2014 – Wohnmobilreise durch Bayern

 

Wohnmobilreise durch Bayern

Rossfeldpanoramstraße im Berchtesgadener Land

In Neubeuern wollten wir noch kurz ein Schloss besichtigen, doch mehr als ein wenig Aussicht auf die Alpen von einer Art Jugendherberge gab es dort nicht. Daher ging es dann etwas ans Kilometerfressen. Nicht viel, aber etwas. Denn zum ersten Mal seit unserer Ankunft in Lindau fuhren wir für ein kurzes Stück mal wieder Autobahn. Auf der A8 fuhren wir durch das Chiemgau, nutzten die Ausfahrt bei Bernau und steuerten geradewegs in Richtung Reit im Winkl an. Das sollte auch das Ziel für den Tag werden. Wir hatten vor, noch ein wenig durch das Örtchen zu schlendern und das wunderschöne Wetter mit blauem Himmel zu genießen. Doch auf dem Weg dorthin überquert man den Masererpass und schon auf diesem verhältnismäßig kleinen Pass mit weniger als 800 Höhenmetern merkten wir, dass die Sache mit dem blauen Himmel nicht mehr so sein könnte. Plötzlich fuhren wir nämlich durch eine Nebelbank. Dachten wir zumindest. Aber die Nebelbank wollte einfach nicht mehr verschwinden – bis wir in Reit im Winkl waren. Und da war absolut nichts mehr mit schönem Wetter. Diesig, nebelig und irgendwie düster kam es uns vor. Dabei schien doch so schön die Sonne in gerade mal 5 Kilometer Luftlinie.

Außerdem missfiel uns der Wohnmobilstellplatz in Reit im Winkl, sodass wir beschlossen, weiter zu fahren. Wir wussten, dass es noch einen weiteren Stellplatz außerhalb geben sollte. Er trägt den Namen Seegatterl und befand sich direkt vor dem gleichnamigen Campingplatz. Was wir zu dem Zeitpunkt noch nicht wussten: Dort ist auch eine Talstation und ein riesiger Parkplatz, weil sich dort die Winklmoosalm befindet. Abermals ein beliebtes Skigebiet. So kam es, dass wir plötzlich mitten in einem Verkehrschaos standen, weil sämtliche Skifahrer wie benebelt ihren Pkw am Straßenrand abstellten und es dem durchfahrenden Verkehr deutlich erschwerten, fahren zu können. So konnten immer nur Fahrzeuge der einen Richtung fahren, bis sich dann mal jemand erbarmte, zu warten um den Gegenverkehr durch zu lassen. Ich muss zugeben, dass mich ein wenig Schadenfreude überkam, als ich an einem der parkenden Pkw sah, dass dort der Außenspiegel nur noch an einem seidenen Faden hing. Ganz ehrlich? Selber schuld, wenn man so dämlich parkt.

Nichtsdestotrotz kamen wir jetzt ein wenig in die Bredouille, was einen Stellplatz anging. Gerne hätten wir es nämlich gemütlich gehabt, so mit Strom und Ruhe und was so dazu gehört. Ruhpolding hat scheinbar keinen Wohnmobilstellplatz und auf einen Campingplatz wollten wir nicht. Inzell schied auch aus, also steuerten wir direkt Bad Reichenhall an. Wir wussten, dass es dort einen Stellplatz geben sollte. Unser Navi führte uns dank der Koordinaten aus Googlemaps einwandfrei zum Stellplatz, doch als wir dort ankamen, sprach uns dieser Stellplatz einfach nicht an.

Die Stellflächen waren uns irgendwie zu eng. Für eine schnelle Übernachtung sicherlich kein Problem. Auch nicht, wenn wir uns noch viel hätten anschauen wollen. Doch da es uns um einen ruhigen Nachmittag und Abend ging, passte uns dieser Platz einfach nicht. Aber wozu hat man sonst ein Wohnmobil, wo man doch so schön weiterfahren kann? Und außerdem sind wir immer online. Also schnell mal geschaut, was es noch so in der Region geben könnte. Freilassing sagte uns nicht zu und dass Berchtesgaden einen schönen Stellplatz haben sollte, erfuhren wir erst später. Denn wir fanden einen kleinen, schnuckeligen Bauernhof, der Wohnmobilen wohl Platz bieten soll.

