Warum mit dem Wohnmobil nach Schweden?
Endlich war es soweit. Die erste längere Reise nach Schweden bzw. Skandinavien stand mal wieder an. Grund hierfür war die anstehende und notwendige Überarbeitung meines Wohnmobilreiseführers über Südschweden. Als Schwerpunkt der Reise stand die Besichtigung zahlreicher neuer und alter Wohnmobilstellplätze im Mittelpunkt. Insbesondere die Wohnmobilstellplätze, die an den Gästehäfen bzw. Marinas zum Übernachten einladen, sollten im Fokus dieser Tour stehen.
Um es vorweg zu nehmen: Wir besuchten über 130 Stellplätze in Südschweden. Natürlich haben wir nicht auf jedem übernachtet. Das sollte klar sein, so viel Zeit hat man als Reisejournalist nicht. Aber eine ausgiebige Inspektion, Besichtigung und natürlich das fotografische Festhalten der Plätze waren die tägliche Aufgaben.
Arbeit und kein Urlaub
Auf der anderen Seite ist das allerdings auch recht eintönig und zuweilen auch schwer. Eintönig deshalb, weil wir klassische Sehenswürdigkeiten dieses Mal eher weniger besichtigten. Entweder kannten wir sie ohnehin schon von vorherigen Reisen oder sie waren weit abseits der Route, so dass ein Abstecher viel zu viel Zeit gekostet hätte.
Und schwer war die Aufgabe, weil auch in Schweden und hier ganz besonders an der Küste, dasselbe galt wie auf den Touren, die wir in den letzten Jahren überwiegend in Deutschland gemacht hatten: Es war voll. Natürlich waren die Stellplätze nicht rund um die Uhr komplett belegt. Es wäre oft ein Einfaches gewesen, zwischen 11 Uhr vormittags und 13 Uhr einen Übernachtungsplatz zu finden.
Aber was hätten wir dann an solch einem Tag erreicht? Nichts, eben. Zu dieser Zeit stehen wir zwar an oder auf diversen Stellplätzen, doch um die Arbeit in Schweden zu erledigen, mussten wir weiter. Irgendwann gegen 16, 17 oder 18 Uhr ist es dann für uns an der Zeit, so langsam auf Stellplatzsuche für uns selber zu gehen. Nur sind um diese Uhrzeit dann die schönsten und beliebtesten Plätze definitiv voll.
Erste Übernachtung auf dem Wohnmobilstellplatz Dagebüll
Um also selber einen Platz ergattern zu können, mussten wir also entweder auf Plätze ausweichen, die eher zweite Wahl waren oder wir mussten mal früher irgendwo ankommen und dann zusehen, wie wir den Nachmittag sinnvoll auffüllen.
Kein Problem hatten wir mit dieser Situation am ersten Abend unserer Reise. Denn die Anfahrt führte uns nach Dagebüll vor Sylt in Schleswig-Holstein. Und der dortige, große Wohnmobilstellplatz war noch ziemlich neu. Sehr neu sogar. Erst drei Monate zuvor gab es ein sogenanntes Soft-Opening zu vergünstigten Preisen, weil noch nicht alle Einrichtungen funktionsfähig waren.
Zwei Wochen vor unserer Ankunft eröffnete der Stellplatz schließlich ganz offiziell. Da sich neue Wohnmobilstellplätze in der Szene erst einmal herumsprechen müssen, konnten wir es genießen, einer der ersten Gäste gewesen zu sein. Es war noch genug Platz auf dem Stellplatz und wir konnten nach guter Anreise und einem abendlichen Spaziergang an der Küste eine ebenso ruhige Nacht verbringen. Nur ein bisschen stark windig war es. Aber wir waren ja eben an der Küste. Da soll das so sein.
Wir durchquerten mit dem Wohnmobil Dänemark
Am nächsten Tag steuerten wir das Wohnmobil frühmorgens in Richtung Autobahn nach Dänemark und dort über die Kleine Beltbrücke und Große Beltbrücke hinüber zum Öresund. Ein heftiger Stau, bedingt durch einen Unfall in einer Baustelle, bremste uns ziemlich ab und zwang uns, ein paar Landstraßen zu nehmen. Aber im Großen und Ganzen kamen wir ziemlich einfach durch Dänemark. Für uns keine große Sache, wir waren ja erst einige Monate zuvor auf einer großen Dänemark-Rundreise unterwegs, um damals entsprechend den Wohnmobilreiseführer über Dänemark zu überarbeiten.
Wie auch damals, bekam ich bei der Überquerung der Storebæltbrücke, also der Großen Beltbrücke wieder feuchte Finger. Ich finde diese Brücke auch nach der x-ten Überquerung in 20 Jahren immer noch beeindruckend und faszinierend.
Wir hatten uns bewusst für die Brückenüberfahrten entschieden, weil wir so viel flexibler sein konnten. Die Fähren waren oft ziemlich ausgebucht und wir wollten uns nicht an eine feste Uhrzeit binden. Einfach über die Brücken und schon standen wir nach Brücke Nummer 3, der Öresundbrücke, auf schwedischem Boden.
Ankunft in Schweden
Malmö umrundeten wir zunächst und hoben uns die Stadt für den Rückweg auf. Nach so langer Anreise wollten wir uns nicht noch durch eine Großstadt wühlen, sondern lieber einfach irgendwo bei ICA einkaufen und dann einen schönen Stellplatz ansteuern.
