2024 – Geburtstag im Disneyland Paris

Wie die Zeit vergeht. Als wäre es gestern gewesen, erinnere ich mich noch gut daran, einen Reisebericht über meinen 40. Geburtstag geschrieben zu haben. Diesen feierten wir nämlich im Disneyland Paris. Nun sind weitere zehn Jahre vergangen und auch diesen runden Geburtstag verbrachten wir mit Micky, Donald & Co. Das bedeutet natürlich nicht, dass dies erst unser zweiter Aufenthalt im Disneyland sei. Immerhin waren wir 2016 im Disneyworld in Orlando, Florida, 2019 besuchten wir das Disneyland in Anaheim, 2021 waren wir mit Mundschutz im Disneyland Paris und nach unserer Reise auf der Route 66 haben wir auch 2022 das Disneyland in Anaheim besucht.

Jede Menge Reisen in verschiedene Disneylands also. Dieses Jahr sollte es aber eben wieder ein runder Geburtstag werden und so buchten wir vier Tage in den beiden französischen Parks und drei Nächte im Hotel Newport Bay Club direkt am Disneyland. Bisher kannten wir das Hotel Santa Fe und das Hotel Cheyenne, das einer Westernstadt nachempfunden war. Da es sich um einen runden Geburtstag handelte, hätte ich gerne das Disneyland Hotel genommen. Doch das war zum Zeitpunkt der Buchung nicht buchbar, weil es komplett umgebaut wurde. Im Nachhinein war mir das ganz recht.

Denn so hätten wir noch für später etwas zu entdecken. Außerdem stellten wir fest, dass uns der Newport Bay Club unheimlich gut gefiel. Doch der Reihe nach.

Gleich nach dem Aufstehen ging die Reise für uns los und wir fuhren mit dem frisch gewaschenen und ausgesaugten Pkw in Richtung Paris. Es musste ja verständlicherweise angemessen sein. Bis weit nach Belgien war das Wetter eher grautönig und trist. Das Thermometer zeigte knapp 13° Celsius an. Doch das änderte sich schlagartig, als wir nach Frankreich kamen. Die Bewölkung lockerte auf und war bald ganz verschwunden. Im Display war dann sogar die Rede von 21° Celsius. Wow, das war ein Einstand.

Eigentlich sind wir ganz entspannt gefahren, doch als wir an der ersten Mautstation in Frankreich ein Ticket aus dem Automaten ziehen mussten, hatte ich den Eindruck, dass ich dafür gar nicht stehen geblieben war. Ich glaube, das Auto rollte noch ganz langsam, während ich das Mautticket zog, sich die Schranke öffnete und ich wieder Gas geben konnte. Vielleicht hatte ich es doch eilig, ins Disneyland zu kommen.

Nachmittags erreichten wir den Parkplatz vom Newport Bay Club und mussten als erstes den Kofferraum öffnen, um zu zeigen, dass wir niemanden illegal auf das Gelände schmuggeln. Auch die Sicherheitskontrollen vor dem Hoteleingang waren nicht gering. Der Koffer wurde durchleuchtet und dabei fiel auf, dass wir ein Schweizer Taschenmesser dabei hatten. Diese Art von Taschenmesser, die eine Schere, eine Pinzette und sonst noch ein paar Kleinigkeiten beinhalten. Das durfte nicht mit ins Hotel. Ich musste es zurück ins Auto bringen.

Danach folgte der Check-In, absolut freundlich und präzise bekamen wir alles erklärt und unsere MagicPass-Karten überreicht. Diese waren zugleich unsere Zimmerkarten. Wir waren da. Angekommen und erfreut. Im Hotelzimmer probierten wir natürlich alles erstmal aus und stellten fest, dass die Dusche kein warmes Wasser hatte. Also runter zur Rezeption und das gemeldet. Die beiden Techniker kamen auch kurz darauf und entschuldigten das Versehen. Die Armatur sei falsch installiert und heißes Wasser erhält man, wenn man den Hebel in Richtung Kalt dreht. Na, das muss man wissen. Hatten wir zwar kurz auch versucht, aber zu dem Zeitpunkt kam vermutlich nur das kalte Wasser, dass noch in den Rohren verweilte. Wie auch immer, heißes Wasser lief und wir konnten nun unseren Aufenthalt genießen.

