2015 – Mit dem Wohnmobil durch England und Wales


8. Tag – Freitag, 24.7.2015

Wieder mal ein Regentag in Wales

Weniger gepasst hatte dann das Wetter am Tag darauf. Wenn man morgens schon beim Wachwerden das Tröpfeln auf das Wohnmobildach hört und die Augen noch nicht öffnen muss, dann weiß man schon, was einen an so einem Tag erwartet. Es war sehr schade, da wir uns die Küste im Pembrokeshire Nationalpark natürlich gerne etwas genauer angesehen hätten. Und die Möglichkeit zu bleiben, um den Regen auszusitzen hatten wir leider aus Zeitgründen nicht. Dennoch versuchten wir natürlich das Beste daraus zu machen. Wir folgten der Küstenlinie so gut es ging und machten immer wieder mal Abstecher, so wie zum Beispiel im kleinen Örtchen Fishguard, wo wir eine kurze Regenpause ausnutzten, um am noch kleineren Hafen entlang zu schlendern.

Küstenort in Pembrokeshire
Küstenort in Pembrokeshire

Alles in allem war die Fahrt an diesem Tag aber recht ereignislos. Den Höhepunkt des Tages hatten wir vermutlich, als wir in einem kleinen Ort anhielten, in dem wir ausnahmsweise mal schnelles Internet hatten. Denn dort nutzten wir die Gelegenheit, ein Fährticket zu buchen. Mittlerweile konnten wir ja genauer abschätzen, wann wir in Liverpool sein würden. Dort wollten wir nämlich die Fähre auf die Isle of Man erreichen und freuten uns schon die für uns noch völlig unbekannte Insel. Dort, wo wir standen, wollten wir eigentlich noch das eher unbedeutende Städtchen zu Fuß erkunden.

Küstenort in Pembrokeshire
Küstenort in Pembrokeshire

Aber als ich am Parkscheinautomaten stand, verging mir irgendwie die Lust. Die Parkgebühren besagten nämlich, dass ein Fahrzeug mit mehr als 3,5 Tonnen, also ein Kleinlaster 1,50 Pfund zu zahlen hätte. Ist nicht viel, da werden sich die Fahrer der Kleinlaster freuen. Aber ein Wohnmobil, egal welcher Größe, soll für die gleiche Zeitspanne geschlagene 5,50 Pfund zahlen. Ich habe das drei Mal lesen müssen, weil ich zunächst dachte, ich hätte etwas missverstanden. Aber dem war leider nicht so. Wenn ich irgendwas nicht leiden kann, dann ist das Ungerechtigkeit, gepaart mit Unlogik, die nur dazu dienen soll, abzukassieren oder Leute abzuschrecken. Letzteres haben sie dann mit Erfolg geschafft. Ich sehe einfach nicht ein, warum ich fast das Vierfache dessen bezahlen soll, was ein Transporterfahrer zu entrichten hat, selbst wenn beide Fahrzeuge baugleich wären – nur mit dem Unterschied, dass man in dem einen schlafen kann und in dem anderen nicht. Wie ich halt schon mal schrieb: Dann gebe ich mein Geld eben gerne woanders aus.

Irgendwann erreichten wir auf unserem Weg nach Norden den Snowdonia-Nationalpark. Diesen kannten wir natürlich nur zu gut von unserer letzten Reise als wir den höchsten Berg von Wales, den Snowdon, mit der Zahnradbahn besuchten und zu Fuß vom Gipfel herab stiegen.
An Bergwanderungen war dieses Mal aber nicht zu denken und auch im Snowdonia-Nationalpark gar nicht geplant. Dafür stand aber die Besichtigung von vier Schlössern in Wales an. Alle vier gehören zum Weltkulturerbe der Unesco, wo sie als gemeines Kulturgut geschützt sind, denn ihre Historien hängen miteinander zusammen. Den Anfang machte Harlech Castle im gleichnamigen Ort Harlech.

