2010 – (3) Aufenthalt in Peking

Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn – Urlaub in Peking

Besuch in der Verbotenen Stadt

Anschließend gingen wir zur Verbotenen Stadt. Wir wollten früh dort sein, was uns auch gelang, doch wir waren uns nicht sicher, ob unser Geld auch für innerhalb der Verbotenen Stadt reichen würde. Wir hatten gerade noch Geld für den Eintritt bei uns, aber innen drin sollte es auch noch kostenpflichtige Zugänge geben. Außerdem bräuchten wir Geld um gekühlte Getränke kaufen zu können. Wir stellten uns an die Kasse an und erfuhren, dass diese erst in 40 Minuten öffnen würde. Ohne es zu wissen, waren wir also viel zu früh dran. Warum nur war es dann schon so voll?

Wir einigten uns darauf, dass Moni weiterhin in der Schlange warten würde, während ich einen Bankomaten aufsuchte. Ich überquerte die beiden großen Vorplätze, fragte mich durch und wurde zum Tiananmen geschickt. Auch diesen überquerte ich in seiner gesamten Länge und legte dabei ungefähr zwei Kilometer zurück. Jedoch ohne Erfolg, so dass ich nach insgesamt vier Kilometern wieder an der Kasse ankam , wo es natürlich weitaus voller war als zuvor. Trotzdem fanden wir uns schnell wieder. Als ich ankam, hatte Moni gerade eben die Tickets erhalten und war froh aus dem Gedränge heraus gekommen zu sein. Sie fragte sich, warum sich anfangs Schlangen bilden, wenn dann doch im Endeffekt alle Chinesen rücksichtslos drängeln, schubsen und von der Seite aus versuchen, Eintrittskarten zu erhalten. Dieses chinesische Verhalten ging uns nach wenigen Tagen sehr auf die Nerven.

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Den Straßenverkehr hatte ich ja bereits erwähnt, aber in der Metro, an den Bahnhöfen und beim Kauf von Eintrittskarten verhalten sie sich nicht besser. Steht man nämlich in der überfüllten Metro und will an der nächsten Haltestelle aussteigen, dann kommt mit Sicherheit ein Chinese aus der Menge, drängelt sich solange an allen anderen vorbei, bis er ganz vorne an der Tür steht. Und das, obwohl davon auszugehen ist, dass viele andere auch vorhaben die Bahn zu verlassen.

An der Haltestelle angekommen wird dieses Schauspiel noch dadurch überboten, dass nach Öffnen der Tür eine Menschentraube versucht, in die Bahn zu gelangen ohne vorher die Aussteigenden hinaus zu lassen. So wird also gedrängelt und geschubst auf Teufel komm raus.

Will ein Chinese mit der Eisenbahn fahren, so muss er am Bahnhof in einer Wartehalle Platz nehmen und darauf warten, dass der entsprechende Bahnsteig frei gegeben wird. Das bedeutet, dass alle, die in den Zug wollen, gleichzeitig auf den Bahnsteig stürmen. Und der Begriff „stürmen“ ist dabei nicht übertrieben. Sie rennen mit ihren Koffern, schubsen, überholen und laufen als ob es um ihr Leben ginge. Und das auch bei fest reservierten Plätzen. Dieses Verhalten war für uns einfach nicht nachzuvollziehen.

Lektion 12: Schubs zurück.

Als sich die Tore der Verbotenen Stadt öffneten, strömten die Besucher hindurch und gingen schnurstracks geradeaus. Zunächst kommt ein großer Hof mit einem quer verlaufenden Kanal über den fünf Brücken führen. Wir konnten beobachten, dass alle, und damit meine ich alle Chinesen die mittlere Brücke nutzten und so einen langen und engen Besucherstrom bildeten, obwohl sich die anderen vier Brücken nur wenige Meter rechts und links davon befanden. Ich musste unweigerlich an Lemminge oder eine Herde Schafe denken, die gedankenlos ihrem Vordermann folgten. Ganz unabhängig davon interessierte sich niemand für diesen ersten Hof. Auch hier schien es zunächst einmal wichtig zu sein, nach ganz vorne zu gelangen, ganz egal, was einen dort erwartet.

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Wir entschieden uns dafür am Rande des Platzes in Ruhe entlang zu schlendern und hatten kurioserweise ausgerechnet in der Verbotenen Stadt den meisten Platz um uns herum. So viel Platz hatten wir in ganz Peking nicht mehr für uns. Wir durchschritten Tempel für Tempel, Hof für Hof und machten zahlreiche Bilder. Besonders die liebevollen Details hatten es uns angetan. Bunte Ornamente an den Wänden und kleine Figuren am Dachgebälk. Wobei mich die vorderste Figur immer an Dr. Dressler aus der Lindenstraße erinnerte. Der nördliche Bereich der Verbotenen Stadt war stark verwinkelt und demnach sehr voll. Da sich für unsere westlichen Augen die Tempel irgendwann wiederholten, beschlossen wir nach vier Stunden ausgiebiger Besichtigung die Verbotene Stadt wieder zu verlassen. Natürlich nicht, ohne vorher noch ein paar Worten einer deutschen Reiseleitung zu lauschen, die aber unsagbar langweilig war.

In Bahnhofsnähe entdeckten wir eine kleine Bäckerei namens Wai duo Mei. Die Räumlichkeiten waren sehr gekühlt und an Essbarem gab es bekannte Köstlichkeiten wie Schokocroissants, überbackene Brötchen und vieles mehr. Damit war unser Hotelfrühstück ab sofort Geschichte.

Am späten Nachmittag gingen wir am bereits bekannten Ritanpark vorbei bis zum so genannten New Beijing. Dort bestaunten wir die moderne Hochhauskulisse mit ihren ungewöhnlichen Bauten, unter anderem natürlich auch das völlig ausgebrannte Hochhaus des Fernsehsenders CCTV. An einem Ort, der schlicht The Place heißt, gibt es über der Straße eine über 200 Meter lange Videoleinwand. Uns war klar, dass wir uns die auch nochmal an einem der kommenden Abende anschauen wollten.

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7 Kommentare zu „2010 – (3) Aufenthalt in Peking“

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