Ein wenig schauten wir uns im Hotel um, bevor wir dann loszogen, den Disneyland Park aufzusuchen. Am ersten Tag erwarteten wir nicht viel und hatten auch nicht viel vor. Aber wenigstens mal in den Park gehen sollte wohl das Mindeste sein. Da wir die Parks gut kennen und auf Achterbahn und ähnliche Fahrgeschäfte gut verzichten konnten, hatten wir keinen Stress. Uns ging es um das Erlebnis, um die Shows und um die Treffen mit den Disney-Figuren. Wir spazierten am Lac Buena Vista entlang, der sich hinter unserem Hotel bis zum Disney Village erstreckt. Dabei warfen wir auch einen Blick in das Sequoia Lodge Hotel, das uns mit seinem Ambiente amerikanischer Wälder und Nationalparks optisch auch gut gefiel. Das Disney Village besteht aus einem Komplex zahlreicher Restaurants und Shops, der auch ohne Eintrittskarte betreten werden kann. Ein Großteil davon war jedoch hinter Bauzäunen versteckt, weil dieses Areal modernisiert wurde.

Im Park hielten wir uns erstmal nur kurz auf und verließen ihn, weil wir im Disney Village bei Earl of Sandwich einen leckeren Sandwich genießen wollten. Die Kette Earl of Sandwich kannten wir nur von hier und von einer weiteren Filiale in Las Vegas. Beide Male hatte es uns dort sehr gut geschmeckt und so geschah es auch an diesem Tag vor meinem Geburtstag. Lecker war’s. Beim Schnabulieren der Sandwiches beobachteten wir den großen Fesselballon, der auf dem Lac Buena Vista nach oben fährt. Er wird nur von einem Seil gehalten und dient als Aussichtspunkt.

Für uns ist das ja nichts, aber es war interessant, das Auf und Ab des Ballons zu beobachten. Denn wir konnten uns nicht erinnern, den Ballon jemals in der Luft gesehen zu haben. Bei einer Windstärke ab 35 km/h bleibt der Ballon nämlich am Boden. Vielleicht war es bei unseren anderen Aufenthalten immer ein wenig zu windig.

Wir gingen kurz ins Hotel zurück, weil ab 19.30 Uhr eine der Disney-Figuren dort angetroffen werden können. An diesem Abend war es Goofy, der uns direkt mal in den Arm nahm. Sehr schön. Ein schöner erster Abend, der aber noch gar nicht zu Ende war. Denn am Abend gab es innerhalb des Parks noch die Disney Electrical Sky Parade. Dabei handelte es sich um eine absolut sehenswerte Drohnen-Show. Darauf war ich ohnehin sehr gespannt, denn eine Drohnenshow hatte ich zuvor noch nie gesehen. Sie dauerte keine zehn Minuten, war aber wirklich fantastisch. Es waren jede Menge Drohnen, die perfekt abgestimmt, leuchteten und Bilder an den Himmel malten.

Gleich im Anschluss gab es dann auch noch Disney Dreams zu sehen. Dabei wird mit Feuerwerk und anderer Pyrotechnik gearbeitet. Gleichzeitig wird das Schloss im Disneyland illuminiert und als Kinoleinwand genutzt. Auch hier wieder, absolut magisch. Nur hatten wir hier ein wenig das Pech, dass wir ungünstig standen und der gezeigten Geschichte nicht ganz so folgen konnten. Aber die Beleuchtung, Musik und Effekte waren schon echt klasse. Wir hatten ja noch zwei Abende, an denen wir das Schauspiel erneut verfolgen könnten.

Auf dem Weg ins Hotel, kauften wir noch unser erstes Souvenir. Traditionell kaufe ich nämlich immer ein Disney-Puzzle, wenn wir in einem Disneyland unterwegs sind. Doch bei unserem Aufenthalt im Jahr 2021 ging das leider schief. Damals warteten wir bis zum letzten Abend mit dem Kauf, doch das war ein Fehler. Wer hätte aber auch ahnen können, dass eine Bombendrohung dafür sorgen würde, dass wir nicht mehr shoppen konnten? Seitdem kaufen wir Souvenire immer sofort. Wer weiß, ob wir später noch die Möglichkeit dazu haben. Zurück im Hotel warteten wir noch bis Mitternacht, bis zu meinem Geburtstag und ich bekam neben Geschenken noch ein liebevoll dekoriertes Hotelzimmer geschenkt. Moni zog alle Register, damit wir meinen Geburtstag richtig schön feiern konnten.

