadt zu besichtigen. Aber andererseits gab es hier in South Dakota nicht viel anderes und man war ja schon froh, wenn das Auge mal etwas anderes zu sehen bekommt. Sonst hat man nur weite Landschaft, die von Prärie und Landwirtschaft geprägt ist, zu sehen.

Westernstadt
Westernstadt

Hinter eine Dinosaurier-Skulptur hielten wir also an und besuchten diese kleine Westernstadt im Stil des Jahres 1880. Was die Dinosaurier-Skulptur dort zu suchen hatte, war uns nicht ganz klar, doch im Laufe unserer Reise stellten wir oftmals fest, dass die Amerikaner ein Faible für Dinosaurier haben und sehr vieles damit bewerben bzw. Besucher in irgendwelche abgehalfterten Parks locken, in denen Dinosaurier zu sehen sind.

Westernfeeling im Jahr 1880

Die 1880er Westernstadt war dagegen ziemlich okay und übertraf sogar unsere Erwartungen. Wir hatten mit mehr Kitsch und Nachbauten gerechnet. Doch vieles wirkte sehr authentisch und wir fragten uns, ob es bei den Holzhäusern nicht eher ein Freilichtmuseum sein dürfte. Doch eigentlich handelte es sich um Filmrequisiten, die in den 1970er Jahren errichtet wurden und die der Eigentümer des Grundstücks schließlich zu einem Museum umwidmete. Man muss schon sagen, dass er das ganz gut hinbekommen hat. Wobei die Lage in der Prärie von South Dakota natürlich auch mithalf, die Szenerie authentisch wirken zu lassen. Besser eine nachgebaute Westernstadt im originalen Wilden Westen als beispielsweise eine Westernstadt irgendwo in der Eifel. Oder so.

Rind
Rind

In einer Ausstellung konnte man zudem zahlreiche Exponate aus der Zeit begutachten und sich mit Requisiten des Films „Der mit dem Wolf tanzt“ befassen. Denn dieser Western mit Kevin Costner wurde in South Dakota gedreht, worauf man hier im Museum ziemlich stolz gewesen war.

Westernstadt
Westernstadt

Nachdem wir also unter anderem im Saloon Platz nahmen und wie Westernhelden über die staubige Straße ritten, spornten wir die 300 Pferde unserer Ford Expedition-Kutsche an und ritten über die Interstate weiter nach Westen. Ein kleiner Parkplatz am Wegesrand wurde als Aussichtspunkt beschrieben, was uns neugierig machte. Nun, die Aussicht bestand aus weiter Landschaft. Sehenswert ja, interessant auch ja, aber spektakulär würde ich sie nicht nennen. Es war halt weite Landschaft, so wie wir sie seit vielen Kilometern erlebten.

Michael Moll
Michael Moll

Das bedeutete nicht, dass sie langweilig war. Sie war anders. Sie war eine Landschaft, die wir in Europa so nicht zu Gesicht bekommen. Auf einem Rastplatz bei Wasta machten wir erneut Pause. Dort positionierten wir uns vor einer Steintafel, in der die vier berühmten Präsidentengesichter von Mount Rushmore eingraviert waren. Für diese Sehenswürdigkeit, die natürlich unser nächstes Ziel sein sollte, gab es schon seit vielen Meilen immer wieder Werbetafeln und Hinweisschilder. Nun gut, in South Dakota gibt es eben nicht viel anderes, aber man stelle sich vor, das Schloss Neuschwanstein wäre bereits in Frankfurt am Main ausgewiesen. Zugegeben, ganz so extrem war es nicht, aber es fühlte sich stellenweise so an.

Michael Moll
Michael Moll

Hinweisschilder verboten übrigens das Campen auf dem Rastplatz. Wir hatten das hier ohnehin nicht vor, aber wir dachten immer daran, wie es wohl wäre, wenn wir mit einem Wohnmobil durch die USA ziehen würden und kamen bisher zu dem Ergebnis, dass es uns mit einem Mietwagen momentan noch besser gefiel.

