Ich mag Brücken. Nicht alle, aber einige. Es gibt auch Brücken, die mag ich weniger. Die sind mir suspekt. Entweder sind sie mir zu hoch oder zu alt oder sie wirken irgendwie renovierungsbedürftig.
Im Laufe meiner Reisen habe ich mittlerweile sehr viele Brücken überquert. Einige davon waren nicht nur Teil meiner Touren, sondern wurden auch zum eigentlichen Ziel der Reise.
Während ich für diesen Artikel in meinem Bilderarchiv stöberte, fiel mir auf, dass sich meine Zuneigung zu Brücken auf drei wesentliche Regionen beschränkte – auf die USA, auf Großbritannien und auf Skandinavien. Wobei bei den amerikanischen Brücken nur zwei in meiner Auflistung dabei sind. Aber die sind natürlich auch berühmt und gehören einfach dazu.
Was ich nicht dabei habe, sind Brücken aus Asien. Dabei bin ich doch bei meiner Fahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn über einige stattliche Brücken gekommen. Wie sonst hätte die Eisenbahn zum Beispiel die Flüsse Lena und Ob überqueren sollen? Aber da sitzt man eben im Zug und hat keine Möglichkeit, Bilder von der Brücke zu machen. Außerdem würde ich sie auch nicht zu den schönsten Brücken zählen.
Nicht jede Brücke ist sehenswert
Das ist übrigens auch ein Argument für andere Brücken, die ich bereits überquert oder zumindest mal gesehen habe und die hier in der Auflistung nicht vorkommen: Ich habe schlicht kein Bildmaterial. Die berühmte Brücke von Pau oder die Pont du Gard habe ich in der Vergangenheit bereits besucht, aber leider nicht fotografiert. Und Bilder von der Pont de Normandie habe ich nur in uralter Version, was ich nicht mehr zeigen möchte.
Dafür habe ich ein Bild von der Köhlbrandbrücke. Sie ist die einzige hier in der Liste, die ich eigentlich gar nicht besonders schön finde. Und überquert habe ich sie meines Wissens auch noch nie. Aber man sieht sie halt, wenn man auf der A1 unterwegs ist, kurz vor dem Elbtunnel. Ein beachtliches Bauwerk ist die Köhlbrandbrücke ja dennoch.
Und dann gibt es noch einige Brücken, die ich hier auslasse, weil es irgendwann mal den Rahmen sprengen würde und weil ich darüber schon im Einzelnen berichtet habe. So zum Beispiel die Brücken, die die Handschrift des Architekten Santiago Calatrava tragen. Oder auch die Hängeseilbrücken Geierlay oder Highline 179.
Brücken klassifizieren oder einfach schön finden?
Gut, diese Brücken sind natürlich auch etwas Besonderes. Aber sie dienen eher touristischen Zwecken. Außerdem habe ich schon über die Golden Gate Bridge und über die Brooklyn Bridge geschrieben bzw. Bilder von diesen beiden Bauwerken gezeigt. Aber das sind öffentliche Straßenbrücken und ich finde, weil sie auch so besonders aussehen, gehören sie ebenfalls hier hinein.
Die Rialtobrücke in Venedig ist zwar keine Straßenbrücke, aber irgendwie ja dann wieder schon. Immerhin ist sie wichtiger Teil des Straßennetzes in Venedig – zumindest für Fußgänger. Und wo wir gerade bei diesem Thema sind, will ich auch gleich noch auf die anderen Brücken von Venedig verweisen, über die ich ebenfalls schon einen Beitrag verfasste und jede einzelne fein säuberlich beschriftete.
Es ist also nicht ganz einfach zu entscheiden, welche Brücke man hier zeigt und welche nicht. Klar, man könnte natürlich nach der größten, höchsten und längsten Brücke sortieren. Aber dafür gibt es die Wikipedia. Da steht alles ausführlich beschrieben.
