2014 – Mit dem Wohnmobil in die Alpen

Dabei gibt es auf der Petersbrunnstraße, nur wenige Gehminuten von der Altstadt entfernt, einen ausreichend großen Parkplatz, der sowohl mit einer Schranke als auch mit einem Parkplatzwächter bestückt ist. Doch dieser schaute noch nicht einmal auf, als wir vor der Schranke standen. Dabei war der Parkplatz fast komplett leer. Doch ein Hinweisschild verbot Wohnmobilen das Parken. Dann eben nicht. Wir fuhren gut eineinhalb Kilometer nach Süden, wo sich der Kommunalfriedhof befindet und wir kostenlos parken konnten. Auf dem Fußweg in die Salzburger Altstadt kamen wir an dem kostenpflichtigen Parkplatz vorbei und mussten nun schmunzeln. Denn der Parkplatz war immer noch so gut wie leer. Man hätte hier mit uns Geld verdienen können. Aber wer nicht will, dem zwinge ich mein mühsam verdientes Geld auch nicht auf.

Die Altstadt von Salzburg hat mir erstaunlicherweise nicht so besonders gut gefallen. Ich hatte mir wohl dort etwas mehr versprochen. Die meisten Häuser wirkten eher schmucklos und hatten keine farbenfrohen Fassaden, wie man es aus kleineren Alpenstädtchen kennt. Auch der Residenzplatz und auch die berühmte Getreidegasse wirkten irgendwie – austauschbar. Ich will nicht sagen, dass es schlecht war. Aber ich habe schon schönere Altstädte gesehen. Erst zwei Monate zuvor war ich zum Beispiel in Krakau, das scheinbar in einer ganz anderen Liga spielt. Nicht, dass ich eine Altstadt an seinem Straßenbelag festmachen würde, aber auch in diesem Fall wirkte Salzburg lustlos. Mal ein wenig Asphalt, mal ein wenig Schotter – das fand ich optisch nicht ansprechend.

In der Getreidegasse, die ja nun mit dem Mozartgeburtshaus so berühmt ist, hätte ich dann doch mit Kopfsteinpflaster gerechnet, was meiner Meinung nach so einer schmalen Straße gleich einen ganz anderen Anstrich gibt. Ganz zu schweigen davon, dass sich in Mozarts Geburtshaus zugleich auch noch ein Supermarkt befindet. So wurde unsere Runde durch Salzburg zu einem Pflichtspaziergang und wir machten uns anschließend auf, die Stadt wieder zu verlassen. Bei unserem Weg zurück zum Auto kamen wir natürlich wieder an dem Parkplatz mit dem ignoranten Parkwächter vorbei und mittlerweile gefiel es uns richtig gut, dass wir dort nicht geparkt hatten. Der Parkplatz war übrigens immer noch leer.

Mit dem Wohnmobil durch das Salzkammergut

Unser weiterer Weg führte uns am Mondsee und Wolfgangsee vorbei, wo wir nur ein paar Bilder machen wollten. Ganz im Gegensatz zu den vielen anderen Menschen, die sich an diesem heißen Tag an den Ufern der Seen vergnügten. Dadurch war es für uns natürlich extrem schwer, einen Parkplatz zu finden und wir steuerten zügig auf das nächste Ziel zu – Bad Ischl. Wir dachten eigentlich darüber nach, den Tag in Bad Ischl zu beenden, weil es dort einen Stellplatz gibt. Aber durch die fehlenden Parkplätze an den Seen war es noch recht früh. Und außerdem sagte uns der Ort ebenfalls nicht besonders zu. Dieses Mal lag es aber daran, dass die halbe Ortschaft aus einer Baustelle zu bestehen schien.
Also verlegten wir unsere Übernachtung auf einen späteren Zeitpunkt und fuhren durch das Salzkammergut bis Hallstatt. Hier freute ich mich ein wenig auf die Besichtigung des Beinhauses.

Da Hallstatt sehr eng ist, wusste ich natürlich vorher schon, dass man mit einem Wohnmobil dort nur außerhalb auf Parkplatz 3 parken kann. Ich wusste allerdings nicht, dass nur das reine Parken bereits 15 Euro kostet. Eine Übernachtung war da nicht mit inbegriffen. Ja, bin ich denn irre? Ich zahle doch nicht 15 Euro, nur damit ich zwei Stündchen durch ein kleines Städtchen laufen kann. Liebe Hallstätter: Hätte ich dort übernachten dürfen oder wäre der Preis für das reine Parken deutlich (!) geringer gewesen, dann wäre ich gerne bereit gewesen, etwas zu bezahlen und anschließend hier auch etwas nettes über eure Ortschaft zu schreiben. Aber so? Nein, danke. Im Übrigen waren wir nicht die einzigen mit einem Wohnmobil, die vor der Schranke wendeten. Das sollte den Stadtoberen von Hallstatt vielleicht mal zu denken geben.