Harlech Castle
Harlech Castle

Ich hatte schon im Vorfeld einen schönen Parkplatz ausgewählt, der auch wunderbar passte. Was mich ebenfalls ein kleines bisschen ärgerte, war die Tatsache, dass ein Parkticket zwar nur ein Pfund je Stunde kostet, man aber mindestens vier Stunden parken muss. Nein, nicht ganz richtig. Natürlich muss man nicht vier Stunden parken. Aber das kleinste Ticket lautet „bis zu vier Stunden“ und kostet dementsprechend vier Pfund. Wenn ich also nur eine Stunde bleibe, dann zahle ich trotzdem vier Pfund, obwohl diese eine Stunde ja nur ein Pfund kosten würde. Diese Art der Parktickets sieht man in Großbritannien nicht selten und ich finde es ziemlich fies, wenn einem suggeriert wird, die Stunde würde nur ein Pfund kosten. Was macht man aber, wenn man wirklich nur eine Stunde bleiben möchte? Aber was soll man dran ändern?

Das Schloss befindet sich oberhalb von Harlech
Das Schloss befindet sich oberhalb von Harlech

So zahlten wir also vier Pfund in der Gewissheit, dass wir eigentlich nur einmal kurz durch den kleinen Ort laufen würden, Harlech Castle zumindest einmal von außen begutachten und dann zurückkämen. Harlech Castle und die Altstadt liegen schon oberhalb der Hauptstraße, die unten an der Küste direkt auf die Berge vom Snowdonia-Nationalpark zuläuft. So gibt die Burg ein richtig schönes Bild ab, aber bei dem regnerischen Wetter kann sich auch die schönste Burg so sehr bemühen, ein tolles Fotomotiv zu sein. Und weil das Wetter halt so schauderhaft war, gaben wir wenig später den Tag auch komplett auf. Es brachte einfach nichts und es macht natürlich auch keinen Sinn, an zahlreichen potenziellen Sehenswürdigkeiten vorbei zu fahren.

Wohnmobilstellplatz vom Caravan Club
Wohnmobilstellplatz vom Caravan Club

Ein bisschen Luft hatten wir in Sachen Zeit und Kilometer ja noch. Weil uns an diesem Tag eigentlich mal nach einem größeren Campingplatz war, suchten wir wieder einen Platz des Caravanclub auf und scheiterten erneut. Es ist schier unglaublich, aber dieses Mal hatten wir einen Platz ins Auge gefasst, der sich weder an einer Sehenswürdigkeit noch in Küstennähe befand. Und dennoch war er komplett belegt, sodass man uns gleich nach der Ankunft wieder abwies. Ich fand das seltsam, weil die unmittelbare Lage völlig austauschbar war. Es gab keine Aussichten und keine Spaziermöglichkeiten, aber man war eben offiziell im Nationalpark, das dürfte wohl ausreichen, um die Übernachtungsgäste anzulocken.

Na meinetwegen. Wir fuhren eben weiter und entschieden uns dann doch für einen kleinen, privaten Platz. Beim Lesen der Einrichtung des Platzes dachte ich mir noch nichts dabei und auch als wir dem Platz näher kamen, hatte ich nicht das Gefühl, etwas wiedererkennen zu müssen. Doch als wir kurz vor dem Grundstück waren, kam mir so einiges bekannt vor und ich fuhr zielsicher auf den Bauernhof und die dortige Wiese, die zur Verfügung gestellt wird. Moni erkannte den Platz nicht auf Anhieb wieder, was mich wiederum verwunderte. Aber wir hatten zwei Jahre zuvor ebenfalls auf diesem Grundstück übernachtet – und zwar an dem Tag, als wir den Snowdon-Gipfel besuchten. Nun standen wir wieder hier, das war Zufall. Wir waren die einzigen Gäste und hatten so den gesamten Platz für uns alleine, was irgendwie schön war. Besonders, weil gegen Abend der Regen aufhörte. Und nicht nur das, auch die Wolkendecke löste sich langsam auf, sodass wir sogar noch einen netten Sonnenuntergang beobachten konnten, während wir natürlich wieder mit einem Brettspiel beschäftigt waren.