Motel mit SUV
Motel mit SUV

Am frühen Abend erreichten wir dann Rapid City, wo wir bisher noch keine Übernachtungsmöglichkeit online ausfindig machen konnten, die uns, unserem Geldbeutel und unseren Wünschen entsprach. Als ich linker Hand eine Art Touristeninformation sah, steuerte ich den Wagen zu einem Parkplatz. Aus der Touristeninformation wurde nichts, aber was wir sahen, war auch interessant. In einem kleinen Park am Rapid Creek gab es eine Kunstinstallation, die die Geschichte der Berliner Mauer beschrieb. Von der Teilung Deutschlands bis hin zur Wiedervereinigung inklusive einem originalen Stück Berliner Mauer war hier die Historie ausführlich dargestellt. Der Hintergrund dazu war, dass Rapid City Partnerstadt von Potsdam ist. Gut, ob Potsdam oder Berlin, für Amerikaner ist das ohnehin egal. Die merken den Unterschied vermutlich gar nicht.

Ausblick von Mount Rushmore
Ausblick von Mount Rushmore

Wir folgten dem Highway 16 in südliche Richtung, obwohl wir dort keine großen Hoffnungen auf eine Übernachtung hatten. Doch am Ortsausgang gab es tatsächlich ein Schild für die Big Sky Lodge, die sich auf der rechten Seite auf einer Anhöhe befand. Wir fuhren hin und stellten fest, dass es sich um ein klassisches einstöckiges Motel handelte, bei dem man direkt mit dem Auto bis zur Zimmertür fährt. Allerdings gingen wir beim Einchecken auf Nummer Sicher und ließen uns das Zimmer zunächst zeigen. Doch es passte eigentlich alles und wir nahmen es.

Patriotische Propaganda am Mount Rushmore

Es war noch nicht dunkel und wir nutzten die Chance, noch zu Mount Rushmore zu fahren. Die berühmten vier Köpfe waren über den Highway 16 in südliche Richtung zu erreichen. Dort kauften wir ein Ticket, natürlich am Drive-In-Schalter und konnten nun eine Woche lang die Präsidentenköpfe bestaunen. Wir parkten unseren Wagen auf dem Oberdeck eines Parkhauses und schritten entlang der Flaggen der einzelnen Bundesstaaten direkt auf die vier Präsidenten von Mount Rushmore zu.

Präsidentenköpfe am Abend
Präsidentenköpfe am Abend

Oberhalb eines Amphitheaters begann der sogenannte Presidental Trail, dem wir folgen wollten. Denn laut Karte würde er direkt unterhalb der Gesichter entlang führen und wäre auch gar nicht so lang. Als wir unterwegs waren, huschte plötzlich ein kleines, uns unbekanntes Tier über den Weg. Es war schnell, hatte ein Fell und war nicht viel größer als eine Maus. Wir schafften es gerade noch zu ein paar Fotos, bevor es wieder weg war und fragten uns, was das wohl gewesen sei. Es sah nämlich ziemlich knuffig aus.

Chipmunk
Chipmunk

Kurze Zeit später wurden wir von einem amerikanischen Pärchen überholt, die wir kurzerhand fragten und ihnen dabei die Bilder zeigten, die wir von diesem unbekannten Wesen machten. Der Mann antwortete wie aus der Pistole geschossen, jedoch total gelangweilt, dass es Chipmunks seien. Da waren wir überrascht. Wir hatten also Chipmunks gesehen. Zum ersten Mal in unserem Leben.

Chipmunk
Chipmunk

Aber wir waren genauso überrascht darüber, dass der Herr das ziemlich gelassen mitteilte. Mensch, das waren doch Chipmunks. Die sieht man doch nicht so oft. Dachten wir zumindest. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, wie vielen Chipmunks wir noch begegnen würden.

Mount Rushmore
Mount Rushmore

Die Präsidentenköpfe gerieten dabei ein wenig in die Nebensächlichkeit. Sie waren da, wir haben sie fotografiert, wir spazierten an ihnen entlang und irgendwie kannte man sie ja auch. Doch die Chipmunks saßen irgendwo zwischen den Bäumen um uns herum, gibt es bei uns in Europa nicht und konnten jederzeit wieder auftauchen. Sie hatten unser Interesse geweckt.

Mount Rushmore
Mount Rushmore

So oder so folgten wir dem Trail, der aus einem gut angelegten Holzweg besteht und hatten ein Auge für die Präsidenten und ein Auge für die Chipmunks, die sich tatsächlich noch einige Male blicken und ablichten ließen. Auch hatten wir Pingu dabei und machten das erste Pingu-Foto vor einer US-amerikanischen Sehenswürdigkeit. Bisher hatten wir nur Pingu-Fotos vor Bundesstaatengrenzschildern gemacht. Aber irgendwie war ich nicht ganz zufrieden damit, weil das Licht schon verschwand.