Am nächsten Morgen war es dann soweit. Der Geburtstag konnte offiziell stattfinden. Zunächst gingen wir hinab ins Restaurant, um uns dort mit einem umfangreichen Frühstück zu stärken. Zu unserer großen Freude gehörte zum Frühstücksbuffet ein Pancake-Automat. Diese Pancake-Automaten kennen wir ansonsten eigentlich nur aus den etwas besseren Hotels in den USA. Dies war unser erster Pancake-Automat auf europäischem Boden. Ein perfekter Start in den Tag. Daneben gab es aber auch noch Marmorkuchen in Micky Maus-Optik und sogar kleine Waffeln in Form von Micky Maus. Ach, diese liebevollen Details. Immer wieder schön.

Nach dem Frühstück suchten wir den Concierge auf. Wir lasen nämlich etwas von einer Discovery Quest, also eine Schatzsuche im Hotel. So etwas ähnliches kennen wir von unseren Atlantiküberquerungen mit der Queen Mary 2. Keine Frage, dass wir hier natürlich auch daran teilnehmen wollen. Als wir die Dame darauf ansprachen, freute sie sich regelrecht und nahm uns mit zu einem kleinen Schreibtisch. Dort öffnete sie die Schublade und gab uns die Anleitung. Dabei sahen wir, dass Geburtstagbuttons in der Schublade lagen. Wir fragten, ob wir einen dieser Button haben könnten und schwupp stand mein Name auf dem Button und ich konnte ihn mir an die Jacke heften. Erfahrungsgemäß wird dann im Park immer wieder gratuliert, wenn man mit dem Button gesehen wird.

Strahlend blauer Himmel über uns und die Sonne zeigte, was sie konnte. Wir waren sogar zu warm gekleidet. Aber lieber so als anders. Es passte einfach alles an diesem Geburtstag. Wir zogen durch den Disneyland Park und fuhren natürlich mit dem Boot durch It’s a small world. Eine Teetassenfahrt musste natürlich auch sein. Nur die erste Open-Air-Show, die angesagt war, fiel leider spontan aus. Da hatten wir ein wenig umsonst gewartet. Doch wir konnten die Tanzshow vor dem Disney-Schloss später am Tag dann doch noch sehen. Durch den Ausfall nutzten wir die Gelegenheit für ein Foto mit Pluto. Dummerweise ist Pluto kurz weggegangen, gerade als wir an der Reihe dran gewesen wären. So mussten wir nochmals eine Viertelstunde zusätzlich warten. Na ja, aber so kann es passieren.

Beim Rundgang trafen wir auch auf Captain Jack Sparrow. Er sah aus wie Johnny Depp (oder umgekehrt) und war eigentlich unterwegs, um im Stil von Fluch der Karibik schreiend durch Adventureland zu rennen. Als er aber meinen Geburtstagsbutton sah, nahm er sich für mich extra viel Zeit und wir quatschten sogar kurz. Für gewöhnlich sprechen Disney-Charaktere nicht mit den Besuchern, aber bei Jack Sparrow ist das natürlich etwas anderes.

Am späten Nachmittag fand dann die eigentliche Parade statt, bei der zahlreiche Disneyfiguren an einem vorbeiziehen. Wunderbar. Wieder einmal.

Am Abend meines Geburtstags wollten wir dann ganz gerne essen gehen. Wir hatten schon am Vortag das Hunter’s Grill in der Sequoia Lodge gesehen und dort einen Tisch reserviert. Als wir dort ankamen, waren wir aber nicht mehr ganz so überzeugt. Wir hatten einen ungünstig gelegenen Tisch mit Blick auf die Wand und neben der Toilette. Neben uns war eine größere Gruppe, die wohl auch einen Geburtstag feierte und ziemlich lautstark war. Gleichzeitig fragten wir uns, wie das denn funktionieren könne, dass wir unsere Speisen aus der Karte auswählen, wenn doch im gesamten Laden eigentlich ein All you can eat-Buffet aufgebaut ist.