 

9. Tag – Samstag, 25.7.2015

Heidelandschaft auf Anglesey

Was das Wetter am Vorabend versprach, hielt es am zweiten Samstag unserer Reise auch ein. Es sollte ein wunderbarer Tag mit herrlichem Wetter werden. Wir begannen unsere heutige Besichtigungstour mit einer Fahrt nach Caernarfon, wo sich das zweit der vier Unesco-Schlösser in Wales befindet. Zu meiner Freude konnte man nicht nur ziemlich praktisch parken, sondern auch so, dass ich ein mögliches Titelbild für den zukünftigen Reiseführer machen konnte. Es gibt da nämlich einige Anforderungen, die besonders in Großbritannien nicht ganz so leicht zu erfüllen sind. Neben einem schönen Wetter und den idealen Lichtbedingungen sollte nämlich auch ein Wohnmobil von vorne zu erkennen sein, während im Hintergrund eine typische Sehenswürdigkeit zu sehen ist. Nur ist die Kombination natürlich nicht ganz so einfach. Abgesehen von den Wetterbedingungen, auf die ich natürlich keinen Einfluss habe, ist es oftmals gar nicht so leicht, direkt vor einer Sehenswürdigkeit zu parken.

In diesem Fall war der Parkwächter aber sehr freundlich und machte ein wenig Platz, als ich ihm mein Anliegen erklärte. Allerdings räumte er ein, dass das jetzt nur funktionieren würde, weil es noch früh am Morgen und kaum ein anderer Besucher anwesend sei. Wären wir später gekommen, hätten wir auch hier wieder leer ausgehen müssen.

Wir nutzten natürlich die Gelegenheit, nach dem kurzen Foto-Shooting, durch das Städtchen zu bummeln. Aber da es nicht so groß ist, waren wir auch relativ schnell wieder verschwunden, steuerten noch ein Tesco an, wo wir schon früh unseren täglichen Einkauf erledigten. Als wir die Stadt verließen, überlegten wir einige Zeit hin und her, ob wir wirklich nur das nächste Schloss, das Castle Beaumaris besuchen wollten, oder ob wir einmal quer über die Insel Anglesey fahren würden, um am Ende der Insel einen Blick auf den dortigen Leuchtturm zu werfen. Wir entschieden uns für letzteres, denn das Wetter war so schön und die Fahrt bis ans Ende der Insel verläuft überwiegend auf einer gut zu fahrenden Autobahn. Warum sollten wir uns das also entgehen lassen?

Holy Island mit Leuchtturm
Holy Island mit Leuchtturm

Auf einem Parkplatz stellten wir unser Wohnmobil ab, wo auch schon zwei andere britische Wohnmobile standen und machten uns daran, einem kleinen Küstenweg zu folgen. Auch hier wäre es übrigens nicht möglich gewesen, ein mögliches Titelbild zu schießen, denn im Hintergrund des Parkplatzes war nur Meer zu sehen. Sieht zwar schön, ist aber beliebig und ein Titelfoto von einem Wohnmobil, das zwischen zwei Pkw eingeparkt ist, macht sich natürlich auch nicht so gut.

Auf dem kurzen Weg durch die Heidelandschaft oberhalb einer Steilküste gelangten wir zum westlichsten Punkt der Insel Anglesey. Dort hat man die Möglichkeit, über zahllose Treppen hinab zu einer kleinen Brücke zu steigen. Über die Brücke erreicht man das kleine Eiland Holy Island, die als Vogelinsel bekannt ist und den bereits erwähnten Leuchtturm beherbergt. Der Eintritt ist kostenpflichtig, aber wir waren nun einmal hier und wollten uns das nicht unbedingt entgehen lassen. Wir fragten jemanden der hier ansässigen Naturschutzwarte, ob denn Papageitaucher zu sehen seien, doch die Aussichten hierfür waren nicht besonders gut, da wir in der Jahreszeit schon ein wenig zu spät dran seien. Aber dennoch war der Ausblick von der Insel auf die schroffe Felsküste wirklich schön. Im Hintergrund konnte man die Berge vom Snowdonia-Nationalpark sehen.

