Donnerstag, 24. August 2017
Treffen mit der Queen Mary 2
Gleich am nächsten Morgen steuerten wir unser Wohnmobil auf die Fähre und fuhren wenig später weiter auf der E39 bis Molde. Auch dort wurde unsere Tour durch eine Fahrt auf einer Fähre unterbrochen. Hier waren wir schon etwas länger unterwegs, weil die Fähre nach Vestnes einiges zurückzulegen hat. Aber letztendlich kamen wir völlig entspannt in Ålesund an.
Im letzten Jahr reisten wir mit der Queen Mary 2 über den Atlantik nach New York, um dort mit dem Mietwagen durch die USA zu fahren. Auch die Rückfahrt legten wir mit der Queen Mary 2 von New York nach Southampton zurück. Wir waren so begeistert von dem Schiff, dass wir nach dieser Reise immer wieder mal schauten, wo es denn gerade unterwegs sei. Daher wussten wir, dass die Queen Mary 2 derzeit eine Fjord-Kreuzfahrt macht und einige Orte in Norwegen ansteuert. Am gestrigen Abend schauten wir ebenfalls im Internet nach, wo das Schiff eigentlich genau sei. Und wie es der Zufall so will, würde die Queen Mary 2 am heutigen Tag in Ålesund anlegen. Das war natürlich dann etwas, was wir uns nicht entgehen lassen wollten.
Und so kam es dann auch. Schon alleine wegen der Größe dieses Schiffs fällt die Queen Mary 2 extrem auf, wenn man die Stadt Ålesund erreicht. Da lag sie also plötzlich vor uns und es fiel mir schwer, mich auf den Verkehr zu konzentrieren, wenn ich doch gleichzeitig das Schiff begutachten wollte. Für uns stand fest, dass wir nach dem Parken zunächst mal „unsere“ Queen besuchen würden, hatten wir doch so gute Erinnerungen.
Wir folgten der Beschilderung zum Wohnmobilstellplatz, den wir auch schnell erreichten und wo wir angesichts der Enge dieses Platzes beschlossen, hier keine Nacht bleiben zu wollen. Wir konnten gerade so eben noch einen Platz ergattern und bezahlten rund 8 Euro für drei Stunden Aufenthalt. Woanders bezahlt man so viel für die ganze Nacht. Klar, hier hat man Blick auf das Meer und man ist in wenigen Gehminuten im Stadtzentrum. Aber ich bin in Norwegen, da bevorzuge ich dann doch lieber den Aufenthalt in der Natur.
Wir schlenderten also durch das Zentrum von Ålesund und überquerten einen Markt, auf dem wir uns zwischen den zahlreichen Passagieren der Queen Mary 2 befanden. Das Schiff selber erreichten wir dann auch wenig später. Und obwohl wir wussten, dass wir natürlich nicht direkt an das Schiff herankämen, gingen wir so weit es uns möglich war. Zwei tolle Wochen hatten wir auf der Queen Mary 2 verbracht, aber vor einer Bergkulisse in einem Fjord hatten wir sie noch nicht gesehen. Moni kommentierte unseren Besuch mit den Worten, dass ich jetzt nicht Falsches machen solle. Sie würde gerne eines Tages noch einmal auf das Schiff und will kein Hausverbot haben. Natürlich machte ich nichts falsches, doch liebend gerne wäre ich natürlich an Bord gegangen und hätte im King’s Court ein wenig von den leckeren Sachen probiert.
Nachdem wir nun das Schiff von außen begrüßten, wollten wir es uns auch von oben anschauen. Denn diese Möglichkeit hatten wir noch nie. Und hier in Ålesund bot sich nun diese wunderbare Gelegenheit. Daher spazierten wir rauf auf den Berg Aksla, den wir aber allerdings sowieso erklommen hätten.
Über zahlreiche Stufen geht es vom Park aus in die Höhe und man kann schon von unterwegs aus den Blick über die Stadt genießen. Ganz oben angekommen schlendert man natürlich auch noch über die Terrasse und blickt ebenfalls hinab auf die Häuser von Ålesund, die sich weit unten auf dem schmalen Landstrich erstrecken. Bis zum Horizont blickt man über das Meer hinweg, nur an manchen Stellen von Inseln unterbrochen. Eine Hinweistafel gibt Informationen darüber preis, dass einige der Insel unterseeisch mit einem Tunnel verbunden sind. Interessant, besonders dann wenn man von oben auf die Inseln schaut und man einen guten Überblick hat.