Die Antwort auf diese Frage erhielten wir, als einer der Kellner kam. Gar nicht nämlich. Denn hier konnte man nur am Buffet teilnehmen. Irgendwie hatten wir da ein Missverständnis. Wir wollten aus mehreren Gründen kein Buffet und so gab es eine kurze Diskussion darüber, was wir denn nun tun könnten. Das bekamen die Personen am Nebentisch mit und es stellte sich heraus, dass sie keine Gäste waren, sondern Mitarbeiter im Park.

Eine der Damen verstand unser Problem bzw. unseren Wunsch und schaute mit uns zusammen in die App, ob wir woanders spontan noch einen Tisch mit Speisekarte bekommen könnte. Das sah schlecht aus, allerdings nahm die Dame unsere Bons, verabschiedete sich kurz und war zehn Minuten verschwunden. Als sie zurückkam, gab sie uns einen anderen Bon. Sie hat mal eben für uns einen Tisch im Manhattan Restaurant im Hotel New York für uns reservieren lassen. Wow, wir wussten gar nicht, wie wir uns bedanken sollten. Das war ja fantastisch und so fügte sich wieder ein Puzzlestück zum nächsten, um diese Geburtstagsreise grandios werden zu lassen. Es stellte sich heraus, dass die Dame normalerweise im Park bei der telefonischen Reservierungsannahme arbeitet und sich daher natürlich sehr gut auskennt. Aber auch in ihrer Freizeit hat sie einen tollen Job gemacht.

Wir gingen also von dem einen Hotel zum anderen und erhielten im Restaurant Manhattan tatsächlich einen schönen Zweier-Tisch in gediegener Atmosphäre. Meine Güte, es passte wirklich alles. Auch das Essen war vorzüglich. Vor dem Essen gaben wir auch noch an, einen Geburtstagskuchen bestellen zu wollen. Dieser kam nach dem Essen auch – und wie. Die leise Hintergrundmusik verstummte und ein Teil der Kellner stimmte „Happy Birthday“ an. Ein Großteil der anderen Gäste applaudierte im Takt und schon bekam ich einen leckeren Schokokuchen in der Optik von Spiderman gereicht. Es war so schön, dass ich völlig vergessen hatte, die Kerzen auf dem Kuchen auszupusten. Hätte Moni nicht lachend gesagt, dass ich etwas machen müsse, dann würden die Kellner und Gäste vermutlich noch heute singen und klatschen.

Ein gelungener Geburtstag neigte sich dem Ende. Wir brachten die Überreste des Kuchens auf unser Hotelzimmer und zogen nochmal los, weil wir versuchen wollten, kurz vor Toresschluss in den Park zu gelangen. Die Alternative wäre gewesen, Pluto im Hotel zu besuchen. Aber ein Foto mit Pluto hatten wir ja bereits. Am Parkeingang war es allerdings viel zu voll und wir beäugten die Drohnenshow ein wenig aus der Ferne. Das war auch völlig okay. Wir kannten sie ja schon vom Vorabend und einen weiteren Abend hätten wir ja noch.

Für diesen Tag planten wir, den zweiten Park zu besuchen. Doch zunächst begaben wir uns wieder in den Frühstücksraum und erfreuten uns erneut an dem Pancake-Automaten. Danach absolvierten wir die Schatzsuche. Auf dem Zettel, den uns am Vortag die Concierge-Dame überreicht, befand sich ein QR-Code. Damit öffneten wir eine Webseite und konnten uns durch das gesamte Hotel rätseln. Hier gab es eine Aufgabe, dort gab es etwas zu lösen und ganz nebenbei lernten wir noch weitere öffentliche Räume und die Hintergründe des Newport Bay Club kennen.

Das Hotel ist nämlich im maritimen Stil errichtet, was zu uns ohnehin schon sehr gut passt. Und Newport ist eine Stadt in Rhode Island, dem kleinsten Bundesstaat der USA. Dabei wird erklärt, dass es zu Neuengland zählt, was wir natürlich wussten. Aber auch das war wieder einmal passend, denn erst wenige Monate zuvor waren wir ja in Neuengland unterwegs und kamen auch durch Rhode Island. So konnten wir den Hotelstil also erst kürzlich in Natura erleben. Wieder einmal fügte sich alles zusammen.