Fernblick über die Irische See

In den Nebengebäuden des Leuchtturms war eine kleine Ausstellung untergebracht, die wir uns nicht nur anschauten, sondern in der wir auch warteten, bis wir den Leuchtturm besteigen konnten. Das ist nämlich nur in Begleitung möglich, sprich im Rahmen einer kleinen Führung. Als eine Besichtigungsgruppe herunter kam, konnten wir direkt mit einigen anderen Besuchern hinauf bis zum Leuchtfeuer. Nur nach draußen durfte man leider nicht. Dafür wurden wir jedoch oben von einer weiteren Mitarbeiterin erwartet, die uns einiges über die Geschichte des Leuchtturms und über die hier vorkommende Tierwelt erzählte. Außerdem zeigte sie uns am Horizont die Küste von Irland, die wir gerade eben so erkennen konnten und die Isle of Man, die nördlich von uns auch als schmaler Streifen über der Wasserlinie zu sehen war. Damit hatten wir also zum ersten Mal die Isle of Man gesehen und freuten uns schon darauf, dass wir schon am Abend des folgenden Tages auf der Insel sein sollten. Dass wir auch die Küste von Irland sahen und zudem im irischen Mobilfunknetz eingeloggt waren, nahmen wir einfach zur Kenntnis. Wir waren ja erst zwei Jahre zuvor mit dem Wohnmobil durch Irland gefahren, war also nichts Besonderes.

Küste
Küste

Nach dem Besuch des Leuchtturms verließen wir Holy Island wieder, stiegen die vielen Treppen an der Steilküste hinauf und spazierten noch ein wenig durch die schöne Heidelandschaft, um die Ausblicke zu genießen.
Danach hieß es auch von diesem Ort schon wieder Abschied nehmen. Wir machten noch schnell ein Pingu-Foto und steuerten unser Wohnmobil wieder quer über die Insel nach Osten. Gleich nach Verlassen des Parkplatzes blickten wir ein wenig neidisch auf die sehr schön gelegenen Campingplätze, auf denen sich einige Wohnmobile befanden. Wir mussten es nicht wirklich aussprechen, weil uns beiden klar war, dass wir hier sicherlich auch gerne übernachtet hätten.

Auf Schlössertour in Wales

Bevor wir Anglesey verließen, machten wir noch Halt in Beaumaris. Die Ortschaft liegt an der Meerenge Menai Strait und besitzt das dritte der vier Schlösser, die auf der Welterbeliste stehen. Außerdem gibt es in dem Ort einige sehr große Parkplätze, sodass man zumindest hier keine Probleme hat, mit dem Wohnmobil einen Parkplatz zu finden. Faszinierender als das Schloss fanden wir jedoch die Aussicht über die Meerenge hinüber zum walisischen Festland, wo sich im Hintergrund weiterhin die höchsten Berge von Wales abzeichneten, während auf der Menai Strait zahlreiche Segelschiffe die Kulisse querten.

Menaibridge
Menaibridge

Über die Menai-Bridge ließen wir die Insel Anglesey hinter uns. Die Insel ist übrigens auch für einen Ort bekannt, der für uns Nicht-Waliser unaussprechlich ist. Llanfair ist nämlich die Kurzform eines Ortsnamens, der es auf über 50 Buchstaben bringt und damit den längsten Ortsnamen Europas besitzt, ich schrieb schon im Blog darüber, weil wir Llanfair bereits damals besuchten.
Wir fuhren nur ein relativ kurzes Stück durch Wales, bis wir unser nächstes Zwischenziel erreichten. Die Ortschaft Conwy hat nicht nur eine nette Innenstadt, sondern beherbergt zudem das vierte und letzte der vier genannten Castles. Wir parkten auf dem Wohnmobilstellplatz von Conwy, bei dem die Bezeichnung Stellplatz ein wenig übertrieben ist. Aber immerhin kann man hier parken, das ist ja schon mal etwas. Durch eine Unterführung gelangten wir in die Altstadt, die im Wesentlichen aus der Hafenpromenade besteht. Doch diese Promenade gibt zusammen mit Conwy Castle ein wirklich schönes Bild ab und außerdem befindet sich dort das kleinste Haus Großbritanniens. Im Gegensatz zum Schloss, wo der Eintritt nicht ganz so günstig ausfällt, wollten wir das kleinste Haus jedoch gerne besichtigen. Der Eintritt kostet einen Pfund, den man bei der Dame vor dem Haus bezahlt. Innendrin wäre kein Platz für eine Kasse. So muss man als Besucher auch noch Schlange stehen, um in das Haus zu gelangen, denn es werden maximal zwei Personen gleichzeitig hineingelassen. Das reicht aber auch, denn selbst dann wird es in dem kleinen Wohnraum schon sehr eng.

