Slowenien lernte ich das erste Mal im Jahr 2003 kennen, als ich mit dem VW-Bus durch Südeuropa kurvte. Damals hat mir das Land bereits sehr gut gefallen. Leider war ich seither nur zwei weitere Male in Slowenien. Einmal davon zählt eigentlich nicht, denn ich war bloß auf dem Rückweg, als ich mit dem Wohnmobil über den Balkan fuhr. Doch bei der Reise mit dem Wohnmobil durch die Alpen habe ich dann endlich weitere Seiten von Slowenien entdecken können.
Und zwar hielt ich mich überwiegend im Nordwesten des kleinen Landes auf. Dort befindet sich der höchste Berg des Landes, der Triglav. Er ist 2.864 Meter hoch und Namensgeber für den Nationalpark, in dem er sich erhebt. Den Berg habe ich leider nicht erklommen, aber einige Teile des wirklich sehenswerten Nationalparks besucht.
Dazu zählt zum Beispiel die Ruska Kapelica, auf Deutsch Russische Kapelle. Sie erinnert an die Kriegsgefangenen aus Russland, die im Ersten Weltkrieg die Straße über den Vršič-Pass bauten. Dabei kam es zu einem Lawinenabgang, bei dem vermutlich über 300 Personen ums Leben kamen. Ein Großteil davon waren russische Kriegsgefangene. Ihre Kameraden errichteten zu ihrem Andenken die aus Holz bestehende und sehenswerte Kapelle.
Übernachtet hatte ich auf einem Campingplatz bei Mojstrana, am nördlichen Rand des Nationalparks. Von dort gelangt man sehr schnell und einfach durch ein Tal nach Bled. Die Ortschaft liegt wiederum östlich des Triglav-Gebirges, das zu den Julischen Alpen gezählt wird.
Bled ist bekannt für seinen See mit der Insel und eine Burg, die hoch oben über alles wacht. Der Bleder See ist an seiner tiefsten Stelle gerade einmal 30 Meter tief. Einige Meter davon kann man sogar ins Wasser hinab blicken, wenn man am Ufer steht. Das Wasser ist so klar, dass man sogar die Seerosen unterhalb der Wasseroberfläche deutlich erkennen konnte.
An den Ufern des Sees gibt es zahlreiche Boote, sogenannte Pletnas, mit denen man quer über den See zu einer kleinen Insel fahren kann. Auf diesem Eiland wiederum befindet sich nichts weiter als eine kleine Marienkirche, die – nicht zuletzt wegen der malerischen Überfahrt auf einem der Holzboote – gerne besucht wird.
Am Nordufer erhebt sich eine steile Felswand, auf der sich wiederum die romanische Burg Bled befindet. Sie wurde vermutlich im 11. Jahrhundert erbaut und bietet eine tolle Aussicht auf den See und die Insel. Vom Südufer aus hat man dementsprechend einen tollen Blick auf den Felsen mit der Burg und dem dahinter liegenden Triglav-Nationalpark.
Zum Abschluss meines Besuchs in Slowenien erweiterte ich natürlich noch meine Sammlung von Dreiländerecken. Das Dreiländereck von Slowenien, Österreich und Italien befindet sich zwar nicht im Triglav-Nationalpark, liegt aber auch auf einem Berg und dieser muss erst einmal erklommen werden. In einer sehr schönen Tour wanderte ich zwei Dutzend Serpentinen hinauf zum Tromeja und konnte unterwegs immer wieder die Aussicht auf den Nationalpark genießen.
Alles in allem hat mir Slowenien wieder einmal sehr gut gefallen und ich habe mir vorgenommen, dass der nächste Besuch nicht wieder so lange dauern wird. Besucht habe ich Slowenien übrigens für Recherche- und Fotoarbeiten, damit dieser Wohnmobilreiseführer daraus entstehen konnte.
Wunderschöne Fotos. Der Bleder See war im Sommer leider sehr überlaufen, besser hat es mir am Bohinski Jezero gefallen sowie an der Soca. Slowenien hat ja soviel Sehenswertes, Berge und Meer sind so nah.
LG
Ingrid
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