Mount Rushmore
Mount Rushmore

Wir gingen noch in den großen Souvenirladen, kauften uns ein paar Andenken und sahen vor der Information eine Tafel mit Veranstaltungen. Unter anderem sollte dort am Abend gegen 20 Uhr ein Event stattfinden, bei dem Mount Rushmore feierlich in Licht gehüllt wird. Rund eine Stunde müssten wir darauf warten, doch das wollten wir uns nicht entgehen lassen.

Die vier Präsidenten
Die vier Präsidenten

Da wir jedoch mitten in den Bergen waren und ich nur sehr dünn bekleidet war, beschlossen wir, die Zeit im Auto zu warten. Immerhin war ich froh, dass ich den Husten gerade endlich weg hatte. Als es dann soweit war, schlenderten wir zum Amphitheater, das ziemlich gut gefüllt war. Wir schätzten, dass dort etwas über tausend Zuschauer anwesend waren und stellten uns ganz nach hinten und oben.

Die Flagge wird eingeholt
Die Flagge wird eingeholt

Die Veranstaltung begann mit einem Video, in dem die amerikanische Geschichte heldenhaft dargestellt wurde. Washington, Jefferson, Roosevelt sowie Lincoln und ihre Taten wurden vorgestellt und es wurde erläutert, wie diese Präsidenten die Probleme ihrer Zeit lösten. Es wurde auf die Verfassung, den Bürgerkrieg, den Zweiten Weltkrieg eingegangen und je mehr wir uns der Gegenwart näherten, umso patriotischer wurde der Film. Hollywoodtypisch wurde der Film mit epischer Musik untermalt und ein Satz ließ uns plötzlich noch mehr aufhorchen. Sinngemäß wurde im Film gesagt, das amerikanische Volk sei eines der friedlichsten der Welt. Wir schauten uns lächelnd an, doch nachdem der Film zu Ende war, die vier Präsidentenköpfe in helles Licht eingetaucht waren und der riesige Applaus verebbte, folgte der nächste Überraschungsmoment. Die Moderatorin bat plötzlich alle Veteranen Amerikas hinab auf die Bühne.

Ehrung von Veteranen
Ehrung von Veteranen

Und siehe da, eine große Zahl an Zuschauern stand auf und ging hinab. Wir fragten uns natürlich, was wohl jetzt geschehen möge. Die Dame sprach noch ein paar einleitende Worte und reichte dann jedem einzelnen – und es waren mehr als hundert Menschen – das Mikrofon. Und jeder einzelne durfte sich namentlich vorstellen und dabei seine Einheit und sein Einsatzgebiet vorstellen. Dabei kamen dann so Sätze wie „James Miller, Navy Seal, Vietnam“ und schon kam der nächste dran: „John Smith, Marine, Iraqi Freedom“ und so weiter. Dieses Ereignis dauerte rund eine Viertelstunde und machte uns ein bisschen sprachlos.

Ehrung von Veteranen
Ehrung von Veteranen

Natürlich wussten wir über den Patriotismus der Amerikaner Bescheid. Aber wenn man das dann so live auf der Bühne sieht, ist das irgendwie etwas anderes als so ein paar Informationen aus dem Internet oder Fernsehen. Es war schlicht erschreckend. Da wird einerseits gesagt, man sei eines der friedlichsten Völker der Welt und andererseits steht ein hoher Prozentsatz dieser Bevölkerung auf der Bühne und erklärt gerade, in welchem Krieg er sich befunden habe. Dieser Widerspruch war einfach nur widerlich. Wir empfanden dieses Geschehen als reine Propaganda. Aber mit diesem Abend verstanden wir viel besser, warum es so viele Kriegsdenkmäler im Land gab, warum Veteranen und Militärangehörige überall freien Eintritt haben, warum Interstates zu Gedenkstraßen umbenannt werden und warum viele Menschen Veteranen-Aufkleber auf ihrem Auto kleben haben. Sie sind einfach so, die Amerikaner. Das friedlichste Land der Welt…

Mit diesen Eindrücken fuhren wir kopfschüttelnd durch die Dunkelheit zurück nach Rapid City, wo wir im Walmart noch ein paar Einkäufe erledigten, bevor wir in uns Motel zurückkehrten.

