2015 – Mit dem Wohnmobil durch England und Wales


10. Tag – Sonntag, 26.7.2015

Ungewöhnliches Aquädukt

Dass wir am Vorabend die Sonne ein letztes Mal für längere Zeit sehen würden, kam natürlich nicht überraschend, war aber trotzdem blöd. Bei strömenden Regen rollten wir unsere Kabeltrommel auf und machten uns abfahrbereit. Wir folgten der Landstraße durch Wales und fuhren an Llangollen vorbei, wo wir kurz darauf unser Wohnmobil auf dem Parkplatz des nächsten Weltkulturerbes abstellten. Die Rede ist vom Pontcysyllte-Aquädukt, das sich über den Fluss Dee spannt. Das Besondere an der Brücke ist, dass man sie einerseits auf einem schmalen Weg zu Fuß überqueren kann, aber andererseits auch einen Trog besitzt, indem die typischen schmalen Narrowboote verkehren.

Ausblick zum Snowdonia Nationalpark
Ausblick zum Snowdonia Nationalpark

So spaziert man also über die Brücke und kann gleichzeitig einen kurzen Plausch mit den Hobby-Kapitänen in den Narrow-Booten führen, wenn diese gerade langsam an einem vorbeifahren. Obwohl es die gesamte Zeit regnete und die Wolken sehr tief hingen, gefiel es uns hier so gut, dass wir nicht nur die Brücke besichtigten bzw. überquerten, sondern noch ein Stück weiter gingen. Wir wollten einfach wissen, was hinter einer Kurve kommt und wohin die schmalen Boote verschwinden. Der Llangollen-Kanal, der mittels des Pontcysyllte-Aquädukts über den Fluss Dee geführt wird, macht nämlich eine Kurve, hinter der wir beobachten konnten, wie eine Person aus den Schiffchen aussteigen muss, um mit der Hand eine kleine Hebebrücke hochzukurbeln, damit die Boote weiter auf dem schmalen Kanal fahren können.

Das Ganze wirkte irgendwie gemütlich und auf eine Art auch romantisch. Ich denke, eine Fahrt mit so einem Bötchen hätte ich mir auch gut für uns vorstellen können. Wir fuhren jedoch natürlich noch weiter, denn wir hatten an diesem verregneten Tag noch viel vor und wir wussten, dass es durch die abendliche Überfahrt auf die Isle of Man noch ein langer Tag werden würde.

Pontcysyllte Aquädukt in Wales
Pontcysyllte Aquädukt in Wales

Also steuerten wir unser nächstes Ziel, die Stadt Chester, an. Kaum kamen wir auf dem einzigen möglichen Parkplatz an, kam auch schon eine Politesse an, um uns ein Knöllchen zu geben. Nein, bitte. Ein sündhaft teures Knöllchen aus Großbritannien brauchten wir nicht unbedingt. Ich sagte ihr, dass wir gerade angekommen seien und ich im Moment wasserdichte Schuhe anziehe. Danach würde ich im Regen zum Ticketautomaten gehen, um einen Parkschein zu ziehen. Und das war noch nicht einmal gelogen, denn ich hatte wirklich gerade in dem Moment die Schuhe gewechselt.

In Chester hatten wir eigentlich nicht allzu viel vor, außer, dass wir ein wenig durch die Altstadt schlendern wollte. Diese besticht mit einigen Fachwerkhäusern und wirkt dadurch deutlich schöner als so manch andere britische Innenstadt. Etwas Besonderes sind aber die sogenannten Rows. Hierbei handelt es sich um Kolonnaden in den ersten Etagen der hiesigen Geschäftshäuser. Sie befinden sich oberhalb der Ladenlokale im Erdgeschoss und bieten so die Möglichkeit, auf zwei Etagen Schaufenster zu besichtigen bzw. einkaufen zu gehen. Da die Rows logischerweise überdacht sind, waren diese bei dem Regen ganz gut besucht.

Auch die Kathedrale suchten wir kurz auf und waren ganz überrascht, dass zu dem Zeitpunkt eine Ausstellung über Alice im Wunderland zu besuchen war. An dieser Tatsache war weniger die Katze überraschend, denn diese sogenannte Grinsekatze entstand hier in der Nähe von Chester und heißt offiziell auch Cheshire Cat. Vielmehr wunderten wir uns über den bunten Souvenirladen in der Kirche sowie über die doch sehr weltliche Ausstellung in den Hallen der Kathedrale, die irgendwie deplatziert wirkte und dennoch nicht schlecht war.