Caernarfon Castle
Caernarfon Castle

Nach der Hausbesichtigung, die, wenig überraschend, recht kurz ausfiel, begaben wir uns noch zur gut erhaltenen Stadtmauer, die an der Hafenpromenade beginnt und einmal rund um Conwy bis zur Burg verläuft. An einem Stück ist sie zwar unvollständig, aber das machte nichts aus, denn die meiste Zeit kann man schön entspannt über den Dächern von Conwy spazieren gehen und neugierig in die die kleinen Gärten der Wohnhäuser lugen.

Eine Übernachtung auf dem sogenannten Wohnmobilstellplatz schlossen wir nach der Stadtbesichtigung aus und eigentlich wollten wir noch nach Llandudno. Doch das wäre mit unserem Zeitplan alles ein wenig kompliziert geworden, zumal Llandudno mal wieder so ein Ort ist, der nicht als wohnmobilfreundlich bezeichnet werden kann. Daher entschieden wir uns, wieder landeinwärts und dabei durch das Tal des River Conwy zu fahren. Es sollte sich herausstellen, dass das Tal wirklich sehr schön ist, was man aber auch schon an Hand der großen Anzahl von Campingplätzen vermuten könnte. Diese sagten uns aber aus den verschiedensten Gründen nicht zu oder die Einfahrten kamen zu plötzlich, sodass wir dann den nächsten Campingplatz ansteuern wollten. Nur irgendwann waren wir aus dem Tal heraus gefahren und hatten immer noch keinen Übernachtungsplatz gefunden. Außerdem waren wir auf der Suche nach einem kleinen Privatplatz, den wir bereits in unser Navi eingaben. Als wir uns den Zielkoordinaten näherten konnten wir kaum glauben, dass es dort noch einen Platz geben sollte, bis linker Hand plötzlich eine Art Campingplatz auftauchte.

Er war eine Mischung zwischen Campingplatz und Privatplatz, allerdings fehlte das obligatorische Schild des Caravanclubs an der Einfahrt, sodass wir uns nicht sicher waren, ob es sich wirklich um den von uns gesuchten Platz handeln würde. Die Wegbeschreibung sah anders aus, aber die Koordinaten kamen in etwa hin, denn die Erfahrung hat uns gelehrt, dass die im Buch abgedruckten Koordinaten manchmal einige hundert Meter vom wahren Ort abwichen. So vielleicht auch hier. Aber als wir sahen, dass auf dem Platz einige Freunde zusammenhockten, den Grill anschmisse und praktisch den gesamten Platz in einer ziemlichen Lautstärke für sich beanspruchten, verzichteten wir auf weitere Erkundungen. So etwas hatten wir schon einmal und ich bin eher für einen ruhigen Platz zu haben. Ich schaute mir nochmal die Koordinaten an, bog an der nächsten Straße auf Verdacht rechts ab und siehe da, da standen wir plötzlich vor einer großen Wiese auf einem Hügel und konnten in alle vier Richtung weit blicken. Einige der überdimensionalen Stellplätze waren schon belegt, aber hier war es definitiv ruhig und schön zugleich.

Hafen von Conwy
Hafen von Conwy

Allerdings wussten wir wieder einmal nicht, wo wir hier wen ansprechen sollten. Also versuchten wir es gleich mal bei einem älteren Herrn, der gerade an der Jauchegrube sein Chemie-WC entleerte. Mr. Spencer, wie er hieß, nahm mich gleich mal mit und wir verließen die Wiese, um eine Zufahrt zu einer Farm zu betreten. Dort wurden wir vom bellenden Hofhund begrüßt, den Mr. Spencer mit einer kurzen, knappen Handbewegung zur Ruhe brachte. Ich war überrascht, denn Mr. Spencer erzählte mir, dass er heute zum ersten Mal hier sei. Aber er wirkte so, als würde er den Hund schon lange kennen.