Samstag, 17. September 2016

Frühmorgens starteten wir den nächsten Tag bei strahlend blauem Himmel. Unsere vier Koffer waren schnell im Auto verschwunden, weil wir ja von der Zimmertür zum Kofferraum nur zwei Schritte machen mussten. So gesehen war diese Art von Motel sehr praktisch. Unpraktisch fand ich es jedoch, weil jeder Dahergelaufene direkt bis an die Zimmertür ran kommt. Erschreckend fand ich, dass unsere Zimmernachbarn schon so früh morgens ihre Klimaanlage an hatten. Man muss dazu wissen, dass es an dem Morgen kalt war. Wir waren ja in den Bergen und die Sonne ist gerade erst aufgegangen. Verdammt, es war richtig frisch und nebenan lief die Klimaanlage. Aber das passte auch zu den Amerikanern, die mir in ihrer Verhaltensweise immer suspekter wurden.

Präsident
Präsident

Wir fuhren erneut zum Mount Rushmore, denn einerseits war das Wetter heute deutlich schöner und andererseits hatten wir ja jetzt ohnehin freien Eintritt. Und außerdem wollten wir anschließend zum Crazy Horse Memorial, da lagen die vier Präsidenten sowieso auf dem Weg. Also machten wir dort deutlich schönere Bilder, fotografierten Pingu erneut und trafen unsere neuen Freunde in Form von Chipmunks wieder. Auf dem Weg zum Crazy Horse Memorial fuhren wir über eine schöne, kurvige Waldstraße und staunten nicht schlecht, als plötzlich ein Truthahnpärchen über die Straße rannte. Ich hatte ja mit allem an Wildtieren gerechnet, aber nicht unbedingt mit wilden Truthähnen.

Wilder Truthahn
Wilder Truthahn

Das Crazy Horse Memorial ist sozusagen das indigene Gegenstück zum Mount Rushmore und bereits seit 1948 in Bau. Es wird auch noch sehr lange dauern, bis diese Monumentalskulptur fertiggestellt sein wird. Komplett ohne staatliche Unterstützung lebt die Fertigstellung von den Eintrittsgeldern und dem Verkauf von Andenken und Indianerschmuck. Doch das große Besucherzentrum hat es auch in sich und bietet allerlei interessante Eindrücke.

Crazy Horse Denkmal
Crazy Horse Denkmal

Man könnte sich auch zur Baustelle bringen lassen, dazu hatten wir aber nur wenig Lust. So beließen wir es bei einem Blick auf das Crazy Horse Denkmal aus der Ferne. Erst am Vorabend fanden wir in unserem Motelzimmer ein Prospekt mit den Sehenswürdigkeiten aus der Region. Dabei stolperte ich auch zufällig über den geografischen Mittelpunkt der USA. Und da wir nicht nur Dreiländerecke, sondern auch geografische Mittelpunkte sammeln, war das natürlich sofort klar, dass wir dorthin fahren würden.

Rapid City hat alle Prsidenten
Rapid City hat alle Prsidenten

Ein bisschen war ich von mir selbst enttäuscht, dass ich das nicht ohnehin auf der Rechnung hatte. Aber wir hatten im Vorfeld durch Hochzeit, Stellplatzbau und Rekordversuch für das Guinnessbuch der Rekorde so viel zu tun, dass für eine vernünftige Reiseplanung kaum Zeit blieb. Daher sah ich das als glückliche Fügung, dass wir noch rechtzeitig erfuhren, dass der Mittelpunkt der USA gleich um die Ecke liegt.

Die Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika

Dafür mussten wir wieder zurück nach Rapid City, wo wir aber nicht einfach durchfuhren, sondern wegen einer anderen Sehenswürdigkeit noch anhielten. Denn dem selben Prospekt entnahmen wir, dass von allen bisherigen Präsidenten der Vereinigten Staaten eine Skulptur in der Stadt besteht. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen.

Bill Clinton
Bill Clinton

Rapid City ist eine typische amerikanische Stadt, in der die Straßen rechtwinklig und damit todlangweilig angelegt wurden. Die Häuserblocks waren daher fast quadratisch und an jeder Straßenkreuzung standen vier Präsidentenskulpturen, die allesamt von uns abgelichtet wurden. Dafür liefen wir die St. Joseph Street in die eine Richtung und die parallel verlaufende Main Street in die andere Richtung. Auf der Main Street steckte tatsächlich ein wenig Leben in der Stadt und man sah Menschen zu Fuß unterwegs. Aber schon in den Seitenstraßen war das kaum mehr der Fall. Menschliche Wesen sieht man in den USA wirklich nur an den Hotspots, ansonsten bloß im Auto. Irgendwie traurig.