Bei den Beatles in Liverpool

Nach dem Besuch in Chester fuhren wir in das nahe gelegene Liverpool, wo uns das Navi ein wenig in die Irre führen wollte. Doch auf einen riesigen Umweg hatten wir keine Lust, sondern akzeptierten lieber die Mautgebühren für den Tunnel unter dem Fluss Mersey.

Fachwerkhäuser in Chester
Fachwerkhäuser in Chester

Wir hatten direkt die Koordinaten für das Terminal der Steampacket Company eingegeben. Dort sollte noch am selben Abend unser Schiff zur Isle of Man ablegen. Doch dummerweise fand bei unserem Eintreffen in die Stadt ein Straßenradrennen statt, sodass weite Teile abgesperrt waren und wir nicht auf direktem Weg zum Terminal kamen. Das war natürlich blöd, denn einerseits wussten wir natürlich nicht, wann die Straßensperre aufgehoben würde und andererseits mussten wir dadurch direkt durch die kleinen Straßen der Liverpooler Innenstadt. Das hätte ja nicht sein müssen, zumal die Straßen durch die Absperrungen völlig verstopft waren. Dabei hatte ich mich so gefreut, dass wir an einem Sonntag in Liverpool ankämen und so dem Großstadtverkehr aus dem Wege gingen. Pustekuchen. Aber gut, auch das ging vorbei und wir waren ja noch sehr gut in der Zeit. Glücklicherweise kann ich in solchen Fällen ja meistens eine Alternative aus dem Hut zaubern und wir gaben die Koordinaten eines Supermarktparkplatzes ein, der fußläufig vom Terminal entfernt sein müsste.

Als wir ihn erreichten, wollte Moni erst am Wohnmobil bleiben, denn die Gegend so nicht besonders sicher aus. Aber es war noch so viel Zeit bis zu unserer Abfahrt und außerdem bräuchte ich ja auch noch ein wenig Bildmaterial von Liverpool. So zogen wir gemeinsam los und schlenderten durch das Hafenviertel von Liverpool, das eine Mischung aus verfallen und renoviert abgibt. Den verfallenen Teil ließen wir schnell hinter uns und wurden auf ein Denkmal zu unserer Linken aufmerksam, auf dem die argentinische Flagge zu sehen war. Das machte uns natürlich neugierig. Es erinnerte an das Schiff Mimos, das hier an dieser Stelle im Jahr 1865 ablegte, um 162 Auswanderer aus Wales nach Argentinien brachte, wo diese eine neue Siedlung gründete. Das sprach uns erst recht an, denn wir wussten genau, welche Siedlung gemeint war, da wir einige Jahre zuvor eben dort unterwegs waren, als wir durch Südamerika reisten.

Entlang des Hafenkais folgte wenig später das kleine Terminal der Fährgesellschaft, das natürlich noch geschlossen hatte. Die Zufahrt war sehr platzsparend gebaut, was angesichts der Enge hier kein Wunder darstellt. Aber so wussten wir wenigstens, wie wir mit dem Wohnmobil hierher kommen könnten, selbst wenn die Straßensperre bis dahin noch nicht aufgehoben würde.

Gleich daneben erhebt sich ein weiteres Denkmal. Dieses erinnerte an die Titanic und fehlte in gewisser Weise noch in meiner Sammlung, denn ich hatte schon vor einiger Zeit einen Blogbeitrag mit dem Thema Auf den Spuren der Titanic geschrieben, wo ich weitere Denkmäler zu Ehren der Opfer des Unglücks vorstellte.