Gesagt, getan und so erfüllte sich der Wunsch dann auch auf unerwartete Weise. Zunächst kam ein Maxi-ICA, indem wir unsere schwedischen Lieblingsprodukte einkaufen konnten, zu denen zum Beispiel Hönö Kaka gehört, und völlig überraschend fanden wir in Barsebäckshamn sogar einen Stellplatz an einer Marina, der mit freien Parzellen glänzte. Aber nicht lange, denn kurz nach unserer Ankunft füllten sich die wenigen Stellflächen und es war kurz darauf nichts mehr frei. Glück gehabt.
Das Wetter war ein wenig abwechslungsreich. Es war immer noch windig und der Wind brachte Wolken mit sich, die er aber auch im gleichen Atemzug verpustete. Also war es ein Wechselspiel zwischen Himmel und Wolken, wobei letztere sich auch mit Nässe zeigten. In einer kurzen Regenpause konnten wir jedoch ein kleines Stück an der Küste spazieren gehen.
Erster wunderbarer Abend mit dem Wohnmobil in Schweden
Dabei wanderten wir auch auf dem Fernwanderweg Skåneleden und erfreuten uns an einem kurzen Abschnitt mit einem Holzbohlenweg unmittelbar durch die Schilflandschaft der Küste mit Blick auf die untergehende Sonne. Sehr schön. Schweden begrüßte uns also eigentlich recht freundlich.
Am nächsten Morgen visierten wir als Erstes die Stadt Landskrona an. Die dortige Zitadelle kannten wir zwar schon, aber das Wetter passte gut, um ein paar schöne neue Bilder machen zu können. Und wie es der Zufall so wollte, fand ein privates Oldtimertreffen rund um die Burganlage statt, bei dem wir uns auch am Anblick selten gewordener Fahrzeuge erfreuen konnten.
Die Erwähnung der jeweiligen besuchten Stellplätze erspare ich dem Leser an dieser Stelle. Zum einen gibt es dafür ja alles in meinem Reiseführer nachzulesen und zum anderen sind es einfach zu viele.
Mit dem Wohnmobil auf den Sandstrand in Schweden
Grob gesagt, fuhren wir zunächst an der Westküste gen Norden. Wir wechselten uns dabei ab, entweder die E6 zu befahren oder das Wohnmobil auf kleinen Küstenstraßen zu bewegen. Schon am ersten vollen Tag in Schweden, kamen wir nicht direkt an der Küste unter. Aber das machte nichts. Dafür fanden wir einen wunderbaren Wohnmobilstellplatz direkt an einem See mitten im Wald im Hinterland.
Wir besuchten Helsingborg, Halmstad sowie Falkenberg und stellten unser Wohnmobil auch mal kurz auf dem befahrbaren Sandstrand von Skummeslövsstrand ab. Allerdings war hier das Wetter nicht wirklich vorzeigetauglich.
Im Großen und Ganzen verlief die Reise völlig unproblematisch und ohne größere Zwischenfälle. Zugegeben, eine andere Meinung dürfte die Taube haben, die Vollkontakt mit unserer Stoßstange hatte. Aber musste sich der Vogel auch wirklich auf die Straße setzen und uns den Rücken zukehren, als wir just in diesem Moment mit gut 80 km/h angerauscht kamen? Das war ein ziemlicher Schreckmoment und irgendwie war es auch ekelig. Es tut mir leid um das Tier, aber hier hatte ich einfach keine Chance mehr.
Wohnmobilstellplätze gibt es viele an den Marinas in Schweden
Einen Abend verbrachten wir an der Marina in Falkenberg. Der Ort war, wie so viele schwedische Ortschaften, urlaubsbedingt völlig ausgestorben. Es war eigentlich nichts los. Also kehrten wir nach unserem abendlichen Rundgang zum Gästehafen zurück, wo wir zuvor die letzte freie Fläche erhielten. Da hatten wir echt Glück gehabt.
Viele andere Wohnmobile suchten ihr Nachtglück daher außerhalb des Hafens an einer Freifläche in einem Windpark. Doch manche Camper standen dort sogar freiwillig und das hatten wir nicht ganz verstehen können. Wenn ich doch schon in einem Windpark übernachten will oder mangels Alternativen muss, dann würde ich mich doch so weit wie möglich abseits der Windräder aufstellen. Den Lärm wird man zwar ständig hören, aber sich direkt unter die Rotoren zu stellen, würde mir im Traum nicht einfallen.
Mit „direkt“ meine ich wirklich direkt. So manches Wohnmobil stand nur zwei Meter von der Zugangstür des Windrads entfernt. Und dann gab es sogar Zeitgenossen, die völlig entspannt in einem Liegestuhl saßen und ein Buch lasen – unmittelbar unter dem sich laut drehenden Rotor eines riesigen Windrads. Nun, da wüsste ich besseres.
Übernachtung unter einem Windrad? Och nö…
Aufgefallen sind uns hier auch zum ersten Mal die sogenannten Vanlifer mit ihren selbst ausgebauten Kastenwagen. Ein wenig mussten wir bei dem Anblick schmunzeln. Denn wir hatten gleichzeitig deren Instagram-Bilder vor Augen. Klassische Insta-Postings, wo man aus dem Selbstausbau über das Bett hinweg durch die Hecktüren auf das Meer blickt. Hunderte oder gar tausende Likes bekommen manche Vanlifer für solche Bilder. Und ja, es sieht ja auch gut aus. Aber was man auf diesen Bilder eben nicht sieht, ist das Umfeld. Und in diesem Fall bestand das Umfeld aus einer eher drögen Brachlandschaft, in der sich fünf Windräder in größtmöglicher Lautstärke drehten.