Durch Obertraun und über den Koppenpass fuhren wir in den nächsten interessanten Ort. Denn in Bad Aussee befindet sich der geografische Mittelpunkt Österreichs. Und da ich geografische Mittelpunkte sammle (www.geografische-mittelpunkte.de) lasse ich mir das natürlich nicht entgehen. Besonders, da sich dieser Mittelpunkt günstig in einem Kurpark befindet und wir gleich daneben einen Parkplatz fanden. Am Mittelpunkt fanden wir auch einen Hinweis darauf, dass man ein Zertifikat erhält, wenn man den Mittelpunkt besucht hat. Man müsse sich das nur in der Touristeninformation abholen. Blöd nur, wenn die Information an einem Sonntag geschlossen hat. Aber ist nicht schlimm, nach der Reise wurde mir das Zertifikat per Post zugesandt. Vielen Dank dafür! 😉

Da unser nächster Reisepunkt erst wieder Graz sein würde, beschlossen wir, an dem Abend noch die Kilometer dorthin abzureißen. Ein Großteil der Fahrt verläuft auf der Autobahn und so wären wir am nächsten Tag schon direkt in der nächsten größeren Stadt. Nördlich von Graz befindet sich mit dem Stellplatz in Deutschfeistritz ein Stellplatz für Wohnmobile, der unser Nachtlager sein sollte und wir direkt neben einer Pferdekoppel schliefen.

Toller Ausblick über Graz

Gut, dass der nächste Tag Pfingstmontag war und somit auch die Besichtigung von Graz inklusive der Parkplatzsuche sehr einfach ausfiel. Am Ufer der Mur konnten wir ganz gut und sogar kostenlos parken und schließlich den Schlossberg zum Uhrenturm erklimmen. Von dort hat man eine wunderbare Aussicht über Graz hinweg. Übrigens: Wenn ich weiter oben etwas negativ über Salzburg geschrieben habe, so will ich hier ein paar nette Worte für Graz finden. Denn diese Altstadt hat mir deutlich besser gefallen und wenn ich ein Ranking für österreichische Innenstädte abgeben müsste, dann wäre Graz auf jeden Fall weit vor Salzburg. Nur in einem Punkt sind sich beide Altstädte sehr ähnlich: Es gibt auch hier nur wenige, zum Teil kaum sichtbare, Hinweisschilder, um zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten zu gelangen.

Der Tag war wieder sehr heiß, was für uns zu einem großen Vorteil wurde. Denn die Straßen waren völlig leer. Alle Menschen schienen in Gärten und Freibädern zu sitzen, während wir im klimatisierten Wohnmobil über die Autobahn nach Klagenfurt fuhren. Und dort kam prompt die nächste Überraschung für uns, denn auch hier war kaum ein Mensch zu sehen und so hatten wir keinerlei Mühe, das Wohnmobil nur wenige Meter vom Wahrzeichen der Stadt, dem Lindwurm zu parken. Wenn man so viel Glück mit dem Parken hat, ist das nicht nur schön, sondern auch zeitsparend.

Da die Klagenfurter Altstadt flächenmäßig nun keine besonderen Herausforderungen stellt, war der Stadtrundgang auch schnell erledigt. Daher konnten wir recht zügig zum Pyramidenkogel fahren. Dieser Hügel beherbergt seit kurzer Zeit einen neuen Aussichtsturm, über den ich bereits im Forum etwas schrieb. Ich hatte mich schon ein wenig auf die Aussicht gefreut. Doch nach der Auffahrt kam ein wenig Ernüchterung, denn der Turm ist völlig kommerzialisiert. Zwei große Parkplätze, ein Restaurant, ein Shop mit allerlei überteuertem Tinnef und dann noch ein Eintritt von 11 Euro. Das war mir entschieden zu viel und ich beließ es bei einer Aussicht auf den Wörther See vom Parkplatz aus. Schade.

Ein Wohnmobil am Wörthersee

Im Anschluss fuhren wir nach Velden am Wörthersee, wo wir dafür wieder deutlich mehr Glück hatten. Nicht nur, dass wir sofort einen Parkplatz in unmittelbarer Ufernähe fanden, nein, im Parkscheinautomat wartete sogar noch eine Euromünze darauf, von mir abgeholt zu werden. Hat man ja selten, dass man fürs Parken noch Geld bekommt. Die Aussicht auf den Wörthersee war schon toll, das Wasser leuchtete schön grün und bei der Hitze konnte ich gut verstehen, dass es alle Leute ans Ufer zog. Obwohl ich sagen muss, dass ich Velden gar nicht als überlaufen empfunden hatte. Es war zwar gut gefüllt, aber eben nicht übermäßig voll. Nach ein paar Bildern vom See, vom Ufer, vom berühmten Hotel am See und von der Roy-Black-Büste mussten wir dann aber auch schon wieder los. Die nächste Ortschaft wartete auf uns und hieß Villach.

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Ansonsten geht der Reisebericht hier weiter:

12 Kommentare zu „2014 – Mit dem Wohnmobil in die Alpen“

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