Und der Hund wirkte genauso. Am Wohnhaus der Farm angekommen, stellte er mir die Besitzerin vor, die sich freute, uns als Gäste aufzunehmen. Nach einem kurzen Plausch gingen Mr. Spencer und ich zurück zum Platz, wo ich mich bei ihm bedankte und den gleichen Weg zur Farm mit dem Wohnmobil zurücklegte. Denn es waren doch schon einige Meter und außerdem wollte ich dem Hund alleine nicht begegnen. Ich bin ja nicht Mr. Spencer. Dabei nahm ich mir vor, beim nächsten Mal sofort Geld mitzunehmen, damit man sich einen möglichen zweiten Weg wie diesen sparen kann. Denn der Grund für diese kurze Fahrt war die Bezahlung, die ich natürlich noch vornehmen musste.

Wohnmobil auf einer Farm in Wales
Wohnmobil auf einer Farm in Wales

Mit einem tollen Rundumblick und einer Aussicht auf den Snowdon, hinter dem gerade die Sonne verschwand, ließen wir diesen herrlichen Tag ausklingen.

 

Lust auf weitere Reiseinfos oder nette Gespräche?
Ich freue mich über jede Anmeldung in www.molls-reiseforum.de

Ansonsten geht der Reisebericht hier weiter:

27 Kommentare zu „2015 – Mit dem Wohnmobil durch England und Wales“

  1. Pingback: 2015 – Mit dem Wohnmobil durch Schottland | Die Weltenbummler

  2. Hallo, ihr Weltenbummler,
    einen gelungener Bericht ,frei heraus und ohne Schnörkel wie ich es mag, untermalt von feinen Fotos. Ich habe ihn gern gelesen und werden mich hier mal weiter umsehen.
    VG Maria

  3. Pingback: Weltenbummler | Naturfotografie und mehr

  4. Hallo,
    ich habe euren Schottlandbericht als pdf erhalten – Danke dafür. Nun wollen wir im nächsten Jahr mal wieder nach Südengland, und da kommt euer Bericht wie gerufen.
    Darf ich euch bitten, auch diesen Bericht als pdf zu bekommen?
    Viele Grüße
    Lutz

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  11. Anna Rindermann

    Liebe Weltenbummler,

    In Vorfreude auf unseren England WoMo Trip, würden wir uns auch über eine PDF Version der England/Wales Rundreise freuen!

    Herzlichen Dank und bitte weiterhin so gute Berichte!

    Herzlich: Familie Rindermann

  12. Thorsten Büsing

    Moinsen,
    toller Reisebericht. Könnten wir bitte den RB als pdf file zugeschickt bekommen.
    vielen dank im voraus

    Thorsten

  13. Pingback: 2015 – Mit dem Wohnmobil nach Harlesiel | Die Weltenbummler

  14. Hallo Weltenbummler,
    toller Bericht und eine schöne Einstimmung auf unseren Urlaub im Mai in Südengland. Da kann ich ja anfangen mit planen.
    Wie ich gelesen habe, schickt Ihr den Bericht als PDF zu. Darf ich den auch haben?
    LG und vielen Dank
    Elke Lindner

  15. Pingback: Mit dem Hovercraft zur Isle of Wight

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  17. Pingback: Die schmalste Straße der Welt ist in Reutlingen | Die Weltenbummler

  18. Hallo!
    Ihr kommt aus Essen??
    Wir wohnen in Marl!
    In den Herbstferien wollen wir nach England, u.a. will das Kind unbedingt mal nach London. Wie stellt man das am besten an? Sicher nicht mit dem (alten) WoMo. 😎
    Gibt es diesen Reisebericht als pdf, damit ich ihn offline auf dem Tablet mitnehmen kann?
    Vielen Dank!
    Liebe Grüße,
    Dirk Murawski

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