Unsere Reise verlief weiterhin nordwärts. Bei Göteborg zweigten wir ab, um auf den kostenlosen Fähren zu den vorgelagerten Inseln zu gelangen. Hönö, Öckerö und Fotö standen nicht nur auf dem Pflichtprogramm, weil es hier jede Menge Wohnmobilstellplätze gibt. Nein, unser Wunsch war es auch, selber hier in Ruhe übernachten zu können.
Und siehe da, es funktionierte. Ausgerechnet der von mir favorisierte Stellplatz in der Marina von Fotö hatte bei unserer Ankunft noch jede Menge Plätze zur Auswahl. Allerdings war es auch noch nicht spät. Dies war einer der Tage, an denen wir unsere Tour bewusst früh am Tag beendeten.
Wunderbarer Aufenthalt auf den Inseln Fotö, Hönö und Öckerö
Das war uns aber total recht. Denn auf der Insel Fotö konnte man wunderbar das gesamte Eiland auf der Schärenküste umrunden. Es gab hierfür sogar eigens einen angelegten Wanderweg, der über die Brücke zur Insel Hönö führte. Sehr praktisch. Das gefiel uns mehr als gut. Das Wetter passte auch genau richtig ins Bild und so hatten wir einen auf angenehme Weise anstrengenden Nachmittag inklusive toller Aussicht auf einen wunderbaren Sonnenuntergang.
Hier wussten wir, dass wir alles richtig gemacht hatten. Denn die Marina füllte sich im Laufe des Tages und am Abend hätten wir bei späterer Ankunft in der Tat keinen Platz mehr bekommen. Am nächsten Tag drehten wir mit dem Wohnmobil unsere Runde über die Inseln bis zur Insel Hälsö, wo wir noch viele weitere Stellplätze in Augenschein nahmen.
Zurück auf dem Festland kamen wir gar nicht umhin, uns mit dem Wohnmobil durch die Straßen und Großbaustellen von Göteborg zu kämpfen. Anschließend ließen wir auf dem weiteren Weg nach Norden zunächst die Küste links liegen und fuhren mehr in Richtung Vänernsee, wo wir südlich des größten schwedischen Sees einen Blick auf die berühmten Schleusen in Trollhättan warfen.
Mit dem Wohnmobil auf den Halleberg
Anschließend fuhren wir mal wieder einkaufen und beendeten den Tag auf einem Stellplatz, den wir schon vor Jahren auf einer früheren Reise durch Skandinavien für uns gefunden hatten. Er liegt im Landesinneren bei einem Landwirt und bietet keinen Seeblick, kein Meerblick, keine Aussicht sondern „nur“ einen weiten Blick über die Felder. Sehr angenehm. Auch dieser Stellplatz wird natürlich in meinem Reiseführer ausführlich beschrieben.
Nach einer abermals erholsamen ruhigen Nacht fuhren wir weiter, um die nächsten Stellplätze zu besichtigen, so zum Beispiel nach Vänersborg am Südufer des Vänernsees. Auf dem Weg dorthin kamen wir an der Zufahrt zum Halleberg vorbei und obwohl uns eigentlich klar war, dass wir am frühen Vormittag keine Elche zu sehen bekämen, ließen wir es darauf ankommen, die lange Sackgasse auf diesem Plateauberg bis zu ihrem Ende zu befahren.
Es heißt, dass der Halleberg die beste Möglichkeit bietet, Elche in freier Natur zu erblicken. Zum ersten Mal war ich dort vor einem Vierteljahrhundert und ja, damals kam ich einem Elch sehr nahe. Mittlerweile war ich schon so oft in Skandinavien, dass ich relativ häufig Elche erblickte. Zuletzt zum Beispiel auf unserer Fahrt zum Nordkap einige Jahre zuvor auf den Lofoten.
Vom Halleberg wieder zur Ostsee
Wie auch immer, dieses Mal gab es keine Elche. Doch dafür genossen wir den Ausblick vom Halleberg auf den endlos wirkenden Vänernsee, der sich am Fuße des gar nicht so hohen Plateaubergs ausbreitet.
Unsere weitere Fahrt führte uns wieder nach Westen und wurde abermals von einer kurzen, kostenlosen Fährfahrt unterbrochen. Auch diese Fähre kannten wir bereits von früheren Touren. Sie brachte uns in die Nähe von Lysekil, wo wir gleich mehrere Stellplätze in Augenschein , aber dann auch schnell Reißaus nahmen. Denn es in dem beliebten Urlaubsort entsprechend voll. Wie gut, dass wir Lysekil schon mal zu einem anderen Zeitpunkt besucht hatten, an dem es deutlich entspannter zuging.
Ein bisschen schade war es eigentlich für die etwas außerhalb gelegene Marina von Lysekil. Ursprünglich wollte ich hier eigentlich ganz gerne übernachten. Aber auch hier gab es keinen Platz und ein Blick auf die Webseite zeigte, dass in den nächsten Tagen auf dem reservierbaren Stellplatz nichts frei werden würde. Vor Ort haben wir aber auch gesehen, dass dies gar nicht so tragisch war. Denn direkt an der Marina steht ein Windrad und lässt sich nicht überhören. Nicht, dass jemand beim Lesen dieses Berichts meint, ich sei gegen Windräder. Ganz im Gegenteil, sie stören mich nicht. Aber direkt daneben schlafen ist sicher nicht das Angenehmste.
