2010 – (3) Aufenthalt in Peking

Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn – Urlaub in Peking

Die Große Mauer bei Mutianyu

09.08.2010
Pünktlich kam morgens Mr. John Ping, den wir bereits von Deutschland aus buchten zu unserem Hotel. Er bot als privater Fahrer die Möglichkeit zur Großen Mauer zu fahren. Dies ist zwar etwas kostspieliger, aber wir wollten so früh wie möglich an der Mauer sein und vor allem an einem Stück, dass etwas weiter außerhalb liegt. Wie stiegen in seinen Buick und hofften ein wenig darauf, dass er den chinesischen Verkehr beherrschte. Und wie er ihn beherrschte. Ganz lässig und nicht angeschnallt saß er hinterm Steuer und lenkte den Wagen in hohem Tempo aus der Stadt heraus. Das Lenkrad bewegte er souverän mit der linken Hand während er die kompletten anderthalb Stunden zwei Pfirsichkerne in der rechten Hand rotieren ließ.

Die dreispurige Autobahn baute er zu einer vierspurigen Autobahn aus, wechselte ständig die Spuren, überholte rechts und links und fuhr genauso wie eben ein Chinese fährt.

Außerhalb Pekings erklärte er, dass es auf dem Land praktisch keine Verkehrspolizei gibt und schwupps – schon war die nächste rote Ampel Geschichte.

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Es gab auch rote Ampeln, an denen Mr. Ping anhielt. Allerdings immer in erster Reihe, nachdem er alle anderen Wartenden zuvor überholte. An einer Kreuzung kamen uns Linksabbieger entgegen, die ein wenig zu weit in unsere Spur gerieten. Mr. Ping nahm auch diese Situation mit seinen Pfirsichkernen gelassen hin und steuerte den Wagen links daran vorbei, fuhr geradeaus in den Gegenverkehr, dort mitten durch und lenkte völlig entspannt wieder nach rechts. Seine Gelassenheit übertrug sich aber auch auf mich, da er dieses Geschäft tagtäglich macht und es scheinbar zu beherrschen weiß.

Frühmorgens kamen wir an der Mauer bei Mutianyu an und hatten diese wirklich noch fast für uns alleine. Das hatte sich gelohnt. Laute Zikadengeräusche begleiteten uns als wir in der feucht-schwülen Hitze den Aufstieg hinter uns brachten. Während Mr. Ping dir drei Stunden auf uns wartete, kämpften wir uns von einem Wachturm zum nächsten vor.

Bei unserem Abstieg füllte sich die Mauer langsam und es kamen uns gewaltige Menschenströme entgegen. Auch die Souvenirhändler hatten mittlerweile geöffnet und versuchten allen möglichen Plunder an den Mann zu bringen. Ich kaufte ein typisches Touristen-T-Shirt welches 100 Yuan kosten sollte für 20 Yuan. Ob ich damit ein Geschäft gemacht habe, weiß ich nicht. An anderer Stelle wurde ständig „one Dollar, one Dollar“ gerufen, was die Hälfte ausgemacht hätte.

Auf dem Weg zurück fuhr Mr. Ping deutlich ruhiger, was wohl auf seine Müdigkeit zurück zu führen ist. Uns war es recht. Unterwegs trugen wir uns noch in sein Gästebuch ein, in dem auch schon andere Deutsche seine rasante Fahrweise bemerkten, sich aber bedankten. Wir taten es ihnen gleich. Es war also alles völlig normal.

Lektion 13: Der abenteuerliche Mr. Ping kann weiter empfohlen werden.

Am späten Nachmittag machten wir uns noch auf den Weg zum Himmelstempel, in dem zur Abwechslung Holzpuzzle die Verkaufsstände dominierten. Nach zahlreichen Palästen und Tempeln hat uns dieser allerdings nicht mehr ganz so umgehauen. Vielleicht lag es aber auch an dem mittlerweile wieder diesigem Wetter. Wir verließen den Park durch den Nordausgang, wo uns sogleich ein Rikschafahrer ansprach. Für 30 Yuan würde er uns zum Qianmen fahren.

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Eine Rikschafahrt wollten wir uns ohnehin vornehmen. Warum dann nicht direkt jetzt? Mit seinem E-Fahrrad brachte er uns zielsicher bis zum Qianmen, wo er uns plötzlich deutete, dass er 30 Yuan pro Person meinte. Zu dumm, dass wir das nicht vorher fragten. Egal, wieder etwas gelernt. Der Qianmen besteht aus einer langen Fußgängerzone, in deren Mitte eine Straßenbahn nur zur Show auf- und abfährt. Rechts und links der sehr frisch restaurierten Straße erheben sich im traditionellen Design zahlreiche Geschäfte, deren Namen man in jeder anderen Stadt auch sieht.

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7 Kommentare zu „2010 – (3) Aufenthalt in Peking“

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