An einem Freitag fuhren wir los. Endlich war es wieder soweit. Auch wenn die Reise nur etwas mehr als eine Woche dauern würde, so war es doch ein schönes Gefühl, wieder mit dem Wohnmobil unterwegs zu sein. Nachdem wir 2012 mit dem Wohnmobil zum Nordkap fuhren und im letzten Jahr eine Wohnmobilreise durch Schottland, England, Wales und Irland machten, war in diesem Jahr der Süden dran. Allerdings dieses Mal aus beruflichen Gründen, denn ich hatte den Auftrag für einen neuen Reiseführer. Hierfür musste ich nun die Alpen weitestgehend komplett bereisen und war deswegen bereits im letzten Winter mit dem Wohnmobil durch Bayern, also in den nördlichen Alpen, unterwegs. Nun, nachdem wir das Wohnmobil mängelfrei über den TÜV bekamen, standen die Ostalpen auf dem Programm und der folgende Reisebericht verläuft durch Tirol, Kärnten, Slowenien und Teile Südtirols.
Anreise in Bayern
Unser Ziel am ersten Reisetag lautete eigentlich Kiefersfelden. Die Ortschaft kannten wir bereits von einer früheren Reise, als wir einige Wanderungen in den Münchener Hausbergen unternahmen – natürlich auch für einen entsprechenden Wanderführer. Außerdem waren wir am nächsten Tag in Kufstein mit einem Mitglied aus unserem Reiseforum verabredet. Zusammen wollten wir einen Tag lang miteinander verbringen.
Die Strecke bis Frankfurt verlief recht reibungslos. Doch dann begannen die ersten kleinen Verzögerungen. Während wir kurz vor Frankfurt im Stau steckten, kam uns auf der Gegenfahrbahn kein einziges Auto entgegen. Das konnte nur eine Vollsperrung bedeuten. Und so war es auch. Fünf Lkw waren verunfallt und wie wir später erfuhren, war die Autobahn nach Norden wegen der Aufräumarbeiten fast den gesamten Tag gesperrt. Unfair fand ich, dass man in den Verkehrsnachrichten als Gaffer bezeichnet wurde. Ich stand ja nicht freiwillig im Stau. Natürlich entwickelte sich unser Stau durch Neugierige, keine Frage. Aber nicht jeder, der in diesem Stau steckt, gehört zu den Gaffern.
Weitere Staus folgten hinter dem Frankfurter Flughafen bis Nürnberg.
Erst als wir die A3 verließen, wurde es wieder etwas ruhiger. Kein Wunder, es war ja mittlerweile auch schon spät geworden. Unterdessen dachten darüber nach, ob es überhaupt sinnvoll wäre, nach Kiefersfelden zu fahren. Wir kannten zwar den Ort, aber nicht den Stellplatz. Und wenn es dort keinen geben würde, dann müssten wir doch woanders hin. Allerdings wussten wir von unserer Wohnmobilreise durch Bayern, dass es einen Stellplatz in Bayrischzell gibt. Also steuerten wir diesen an. Mittlerweile war es schon dunkel geworden und wir wollten bloß noch schlafen.
Grüß Gott in Österreich
Am folgenden Morgen gingen wir schnell noch zu einer Bäckerei und dachten uns, wie gut es sei, dass man sich irgendwo auskennt. Bei strahlend blauem Himmel überquerten wir die Grenze zu Österreich und steuerten auf den Bahnhof von Kufstein zu, wo wir verabredet waren. Da wir noch viel zu früh dran waren, schlenderten wir ein kleines bisschen durch die kleine Innenstadt, besichtigten die Kufsteiner Burg von außen und freuten uns schon darauf, den Tag zu dritt verbringen zu können.
Als der Zug pünktlich einrollte, gab es erst einmal ein großes Hallo und in gewisser Weise ein kleines Forentreffen mit eben drei Mitgliedern aus molls-reiseforum.de.