Gut besuchte Touristenorte an der Westküste Schwedens
Auch in Sachen Smögen waren wir froh, dass wir den Ort bereits kannten. Jetzt war einfach die falsche Zeit, um solche hochfrequentierten Orte in Schweden zu besuchen.
Wie gut, dass wir auch hier wieder einen Stellplatz kannten, der nicht direkt am Wasser liegt, sondern etwas abseits im Grünen. Auch hier waren wir wieder relativ früh vor Ort und wollten den Ausblick genießen. Doch nur wenige Minuten nach unserer Ankunft stellte sich ein junges Wohnmobilpärchen aus der Schweiz genauso hin, dass unsere Aussicht nur noch auf ihren Campingtisch gleich neben uns reichte. Auf anderen Stellplätzen geht das nicht anders, hier aber schon. Das war nicht notwendig, sich so zu platzieren. Na ja, haben wir uns eben umgestellt und da es ohnehin noch früh am Nachmittag war, machten wir uns auf, eine kleine Wanderung zu unternehmen.
Leider liegt dieser Platz so, dass Wanderungen eher schwierig sind. Eigentlich gibt es keine Wege, sondern man muss ein gutes Stück zunächst an der Straße entlang laufen. In Schweden bedeutet das, dass man auf der Straße läuft und nicht daneben. Rad- oder Fußwege sind auf dem Land nämlich eher Mangelware. Da sind wir aus dem Münsterland natürlich etwas ganz anderes gewohnt. Allerdings fahren die meisten Schweden beim Überholen sehr vorsichtig und es wird sogar lieber angehalten, wenn Gegenverkehr kommt. Man weiß das in Schweden eben, dass Spaziergänge auf der Straße oft unausweichlich sind.
Fjällbacka ist natürlich immer einen Besuch wert
So kamen wir zu einem Badeplatz, spazierten zum Stellplatz zurück, aßen etwas und weil der Abend noch lang war und die Sonne spät untergeht, zogen wir noch einmal los, um den Sonnenuntergang am Wasser erleben zu können. Das hatte schon fast was von Urlaub, aber gleich am nächsten Morgen ging es wieder weiter mit der Arbeit.
Fjällbacka sollte dieses Mal der letzte Ort sein, den wir an der schwedischen Westküste besuchen würden. Zwar waren wir auch hier schon beim letzten Mal, doch frühmorgens ist es in solchen Ortschaften für gewöhnlich noch etwas ruhiger und weniger besucht.
Unser Versuch, durch die berühmte Schlucht Kungsklyftan auf den Vetteberget zu gelangen, scheiterte an unserer Ausrüstung. Wir hatten gerade einfach zu viele Sachen in der Hand und auf dem Rücken, so dass wir diesen Aufstieg ausließen und den kleinen Berg von der anderen Seite bestiegen, wo es durch den Wald deutlich weniger Anstieg gibt. Fanden wir gar nicht so schlecht, denn dort war es auch deutlich leerer und vor allen Dingen richtig schön. Dabei kamen wir an kleinen Wasserstellen mit Wollgras vorbei und hatten schon auf dem Weg zum eigentlichen Aussichtspunkt mehrfach Gelegenheit, um den Ausblick auf das Meer und die Schäreninseln zu erhaschen.
Mit dem Wohnmobil auf dem Inlandsvägen nach Norden
Aber Fjällbacka war eben auch der vorläufig letzte Küstenort auf dieser Reise. Von nun an ging es für einige Zeit durch das Landesinnere. Wasser hatten wir jedoch trotzdem genug. Denn zunächst mal fuhren wir zurück zum Vänernsee und folgten dem westlichen Ufer nach Norden. Außerdem besichtigen wir mal wieder den Dalslandkanal, wo wir just in dem Moment Glück hatten, dass ein Schiff durch die Schleusenanlage fährt. Und zu guter Letzt gab es jede Menge Wasser auch noch von oben.
Denn hinter dem Dalslandkanal zog sich der Himmel zu und es folgte das, was sich schon andeutete: Regen. Und zwar nicht zu knapp. Es war für uns nicht ganz so dramatisch, weil die Stellplatzdichte im Vergleich zur Küste deutlich geringer ist und wir ohnehin mehr fahrend unterwegs waren.
Wir folgten dem sogenannten Inlandsvägen, also der E45 nordwärts und machten kurz vor Rottneros Halt, als wir in Västra Ämtervik einen kleinen Campingplatz fanden, den wir noch nicht kannten. Kurz vor dem Platz kam uns ein deutsches Wohnmobil entgegen und wir befürchteten schon, dass alles voll sein könnte. Aber nein, es gab genug Platz auf dem sehr kleinen Gelände. Es war eher anzunehmen, dass der Bezahlvorgang ein (deutsches) Problem sein könnte. Denn man musste sich kurz per SMS anmelden, um die Zahlungsmodalitäten in Erfahrung bringen zu können. Das war keine große Sache. Man erhielt mit der Begrüßungs-SMS einen Link zu iZettle, um dann mit der Kreditkarte online zu zahlen. Schweden halt – modern, digital und bargeldlos.