Einen guten Überblick hatten wir dann auch, was die Queen Mary 2 betrifft. Trotz unserer Reisen auf dem eleganten Schiff hatten wir es noch nie von oben gesehen. Wie auch? Aber jetzt war uns das möglich und wir hatten einen tollen Blick auf Deck 13, wo wir noch vor einem Jahr selber Shuffleboard spielten. Ein bisschen neidisch waren wir schon, dass wir nicht an Bord sein konnten. Aber andererseits waren wir in Norwegen und konnten tun und lassen, was wir wollten. Und das war eben auch nicht zu verachten.
Nach der Stadtbesichtigung verabschiedeten wir uns von Ålesund und der Queen Mary 2, spazierten zurück zum Wohnmobilstellplatz, wo wir in unserem Pössl stiegen und Pläne schmiedeten, wo es nun für uns langgehen soll. Eigentlich wollten wir mal wieder zum Kannesteinen und zum Vestkapp. Da waren wir schon sehr lange nicht mehr. Aber andererseits klang der Wetterbericht so verführerisch zu Wanderungen, die wir noch vor uns hatten, dass wir auf den Umweg zum Kannesteinen verzichteten und uns lieber in Richtung Jotunheimen-Nationalpark aufmachten.
Wir ließen die Stadt also so zurück wie wir hergekommen sind und machten uns auf zum höchsten Berg Norwegens, dem Galdhøppigen. Doch vorher brauchten wir noch eine Übernachtungsmöglichkeit und es galt noch den Geirangerford zu passieren. Wir fuhren an der Rosenkirche vorbei, die wir noch gut vom letzten Aufenthalt in Erinnerung hatten und benutzten die Fähre nach Eidsdal, um nach kurzer Fahrt zur berühmten Straße Ørnesvingen zu gelangen. Diese Serpentinenstraße ist beliebt, weil man von ihr einen wunderbaren Ausblick auf den Geirangerfjord hat. Und genau das wollten wir eigentlich vermeiden. An diesem Tag wollten wir nicht mehr nach Geiranger, denn den Fjord wollten wir uns gerne nochmal in Ruhe anschauen und mit dem Übernachten ist es dort ja nicht so einfach. Hätten wir den Fjord aber erstmal passiert, dann würden wir auch nicht wieder zurück fahren. Also wollten wir vorher übernachten, doch da fanden wir nichts.
Auf dem Parkplatz oberhalb der Serpentinenstraße ist laut Beschilderung das Übernachten verboten. So fuhren wir dann doch runter zum Fjord. Viel Zeit ließen wir uns dabei, um die Bremsen nicht zu überhitzen. Es war uns ja nicht eilig. Unten auf dem Wasser sahen wir ein Schiff der Costa-Reederei, das gerade losmachte und den Geirangerfjord langsam verließ. Erschreckenderweise machte das Schiff dabei einen Höllenlärm und beschallte mit der Lautsprecheranlage den gesamten Fjord musikalisch. Das fanden wir schlimm und waren wieder einmal froh, dass wir unsere Reise damals mit Cunard machten, wo es deutlich stilvoller zugeht.
Unten angekommen fuhren wir in Richtung Campingplatz und an diesem vorbei. Wir wussten noch vom letzten Mal, dass es an der kleinen Straße direkt am Ufer Parkplätze gibt, auf denen man übernachten kann. Doch wir sahen wir schon von weiter oben, dass es wohl schwierig werden dürfte, dort noch einen Platz zu ergattern. Und so war es letztendlich auch, mehrere Wohnmobile blockierten bereits die wenigen Flächen zwischen Straße und Ufer und so blieb uns nichts anderes übrig, als entweder weiter zu fahren oder den Campingplatz von Geiranger aufzusuchen.
Wir entschieden uns für Letzteres, denn wir wollten ja auch noch etwas von der Ortschaft sehen. Groß ist Geiranger nicht, aber ein kleiner Bummel tat uns ganz gut. Außerdem war dies die bisher einzige Übernachtung auf einem norwegischen Campingplatz während dieser Reise und bezahlen mussten wir nachts bisher auch nur ganz wenige Male.