Also fuhren wir nach Saal-Surheim, nördlich von Freilassing und kamen tatsächlich an einem ruhigen Bauernhof an, wo uns ein Bauer namens Hansi mit Handschlag begrüßte und uns im tiefsten Bayrisch 9 Euro für einen wunderbaren Stellplatz mit Ausblick auf Salzburg anbot. Drei Wohnmobile standen direkt neben Hansis Scheune, auch mal wieder dicht nebeneinander, während wir uns etwas abseits aufstellten und den Ausblick auf die Alpen genossen als gerade so eben die Sonne unterging. Alles richtig gemacht.

Am nächsten Morgen begann der letzte Tag des Jahres 2013 und auch der letzte Tag, an dem wir auf dieser Reise beruflich unterwegs sein würden. Wir hatten nur noch die Rossfeldpanoramastraße auf dem Programm und könnten dann die letzten Tage der Tour ganz für uns privat genießen. Aber so weit wollten wir noch gar nicht planen, denn wir wussten ja noch nicht einmal, wo wir den Silvesterabend verbringen würden. Das war uns eigentlich auch völlig schnuppe. Doch zuerst einmal fuhren wir nach Berchtesgaden und steuerten direkt auf den Obersalzberg zu. Gerne hätten wir uns noch die dortige Dokumentationsstätte über Hitlers Berghof angeschaut, doch an Silvester ist sie geschlossen. War aber nicht ganz so dramatisch, da wir im Sommer ohnehin mindestens noch einmal durch die Alpen fahren würden und so noch einen Stopp hier einlegen können.

Nach der 24prozentigen Steigung hinauf zur Dokumentationsstätte konnte es eigentlich nicht noch steiler kommen. Und kam es auch nicht. Nach der Mautstation, an der wir sieben Euro für die Rossfeldpanoramastraße zahlten, ging es eigentlich ganz harmlos bergauf. Ich berichtete bereits in meinem Blog über die Rossfeldpanoramstraße und habe die Auf- und Abfahrt gefilmt.

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Schön war es auf jeden Fall und wir dachten sogar kurz darüber nach, die Silvesternacht dort oben zu verbringen. Aber wir hatten noch nichts eingekauft und es war einfach noch zu früh. Immerhin war es vor Mittag und was sollten wir denn jetzt noch den ganzen Tag dort machen?

Also fuhren wir nach einem schönen Rundgang an der Höhenringstraße wieder hinab ins Tal und steuerten erstmal Salzburg an. Dort würden wir definitiv auch nicht übernachten, denn schon das Parken für Wohnmobile ist ja in Salzburg nicht ganz einfach. Vom Nächtigen will ich gar nicht erst reden. Aber wir starteten einen kurzen Versuch der schnellen Stadtbesichtigung. Doch eben genau dieses Parkproblem machte den Gedanken ganz schnell wieder zunichte und wir fuhren weiter gen Norden. Unser Ziel sollte auf deutscher Seite sein und Passau heißen, wo wir von einem Stellplatz wussten. Außerdem stellten wir es uns ganz nett vor, in Passau Silvester zu verbringen.

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So gingen wir am Stadtrand von Salzburg noch schnell einkaufen und fuhren wenig später auf einer österreichischen Straße nordwärts. Es dauerte nicht lange, bis wir wieder so ein Erlebnis hatten wie bei Reit im Winkl. Denn es kam eine Nebelbank, die nicht verschwinden wollte. Dieses Mal hatten wir jedoch keine Alternative und wir fügten uns dem Schicksal, dass wir heute wohl keine klare Nacht mehr haben würden.

In Braunau am Inn überquerten wir die Grenze nach Deutschland, machten aber noch einen kurzen Stopp an einem Mahngedenkstein. Dieser befindet sich nämlich genau vor dem Haus, wo das Elend des 20. Jahrhunderts ihren Anfang nahm – nämlich vor dem Geburtshaus von Hitler. Da ich in den nächsten Wochen ein Webprojekt über schicksalsträchtige Orte des letzten Jahrhunderts plane, passte mir das ganz gut in den Kram und ich machte noch schnell ein Foto von dem Gebäude.

Gleich ging es weiter nach Passau, wo wir ruckzuck den Wohnmobilstellplatz an der Ilzbrücke aufsuchten und fanden. Wir waren nicht alleine dort, aber es war auch nicht voll. Und es schien so, dass wir dort auch eine harmlose Nacht ohne Randalierer erleben könnten.

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4 Kommentare zu „2014 – Wohnmobilreise durch Bayern“

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