Regen, Regen und nochmals Regen
Am frühen Abend hatten wir noch die Möglichkeit, ein wenig spazieren gehen zu können. Doch dann setzte irgendwann der Regen ein. Und er hörte über Nacht nicht auf. Ganz im Gegenteil. Die Wettervorhersage ließ noch Schlimmeres erahnen. Und wir mussten dabei aufpassen, denn wir standen auf einer Wiese. Steckenbleiben wollten wir auf der gut durchtränkten Wiese ganz sicher nicht.
Es wäre womöglich ein Fehler gewesen, den Regen auszusitzen. Doch wir hatten noch unsere Kabeltrommel mit ihrem 25 Meter langen Kabel komplett ausgerollt. und in der Steckdose stecken. Es blieb mir also nichts anderes übrig, als die Schuhe auszuziehen und an meiner Hose die Beine abzutrennen, um dann im sintflutartigen Regen auszusteigen und die Kabeltrommel reinzuholen. An Aufrollen war erstmal nicht zu denken. Hauptsache wieder rein und ab ins Badezimmer damit. Ums Trocknen konnten wir uns später kümmern.
Also fuhren wir im strömenden Regen weiter auf der E45 nach Norden. Unser Ziel war der Siljansee. Wir hatten uns ursprünglich dabei erhofft, ein paar schöne Bilder machen zu können. Doch daraus sollte nichts werden. Nach langer Regenfahrt und zwischenzeitlichen Stopps an diversen Stell- und Campingplätzen, um wenigstens ein halbwegs annehmbares Bild zu bekommen, durchquerten wir Malung und kamen wir in Mora aus.
Mit dem Wohnmobil bis zum Siljansee
Mora konnte uns an diesem Tag wenig begeistern. Wie gesagt, es regnete unaufhörlich, der Siljansee war kaum zu sehen und dann begaben wir uns auch noch in einen Maxi-ICA, ohne zu ahnen, dass es drinnen erbärmlich voll sein würde. Offenbar wollte jeder Einwohner von Mora und jeder Tourist den Regentag nutzen, um Wochenendeinkäufe zu erledigen. Wir waren die einzigen, die eine Maske trugen, was für uns weniger ein Problem war. Im Gegenteil, da wir nach dieser Reise einen wichtigen Termin hatten, bei dem wir einen negativen Corona-Test benötigen würden, war uns das wichtig, eine Maske zu tragen. Viel schlimmer war die Enge dieses Supermarkts, in dem sich Menschen tummelten wie in den schmalen Gängen einer gut besuchten Messehalle. Wir nahmen nur das Notwendigste und waren so schnell wie möglich wieder draußen im Regen.
Wir fuhren noch nach Nusnäs, um den dortigen Stellplatz zu besuchen und statteten auch der berühmten Holzwerkstatt einen Besuch ab, in der die vielen Dalapferdchen geschnitzt werden. Allerdings beließen wir es auch hier bei einem Besuch und Foto von außen. Offenkundig hatte sich seit unserem letzten Besuch nicht viel geändert und es war hier ebenfalls proppevoll. Das brauchten wir nicht. Ohnehin waren wir nicht ganz glücklich mit dem Parkplatz, der eher einer matschigen Wiese glich und zu einem Steckenbleiben-Risiko mutierte.
Mora und Nusnäs sollten auf dieser Reise die nördlichsten Punkte werden. Ab jetzt geht es wieder gen Süden. Wir umrundeten den Siljansee und lernten in Rättvik den wohl teuersten Stellplatz Schwedens kennen. Fast 35 Euro kostete die Übernachtung auf dem Parkplatz eines Hostels. Allerdings muss man fairnesshalber dazu sagen, dass dies im Umfeld von Rättvik wohl die günstigste Übernachtungsmöglichkeit sein dürfte. Bei den dort vorhandenen Campingplätze muss man entsprechend nochmal etwas drauflegen.
Ab dem Siljansee fahren wir wieder südwärts
Natürlich besuchten wir noch die lange Seebrücke, die in den Siljansee hineinragt, bevor wir den See so langsam verließen und in südöstliche Richtung nach Falun weiterfuhren. Das dortige Kupferbergwerk, gleichzeitig Weltkulturerbe der Unesco war uns natürlich bekannt. Doch ein paar neue Eindrücke und Bilder konnten nicht schaden.
Gleiches galt für die Silbergrube in Sala, die wir nach einem Abstecher über Gävle erreichten. Danach steuerten wir Mariefred an, wo wir nicht nur Schloss Drottningholm einen erneuten Besuch abstatten wollten, sondern uns auch mit der Familie trafen. Dieser Teil der Familie lebt zwar in Stockholm, doch der schwedischen Hauptstadt erteilten wir auf dieser Reise eine Absage. Zu voll, zu laut, zu hektisch und dieses Mal auch nicht notwendig.
Also vereinbarten wir einen Treffpunkt in Mariefred, rund 50 km westlich von Stockholm. Hierfür fanden einen wirklich tollen Stellplatz an einem Privathaus, an dem wir gleich mal zwei Nächte blieben. Das erwähne ich extra deshalb, weil es für uns extrem ungewöhnlich ist, zwei Nächte am selben Platz zu stehen. Das passiert eigentlich nur bei größeren Besichtigungstouren von Großstädten oder wenn wir unsere fast jährlich vorkommende Reise nach Harlesiel an der Nordseeküste machen.