Sehr schöne Brücken gibt es in Großbritannien
Mit geht es vielmehr darum, die Brücken zu zeigen, die ich selber besucht habe und die mir ziemlich gut gefallen haben. Dazu gehört natürlich die Tower Bridge in London. Sie ist ja nicht nur eine Brücke, sondern auch noch gleich eine besondere Brücke. Das macht sie sowohl zu einer weltbekannten Sehenswürdigkeit als auch zu einem der Wahrzeichen der britischen Hauptstadt.
Apropos Großbritannien. Da wäre auch noch die Forth Bridge in der Nähe der schottischen Hauptstadt Edinburgh. Diese Brücke konnte ich nicht überqueren. Sie ist eine Eisenbahnbrücke, aber in ihrer Form ebenfalls einzigartig. Kein Wunder also, dass sie von der Unesco zum Weltkulturerbe ernannt wurde.
Sie ist übrigens nicht die einzige britische Brücke, die auf der Welterbeliste steht. Denn auch das Pontcysyllte-Aquädukt in Wales darf sich auch mit diesem Titel rühmen. Meiner Meinung nach ebenfalls zu recht. Denn auf dieser Brücke verläuft ein schmaler Kanal, in dem wiederum die kleinen Narrowboote verkehren. Gleich neben dem Wassertrog auf der Brücke befindet sich ein schmaler Fußweg, so dass man diese Brücke aber auch zu Fuß überqueren kann.
Kettenbrücken sind eine besondere Art von Brücken
Und wo wir gerade bei Wales sind, will ich auch die Menai Bridge nicht vergessen. Diese kleine Kettenbrücke verbindet das britische Festland mit der walisischen Insel Anglesey. Diese Brücke hatten wir auf unserer Reise mit dem Wohnmobil durch England und Wales eher zufällig entdeckt. Sie erinnert mich beim Befahren aber sehr an die Brooklyn Bridge in New York. Wie das vermeintliche Vorbild in real aussieht, durfte ich dann im Folgejahr bei meiner ersten USA-Reise feststellen. So oder so, ich fand sie schön.
Ähnlich schön und auf der selben Reise erlebt ich die Clifton Suspension Bridge im englischen Bristol. Diese mautpflichtige Brücke überspannt den Fluss Avon und ist eine Kettenbrücke wie die Menai Bridge und auch wie die Kettenbrücke in Budapest, von der ich ebenfalls nur noch sehr alte Bilder habe.
Aber gehen wir mal weg von Großbritannien und schauen mal auf das europäische Festland. Die Brücken von Venedig erwähnte ich bereits, aber auch im italienischen Florenz gibt es eine Brücke, die eines der Wahrzeichen einer Stadt ist. Die Ponte Vecchio ist meiner Meinung nach aber am ehesten von außen sehenswert. Ist man einmal auf der bebauten Brücke unterwegs, dann sieht man nicht mehr viel von ihr.
Brücken verbinden, besonders in Skandinavien
Ganz anders hingegen die Brücken in Skandinavien. Große Berühmtheiten sind natürlich die Brücken über den Großen Belt in Dänemark und die Brücke über den Öresund zwischen Dänemark und Schweden.
Sie sind natürlich ganz besondere Bauwerke und nicht einfach nur Brücken. Gerade die Öresundbrücke ist ja stellenweise auch ein Tunnel, wenn man das Bauwerk als Ganzes betrachtet.
Dennoch sind diese beiden Brücken auch wunderbare Beispiele dafür, dass ich mich trotz aller Begeisterung für Brückenbauwerke nicht immer wohl fühle, wenn ich Brücken überquere.
So habe ich es mal bei einer Wohnmobilreise vorgezogen, vor der Überquerung der Brücke zu übernachten. An dem Tag, an dem ich eigentlich über die Brücke fahren wollte, war das Wetter extrem schlecht und es war sehr windig.
In Norwegen gibt es darüber hinaus noch die Atlantikstraße, die aus mehreren Brücken besteht. Sie sind weder hoch noch groß, aber einfach nett anzusehen.
Brücken in Deutschland
Doch auch in Deutschland haben wir natürlich schöne Brücken. Eine der berühmtesten dürfte wohl die Basteibrücke in der Sächsischen Schweiz sein.