Und außerdem bekamen wir noch kleine Geschenke. Denn die letzte Aufgabe in der Discovery Quest lautete, dass man in die Boutique des Hotels gehen und einem Mitarbeiter seine Erfolge vorzeigen solle. Das taten wir natürlich und erhielten eine kleine Aufmerksamkeit, die ich an dieser Stelle natürlich nicht spoilern werde. Die Mitarbeiterin an der Boutique griff außerdem zum Telefon, wählte eine Nummer und übergab uns den Hörer. Am anderen Ende sprach Micky zu uns und wünschte mir alles Gute zum Geburtstag. Dieses Geburtstagstelefonat kannten wir schon von dem Aufenthalt zehn Jahre früher. Aber es ist natürlich immer wieder schön, so etwas zu erleben.

An diesem Tag war das Wetter zwar nicht mehr ganz so dolle, aber das tat der Stimmung keinen Abbruch. Es gab einen ziemlichen Temperatursturz und ab und zu kam auch ein kräftiger Schauer runter. Doch im zweiten Park von Disneyland, den Walt Disney Studios, ist man ohnehin wenig unter freiem Himmel. Denn dieser Park wird von mehreren Shows dominiert, die zum Teil bis zu 30 Minuten andauern. Berücksichtigt man noch die Wartezeit, oft mindestens unter einem Vordach, dann ist gelegentlicher Regen in diesem Park nicht so dramatisch.

Wir entschieden uns als erstes für das Pixar Musical Adventure Together und nutzten die Gelegenheit, als einer der ersten in der Schlange stehen zu können. Das bedeutete aber, dass wir sehr lange warten mussten und zwar über eine halbe Stunde. Tragischerweise wurde zwischendurch verkündet, es würde zu Verzögerungen kommen. Da beschlich uns schon der Verdacht, dass das nicht gut ausgehen würde. Und in der Tat. Die Show wurde abgesagt und wir warteten fast eine Stunde umsonst. Das war schade, aber dafür passte es dann genau richtig, um ein paar Meter weiter zur Show von Frozen bzw. der Eiskönigin zu gehen.

Und gerade als diese zu Ende war, brauchten wir uns nur gegenüber in die nächste Schlange einzureihen, um dort Micky und der Zauberer erleben zu können. Magisch. Wir freuten uns auch an dem Route 66-Schild im Bereich von Cars, da wir ja zwei Jahre zuvor auf der Route 66 unterwegs waren. Und eine Fahrt mit dem Slinky Dog Zigzag machten wir natürlich auch. Wobei uns das ja schon an Adrenalin reicht. Mit dem relativ neuen Avengers Campus von Marvel konnten wir nicht viel anfangen. Dafür kennen wir uns in der Marvelwelt zu wenig aus. Aber irgendwie war es nett, Spiderman auf dem Dach rumhopsen zu sehen. Nach einem kurzen Zwischenstopp im Hotel ging es dann für uns zu Annette’s Diner.

Dieses Diner befindet sich im Disney Village und sollte uns an diesem Abend satt machen. Hier gibt es keine Reservierungen und so blieb es nicht aus, dass wir kurzzeitig warten mussten, bis wir einen Tisch bekamen. Hier war es für uns ein großer Vorteil, nur zu zweit zu sein. Denn wir sahen schon aus der Warteschlange heraus, dass ein sehr schön gelegener Zweiertisch frei war, aber vor uns in der Schlange nur Gruppen standen. Und siehe da, den Tisch bekamen wir dann auch.

Neben wirklich großen Burgern und leckeren Pommes gab es auch noch eine kleine Showeinlage. Denn plötzlich wurde die Musik aufgedreht und die Mitarbeiter, manche von ihnen mit Rollschuhen, tanzten durch das Diner. Irgendwie ist immer etwas los. Und die Waffel auf dem Shake zeigt natürlich auch wieder das Konterfei von Micky Maus. Sehr schön.