Freitag, 25. August 2017
Tolle Aussicht vom Dalsnibba
Das Wetter war so wie es uns in der Vorhersage versprochen wurde. Blauer Himmel, wenige Wolken, also ideal, um weitere Aussichten zu genießen oder zu wandern. Wir steuerten das Wohnmobil vom Campingplatz runter und setzten gleich zur Bergfahrt an, um den Geirangerfjord zu verlassen. Steil ging die Straße rauf und wir hatten das gar nicht mehr so hoch in Erinnerung. Allerdings sind wir die Straße bisher auch immer nur hinab gefahren und noch nie hinauf. Zwischendurch hielten wir manchmal an, um wieder zurückzublicken und erfreuten uns auch an dem Wollgras, das hier oben überall wuchs.
Als der Fjord schon nicht mehr in Sicht war, gelangten wir zu einer Mautstation, die wir uns bei der letzten Reise fünf Jahre zuvor sparten, weil das Wetter nicht so gut war. Doch heute wollten wir auf diesen Berg, der bei Wohnmobilfahrern aber auch bei Passagieren von den Kreuzfahrtschiffen sehr beliebt ist – auf den Dalsnibba.
Wir zahlten kurz die Maut und fuhren weiter hinauf bis wir schließlich an einem kleinen Parkplatz ankamen. Wir dachten zunächst, das wäre der Endpunkt und wanderten die restlichen Höhenmeter zu Fuß hinauf. Doch ganz oben angekommen sahen wir, dass die Straße noch ein Stück weiterführt und es sogar dort einen Parkplatz gibt. Manch einer übernachtete auch auf dem Dalsnibba, wie wir gut erkennen konnten, aber für uns war es natürlich viel zu früh, um an eine Übernachtung zu denken.
Vielmehr genossen wir den Ausblick von dem Berg und sahen auch in weiter Ferne den Geirangerfjord wieder, der von hier oben beinahe wie eine Pfütze wirkt. Nach dem tollen Ausblick fuhren wir natürlich wieder ganz langsam das Sträßchen hinab. Wir störten ja niemanden, der es hinter uns eilig haben könnte. Allerdings wäre das sowieso seltsam, wenn man es hier eilig hätte. Kurz hinter der Mautstation stießen wir auf die Straße 15, wo wir einfach mal anhielten, um zwischendurch eine Kleinigkeit zu essen und uns einen Tee zu kochen.
Nachdem wir unsere Fahrt fortsetzten, wurden wir auf eine abzweigende Straße aufmerksam, die als touristisch interessant und sehenswert ausgewiesen war. Das machte uns neugierig und wir warfen einen kurzen Blick auf die Karte, um zu sehen wo die Straße uns denn hinbringen würde. Es handelte sich um den Gamle Strynefjellsvegen, eine alte Passstraße, die mit der Fertigstellung der Straße 15 und zweier Tunnel ihre Bedeutung verlor.
Wir beschlossen, der Straße bis zu ihrem Ende zu folgen und dort auf die Straße 15 abzubiegen. Danach würde man die beiden Tunnel durchqueren und käme wieder an der Stelle aus, wo wir unseren Tee tranken. Es wäre also eine ganz angenehme Rundfahrt. Gesagt, getan. Wir lenkten nach links und ließen uns überraschen, was denn da so an Straße und Landschaft kommen würde.
Kurz gesagt: Begeistert waren wir. Es war genau die Art von Landschaft, die wir mochten und die wir uns bei einer Reise durch Südnorwegen wünschten. Die Straße überquerte den Strynefjell und bot zahlreiche Haltemöglichkeiten, an denen man kleine und größere Wanderungen einlegen könnte. Wir entschieden uns für kleinere Wanderungen und gingen immer wieder mal einige Zeit in die Landschaft hinein. Zurück am Auto packten wir auch die GoPro an die Karosserie und filmten Teile der Straße. Nicht zum ersten und nicht zum letzten Mal.
Der Abstecher bzw. der Umweg gefiel uns sehr gut und es hatte sich absolut gelohnt, die Fahrt über diese alte Straße zu machen. Auch hier hätten wir einige Stellen gehabt, an denen wir gerne übernachtet hätten. Aber wie das eben so ist, finden wir solche tollen Punkte immer viel zu früh an einem Tag.