Präsidentenstatue
Präsidentenstatue

Wir spazierten zu Bill Clinton, Ronald Reagan und John F. Kennedy genauso wie zu Thomas Jefferson und George Washington. Nur zwei Präsidenten fehlten uns: Garfield und Obama. Erst zum Abschluss fanden wir das Presidents Information Center, wo eine ältere Dame sich über den Besuch von weit her freute. Wir taten ihr den Gefallen, uns in das Gästebuch einzutragen und fragten, wo die fehlenden beiden Präsidenten seien. Garfield ist wohl in Reparatur, weil der letztens umgefallen ist und Obama wird erst aufgestellt, wenn seine Amtszeit abgelaufen ist. Als wir zwei Monate später zu Hause waren und mittlerweile wussten, dass Donald Trump Präsident werden würde, mussten wir ein wenig schmunzeln angesichts der Vorstellung, dass seine Skulptur in Zukunft auch dort stehen würde.

Präsidentenstatue
Präsidentenstatue

James Buchanan war der letzte Präsident, dem wir einen Besuch abstatteten, bevor wir uns wieder in das Auto setzten und auf der Interstate 90 nordwestlich fuhren. Auf dem Highway 85 ging es dann schließlich nach Belle Fourche, wo sich die Markierung und ein kleines Infozentrum für den geografischen Mittelpunkt der kontinentalen Vereinigten Staaten von Amerika befindet. Natürlich haben wir diesen Mittelpunkt umrundet, so wie wir das immer machen und machten ebenso ein Pingu-Foto von dem Ort.

Rapid City hat alle Präsidenten
Rapid City hat alle Präsidenten

Zurück zur Interstate 90 waren wir einige Zeit später an der Grenze zu Wyoming und verließen nun South Dakota wieder. South Dakota hat uns optisch gut gefallen und auch die wenigen Sehenswürdigkeiten, die der Bundesstaat zu bieten hat, waren einen Besuch wert. In Wyoming waren wir erst einmal ein wenig überfragt. Klar, wir wussten, dass sich im Westen von Wyoming der Yellowstone-Nationalpark befindet. Dafür waren wir ja auch hier, aber mehr konnten wir über den Staat nicht sagen.

Willkommen in Wyoming
Willkommen in Wyoming

Wie gut also, dass kurz hinter dem Willkommensschild ein Welcome-Center zum Besuch einlud. So langsam gefielen uns diese Willkommenszentren. So etwas wäre in Europa auch klasse. Man stelle sich vor, man fährt in die Niederlande und wird in Venlo erst einmal begrüßt und mit Informationen versorgt. Manche Länder machen das ja bereits, so wie es ein Begrüßungscenter in Schweden gibt, aber das ist eher eine Ausnahme. Außerdem wäre das natürlich zu viel, wenn man an die vielen Einreisemöglichkeiten in Europa denkt. Aber an den wichtigsten Autobahnen wäre das schon eine nette Sache.

South Dakota
South Dakota

In eben diesem Willkommenscenter sah ich wieder mehr oder weniger zufällig etwas, was mich neugierig machte. Es war irgendein Berg, den ich nicht so recht zuordnen konnte, den ich aber schon mal gesehen habe. Wir fragten den Mitarbeiter, der uns erklärte, dass das der Devils Tower sei und man ihn unbedingt gesehen haben müsste. Er ist ein Nationalmonument und wurde durch den Film „Begegnung der dritten Art“ berühmt.

Echte Westernstadt
Echte Westernstadt

Der Devils Tower lag nicht direkt auf unserer Route, sondern erforderte einen deutlichen Umweg. Diesen wollten wir aber in Kauf nehmen, weil wir einfach die Zeit dazu hatten und es schade wäre, einfach so dran vorbei zu fahren. Über verschiedene Highway gelangten wir nach Huett, einem Ort, der optisch der 1880 Town von South Dakota in nichts nachstand, nur mit dem Unterschied, dass diese Ortschaft noch echt war. Mit einigen witzigen Holzhäusern konnte man fast glauben, im Wilden Westen zu sein, wäre da nicht die asphaltierte Straße und die modernen Einrichtungen, die es heutzutage halt so gibt. Unterwegs hüpften noch ein paar wildlebende Waschbären über die Straße, die Moni noch schnell mit der Kamera festhalten konnte.