Weltkulturerbe Albert Docks
Weltkulturerbe Albert Docks

Gleich im Anschluss folgen die Albert Docks, die sich in den letzten Jahren zum neuen Zentrum von Liverpool wandelten und zahlreiche Museen beherbergen sowie auf der Unesco-Liste der Weltkulturerben eingetragen sind. Wir schlenderten, weiterhin bei starkem Regen, durch die Docks, versuchten einige Bilder machen und kehrten irgendwann wieder langsam zurück in Richtung Wohnmobil. Die Zeit war mittlerweile gekommen, um dem britischen Festland Auf Wiedersehen zu sagen. Wir fuhren die wenigen hundert Meter zum Terminal, checkten dort ein und wurden vom Personal unterrichtet, wo wir parken sollten. Soweit kennt man das ja von Fährüberfahrten, doch in diesem Fall war das Problem der Mitarbeiter, der mit einem Akzent sprach, den ich kaum verstehen konnten. Bei jedem Satz, den er von sich gab, musste ich drei Mal nachfragen und ich kam mir schon mittlerweile ein wenig doof war. Aber was soll man machen, wenn man mit jemanden spricht, der anscheinend von der Isle of Man stammt und wesentlich undeutlicher spricht?

Mit dem Wohnmobil auf die Isle of Man

Besonders hervorzuheben war noch der Umstand, dass man mich bat, das Wohnmobil rückwärts in eine enge Parklücke zu quetschen, was ich ja nun gar nicht nachvollziehen konnte. Es war wesentlich sinnvoller, ein kleineres Auto in diese Lücke zu quetschen und uns woanders stehen zu lassen, was man nach zwei Einparkversuchen meinerseits auch endlich einsah. Ich denke, ich wäre in diese Lücke hineingekommen, das wäre nicht das Problem gewesen. Allerdings nur, wenn Moni mich einweist. Denn sie weiß, worauf es ankommt. Und sie weiß auch, dass ich das Wohnmobil keinen Millimeter nach hinten bewege, wenn ich sie nicht im Rückspiegel sehe. Die Herren von der Fährgesellschaft stellten sich nämlich brav hinter die hohe Rückwand unsere Wohnmobils und meinten, ich würde jetzt zurücksetzen. Ich hatte ein wenig den Eindruck, sie hätten noch nie ein Fahrzeug dieser Größe eingewiesen. Natürlich waren sie genervt, denn sie standen unter Zeitdruck und dachten wohl, ich könne nicht rückwärtsfahren, aber das war mir egal.

Später fuhren wir mit all den anderen Fahrzeugen auf die Fähre, wo ich innerhalb des Frachtraums wenden und ebenfalls rückwärts einparken sollte. Hier gab es ein ähnliches Spiel, bis ich den Leuten klar machte, dass ich ihre Zeichen nur im Rückspiegel sehen kann. Ich fand das seltsam, weil sie das doch eigentlich wissen sollten. Aber letztendlich ging ja alles gut und wir konnten Liverpool mit dem Katamaran verlassen.

Skulptur in Liverpool
Skulptur in Liverpool

Das Wetter war leider immer noch schlecht, als wir über die Irische See zur Isle of Man fuhren und außerdem fuhren wir in die Dunkelheit hinein. Zu allem Überfluss saßen wir falsch. Wir hatten nämlich ausgerechnet den Bereich des Schiffs ausgewählt, wo laute Musik plärrte und die anderen Fahrgäste laut schreiend zusammensaßen. Das fiel uns aber irgendwie viel zu spät auf bzw. merkten wir erst, dass es ruhigere Bereiche im Schiff gab, als wir es bei der Ankunft auf der Isle of Man verließen. Bis dahin war uns beiden aber ein wenig schlecht geworden. Die unruhige Atmosphäre um uns herum, das schaukelnde Schiff und die Dunkelheit machten die Fahrt nicht gerade zu einem Vergnügen und selbst ich war anschließend froh, endlich die Lichter der Hauptstadt Douglas zu sehen.

Danach ging alles relativ flott. Wir verließen mit dem Wohnmobil die Fähre und fuhren unmittelbar darauf auf der Promenade von Douglas entlang, wo alles beleuchtet war, als hätten wir Weihnachten gehabt. Es wirkte merkwürdig. Da wir so spät ankamen, war an einen Campingplatz natürlich nicht zu denken. Daher hatte ich im Vorfeld einen Parkplatz in der Nähe des höchsten Berges ausgewählt, doch der Weg dorthin war ein wenig anstrengend. Immerhin waren wir ja mittlerweile doch schon etwas müde nach dem langen Tag und der schaukelnden Schifffahrt. Und außerdem fuhren wir durch dickste Nebelbänke. Kurzum: Wir haben absolut nichts gesehen. Selbst auf dem Parkplatz waren wir nicht sicher, ob es sinnvoll sei, hier zu übernachten. Wir konnten nämlich absolut nichts erkennen und in einer Kurve der Landstraße stehen wollten wir natürlich auch nicht. Also überquerten wir diesen Bergpass und fuhren wieder hinab zur Küste.