Unser Plan ging voll auf. Nach einer tollen Talfahrt trafen wir auf die Straße 15, bogen rechts ab und fuhren durch die beiden Tunnel, in denen es deutlich bergauf ging. Wir grüßten nach einiger Zeit den uns bekannten Parkplatz und fuhren an dem Abzweig zum Gamle Strynfjellvegen vorbei. Ein zweites Mal wollten wir die Runde natürlich nicht machen, zumindest nicht auf dieser Reise, aber später sicherlich wieder.
Für heute fuhren wir weiter gen Osten und folgten der gut ausgebauten Straße 15 durch das Ottatal bis zur Ortschaft Lom. Eine Übernachtungsmöglichkeit, die uns zusagen würde, fanden wir natürlich nicht mehr. Aber wir planten ohnehin, an der Spiterstulen Touristhütte zu übernachten, weil wir wir von dort aus am nächsten Morgen gleich zu der Wanderung auf den Galdhøppigen aufbrechen wollten.
Ich war nur noch ein wenig unentschlossen, weil die Satellitenansicht bei Googlemaps so aussah, als würde sich die Hütte in einem engen und dunklen Tal befinden. Und auf Enge hatte ich irgendwie wenig Lust. Daher schauten wir auch noch, ob es in Lom oder in unmittelbarer Umgebung vielleicht auch noch ein Plätzchen geben würde, an dem wir stehen könnten. Doch abgesehen von dem offiziellen Campingplatz, der uns entschieden zu teuer war, war da wenig Hoffnung. Also besichtigten wir die Stabkirche von Lom, schlenderten durch den Ort und gingen noch im Supermarkt einkaufen.
In einem Vorraum im Supermarkt ist auch eine Art Tourismusinformation untergebracht, in der der Mitarbeiter gerade seinen Dienst beenden wollte. Aber er war so nett und gab uns noch Hinweise zur Besteigung des Berges und bestätigte den uns bekannten Wetterbericht. Nur die Zeitangabe, die er uns bezüglich Auf- und Abstieg machte, entsprach bei Weitem nicht dem, was wir nachher an Zeit benötigten. Was er für Zeiträume angab, entpuppte sich später als recht sportlich.
Da wir keine Übernachtungsmöglichkeit in Lom fanden, beschlossen wir, dann doch hinauf zu Spiterstulen zu fahren. Die Straße ist im oberen Bereich in Privatbesitz und mautpflichtig. Diese Maut bezahlt man, genauso wie die Übernachtungsgebühr in der Turisthytta Spiterstulen.
Die Auffahrt war nicht schlimm, aber doch schon etwas anderes als eine Fahrt über eine gewöhnliche Landstraße. Es ging einspurig durch den Wald hinauf und über einfache Holzbrücken, bei denen klar war, dass die Straße nicht für große Wohnmobile gedacht ist.
Wir hatten mit der Auffahrt keine Probleme und kamen wohlbehalten oben an, wo wir überrascht waren, was dort alles los war bzw. dass so viele Menschen dort oben waren. Wir nahmen an, dass die Touristenhütte klein und überschaubar war, doch es handelte sich um einen großen Komplex mit mehreren Gebäudeteilen und auch einem Campingplatz mit Sanitäreinrichtung. Auf dem großen Schotterparkplatz war ein Bereich sogar für Wohnmobile vorgesehen und es gab sogar die Möglichkeit, sein Chemie-WC zu entleeren, was wir bei der Abreise dankend nutzten.
Doch vor der Abreise kommt erstmal das Einchecken. Wir begaben uns zur Rezeption und bezahlten sowohl die Maut als auch die kommende Übernachtung. Danach ließen wir den Tag im Wohnmobil ausklingen und ich freute mich darüber, dass dieses Tal gar nicht so klein, eng und dunkel wirkte. Es gefiel uns und wir freuten uns schon auf die morgige Wanderung.
Ein klein wenig überrascht wurden wir dann aber doch noch am späten Abend, als plötzlich ein ganz normaler Linienbus auf dem Parkplatz auftauchte und Passagiere aus Lom ausspuckte. Auch dieser Bus fuhr diese Strecke rauf und über so manches Brückengebilde, bei dem ich das nicht für möglich gehalten hätte.