Präriehunde am Devils Tower

Irgendwann tauchte auf der rechten Seite der markante Berg des Devils Towers auf, wohin wir gleich abbogen und zur Kasse fuhren. Rechts der Kasse befand sich ein Campingplatz, bei dem es mir nichts ausgemacht hätte, zu übernachten. Die Lage war eigentlich ganz nett. Doch wir hatten noch vor, weiter zu fahren. Anstatt den normalen Eintritt zu bezahlen, kauften wir eine Jahreskarte. Denn die Jahreskarte kostete nur 80 Dollar und galt für alle Insassen im Auto und war vor allen Dingen in allen Nationalparks gültig. Auch diese Tatsache las ich erst wenige Stunden zuvor. Da wir noch eine ganze Menge an Nationalparks vor uns hatten und die Eintritte dort zwischen 20 und 30 Dollar jeweils liegen, war das eigentlich sofort klar, dass wir mit dieser Jahreskarte besser dran sind.

Waschbär auf der Straße
Waschbär auf der Straße

Wir überquerten den kleinen Belle Fourche River und sahen plötzlich auf der linken Seite auf einem steppenähnlichen Gelände kleine pelzige Wesen, für die wir sofort anhielten. Es handelte sich um Präriehunde, die zu Dutzenden das Areal für sich beanspruchten. Manche von ihnen waren sogar ganz nah an der Straße und teilweise völlig unbeeindruckt von uns. Wir freuten uns, dass wir nun schon wieder eine Tierart entdeckten, die es bei uns nicht gibt. Es wurde immer besser.

Präriehund
Präriehund

Wir mussten uns schon ein bisschen von den niedlichen Tieren losreißen, wenn wir doch noch den Devils Tower betrachten wollten. Ein paar hundert Meter später kamen wir am Parkplatz an und stellten fest, dass das Devils Tower-Besucherzentrum gerade geschlossen hatte. Schade. So folgten wir einfach so dem Tower Trail, der einmal rund um den Berg verläuft.

Devils Tower
Devils Tower

Dass dieser Berg aus verhärtetem Magma besteht, konnte man gut aus der Nähe sehen. Außerdem ist er ein Heiligtum der Indianer, aber andererseits ein beliebter Kletterfelsen. Wie auch immer, der Devils Tower ist eine sehr markante Landmarke in der ansonsten sehr flachen Umgebung. Wir umrundeten den Berg auf dem Devils Trail und erfreuten uns nicht nur an den Ausblicken, die man in die Landschaft von Wyoming hat, sondern auch an den Chipmunks, die wir auch hier wiedersahen.

Präriehund
Präriehund

Fast schon zu kurz kam uns der Besuch vor, aber der Berg ist nun mal auch recht schnell umrundet. Auf dem Rückweg kamen wir in der Dunkelheit an der Interstate 90 an und folgten ihr westwärts bis Gillette. Moni hatte dort das Hotel Arbuckle Lodge ausfindig gemacht, das recht gut zu erreichen wäre und scheinbar vernünftige Zimmer hatte. Es hatte sogar so vernünftige Zimmer, dass es zu dem eigentlichen Zimmer noch einen Vorraum mit einer Couch und einem weiteren Fernseher gab. Ein wenig übertrieben, aber was soll’s.

Ausblick am Devils Tower
Ausblick am Devils Tower

Vom Hotel fuhren wir noch schnell in die Stadt, um ein paar Lebensmittel einzukaufen. Diese aßen wir in dem Vorraum, schauten dabei irgendwelche Lokalnachrichten, gingen duschen und verpflanzten uns in das eigentliche Zimmer, um vom Bett aus fernzusehen. Seltsamerweise ist in amerikanischen Hotels oftmals nichts anderes möglich. Und zum rausgehen wäre es einerseits zu spät gewesen und andererseits gab es eigentlich keine Möglichkeit, irgendwo spazieren zu gehen. Das Hotel befand sich irgendwo im Nichts am Ortsrand. Eine Tatsache, die wir auch später noch in anderen Ortschaften erleben sollten.

Hotelzimmer
Hotelzimmer

34 Kommentare zu „2016 – Mit dem Mietwagen von New York nach Kalifornien- Teil 1“

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