Familienbesuch in Mariefred
Aber hier in Mariefred war es einfach wunderbar ruhig an diesem Anwesen und das Wetter spielte für einen Familienbesuch auch wunderbar mit. Am Morgen drehten wir noch eine kurze Runde zu Orten wie Strängnäs und Eskilstuna, wo wir weitere Aufnahmen machten und einkaufen gingen, um dann am Nachmittag ein gemütliches Familientreffen zu haben. Immerhin haben wir uns schon einige Jahre nicht mehr gesehen und so nahmen wir uns Zeit, in einem kleinen Gartencafé zu quatschen, durch Mariefred zu schlendern, ganz nebenbei Bilder vom Grab von Kurt Tucholsky zu machen und mal wieder einen Einblick in die schwedische Lebenskultur aus erster Hand zu erhalten.
Am nächsten Tag war dann aber für ein paar Stunden die Luft bei mir raus. Das ständige Fahren, konzentriert sein und stets Fotos zu machen erforderte eine Pause – ganz klar. Die hatten wir jetzt mit diesem Familientreffen. Meiner Meinung nach hätte dieses Treffen aber ruhig noch etwas länger andauern können. Es tat gut, einfach auch mal Privates auszutauschen. Umso schwerer fiel es dann, am darauffolgenden Tag wieder in den Arbeitsrhythmus zu gelangen.
Na ja, aber irgendwann ist man halt wieder drin im Thema. Spätestens mit der Besichtigung des Götakanals an verschiedenen Stellen dieser Wasserstraße waren wir wieder fleißig und näherten uns dem Vätternsee, wo wir in Vadstena direkt an der Burg unser Nachtlager aufschlugen. Auch hier hatten wir Glück bei mal wieder schlechtem Wetter. Denn die letzte Parzelle war unser und auch hier galt, dass die Bezahlung ausschließlich online zu erfolgen hatte. Das funktioniert auf den schwedischen Plätzen allerdings ziemlich einfach und schnell.
Durch die Wälder Schwedens wieder zurück zur Küste
Nach dem abendlichen Rundgang durch Vadstena fuhren wir am Vätternsee weiter gen Süden und machten am frühen Morgen Station in Gränna. Der neue Stellplatz machte uns für einen kurzen Moment Geschmack darauf, einfach zu bleiben. Doch es war erst zehn Uhr morgens. Doch was hätten wir dann den ganzen Tag machen sollen? Gränna kannten wir schon zu Genüge und außerdem war es in der Ortschaft ziemlich voll und eng. Wir waren nicht gerade hochmotiviert für so ein Getümmel und beschlossen daher, im Anschluss an unser Pflichtprogramm weiter zu fahren.
Eksjö und Vimmerby standen noch auf dem Programm, wobei Eksjö eher ein ungeplanter Zwischenstopp war. Hier waren wir schon ewig lange nicht mehr und die touristischen Hinweisschilder entlang der Umgehungsstraße machten Lust auf mehr. Also stoppten wir kurz und schlenderten noch durch die im Gegensatz zu Gränna viel entspanntere Innenstadt mit ihren vielen, schönen Holzhäusern.
Mit Oskarshamn erreichten wir nach langer Zeit endlich wieder die Ostseeküste, dieses Mal aber eben an der Ostseite Schwedens. Und so wie wir die Westküste verließen, erlebten wir auch die Ostküste: Voll. Der Stellplatz in Oskarshamn begrüßte uns schon mit einem „Fullt“-Schild, allerdings hätten wir hier gar nicht bleiben wollen, weil der Platz so zentral im Ort liegt, wie wir es eigentlich nicht mögen.
Unterwegs auf der Insel Öland
Etwas weiter südlich kam aber ein anderer Stellplatz, ebenfalls direkt am Wasser und viel ruhiger gelegen. Kurioserweise war hier jedoch nur Barzahlung möglich. Das wir das in Schweden nochmal erleben würden. Problem war nur, dass wir keine Schwedischen Kronen bei uns hatten. Na gut, die bekamen wir dann in Schein-Form als Wechselgeld, nachdem wir 50 Euro auf den Tisch legten. Jetzt hatten wir doch noch Schwedische Kronen in bar und das so kurz vor Ende der Reise. Aber wir wurden sie im Laufe der letzten Tage noch los.
Zu den Sehenswürdigkeiten der letzten Tage gehörte auf jeden Fall noch die Insel Öland. Auf die freuten wir uns schon länger. Denn bei aller Schönheit Schwedens fehlt dem Land im Inneren auf Dauer dann doch vielleicht die Abwechslung. Wir sind nicht die Typen, die sich an einen See setzen, angeln oder im Kanu fahren. Dafür ist Schweden ideal. Und Schweden ist auf alle Fälle schön. Doch wenn man Norwegen kennt oder die Weite Kanadas erfahren durfte, dann sieht man das doch nochmal mit anderen Augen. Und so tat es gut, über die Brücke bei Kalmar nach Öland zu gelangen.
Die sogenannte Insel der Winde ist nämlich so ganz anders als der Rest Schwedens. Zum einen sind die vielen Holzwindmühlen auf Öland nicht wegzudenken und zum anderen ist besonders die Landschaft im Süden der Insel so gar anders. Wenig Wald, dafür aber Karst und Heidelandschaft. Das Stora Alvaret, wie die Südspitze Ölands auch heißt, ist auf der Welterbeliste der Unesco eingetragen und einfach nur wunderschön.
