Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn – Urlaub in Peking
Einkaufen in China
Auf dem Nachtmarkt und in der Wangfujing lernten wir das System des chinesischen Feilschens kennen. 65 Yuan sollte ein Satz Postkarten kosten. Wir bekamen zwei Sätze für insgesamt 100 Yuan sowie zwei Glücksbringer gratis und waren stolz auf unseren ersten Verhandlungserfolg. Zwei Tage später sollten wir in der Verbotenen Stadt feststellen, dass dort ein Postkartensatz für 20-40 Yuan verkauft wird.
Lektion 7: Traue keinem Chinesen, der dir Glücksbringer schenkt.
In zwei Geschäften wollten wir uns lediglich nach dem Preis für Speicherkarten erkundigen. Im ersten Geschäft sollten wir für 8 Gigabyte 1300 Yuan bezahlen. Als wir verneinten fiel der Preis plötzlich auf 1000 Yuan und als wir gehen wollten, sogar noch auf 760 Yuan. Ein wenig seltsam kam es uns schon vor, dass der Preis in Sekundenschnelle auf fast die Hälfte sank. Schlimmer fand ich jedoch, dass wir beim Hinausgehen laute Zurufe erhielten, die nicht freundlich klangen. In einem weiteren Geschäft geschah uns das wenige Minuten später erneut.
Hier sollten wir plötzlich zwei 4-GB-Karten für den Preis von einer erhalten. Und dieser wäre deutlich günstiger gewesen, als die 8-GB-Karte im Laden gegenüber. Zudem sank auch hier der Preis rapide, was uns unseriös vorkam. Uns reichte es zunächst. Wenigstens wussten wir jetzt, was uns erwartete. Also entschlossen wir uns zu gehen. Auch hier dasselbe Spiel: Lautes, unfreundliches Schimpfen als wir hinaus traten. Es klang beinahe so, als würde uns die junge Verkäuferin mit einem Messer hinterher kommen.
Lektion 8: Chinesen verlieren nie ihr Gesicht, außer sie kriegen ihren Willen nicht.
Mit diesen Eindrücken beendeten wir unseren ersten Tag in Peking und begaben uns erschöpft zum Hotel zurück.
07. August 2010
Hinter dem Hotel befanden sich die Bahngleise. Man sieht die Züge also nicht, aber man spürt sie. Das Donnern der schweren Lokomotiven assoziierte ich mit der Ankunft einer Erdbebenwelle. Immerhin liegt Peking bekanntlich in einer Erdbebenzone, was mich zugegebenermaßen etwas nervös machte. Keine Wunder also, dass ich in der Nacht ein paar Mal aufschreckte. Ohnehin wollten wir natürlich was sehen und erleben, weshalb wir frühzeitig aufstanden.
Wir begaben uns zum Hotelrestaurant, wo wir frühstücken wollten. Eine junge Hotelangestellte hinderte uns jedoch daran, da wir erst einen Beleg vorzeigen müssten, aus dem hervorgeht, dass wir am Frühstück teilnehmen dürfen.
Also gingen wir erst zur Hotellobby und holten uns zwei kleine Zettelchen ab, die wir dann von der jungen Chinesin voll Freude abgenommen bekamen.
Mein erster Gedanke, dass wir dieses wohl nun jeden Morgen machen müssten, legte sich schnell als ich sah woraus unser Frühstücksbüffet bestand: Nudeln, Reis, Teigtaschen, Salat und Suppen. Ich nahm mir etwas Teigartiges und ein paar Kekse, die als Dessert gedacht waren. Von dem Rest bekomme ich um diese Uhrzeit einfach noch nichts herunter.
Lektion 9: Morgenstund hat in China alles Mögliche im Mund, nur kein vernünftiges Frühstück.
Nach der kulinarischen Kurzdarbietung düsten wir mit der Metro in den Nordwesten des Zentrums. Nach einer kurzen Orientierungsphase an der Oberfläche begaben wir uns zu unserer ersten richtigen Sehenswürdigkeit für die Eintritt verlangt wird. Der Tempel der Weißen Pagode bestand aus mehreren Tempelhallen, die hintereinander gereiht den Weg zur Weißen Pagode säumten. In jeder Halle befanden sich Buddha-Statuen und Figuren, die wir Westler schlicht nicht kennen. Innerhalb der Hallen bestand Fotografierverbot, worauf man mich freundlich aufmerksam machte als ich gerade durch den Sucher blickte. In größeren Anlagen wurde mit Schildern darauf aufmerksam gemacht. Doch hier wusste ich es einfach nicht besser. Genauso wenig ahnte ich, dass man die ca. 10 cm hohe Schwelle zu den Hallen nicht betreten durfte. Man musste einen großen Schritt machen, um hinein zu gelangen. Rollstuhlfahrer hätten hier keine Chance.
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