Schnellboot zur Isle of Man
Schnellboot zur Isle of Man

Aber auch dort war es nicht einfach einen Parkplatz zu finden. Das heißt, wir hatten zwei Parkplätze zur Auswahl. Bei dem einen standen wir aber direkt hinter einer Kaimauer und es war Ebbe. Wir wussten nicht, was uns bei Flut erwarten würde, zumal es ja ein wenig stürmisch war. Also ließen wir diesen Parkplatz aus Sicherheitsgründen lieber aus. Ein anderer Parkplatz gehörte zu einem Supermarkt, auf dem große Schilder das nächtliche Parken von Wohnmobilen untersagten. Da wir nicht genau wussten, wie man das hier auf der Isle of Man handhabt, ließen wir auch das lieber sein. Unser Glück fanden wir dann aber auf einem Schotterparkplatz eines kleinen Museums. Dort konnten wir dann endlich spät in der Nacht die Fenster verdunkeln und direkt ins Bett fallen.

 

11. Tag – Montag, 27.7.2015

Erkundung der Isle of Man

Als wir morgens wach wurden, waren wir auf dem Museumsparkplatz zum Glück noch alleine. Damit das auch so bleiben würde, setzten wir uns gleich nach dem Aufstehen hinter das Steuer und fuhren auf einen öffentlichen Parkplatz, um den Tag in Ruhe anzugehen. Dieser Parkplatz befand sich in der Bucht von Laxey, einem kleinen Ort nördlich der Hauptstadt Douglas.

Leider spielte das Wetter nicht ganz mit. Man kann zwar nicht behaupten, dass es regnete, sondern eher nur von einem gelegentlichen Tröpfeln sprechen, doch die graue Wolkendecke hing so oder so tief. In Laxey wurde uns auch sogleich gewahr, dass auch hier auf der Insel enge Straßen existieren können. Allerdings hielten diese sich noch in Grenzen, als wir gleich im Ort die erste Sehenswürdigkeit besichtigten. Über einen kurzen Fußweg an einem sehr kleinen Wasserfall vorbei, gelangten wir zum Laxey Wheel, bei dem es sich um das größte Wasserrad der Welt handelt. Und in der Tat, groß war es.

Das weiß-rote Rad und das zugehörige Gebäude schienen aus einem Wald hervor zu lugen und bestimmten die Landschaft oberhalb von Laxey. Besonders auffällig war dabei das Wappen der Isle of Man, das aus drei Beinen besteht, die zusammen eine Triskele bilden. Wie wir im Laufe unseres Aufenthaltes feststellten, war die Triskele in zahlreichen Variationen fast überall auf der Insel zu sehen. Nicht weit vom Wasserrad entfernt, was in dem kleinen Ort Laxey natürlich nicht schwer ist, warfen wir noch einen Blick auf Snaefell Mountain Railway. Mit dieser Bahn kann man auf den höchsten Gipfel der Insel, dem Snaefell fahren. Angesichts der Wetterlage verschoben wir das jedoch auf später, da wir natürlich auch auf eine schöne Aussicht hofften.

Laxey Wheel auf der Isle of Man
Laxey Wheel auf der Isle of Man

Die Pferdestraßenbahn von Douglas

Daher beschlossen wir zunächst, einen Blick in die Hauptstadt zu werfen, die wir ja bei unserer Ankunft am Vorabend nur halbwegs im Dunkel gesehen und schnell durchquert hatten. Schon während unserer Fahrt auf der Promenade kam uns das Wahrzeichen von Douglas entgegen. Dabei handelt sich um eine Pferdestraßenbahn, die tagsüber an der Promenade pendelt. Wir machten schon während dieser Begegnung direkt Fotos aus dem fahrenden Wohnmobil von dem Gefährt, das das Pferd hinter sich herzog. Dass wir die Pferdestraßenbahn später noch oft genug sehen würden, war uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar.