Viel Freude auf der Insel Öland
So fuhren wir auch zunächst dorthin, besuchten unterwegs noch vereinzelte Stellplätze und wanderten um den Langen Jan, wie der Leuchtturm ganz im Süden genannt wird. Sein Pendant ist der Lange Erik an der nördlichsten Spitze Ölands. Dort fuhren wir anschließend natürlich auch hin. Aber zwischendurch übernachteten wir auf einem sehr einfachen Stellplatz in der Inselmitte. Die Plätze an der Küste waren völlig überlaufen und unseren Versuch, abends durch die Inselhauptstadt Borgholm zu spazieren, gaben wir angesichts der Massen an Menschen in der Stadt und Wohnmobilen auf den Plätzen ganz schnell auf.
Kurioserweise war aber eben dieser Stellplatz bei Lindby fast komplett leer. Dabei war er mit umgerechnet rund zehn Euro der günstigste auf der gesamten Reise und auch noch wunderbar ruhig. Aber wie das so ist: Die Menschen zieht es immer ans Wasser. Das gab es dort nicht. Dort blickten wir über Felder zum Waldrand, wo uns in den frühen Abendstunden noch zwei Rehe neugierig beäugten. Ich finde, das war auch schön.
Nachdem wir sowohl die Südspitze und anschließend die Nordspitze Ölands ausgiebig erkundeten, legten wir trotzdem noch einen Zwischenstopp an der Burgruine von Borgholm ein, bevor wie die Insel Öland wieder verließen.
Lange Suche nach einem Wohnmobilstellplatz
Unser nächster Weg führte uns wieder weiter nach Süden. Karlskrona stand auf dem Programm, wo wir am offiziellen Stellplatz wieder auf das altbekannte Belegt-Schild trafen. Es gab keine Chance zur Übernachtung hier, allerdings fanden wir den Platz ohnehin nicht sonderlich attraktiv. Schräg gegenüber ist ein weiterer Stellplatz, der jedoch genauso überlaufen war. Dort war es zudem noch weniger schön. Manche Wohnmobilisten quetschten ihr Fahrzeug in die engsten Lücken, um dort übernachten zu können.
Außerdem erschien uns der Platz ein wenig als Abladeplatz für alte Brückenelemente oder so etwas in der Art. Darauf konnten wir gut verzichten. Allerdings wagten wir es nicht, weiter nach Ronneby zu fahren, weil wir dort ähnliches vermuteten. Wir zogen es daher vor, uns wieder in das Landesinnere zu begeben. Unsere Alternative bestand aus einem kleinen regulären Campingplatz und einem sogenannten Naturcampingplatz.
So fuhren wir 30 Kilometer durch den Wald, um in einer echt nett wirkenden, kleinen Ortschaft feststellen zu müssen, dass der Campingplatz eng und völlig voll ist. Also fuhren wir weitere 30 Kilometer nach Westen zum besagten Naturcampingplatz. Nun, hier gab es noch eine freie Fläche. Allerdings hatte ich wirklich keine Lust, den Rest des Abends zwischen Wagenburgen, Wäscheleinen und Lagerfeuer mit Gitarrenspiel zu verbringen. Mag sein, dass andere das romantisch finden. Für mich war aber klar, dass es hier keinen ruhigen Abend geben wird.
Wunderbarer Stellplatz in Ronneby
Etwas genervt fuhren wir dann doch wieder in Richtung Ronneby und wollten dort dann einfach den erstbesten Platz nehmen. Also fuhren wir erneut gut 30 Kilometer. Nach insgesamt über eineinhalb Stunden Fahrt durch die Wälder erreichten wir die Stadt Ronneby, die nur 27 Kilometer von Karlskrona entfernt ist. Die Strecke hätten wir locker in weniger als einer halben Stunde zurückgelegt. Na ja, manchmal ist das eben so.
Und hätten wir gewusst, dass uns dort am Hafen so ein wunderbar gelegener Stellplatz erwartet, auf dem noch jede Menge freie Flächen vorhanden waren, dann wären wir die kurze Strecke natürlich sofort gefahren. Es gibt sowohl einen Stellplatz am Golfplatz, auf dem noch weniger los war und eben dieser Platz an der Marina. Befahren konnten wir den Platz erst, nachdem wir vor der Schranke online bezahlten und dann per SMS den Code bekamen, um die Schranke öffnen zu können.
Danach hatten wir einen wunderbar ruhigen Abend mit einem tollen Ausblick. Am nächsten Morgen fuhren wir aber dann doch wieder ins Landesinnere. Denn wir wollten gerne noch einen Blick auf den berühmt gewordenen Autofriedhof Kyrkö Mosse werfen. Er ist historisch entstanden und liegt mitten in einem Wald. Über ihn werde ich noch einen eigenen Blog-Artikel schreiben, weil es dort unheimlich viel zu sehen gibt. Kurz gefasst, wirkt er auf eine Art aber auch unheimlich.
Wieder zurück in Skåne
Die alten verrosteten Fahrzeuge, die von der Natur übernommen wurden, erinnerten schon ein wenig an postapokalyptische Filme. Aber spannend und interessant zu sehen, ist er allemal. Klare Empfehlung, hier mal einen Abstecher einzulegen.