Die erste Passüberquerung
Unmittelbar darauf starteten wir unsere gemütliche Fahrt durch Tirol und das Salzburger Land. St. Johann in Tirol lockte auf einem touristischen Hinweisschild mit dem Attribut als barocke Gemeinde, was uns zu einem kurzen Zwischenstopp verlockte. Doch so groß ist St. Johann nicht und wir hatten noch einiges an dem Tag vor, also fuhren wir zügig weiter. Dabei ließen wir Kitzbühel rechts liegen. Kitzbühel ist zwar namentlich sehr bekannt, aber doch eher wegen des Wintersports. Bei fast 30 Grad bereits am Vormittag war an Wintersport aber überhaupt nicht zu denken. Südlich von Kitzbühel folgte der gerade einmal 1.274 Meter hohe Pass Thurn, der keine Herausforderung stellt. Doch auf der Südseite gibt es ein paar schöne Aussichtspunkte, wo man den Blick auf die Hohen Tauern und auf den Großvenediger genießen kann.
Davor befindet sich jedoch das Tal der Salzach, durch das wir als nächstes gen Osten fuhren. Bei Kaprun machten wir einen kleinen Abstecher, weil ich mir ganz gerne die Gedenkstätte für das Unglück der Gletscherbahn im Jahr 2000 anschauen wollte. Traurig und erschreckend, wie in so einem malerischen Tal so viele Menschen auf tragische und qualvolle Weise sterben mussten.
Nicht weit von Kaprun entfernt, erstreckt sich nördlich des Salzach-Tals der Zeller See. Die Ortschaft Zell am See überzeugte uns nach einer kurzen Parkplatzsuche nicht ganz so sehr. Der See, die Berge ringsherum und das Ufer laden echt zum Verweilen ein. Ist schon ein schöner Anblick mit dem kristallklaren Wasser.
Doch unsere Fahrt sollte an dem Tag noch weitergehen. In Bruck an der Großglocknerstraße machten wir einen kurzen Fotostopp an Kilometer 0 der Großglocknerhochalpenstraße. Denn von dort aus startet die wohl berühmteste Straße Österreichs bis zum höchsten Berg des Landes. Natürlich nicht bis auf die Spitze des Gipfels, aber immerhin bis zu einer Höhe von 2.500 Metern. Nur blieb uns leider an diesem Tag nicht mehr die Zeit dazu. Daher fuhren wir weiter in Richtung St. Johann im Pongau, wo wir einen geplanten Spaziergang durch die Liechtensteinklamm einlegten.
Spaziergang durch die Liechtensteinklamm
Die Liechtensteinklamm hat ihren Namen durch den Fürsten von Liechtenstein, der es als Geldgeber ermöglichte, dass man heute durch die Klamm spazieren gehen kann. So eine Klamm ist natürlich immer wieder beeindruckend. Es ist eng, kühl, laut und feucht. Aber besonders die Kühle tat an diesem ansonsten heißen Tag sehr gut. Am Ende der Klamm wartet dann noch ein herrlicher Wasserfall, bevor man durch diverse Tunnel und über Holzstege wieder zurück wandert.
So langsam näherte sich das Ende dieses ersten Tages vor Ort. Wir waren so verabredet, dass wir den gemeinsamen Tag in Golling, südlich von Salzburg ausklingen ließen.
Für uns war der Ort nämlich von Interesse, weil es einen Wohnmobilstellplatz in Golling gibt. Was wir alle allerdings erst wenige Tage vor der Reise erfuhren, war, dass der gesamte Ortskern für eine Art Bikertreffen gesperrt war. Das hielt uns natürlich nicht ab, daran teilzunehmen und uns nach einem leckeren gemeinsamen Essen zu verabschieden. Für Moni und mich war das etwas Besonderes, dass wir in Begleitung einer Person waren, die wir bis dato nur aus der virtuellen Welt kannten. Aber es hat uns echt Spaß gemacht und wir würden das gerne irgendwann wiederholen. In diesem Sinne: Danke! 😉
Stadtrundgang durch Salzburg
Am folgenden Tag waren wir nun wieder alleine und steuerten Salzburg an. Darauf hatte ich wenig Lust, weil Salzburg nicht gerade als wohnmobilfreundlich bezeichnet werden kann. Einen Stellplatz gibt es nicht und Parken ist nur weit außerhalb möglich. Wir versuchten zwar kurz, etwas näher an die Altstadt heranzukommen, weil an diesem Sonntagmorgen sehr wenig Verkehr war, aber es war nicht von Erfolg gekrönt.
Lust auf weitere Reiseinfos oder nette Gespräche?
Ich freue mich über jede Anmeldung in www.molls-reiseforum.de
Ansonsten geht der Reisebericht hier weiter:
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