Mit vollem Bauch kehrten wir zum Hotel zurück und wollten schauen, wer an diesem Abend für ein Foto zur Verfügung steht. Daisy war es. Und zwar wie Pluto und Goofy zuvor im maritimen Outfit. Der Hut von Daisy sollte vermutlich einen Transatlantikliner darstellen. Es passte irgendwie alles. Daisy schien sich wiederum in mich verliebt zu haben, denn die Mitarbeiterin, die im Umfeld von Daisy aufpasst, scherzte, dass sie gleich Donald anrufen und petzen würde. Auch Moni war wenig begeistert, dass Daisy sich mehr mit mir als mit ihr befasste.

Bevor wir uns in die Warteschlange für das Treffen mit Daisy einreihten, mussten wir eine Entscheidung treffen. Denn wir nahmen an, dass wir dafür auf die Drohnenshow und auf Disney Dreams am Schloss verzichten müssten. Es war nämlich schon spät und viel Zeit blieb uns nicht, nach dem Techtelmechtel mit Daisy nochmal zum Park zu gehen. Aber wir wollten es wenigstens versuchen. Und siehe da, aus dem Disney Village sahen wir bereits die Electrical Parade mit den Drohnen. Es waren nur noch wenige Minuten, bis der Park niemanden mehr hineinlassen würde.

Doch wir kamen noch rechtzeitig am Eingang, konnten unseren MagicPass scannen und den Park betreten. Kaum waren wir eine Minute später auf der Main Street, begann die Illumination vom Schloss. Und wir hatten dabei sogar einen tollen Blick. Erstaunlicherweise war es leerer als wir angenommen hätten. Für uns natürlich ideal. Nach der Show verließen wir den Park und entdeckten an der Railway Station Donald, wie er die Gäste verabschiedete. Wie kleine Fangruppen riefen sie „Donald, Donald“ und er ließ sich hochleben. Ein echt schöner Moment. Doch dann entdeckte er an meiner Jacke den Geburtstagsbutton und hat aus der Entfernung mit Gesten gratuliert. Rundherum gelungen.

Obwohl es schon spät war und wir jede Menge Kilometer hinter uns hatten und daher müde waren, wollten wir es uns nicht nehmen lassen, noch ein wenig durch das Hotel Cheyenne zu spazieren. Da dieses wie eine kleine Westernstadt aufgebaut ist und wir zweieinhalb Jahre zuvor dort nächtigten, mögen wir es einfach. Besonders im Abendlicht hat es eine ganz besondere Atmosphäre. Doch nach dieser Runde war es dann auch mal gut für den Tag. Es war mal wieder anstrengend und schön zugleich.

Der letzte Morgen begann mit einem weiteren Frühstück inklusive Pancakes und der Tatsache, dass wir unseren Koffer packen mussten. Wir nahmen die Deko vom Zimmer weg, brachten unser Gepäck ins Auto und gingen ein letztes Mal für diese Reise in den Disneyland Park. So wie wir am Vorabend von Donald verabschiedet wurden, begrüßte uns an selber Stelle dieses Mal Micky Maus. Und siehe da, auch Micky erkannte aus der Distanz den Geburtstagsbutton. So erhielt ich auch von ihm erneute Geburtstagsgrüße aus der Ferne.

Wir stiegen in die alte Eisenbahn, die einmal rund um den Park fährt, und genossen die Zugfahrt, um zum Abschluss noch Buzz Lightyear dabei zu helfen, seine Gegner mit dem Laser abzuschießen. Ach, wir hätten noch Tage im Disneyland verbringen können. Aber nun war es an der Zeit, Abschied zu nehmen. Immerhin hatten wir noch eine sechsstündige Autofahrt vor uns. Und irgendwie waren wir jetzt schon müde. Mit etwas Wehmut verließen wir den Park, stiegen ins Auto, tankten und fuhren gemütlich zurück nach Deutschland. Auch wenn wir uns total erschlagen fühlten, war klar, dass dies nicht unser letzter Aufenthalt in Disneyland sein würde.

Übrigens: Man achte darauf, wie viele verschiedene Disney-T-Shirts ich in den vier Tagen trug.

Michael Moll

Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.

Ich bin Autor von mehr als 100 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.

Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.


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