Für uns hieß es wieder, so langsam Abschied von Schweden zu nehmen. Wir erreichten wieder Skåne ganz im Süden und hatten hier noch ein paar Stellplätze und kleine Ortschaften dem Programmzettel. Die malerische Ortschaft Simrishamn enttäuschte uns aus Wohnmobilsicht jedoch leider etwas. Die Hinweisschilder für Wohnmobilisten führten zu abgelegenen Parkplätzen, die nur tagsüber genutzt werden dürfen und der Stellplatz an der Marina besitzt gerade einmal nur sieben Stellflächen. Das ist eines hübschen Ortes wie Simrishamn einfach nicht würdig. Schade.
Daher blieben wir nicht ganz so lang und fuhren weiter durch Skåne bis Löderup. Auf dem Weg dorthin hatte ein Bed & Breakfast leider alle Plätze belegt und ein etwas düsterer Campingplatz in einem kleinen Wäldchen wirkte einfach nur abstoßend.
Überraschende Übernachtung in Löderup
Löderup kannten wir von früheren Reisen sehr gut und wir erwarteten nicht, dass wir dort irgendwo unterkommen würden. Aber doch, das taten wir. Ein Stellplatz hinter einer Tankstelle hatte noch genügend Plätze frei, von denen wir einen bekamen. Gleich im Anschluss konnten wir uns aufmachen, mit einem kurzen Fußmarsch zum feinen Sandstrand zu gelangen.
Das tat so richtig gut, da wir ahnten, dass es bis zur nächsten Skandinavientour unsere letzte Nacht in Schweden sein dürfte. Wir wanderten bis zum Löderups Naturreservat in die eine Richtung, wurden dort von einer Welle überrascht, so dass unsere Schuhe plätschnass waren und wanderten mit eben diesen nassen Schuhen in die andere Richtung über den Kiesstrand bis zur berühmten Steinsetzung Ales Stenar.
Hier genossen wir mal wieder die Aussicht und hatten sogar bei gutem Wetter die Möglichkeit, die Insel Bornholm deutlich sehen zu können. Nach einer langen Wanderung ging es am späten Abend während der letzten Sonnenstrahlen zurück zum Wohnmobil und wir waren uns einig, dass dies ein letzter schöner Abend auf dieser Reise in Schweden gewesen war. Wir waren uns ziemlich sicher, dass wir am nächsten Tag nicht mehr in Schweden übernachten würden. Dafür waren Malmö und die Öresundbrücke zu nah.
Rückfahrt von Schweden nach Dänemark
So war es dann schließlich auch. Am folgenden Tag machten wir noch ein paar Aufnahmen von weiteren Stellplätzen in Skåne, zum Beispiel in Ystad und schon steuerten wir das Wohnmobil auf die Öresundbrücke. Dänemark hatte uns wieder. Es war eine schöne Zeit in Schweden und wir werden gerne wiederkommen. Doch jetzt war es Zeit, nach zu kehren und uns auf die nächste größere Tour vorzubereiten.
Auf dem Weg dorthin wollten wir nochmal ganz gerne auf der Insel Rømø übernachten und so sollte sie unser Tagesziel sein. Wir fuhren quer durch Dänemark, überquerten die beiden Brücken über den Großen und den Kleinen Belt und erreichten schließlich den Damm, der uns auf die Insel Rømø bringen würde.
Hier hatten wir allerdings Pech, denn der große Wohnmobilstellplatz im Süden der Insel war komplett belegt und wir hatten keine Chance, eine Parzelle zu bekommen. Das war schade, freuten wir uns doch auf einen längeren Strandspaziergang. Aber man kann ja nicht alles haben.
Letzter Abend dieser Reise in Dänemark
So fuhren wir wieder zurück auf das Festland und steuerten den relativ jungen Wohnmobilstellplatz am Marsk Tower an, der erst im Jahr zuvor seine Pforten öffnete. Der Platz ist gut, gar keine Frage. Aber irgendwie kam da bei mir an diesem Tag nicht so der Funke rüber. Denn an Spazier- und Wandermöglichkeiten rund um diesen Stellplatz ist da nicht so viel. Und die Insel ist einfach zu weit weg, um mal eben noch einen Abendspaziergang zu machen. Das hätte allenfalls bis zum Damm und ein wenig am Wattenmeer gereicht. Jedoch hätten wir hierfür wieder an Straßen entlang wandern müssen.
Doch mir fiel der Vadehavscamping weiter südlich ein, kurz vor der Grenze zu Deutschland. Dort wurde vor einiger Zeit ein Teil des Campingplatzes zu einem Stellplatz umgebaut. Zwar würden wir dann natürlich auch nicht mehr auf die Insel Rømø gelangen, doch der Stellplatz befindet sich direkt am Wattenmeer und versprach noch jede Menge Wandermöglichkeiten. Wir lieben es ja, nach einer Ankunft an einem Platz noch die Umgebung zu erkunden.
Daher passte das wunderbar und siehe da, es führt tatsächlich direkt vom Platz weg ein Wanderweg bis zu einer schönen Windmühle in der Ortschaft Hoyer und zu einer Schleuse, die noch einen netten Aussichtspunkt bot. Entlang der Küste konnten wir unsere große Abschlussrunde zurück zum Platz drehen. Am nächsten Tag hätten wir zwar noch Zeit gehabt, wieder zur Insel zurück zu fahren, doch die Wetterbedingungen ließen uns den Heimweg antreten. Künstlich verlängern wollten wir die Reise nicht und schon gar nicht, um nur bei Regen im Wohnmobil zu sitzen. Es war eine erfolgreiche Tour ohne nennenswerte Zwischenfälle mit schönen Aussichten und vielen Aktivitäten.
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