Samstag, 26. August 2017
Wanderung auf den Galdhøppigen
Frühmorgens standen wir auf. Es war noch kalt. Das Tal lag noch im Schatten und wir packten uns warm ein, um die anstehende Wanderung zu starten. Details zu der Wanderung auf den Galdhøppigen hatte ich ja bereits im Blog beschrieben. Schon kurz nachdem wir loszogen, mussten wir uns teilweise unserer warmen Kleidung entledigen. Da es gleich zu Beginn gnadenlos in die Höhe geht, wurde uns trotz der Höhe und des Schattens sehr schnell sehr warm. Also schleppten wir fast von Anfang an noch Kleidung auf den Berg, die wir unterwegs nicht mehr benötigen würden. Aber man weiß ja nie.
Das Gemeine an diesem Berg ist ja, dass man seinen Gipfel extrem lange nicht sieht. Erst rund 100 Höhenmeter vor dem Erreichen des Gipfels sieht man diesen auch. Das ist unterwegs recht zermürbend. Und ganz so leicht ist es mit der Tour auch nicht. Einige Schneefelder sind zu überqueren. An manchen Felsen macht es zudem Sinn, alle Viere zu benutzen, aber im Großen und Ganzen ist das eine Wanderung, die erfahrene Wanderer gut bewältigen können. Zwischendurch überwindet man zwei kleinere Gipfel, die einem die Sicht auf den Galdhøppigen nehmen, dafür aber eine Aussicht auf den angrenzenden Gletscher ermöglichen.
Auf dem Gletscher sieht man dann mehrere Kolonnen von Wanderern, die seilgesichert und als Gruppe diesen Gletscher überqueren. Dieser Weg kann als Alternative genutzt werden und erfordert deutlich weniger Höhenmeter. Doch auf eine geführte Tour hatten wir keine Lust, weshalb wir lieber die lange Individualtour bevorzugten.
Als wir nach einem anstrengenden Aufstieg oben ankamen, freuten wir uns darüber, dass wir gerade so eben noch die Öffnungszeiten der kleinen Hütte genießen konnten. Denn dort oben gab es wohltuende Limonade und sogar kleine Souvenirs. Beides gönnten wir uns beim Ausblick vom höchsten Berg in ganz Skandinavien.
Den Abstieg fanden wir nicht minder anstrengend. Auch dieser hatte es in sich. Stellenweise setzten wir uns auf den Hosenboden und rutschten auf den Schneefeldern in die Tiefe. Auch andere machten das so, hatten aber mit kleinen Plastikschlitten und Tüten vorgesorgt. Nur extrem schade, um es mal vorsichtig auszudrücken, dass manche Leute ihre Plastiktüte dann einfach liegen lassen.
Auch schade fand ich die beiden jungen Leute, die uns beim Aufstieg überholten und ungefähr gleichzeitig mit uns wieder hinab gingen. Denn sie hatten in ihrem Rucksack ein Handy oder einen Lautsprecher laut aufgedreht und beschallten mal wieder die gesamte Umgebung. Das hatte mich ja schon massiv auf dem Reinebringen auf den Lofoten gestört. Und hier nun auch. Für mich war das jetzt mal eine gute Gelegenheit, zu erfragen, warum die beiden denn nicht lieber den Klängen der Natur lauschten. Doch eine vernünftige Erklärung konnten sie mir nicht geben. Ehrlich gesagt hätte mich ein überzeugendes Argument auch ganz schön gewundert.
Nach über 12 Stunden kamen wir wieder an der Touristhütte Spiterstulen an und waren ein wenig müde. Die Wanderung war definitiv schön, aber eben auch anstrengend. Beim Abstieg machten wir uns Gedanken, ob wir Ärger kriegen würden, weil wir nur eine Nacht bezahlt hatten und es ja nun schon recht spät geworden ist. Aber es war überhaupt kein Problem und wir bezahlten an der Rezeption eine weitere Nacht, denn an Weiterfahren war auf keinen Fall zu denken.
Sonntag, 27. August 2017
Mit dem Wohnmobil durch den Rondane-Nationalpark
Heute wollten wir nichts anstrengendes machen. Aber wir wollten auch nicht einfach irgendwo tatenlos herumsitzen. Da sind wir ja gar nicht die Typen für. Doch wir mussten jetzt einen Mittelweg finden. Denn ebenfalls im Jotunheimen-Nationalpark, gar nicht so weit von unserem Standort, stand noch eine zweite Wanderung auf dem Programm. Inklusive der Anfahrt konnte das aber schon alleine aus diesem Grund nichts an diesem Tag werden.
