Wie feiert man seinen 40. Geburtstag, wenn er auf einen Samstag fällt und man keine Lust hat, älter zu werden und wenn man dann auch noch gleichzeitig Disney-Junkie ist? Ganz klare Sache: Man fährt ins Disneyland. Bereits drei Mal war ich im Disneyland Paris. Einmal 1994 als Tagesausflug, einmal ein paar Jahre später mit Übernachtung in der Davy Crockett Ranch und ein weiteres Mal im Jahr 2002 mit Übernachtung in einer der größeren Hotels. Im Jahr 2000 hatte ich sogar mal einen Arbeitsvertrag im Disneyland für eine Saison unterschrieben, aber die Stelle dann doch nicht angetreten. Im Nachhinein war das auch besser so, denn das hätte mir wahrscheinlich die Illusion geraubt. Und genau darauf basiert Disneyland – auf einer Illusion. Es ist eine Traumwelt. Aber eine ganz fantastische.
Bei der Fahrt zu meinem 40. Geburtstag hatte ich zunächst ein wenig Sorge, dass Moni das alles ein wenig albern findet und die Parks zu realistisch betrachtet (sie war noch nie in einem Disney-Freizeitpark). Aber auch bei ihr funktionierte der Disney-Effekt, denn kaum hatten wir den Park betreten, war der Alltag komplett vergessen und es herrschte bei uns beiden eine tolle Stimmung, mit der wir die nächsten 48 Stunden vollkommen weggetreten erlebten.
Doch der Reihe nach:
Am Freitagmorgen bekamen wir bei Hertz unseren Leihwagen, womit das grandiose Erlebnis schon seinen Anfang machte. Denn anstatt des bestellten Pkw erhielten wir gleich ein doppeltes Upgrade und damit ein Auto, dass zwei Fahrzeuglassen höher eingestuft wurde. Mit einem flotten SUV (Citroen C4 Aircross) düsten wir los und kamen rund fünfeinhalb Stunden später am Hotel Santa Fe im Disneyland Resort Paris an. Schon auf dem Parkplatz überkam uns eine gewisse Aufregung als auf einer riesigen Tafel Lightning McQueen aus Cars zu sehen war. Der Check-In im Hotel ging sehr flott und wir hatten wieder einmal Glück, denn wir erhielten Zimmer Nummer 18 in Haus Nummer 30. Das Hotel Santa Fe besteht nämlich aus mehreren Gebäuden und unseres beherbergte gerade einmal 8 Zimmer, was wohl ruhige Nächte versprechen dürfte. Außerdem konnten wir unseren flotten Flitzer direkt vor dem Fenster parken.
Auf in das Getümmel
Danach marschierten wir sofort los. Es gibt zwar auch einen Shuttle-Bus, aber hey – doch nicht mit Ende 30. Der Weg vom Hotel Santa Fa führt an einem kleinen Fluss entlang, wo bereits einige kleine Attraktionen zu entdecken sind. Dazu gehört zum Beispiel ein abgestürztes Ufo oder eine Hinweistafel, dass es im Bereich des Hotelgeländes fünf kleine Abenteuertrails gibt. Ich hatte mir zwar vorgenommen, diese alle abzuwandern, aber dazu kam ich überhaupt nicht mehr. Auf der anderen Flussseite befindet sich das Hotel Cheyenne, das komplett im Western-Stil aufgemacht ist. Das gefiel uns rein optisch so gut, dass wir fortan immer einen kleinen Umweg durch diese hübsche Westernstadt machten, wenn wir zwischen unserem Hotel und dem Parkeingang pendelten.
Keine zehn Minuten später gelangt man zu einem See, um den sich herum drei weitere Hotels befinden und wo gleichzeitig der Zugang zum Disney Village besteht. Das Disney Village ist öffentlich und kann von jedermann betreten werden. Es beherbergt zahlreiche Restaurants, Cafés und Shops. Da es abends länger geöffnet hat, als die beiden Parks durchquerten wir das Village zunächst und verschoben den Besuch auf die Abendstunden. Gleich dahinter kommt der TGV-Bahnhof, der Endpunkt des Shuttlebusses und die Zugänge zu den beiden Parks – Disneyland Park und Walt Disney Studios.
Wir begannen mit dem Disneyland-Park, gingen ein wenig bergab und genossen den Anblick des Hotels, das gleichzeitig den Eingang des Parks markiert (und sündhaft teuer ist). Um kurz nach 15 Uhr waren wir nun endlich im Park angekommen und begannen sogleich fröhlich pfeifend durch die farbenfrohe Disney-Welt zu schlendern. Da die Wettervorhersage auf Regen bestand, es aber noch trocken war, entschieden wir uns, die Main Street mit ihren vielen Shops dann zu erkunden, wenn es wirklich regnet. Daher hieß unser erstes Ziel Frontierland – die Westernstadt. Und dort wurden wir magisch von dem Phantom Manor angezogen. Hierbei handelt es sich um ein Spukschloss, in dem es zwar keine Schock-Elemente gibt, sondern einfach nur schön gruselig zugeht. Das Haus erinnert übrigens sehr an die Geisterhäuser von Duisburg ;-).