Wir stellten unser Wohnmobil auf dem Parkplatz von Tesco ab und gingen zunächst durch die Stadt, wo wir aber gar nicht allzu weit kamen. Denn als wir den Yachthafen passierten, gelangten wir zur Promenade, wo gerade die Pferdestraßenbahn abfahrtbereit auf Fahrgäste wartete. Das ließen wir uns nicht nehmen, sprangen in den offenen Wagen und ließen uns bis zu Endhaltestelle mitnehmen. Ein gewagtes Experiment, denn ich hatte keine Jacke an und das Wetter sah nicht besonders stabil aus.

Wir hätten natürlich einfach mit der Pferdetram wieder zurückfahren können, doch das wollten wir nicht. Denn die Endhaltestelle befindet sich am anderen Ende der Promenade und das waren nur rund zweieinhalb Kilometer, die wir spontan zu Fuß zurücklegen wollten. Logischerweise wollten wir die Stadt auch ein wenig kennenlernen und dafür eignet sich normalerweise natürlich ein ausgiebiger Spaziergang. So gingen wir also oberhalb des breiten Strandes an der Promenade wieder zurück und sprangen auch kurz bei Tesco rein, wo wir noch einige Lebensmittel einkauften.

Pferdestraßenbahn in Douglas
Pferdestraßenbahn in Douglas

Anschließend verließen wir Douglas und steuerten den westlichsten Zipfel der Insel an. Dieser befindet sich zugleich auch sehr weit im Süden und liegt am Calf Sound, einer kleinen Meerenge zwischen der Isle of Man und der kleinen Insel Calf of Man. In dieser Meerenge wiederum kann man einen Blick auf die noch kleinere Insel Kitterland werfen. Kitterland besteht aus nicht mehr als ein paar Felsbrocken und erst beim genauen Hinsehen erkannten wir, dass sich einige der Felsbrocken bewegten. Das waren nämlich nicht alles nur Steine, sondern auch Seehunde als Teil einer Kolonie, die es sich auf Kitterland bequem gemacht hatten und scheinbar die relativ nahen Menschen auf der anderen Seite des Wassers zu beobachten schienen.

Unterwegs im Süden der Isle of Man

Wir spazierten ein wenig am Calf Sound umher, freuten uns, dass die Wolkendecke zu diesem Zeitpunkt auch mal die ein oder andere Lücke zuließ und fanden die Beschilderung für einen Wanderweg, der einmal rund um die Isle of Man verlaufen soll. Der Wanderweg nennt sich Raad ny Foillan und ist rund 95 Meilen lang. Er weckte ein wenig unser Interesse, denn die Landschaft war natürlich wirklich schön und lud geradezu dazu ein, einmal rund um die Insel zu wandern. Aber dafür waren wir leider nicht hier und die Zeit wäre natürlich auch überhaupt nicht ausreichend gewesen. Doch alleine dieser Wanderweg wäre schon ein Grund, die Insel noch einmal zu besuchen.

Natürlich machten wir auch am Calf of Sound ein Pingu-Foto bevor wir weiterzogen. Unser Weg führte uns nordwärts, wo wir zwischendurch immer mal wieder anhielten und die wunderbare Küstenlandschaft betrachteten. In der Kleinstadt Peel kamen wir dann länger zum Stehen, denn dort parkten wir am Ende des Strandes und spazierten an diesem entlang zum Peel Castle. Dieses erhebt sich auf der kleinen St. Patricks-Insel, die über einen Damm mit dem Rest der Isle of Man verbunden ist. Etwas oberhalb der Festung hat man einen wunderbaren Blick auf die Burg und auf die Stadt Peel, doch wir wanderten an der Festungsmauer auch einmal um die Burg herum.

Peel Castle
Peel Castle

Nicht ganz so weit von Peel entfernt, befindet sich der Tynwald und der Tynwald Hill, auf dem einmal im Jahr das Parlament der Insel zusammen kommt und tagt. Für die Manx, also den Bewohnern der Isle of Man, ist der Tynwald Hill ein bedeutender Ort. Wir wollten auch einen kurzen Blick auf den Hügel werfen, doch fanden ihn nicht auf Anhieb, weil eine Baustelle unsere Strecke versperrte. Doch nach einigem Hin und Her gelangten wir doch noch zu dem Hügel, wobei wir feststellten, dass er sich gleich neben der Baustelle befand. Wir hätten also gleich am Anfang mal genauer schauen sollten, doch wenn wir ehrlich sind, ist der Hügel so klein und unauffällig, dass man ihn schon mal übersehen kann, erst recht, wenn man nicht genau weiß, wonach man da eigentlich sucht.

