2016 – Mit der Queen Mary 2 von Hamburg nach New York

Samstag, 3. September 2016

Der Samstag begann natürlich auch mit einem umfangreichen Frühstück im Kings Court und wir staunten darüber, was alles auf so einem Schiff gereicht werden kann. Um viertel nach 11 am Morgen freuten wir uns über den zweiten Teil des Historikers zum Thema Atlantikliner und wir lernten dabei eine ganze Menge, warum die Queen Mary 2 so ist wie sie ist. In unserem Programmheft, das jeden Abend am Türschild, zusammen mit einer Zusammenfassung der tagesaktuellen Nachrichten, zu entnehmen ist, lasen wir aber auch etwas von einem Shuffleboard-Turnier.

Einer von mehreren Pools
Einer von mehreren Pools

Daran hätten wir gerne teilgenommen, doch der Vortrag reizte uns mehr. Gute Güte, jetzt jagt nicht nur ein Termin den nächsten, sondern nun überlappen sie sich auch noch. Man ist ständig in Bewegung, wenn man denn will. Doch der Hinweis auf das Shuffleboard-Turnier machte uns neugierig auf die anderen Turniere, die im Programmheft angekündigt werden. Da ist zum Beispiel die Rede von einem Deck Quiots-Turnier und von einem Baggo-Turnier. Wir hatten bisher keine Ahnung, was das sein könnte, doch wir nahmen nun an, dass das etwas sei, wo man auch als unbedarfter Mensch vielleicht teilnehmen könnte.

Deck 13 mit Shuffleboard-Feld
Deck 13 mit Shuffleboard-Feld

Nach dem üblichen Lunch hatten wir endlich mal Zeit, uns mit unserem Bordguthaben zu befassen. Das war auf der Hinreise nämlich ziemlich hoch und wir wussten, dass wir auf der Rückreise nur ein Bordguthaben von rund 50 Dollar zur Verfügung hatten – sozusagen als Geschenk des Hauses. Von dem Bordguthaben zahlt man unter anderem das Trinkgeld für die Kellner. Das beläuft sich auf 11,50 Dollar pro Person und Tag. Da muss man nicht viel rechnen, um zu wissen, dass man mit 50 Dollar nicht weit kommen würde.

Auf der Hinfahrt lag unser Bordguthaben jedoch bei 600 Dollar und alles, was wir übriglassen würden, würde einfach verfallen. Also beschlossen wir die Andenken an diese Atlantiküberquerung auf der Hinreise zu kaufen. So sind sie dann praktisch geschenkt. Ist natürlich irgendwie doof, wenn man die Souvenire sieben Wochen durch die USA kutschiert und später wieder an Bord bringt. Aber um das Bordguthaben richtig zu nutzen, blieb uns nichts Anderes übrig. Die teuren Edelgeschäfte mit Produkten von Dior, Chanel & Co. ließen wir links liegen und befassten uns lieber mit dem harmlosen Souvenirladen, wo es auch gewöhnliche Kleidung, Taschen, Andenken usw. gab.

Durchgang zur Grand Lobby
Durchgang zur Grand Lobby

Bezahlt wird an Bord mit der Kabinenkarte und abgerechnet wird dann zum Schluss. Wir freuten uns, dass wir an dem Tag einige persönliche Sachen kaufen konnten, die uns eigentlich nichts kosteten.

Kellner beim Nachmittagstee
Kellner beim Nachmittagstee

Zum Lunch gingen wir heute früher. Es war wieder formeller Abend, denn man wurde vom Kapitän begrüßt. Rund eine dreiviertel Stunde vor dem Dinner war Einlass im Queens Room, wo man sich mit dem Kapitän Kevin Oprey ablichten lassen konnte. Wer auf ein persönliches Foto mit ihm verzichten konnte, musste den anderen Eingang nehmen, was wir bevorzugten. So wichtig ist es uns nicht, ein Foto mit dem Kapitän der Queen Mary 2 zu erlangen. Als schließlich alle fotografiert wurden, stellte er auf der Tanzfläche des Queens Rooms die Führungsebene des Schiffes vor.

Büffet im Kings Court
Büffet im Kings Court

Die höchsten Offiziere und Crewmitglieder mit größter Verantwortung wurden namentlich vorgestellt, doch den größten Applaus bekam der Mann, der zuletzt den Saal betrat und eine große, weiße Mütze trug – der Chefkoch. Anschließend machte der Kapitän noch ein paar Witze und zählte auf, wie viele Passagiere aus den einzelnen Nationen kommen würden. Und bei dieser langen Länderliste stellte man schnell fest, dass nicht nur Amerikaner, Briten und Deutsche an Bord waren, sondern eben auch Passagiere aus Staaten, an die man jetzt nicht unbedingt sofort denken würde.

Fitnessraum
Fitnessraum

Wegen dieses Empfangs durch den Kapitän war auch heute wieder formeller Abend und ordentlich gekleidet wie wir waren, begaben wir uns nach dem folgenden Dinner dann noch in den Lions Pub, einfach nur deshalb, weil wir immer noch Bordguthaben übrighatten und die Atmosphäre dort ganz nett ist. Bei Pianomusik versuchten wir uns wieder an dem britischen Pubquiz, doch ohne Ergebnis. Zurück in der Kabine machten wir uns erneut darauf gefasst, dass in der kommenden Nacht wieder die Uhr um eine Stunde zurückgestellt würde.

