Die Nockalmstraße war eine von mehreren interessanten Straßen, die ich bei einer Reise mit dem Wohnmobil durch Österreich befahren habe. Die Straße ist knapp 34 Kilometer lang, mautpflichtig und befindet sich im österreichischen Bundesland Kärnten.
Sie ist nicht schwer zu befahren, bietet aber jede Menge tolle Ausblicke und erinnerte mich ein wenig an die Landschaftsrouten in Norwegen, die meist über eine wunderbare Fjelllandschaft führen. Das kann aber auch einfach daran liegen, weil das Wetter an dem Tag nicht besonders gut war. Dafür hatten wir aber die Straße fast für uns alleine. Es waren, trotz Sommerzeit, nur wenige andere Reisende unterwegs.
Die Nockalmstraße ist, anders als die Malta-Hochalmstraße, keine Sackgasse. Daher kann sie in beide Richtungen befahren werden. Wir entschieden uns für die Fahrt von Nord nach Süd. Ausgangspunkt hierfür war die Straße Krems. Von dieser Talstraße zweigt die Nockalmstraße ab und führt südwärts gleich in die Höhe. Die Mautstation kommt direkt zu Beginn nach 200 Metern. Unmittelbar danach folgen zwei Spitzkehren, eine lange Gerade und weitere Serpentinen, bis man am Gasthof Nockalmhof steht. Hier ist auch das Biosphärenpark-Zentrum mit zahlreichen Informationen untergebracht.
Auf der Nockalmstraße folgt eine Hütte der nächsten
Nach dem Hof geht die Straße kurvig und stets ansteigend weiter. Eine große Herausforderung ist sie nicht, zumal man auch immer wieder zwischendurch anhalten kann. So folgt zum Beispiel schon bald die Pfandlhütte als nächste Einkehrmöglichkeit. Von hier aus kann man auch direkt zur Heiligenbachhütte spazieren, die eigentlich nur ein paar Meter entfernt ist.
Sogar der nächste Stopp erfolgt nach nur 800 Metern. Direkt an der nächsten Spitzkehre befindet sich nämlich die Zechneralm mit Almwirtschaftsmuseum und Bauernmarkt. Hier kann man also auch noch regionale Produkte einkaufen. Mit der Zechneralm hat man auch schon einiges an Höhe hinter sich gebracht, was man der Umgebung deutlich ansieht. Denn nun ist man in der kargen aber nicht minder schönen baumlosen Region unterwegs.
Aber auch von der Zechneralm bis zum nächsten Halt ist es nur eine kurze Fahrt, denn die Eisentalhöhe erreicht man gerade einmal drei Kurven später. Die Hütte an der Eisentalhöhe bildet den höchsten Punkt der Nockalmstraße. Benannt ist sie nach dem Berg, dessen Kuppe man von dort aus gut zu Fuß erwandern kann. Auch das ist eigentlich leicht und bequem machbar.
Die Eisentalhöhe ist der höchste Punkt der Nockalmstraße
Das bedeutet gleichzeitig, dass es ab der Eisentalhöhe wieder bergab geht. Mehrere Serpentinen führen hinunter zum Gasthof Karlbad. Doch das heißt nicht, dass es nur noch bergab geht. Ganz im Gegenteil. Kurz hinter dem Gasthof führen zwar noch fünf Spitzkehren hinab, doch damit ist man nur in einer Art Senke, in der sich der kleine Stangbach seinen Weg bahnt. Gleich im Anschluss geht auf der Nockalmstraße nämlich wieder bergauf.
Man passiert die Silva Magica Grundalm, wo es einen kleinen Lehrpfad gibt und schon folgen wieder jede Menge Serpentinen hinauf bis zur Glockenhütte. Und mit der Glockenhütte ist man fast schon wieder so hoch wie an der Eisentalhöhe. An der Glockenhütte steht man wie auf einem Pass und kann man einkehren. Gleichzeitig gibt es dort weitere Wandermöglichkeiten und noch eine Friedensglocke. Daher auch der Name.
Hinter der Glockenhütte geht es dann abermals bergab, dieses Mal dauerhaft. Doch das ist noch kein Grund, direkt bis ins Tal hinab zu fahren. Denn links der Nockalmstraße erstreckt sich noch der kleine Windebensee, den man auf einem netten Spazierweg umrunden kann. Wirklich groß ist er nicht und man hat das Gewässer in gut 20 bis 30 Minuten umrundet. Aber es ist auf jeden Fall schön.
Empfehlenswerte Tour durch Österreich
Danach folgen noch einmal ein paar Kurven, darunter auch einige enge. Doch schließlich gelangt man zur Mautstelle an der Südseite und die Fahrt auf der Nockalmstraße ist Geschichte. Uns hatte es gut gefallen und wir sprechen einfach mal eine Empfehlung aus.
Nockalmstraße | |
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Mautpflicht | Ja |
Strecke | 34 km |
Ausgangspunkt | Kremsstraße im Norden |
Biosphärenpark-Zentrum | 2,7 km |
Pfandlhütte | 5,1 km |
Zechneralm | 5,9 km |
Eisentalhöhe | 8,1 km |
Gasthof Karlbad | 12,2 km |
Silva Magica-Grundalm | 16,8 km |
Glockenhütte | 21 km |
Windebensee | 22,5 km |
Öffnungszeiten | ca. Anfang Mai bis ca. Ende Oktober |
Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.
Ich bin Autor von mehr als 100 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.
Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.
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