So langsam näherte sich der Abend und wir machten uns Gedanken, wo wir übernachten könnten. Viele Möglichkeiten außerhalb von Campingplätzen boten sich für uns bisher nicht, was wir natürlich ein wenig schade fanden. Aber wir fanden einen netten Campingplatz im Westen der Insel, zu dem wir nur gelangten, indem wir auf der Rennstrecke des legendären Motorradrennens TT Race fuhren. Die Rennstrecke ist außerhalb des Rennens eine ganz gewöhnliche Straße, doch was ist an einer Straße schon gewöhnlich, wenn das ganze Jahr über die dazugehörige Streckenschilder, Absperrungen und Sicherheitspolster zu sehen sind? Das Rennen findet nur einmal im Jahr im Mai statt, doch die Einrichtungen auf dem Kurs werden anschließend nicht entfernt. Wahrscheinlich wäre es aufwändiger, jedes Jahr die Rennstrecke neu zu sichern und auszuschildern als wenn man es einfach so belässt.

Mit einem leicht besorgten Blick auf das in Wolken verhüllte Gebirge der Insel beendeten wir diesen Tag auf der Insel und hofften sehr, dass das Wetter am Folgetag besser sein würde.

 

Lust auf weitere Reiseinfos oder nette Gespräche?
Ich freue mich über jede Anmeldung in www.molls-reiseforum.de

Ansonsten geht der Reisebericht hier weiter:

27 Kommentare zu „2015 – Mit dem Wohnmobil durch England und Wales“

  1. Pingback: 2015 – Mit dem Wohnmobil durch Schottland | Die Weltenbummler

  2. Hallo, ihr Weltenbummler,
    einen gelungener Bericht ,frei heraus und ohne Schnörkel wie ich es mag, untermalt von feinen Fotos. Ich habe ihn gern gelesen und werden mich hier mal weiter umsehen.
    VG Maria

  3. Pingback: Weltenbummler | Naturfotografie und mehr

  4. Hallo,
    ich habe euren Schottlandbericht als pdf erhalten – Danke dafür. Nun wollen wir im nächsten Jahr mal wieder nach Südengland, und da kommt euer Bericht wie gerufen.
    Darf ich euch bitten, auch diesen Bericht als pdf zu bekommen?
    Viele Grüße
    Lutz

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  11. Anna Rindermann

    Liebe Weltenbummler,

    In Vorfreude auf unseren England WoMo Trip, würden wir uns auch über eine PDF Version der England/Wales Rundreise freuen!

    Herzlichen Dank und bitte weiterhin so gute Berichte!

    Herzlich: Familie Rindermann

  12. Thorsten Büsing

    Moinsen,
    toller Reisebericht. Könnten wir bitte den RB als pdf file zugeschickt bekommen.
    vielen dank im voraus

    Thorsten

  13. Pingback: 2015 – Mit dem Wohnmobil nach Harlesiel | Die Weltenbummler

  14. Hallo Weltenbummler,
    toller Bericht und eine schöne Einstimmung auf unseren Urlaub im Mai in Südengland. Da kann ich ja anfangen mit planen.
    Wie ich gelesen habe, schickt Ihr den Bericht als PDF zu. Darf ich den auch haben?
    LG und vielen Dank
    Elke Lindner

  15. Pingback: Mit dem Hovercraft zur Isle of Wight

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  18. Hallo!
    Ihr kommt aus Essen??
    Wir wohnen in Marl!
    In den Herbstferien wollen wir nach England, u.a. will das Kind unbedingt mal nach London. Wie stellt man das am besten an? Sicher nicht mit dem (alten) WoMo. 😎
    Gibt es diesen Reisebericht als pdf, damit ich ihn offline auf dem Tablet mitnehmen kann?
    Vielen Dank!
    Liebe Grüße,
    Dirk Murawski

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