Parade im Disneyland
Anschließend schauten wir uns noch ein wenig in Frontierland um, erklommen den Robinson-Baum im Adventurland und da wurde es auch schon Zeit für die tägliche 17-Uhr-Parade, die am Dornröschen-Schloss vorbei und über die Main Street führt. Winnie the Pooh, der König der Löwen, Micky, Minnie und noch viele andere Charaktere saßen auf ihren Paradewagen und verbreiteten winkend eine super Stimmung.
Anschließend spazierten wir direkt weiter ins Fantasyland zu einer Runde Teetassendreh, was natürlich immer eine Riesengaudi ist. Da auch gerade wenig Besucher an It’s a small world anstanden, sprangen wir dort schnell ins Boot zum sogenannten Puppengucken. Während Moni total fasziniert war, hatte ich hier einen kurzen Anflug von Enttäuschung. Denn in den letzten Wochen vor der Reise hatte ich viel über Disneyland gelesen und fand einige Foren, in denen Hardcore-Fans auch die weniger schönen Dinge aufzeigten. Mit diesen Threads im Hinterkopf ging ich den ersten Tag an und war selber ein wenig auf der Suche nach Makeln. Diese fand ich dann ausgerechnet in It’s a small world, wo ich früher sehr begeistert von war. Doch ich hatte in Erinnerung, dass die Fahrt durch eine relativ dunkle Halle führte, wo man nur die Puppen sieht.
Dieses Mal sah ich auf die Decke der Halle und einige leicht lädierte Kulissenstücke. Außerdem wusste ich von früher noch, dass die Attraktion nicht mit der Fahrt endet, sondern dass man anschließend noch zu Fuß durch einige Räume schlendert, wo die Melodie des Small-World-Liedes weiter erklingt und man auf interaktiven Monitoren irgendetwas machen konnte. Das gab es auch nicht mehr. Wie gesagt, hier gab es eine kleine Enttäuschung. Es war aber die einzige in den ganzen drei Tagen und im Grunde auch noch selbstverschuldet. Außerdem war ich hungrig, nach der langen Fahrt auch ein wenig müde und vor allen Dingen total aufgeregt, endlich in Disneyland zu sein. Da war Moni – zu meiner großen Überraschung – viel fitter und total fasziniert.
Schon kurze Zeit später begann mit dem Einbrechen der Dunkelheit das Feuerwerkspektakel Disney Dreams. Das kannte ich gar nicht und konnte mich daher nicht enttäuschen. Außerdem war diese mit einem Preis ausgezeichnete Show ein wirklich faszinierendes Ereignis aus Licht, Laser und Wasser. Die Leinwand waren Wasserfontänen und gleichzeitig das Dornröschen-Schloss und alles war perfekt aufeinander abgestimmt. Ganz große Klasse.
Disney Dreams findet immer statt, wenn der Park schließt und so machten wir uns anschließend auf, die Shops von innen kennen zu lernen und zu schauen, was wir alles an Souvenirs kaufen werden. Müde und erschöpft ließen wir uns gegen 23 Uhr ins Bett fallen – natürlich nicht, ohne noch im Hotelzimmer durch den Disneychannel zu switchen.
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Ansonsten geht der Reisebericht hier weiter:
Danke für den Reisebericht mit vielen interessanten Details. Mich würde ja noch interessieren, ob der morgendliche Weckruf von Micky Maus vom Band kam oder tatsächlich persönlich erfolgte.
Hallo, die Nachricht kommt vom Band (Englisch). Aber das wird wohl gelegentlich wechseln, denn bei meinem Aufenthalt im Jahr 2002 bestand der Weckruf aus der Stimme von Goofy.
Das Übernachten im Wohnmobil ist im DLP durchaus möglich!
Auf dem Hauptparkplatz gibt es einen abgetrennten Bereich, der ausschließlich für Wohnmobile reserviert ist.
Danke schön. Das war mir nicht bekannt. Gibt es da auch irgendwo offizielle Infos (Preise, max. Aufenthaltsdauer etc.)?
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Ein schöner Artikel mit echt super schönen und tollen Bildern. Die auch die Magie des Disneyland Paris wiedespiegelt. Auch wenn der Artikel schon älter ist immer wieder schön zu lesen.
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Ich war schon so oft im Disneyland aber Ihre supertollen Bilder haben mir z. T. eine völlig neue Perspektive eröffnet, vielen Dank dafür!
Ach, und wagen Sie sich das nächste Mal ruhig in den Tower – ich habe ganz extreme Höhenangst aber der Tower ist mittlerweile eine meiner absoluten Lieblingsattraktionen – nur nicht ganz vorne sitzen ;-).
Danke schön, das freut mich. Aber was den Tower oder auch die anderen Fahrgeschäfte betrifft, da bleibe ich weiterhin außen vor. Übrigens: Ich fliege auch nicht, ist alles nichts für mich 😉
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