2010 – (3) Aufenthalt in Peking

Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn – Urlaub in Peking

Sommerpaläste in Peking

10.08.2010
Nach einem leckeren Frühstück im Wei duo Mei fuhren wir in den Nordwesten der Stadt, wo wir uns zunächst den Alten und danach den Neuen Sommerpalast anschauen wollten. Beide Gelände sind wieder riesige Areale, die man nicht mal eben nebenbei besucht. Allerdings verließen wir den Alten Sommerpalast recht schnell, auch ohne die Ruinen gesehen zu haben. Wie schon in der Verbotenen Stadt gab es auch hier einen stark besuchten Hauptweg, während die abzweigenden Nebenwege komplett leer blieben. Auf dem Hauptweg hingegen reihte sich ein Souvenirstand an den nächsten. Und wenn es keine Souvenirs waren, dann eben Getränkestände oder Personen, die buntes Plastikspielzeug verkauften. Untermalt wurde die Szenerie mit lauter Technomusik aus der einen und asiatischer Popmusik aus der anderen Richtung.

Der Alte Sommerpalast war der erste Ort in Peking, der uns absolut nicht gefiel. Im Gegenteil, er schreckte uns regelrecht ab. Da es eben auf diesem Gelände nur noch alte Ruinen und damit nichts „spektakuläres“ zu sehen gab, beschlich uns das Gefühl, dass man glaubte, die Chinesen irgendwie bespaßen zu müssen. Unabhängig davon hatten wir schon länger den Eindruck, dass Chinesen grundsätzlich bespaßt werden müssen.

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Wir blieben nicht lange und schlenderten über die Hauptstraße lieber zum Gelände des Neuen Sommerpalastes. Auf dem Weg dorthin sahen wir einen Reisebus der komplett mit Werbung für Norwegen vom norwegischen Tourismusamt beklebt wurde, visitnorway.cn war deutlich zu lesen. Meine Güte, was für schöne Bilder von sauberer Natur, umhüllt vom Pekinger Smog.

Der Neue Sommerpalast war ganz anders. Natürlich war es hin und wieder auch voll und laut. Aber es erinnerte mehr an eine Sehenswürdigkeit als an einen Freizeitpark. Oberhalb es eines großen Sees erhob sich ein Tempel, der bei guter Sicht, die wir gerade zum Glück hatten, eine tolle Fernsicht bot.

Dennoch, so langsam kam es uns so vor, als sei Peking ein riesengroßer Freizeitpakr, unterteilt in diverse Themenparks.

Da wäre also der Themenpark New Beijing, welches eine Art Zukunftsausstellung darstellte, gefüllt mit zahlreichen Imbissbuden, Dann gibt es den Themenpark Sommerpalast in dem bunte Gummibälle an Gummibändern verkauft werden und der Themenpark Verbotene Stadt, der einem Irrgarten glich und in dem es wiederum eine ganz andere Art von Plastikspielzeug zu kaufen gibt.

Wenn man Peking wirklich mit einer Art Disneyland vergleichen würde, dann wäre die Qianmen die Mainroadm, die normalerweise hinter dem Eingang beginnt und auf das Cinderellaschloss zuführt. Und so war es auch. Die Qianmen trifft an ihrem Nordende auf das einstige Stadttor, direkt dahinter breitete sich der Platz des Himmlischen Friedens aus, auf dem sich wiederum das Maomausoleum befindet und gleich dahinter kommt ja auch schon die Verbotene Stadt.

Lektion 14: Willkommen in Peking-Land

Auf dem Rückweg von den Sommerpalästen kamen wir an der Metrohaltestelle vorbei, an der man wohl sämtliche elektronischen Artikel kaufen könne, die man braucht. Und wir brauchten mittlerweile Speicherkarten, obwohl wir jeder über 30 Gigabyte an Kapazität mit uns führten. Also stiegen wir aus der Metro aus und befanden uns sogleich in einer Shoppingmall, in der es wirklich nur um Elektronik ging. Viele kleine Stände boten irgendwelches Zeug an, bei denen der Besitzer im Hintergrund mit einem Lötkolben beschäftigt war. Jeder einzelne Shop für sich alleine genommen wirkte irgendwie unseriös. Besonders, weil man immer gerufen und aufgefordert wurde, etwas zu kaufen.Jeder fragte, was wir brauchten und zeigte stolz auf Schilder wie Sony, Canon und Nikon.

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Dabei wurde der Markenname natürlich auch noch vorgelesen, als wenn man es eben nicht selber könnte. Wir kämpften uns bis zur dritten Etage vor und gaben dort auf. Jeder Laden sah gleich aus und es wirkte wie eine große Elektronikmesse. Wie nahmen nun einfach den erstbesten Shop und fragten nach Speicherkarten. Der junge Mann verstand sofort oder tat zumindest so, als ob und gab uns Zeichen, dass wir ihm folgen sollen. Über die Rolltreppen nahm er uns noch zwei Etagen mit nach oben, ging mit uns quer durchs Gebäude, wo bereits der Elektronikkram aufhörte und wollte uns in ein Treppenhaus mitnehmen. Uns kam die Situation merkwürdig vor und wir fragten uns, wo er denn noch mit uns hinwolle. Vor dem Treppenhaus verneinten wir und machten deutlich, dass wir keinen Schritt weiter gehen werden. Wie beschlossen, unseren eigenen Weg wieder zu den kleineren Geschäften zu gehen. Erstaunlicherweise erfolgte kein Widerspruch von dem jungen Mann, wie es bei verkaufenden Chinesen eigentlich üblich sein sollte. Hatte er im Treppenhaus vielleicht wirklich etwas anderes mit uns vor?

Mittlerweile befanden wir uns aber in einer Etage, wo man uns in Ruhe umschauen ließ. Niemand mehr, der sich auf uns stürzte, sondern kleine angenehme Stände auf die wir zugehen mussten. Vermutlich kommt hier nie ein Tourist hin. Selbst unten waren keine zu sehen und die wenigen, die wohl mal auftauchen würden wohl von den Werbern abgefangen, bevor sich auch nur ein Tourist überhaupt in die fünfte Etage verirren könnte. Bei einer älteren Dame probierten wir zwei Speicherkarten aus und nahmen diese mit. Eine kostete 60 Yuan. Wir erinnern uns: In der Touristeneinkaufsstraße wollte man 1300 Yuan und mit ein wenig Handeln immer noch über 700 Yuan haben. Hier, in der touristenfreien Zone war Handeln nicht mehr möglich. Ein Wunder, wenn der Preis nur ein Zehntel ausmacht? An einem zweiten Stand kauften wir nochmals zwei Karten für je 65 Yuan und erhielten hierüber sogar noch eine Quittung, ohne dass wir diese verlangt hätten.

Lektion 15: Um überteuerten Elektroschrott zu vermeiden, kämpfe dich in Zhongguancun bis ganz nach oben durch.

Abends schauten wir uns die beleuchtete Qianmen an und stellten fest, dass der Tiananmen abends nicht mehr betreten werden kann. Das wussten wir nicht.

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7 Kommentare zu „2010 – (3) Aufenthalt in Peking“

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