Sonntag, 4. September

Es ist Sonntag, auf hoher See eigentlich völlig egal, denn ein Unterschied ist ohnehin nicht zu spüren. Aber um 8.30 Uhr gab es eine Messe im Illuminations, zu der Moni gegangen ist. Den Gottesdienst mit dem Kapitän um 10 Uhr ließ sie jedoch ausfallen, denn bis dahin waren wir schon tief im Baggo-Wettbewerb vertieft – natürlich nach dem Frühstück.

Baggo wird auch mit Sackloch übersetzt und ist eigentlich nichts anderes als ein Wurfspiel. Kleine mit Maiskörnern gefüllte Säckchen müssen auf eine Scheibe geworfen werden und man erhält entsprechend Punkte, wenn man dabei ein Loch trifft. Ist also eigentlich einfach nur ein ganz netter Zeitvertreib, dem wir aber gerne beiwohnen wollten. Rund ein Dutzend Passagiere beteiligten sich an dem Spiel neben dem Pool auf Deck 12, das von den dortigen Crewmitgliedern organisiert und moderiert wurde. Jeder durfte mal ran und die Säckchen in verschiedenen vorgegebenen Variationen werfen.

Hinteres Deck
Hinteres Deck

Mal sollte man mit der rechten Hand werfen, mal mit der linken, mal sollte man die Säckchen auf den Fuß legen und schießen oder man saß in einem Stuhl, dem Baggo-Tableau rückwärtsgewandt und sollte die Säckchen nach hinten über die Schulter werfen. Für solche Spiele bin ich immer zu haben. Sie tun nicht weh, es macht Spaß und es ist einfach ein netter Zeitvertreib. Und siehe da, am Ende dieser Baggo-Runde war ich plötzlich Erster. Ich hatte die meisten Punkte erhalten und einer der Moderatoren nahm ich mit, um mir ein Stempelheft zu geben.

Michael Moll im sehr hohen Stuhl
Michael Moll im sehr hohen Stuhl

Ein Stempelheft? Ich? Das ist genau das Richtige. Ich liebe es, Stempel zu sammeln und mich anschließend damit zu belohnen. So machte ich es schon bei der Wanderung auf dem Liebesbankweg im Harz und überhaupt beim Stempeln für die Harzer Wandernadel. Stempel sammle ich total gerne. Hier bei diesem Stempelheft erhielt ich durch meinen Baggo-Gewinn auch gleich meinen ersten Stempel. Am Ende der Reise könne man das Heft einlösen und man erhält dann kleine Andenken wie USB-Sticks, Bleistifte und dergleichen. Na, damit war die Jagd auf weitere Stempel gestartet.

Die besseren Kabinen
Die besseren Kabinen

Direkt um 11 Uhr hätten wir mit Beat the Board, wo man auch Löcher beim Werfen treffen muss, weitermachen können. Doch wir hatten uns vorgenommen, dem zweiten Vortrag des Segelexperten zu lauschen. Dieses Mal nahm er uns auf eine Bilderreise mit nach England. Ich gebe zu, dass ich gerne ein wenig vergleichen wollte, weil ich ja eben auch einen England- und einen Schottland-Vortrag im Portfolio habe. Nur eben nicht mit einem Segelboot, sondern als Reise mit dem Wohnmobil. Auch in diesem Fall war es grundsätzlich nicht uninteressant, was der Herr erzählte, doch die Präsentationsart war einfach misslungen.

Chart Room
Chart Room

Auch nach dem folgenden Lunch waren wir im Illuminations, denn da gab es Vorführungen im Planetarium. Im Saal kann nämlich eine riesige Kuppel von der Decke abgelassen werden, unter der man eben Zuschauer in einem Planetarium wird. So schauten wir uns die die Vorführung Cosmic Collisions mit Unterstützung durch einen Audioguide an. Den Rest des Tages ließen wir ruhig an, die oberen Decks waren wegen starken Windes gesperrt und eigentlich sollte man sich auch auf Deck 7 nicht aufhalten, doch nicht jeder hielt sich daran. Möglicherweise war das aber auch unbeabsichtigt, denn nicht jede Tür, die nach draußen führte, war versperrt. Daher gingen wir auch mal schnell um das Schiff herum, weil man ja zwischenzeitlich auch frische Luft spüren möchte.

Deckspiele am Pool
Deckspiele am Pool

Und zu guter Letzt habe ich es geschafft, einen Konfluenzpunkt einzusammeln. Gelegentlich bin ich nämlich nach draußen gegangen, um mein GPS-Gerät anzumachen. Man möchte ja nach der Reise vielleicht einen Track haben oder sehen, wo man so unterwegs gewesen ist. Und da stellte ich fest, dass wir im Laufe des Tages relativ nah an einem Konfluenzpunkt vorbeifahren würden. Na ja, da habe ich mir den Spaß gemacht und einen Konfluenzpunkt auf hoher See eingesammelt. Zumindest so halbwegs, denn ein paar Meter Abstand waren es dann doch noch, aber ich konnte ja schlecht den Kapitän bitten, ein paar Meter vom Kurs abzuweichen.

Blick zur Brücke
Blick zur Brücke

8 Kommentare zu „2016 – Mit der Queen Mary 2 von Hamburg nach New York“

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