Daher beschlossen wir, den Jotunheimen-Nationalpark vorläufig zu verlassen und mal einen kleinen Einblick in den Rondane-Nationalpark zu werfen. Diesen hatten wir auf unseren bisherigen Norwegentouren völlig unberücksichtigt gelassen und wir wollten mal einen ersten schnellen Eindruck davon erlangen.
Daher fuhren wir nach Otta, bogen südwärts auf die E6 ab und planten hier eine ähnliche Rundfahrt wir am Gamle Strynfjellvegen, nur mit deutlich größeren Ausmaßen. Kurz vor Ringebu wechselten wir dann auf die etwas kleinere Straße, die uns über ein Fjell und durch den Rondane-Nationalpark wieder nach Norden bringen sollte.
Auch hier galt wieder, dass wir zwischendurch immer mal wieder anhielten und die tolle Landschaft, die hier ganz ohne Fjord auskommt, genossen. Unser erster Eindruck stammt zwar nur von einer Tagestour und wir hatten uns nur mal kurz einen der hier vorkommenden Wanderwege angeschaut, doch das stimmte uns schon positiv. Für uns stand fest, dass wir für den Rondane-Nationalpark irgendwann auch mal einen längeren Aufenthalt einplanen würden.
Wir hielten unter anderem am Sohlbergplassen an, einem interessanten Aussichtspunkt und fanden auch einen Wanderparkplatz, an dem wir ein kurzes Stück dem auf eines Flusses folgten. Später erreichten wir wieder die E6 und fuhren erneut nach Süden, um in Otta die Runde zu vollenden. Unterwegs erledigten wir in Dombås noch ein paar Einkäufe und kamen schließlich zu der Straße, die uns zu unserem geplanten Übernachtungsplatz brachte.
Unser Ziel war an diesem Tag nämlich die Gjendesheim Turisthytte, an der man kostenpflichtig übernachten darf und wo sich zugleich der Ausgangspunkt für die am nächsten Tag anstehende Wanderung befindet.
Die Flambahn-Strecke kann auch gut mit einem Mountainbike gefahren werden. Evtl. wird man im obersten Bereich auch ein Stück schieben. Uns kam bei der Abfahrt sogar ein Norwegen mit Mountainbike und Kinderanhänger (mit Kind) entgegen (ohne Absteigen). Die Aussicht auf der ganzen Strecke lohnt sehr!
Hallo Gerd,
ja, das glaube ich – das mit der Aussicht. Ich muss zugeben, dass ich ursprünglich dachte, dieses Tal sei tatsächlich nur mit der Bahn befahrbar. Hätten wir aber die Bahn trotzdem bevorzugt, weil es uns auch um das „Erlebnis Bahnfahrt“ geht. Na ja, und weil wir auch keine Fahrräder dabei hatten.
Viele Grüße
Michael
Natürlich auf dem Weg, nicht auf der Gleisstrecke 😉
Hallo,
wir hätten uns doch fast am Nordkap getroffen. Wir hatten es am 13.8.2017 verlassen . Es war unser drittes Mal und sicher nicht das letzte Mal. Bei uns hat das Kino noch nichts gekostet. Allerdings sind wir auch Mitglieder im Royal North Cape Club.
Liebe Grüße von den Alzenauern mit den beiden Huskys
Alexandra und Frank Simon
PS am Freitag treffen wir uns mit 2 weiteren Robel in Nordkirchen.
Hallo,
vielleicht hatte im Kino gerade jemand nicht aufgepasst. Mit uns saßen nur wenig Leute drin, die wohl eine Karte vorzeigen mussten. Und wir konnten unsere Royal North Cape Club-Karte einfach hochhalten. Geprüft wurden wir dadurch ja auch. Mir soll’s egal sein. Beim nächsten Mal haben wir unseren Mitgliedsausweis auch wieder dabei 😉
Viele Grüße und einen schönen Aufenthalt in Nordkirchen!
Michael
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In dem Bericht über die Nordkapreise 2017 ist das Bild Nr. 5 falsch beschriftet. Es handelt sich nicht um Sylt sondern um das gegenüberliegende dänische Festland.
Oh ja, danke für den Hinweis. Da war ich zu schnell. Hätte mir bei den vielen Windrädern natürlich auffallen sollen. Ich habe es direkt mal geändert. Beste Grüße!
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