Aber ich habe auch bereits die Alte Nahebrücke in Bad Kreuznach überquert und natürlich die Krämerbrücke in Erfurt besucht.
Nicht vergessen wollen wir die Brücken, die eine besondere geschichtliche Bedeutung haben, so zum Beispiel die Glienicker Brücke in Berlin, die als Brücke zum Agentenaustausch im Kalten Krieg diente. Optisch auch nett, aber dann doch eher nur eine gewöhnliche Brücke.
So will ich dann auch mal mit dem Thema aufhören für heute. Wie man sieht, kann es auf jeden Fall sehr umfangreich werden, wenn man sich einmal mit den Brücken dieser Welt befasst.
Und dabei sind wir weder auf Besonderheiten, Architekten, Alter und Größe eingegangen. Also, die nächste Brücke kommt bestimmt. Und wenn es keine Brücke ist, dann vielleicht eine Schwebefähre. Aber das ist ein anderes Thema, zu dem ich aber bereits auch etwas geschrieben habe.
Moin Michael,
ich mag Brücken auch gerne! Es ist ja nicht nur, dass die eine oder andere objektiv oder subjektiv als schön empfunden wird, sondern eben auch das, was wir damit verbinden:
Mit den Belt-Brücken ist für mich Urlaubsanfang (ulkigerweise nicht Urlaubsende) verbunden.
Oder wie Du sagst, die Brücken mit historischer Bedeutung. Da fällt mir z.B. auch die Marco-Polo-Brücke in Peking ein (der Zwischenfall dort hat 1937 den 2. Japanisch-Chinesischen Krieg ausgelöst).
Atlanterhavsveien finde ich wahnsinnig schön – könnte sein, dass das bei Sturm vielleicht auch ein bisschen beängstigend wird?
Die Köhlbrandbrücke ist für mich Heimat, gab Zeiten, da musste ich da zweimal täglich drüberfahren.
Ich kann Dir nur ans Herz legen, einmal selbst über die Köhlbrandbrücke zu fahren, aus Richtung Süden kommend stadteinwärts. Am besten in der späten Dämmerung, wenn die Lichter gerade angehen – dann hast Du einen unglaublichen Blick auf Hamburg und den Hafen! Und nicht mehr zu lange damit warten, denn die Brücke ist marode und muss ersetzt werden; demnächst sollte die Entscheidung fallen, ob durch eine neue Brücke oder einen Tunnel.
Dann gibt es ja auch noch Brücken, die hochgeklappt werden können oder geschwenkt oder oder oder, um größere Schiffe durchzulassen – einige Brücken in St. Petersburg oder auch in Hamburg oder auch in Sydney, für das natürlich die Harbour Bridge ikonisch ist. Sehr cool dort – aber nichts für mich: man kann zu Fuß auf den oberen Bogen gehen… Mir gefällt die Ansicht der Brücke sowohl von unten vom Wasser aus als auch das Panorama, wenn man drüber fährt.
Deinen Artikel hab ich jedenfalls gerne gelesen und die Bilder wecken direkt wieder Reiselust…
Hallo Lin,
danke für deinen Kommentar. Ja, bei den Belt-Brücken sehe ich das genauso wie du. Die Überquerung nach Malmö weckt ein Gefühl des Ankommens, aber bei mir auch des Abschieds. Liegt vielleicht auch an der Länge und der Maut. Da fährt man nicht mal eben hin und her, sondern es wirklich ein „echter“ Fähren-Ersatz.
Die Marco-Polo-Brücke hatten wir übrigens damals auch auf der To-Do-Liste für Peking, aber eher untergeordnet. Und nachher hatten wir es zeitlich nicht mehr geschafft.
Ja, es gibt schon viele schöne Brücken und ich habe mich bei dem Blog-Artikel wirklich zurückhalten müssen. Deswegen hatte ich schon die Calatrava-Brücken einfach nur verlinkt.
Es freut mich, dass es dir gefallen hat. Und danke für die Info mit der Harbour Bridge. Ich wusste gar nicht, dass man auch oben drüber gehen kann. Na ja, da wäre ich dann aber auch nicht dabei – glaube ich 😉
Viele Grüße