Mit dem Wohnmobil auf der Malta-Hochalmstraße

Die Malta-Hochalmstraße ist auch für Wohnmobile keine große Kunst und man sollte sie auf alle Fälle mal befahren haben. Denn ziemlich ungewöhnlich ist hier entlang der Strecke eine Ampel, die bis zu 20 Minuten Rot anzeigen kann. Das ist aber nicht schlimm. In der Zeit kann man ganz in Ruhe einen Wasserfall besuchen.

Doch der Reihe nach. Die Malta-Hochalmstraße beginnt in Gmünd in Kärnten und verlässt den Ort in nördliche Richtung. Die Auffahrt ist im unteren Bereich völlig harmlos und nur leicht ansteigend. Rechts und links sind sogar noch ein paar kleinere Feld und man passiert den kleinen Ort Malta.

Schon hier kann man unterwegs den einen oder anderen Wasserfall erleben, entweder sieht man sie während der Fahrt oder man hält an und spaziert zu so manchem Wasserfall. Nach rund 17 Kilometern gelangt man schließlich zur Mautstelle, denn das Befahren derMalta-Hochalmstraße ist kostenpflichtig. Gleich hinter Mautstelle kommt dann auch schon der nächste Wasserfall.

Die Straße geht nun deutlich steiler in die Höhe und nach weiteren sechs Kilometern erscheint die eingangs erwähnte Ampel. Der Grund für die Ampel ist die Engstelle in dem Tal, denn für Gegenverkehr reicht der Platz nicht. So muss man also erstmal den talwärts fahrenden Verkehr passieren lassen.

Dieser benötigt etwas länger, weil zwischen den beiden Ampeln mehrere Tunnel durch den Berg führen. Einer dieser Tunnel bietet dabei sogar noch eine weitere Besonderheit. Denn es handelt sich um einen Kehrtunnel. Das heißt, die Straße führt durch das Bergmassiv und macht dabei eine 180°-Kehrtwende. Kein Wunder also, dass man das ohne Gegenverkehr macht.

Aber man hat ja Zeit, denn die Malta-Hochalmstraße ist ohnehin eine Sackgasse und wer hier hinauf fährt, der ist offenbar im Urlaub und will ganz gemütlich die Landschaft erkunden. Dazu hat man, wie gesagt, an der roten Ampel, schon gute Gelegenheit. Ein Schild vor der roten Ampel weist darauf, dass man in rund 50 Metern Entfernung den Maralmbachfall besuchen kann. Er ist einer der vielen Wasserfälle in dem Tal.

Und damit man auch weiß, wann die Ampel wieder grün wird, gibt es ein Display mit der Anzeige der noch verbleibenden Rot-Minuten. Dieses Display gibt es nicht nur an der Ampel, sondern eben auch am Wasserfall. Es gibt also überhaupt keinen Stress und der Wasserfall ist nun auch nicht so weit vom Auto bzw. der Ampel entfernt. Irgendwie witzig.

Nachdem die Ampel auf Grün umschaltet, fährt man durch die besagten Tunnel. Einer davon ist der Kehrtunnel, in dem man eine weite Rechtskurve durchfährt. Weiter oben passiert man einen See, den Galgenbichlspeicher und man fährt durch weitere Spitzkehren und einen Tunnel bis man schließlich am großen Parkplatz neben der Kölnbrein-Talsperre ankommt.

Wohnmobile fahren aber an dem Parkplatz vorbei und erreichen im hinteren Bereich des Tals einen weiteren, größeren Parkplatz. Dieser ist Ausgangspunkt für Wanderungen oder eben, um zum eigentlichen Parkplatz zurückzugehen. Denn dort befindet sich die beeindruckende Kölnbrein-Staumauer. So hat man das Ende der Malta-Hochalmstraße erreicht und kann sich hier in Ruhe umschauen.

Es gibt ein kleines Besucherzentrum, in dem der Bau der beeindruckenden Talsperre mit Bilder gezeigt wird. Außerdem kann man auch zu Fuß über die Staumauer gehen. Ein Highlight ist hier sicherlich der Skywalk, der an der wasserabgewandten Seite direkt an der Mauer angebracht ist.

Ich gebe zu, dass ich mich nicht getraut habe, den Skywalk zu betreten. Er besteht aus einem Metallgerüst, durch das man geradewegs nach unten blicken kann und das Platz bietet, sich einfach hinzusetzen, um den Ausblick zu genießen. Ich beließ es dabei, die Sicht von der Staumauer aus zu erleben. Das war schon beeindruckend genug. Rund um die Kölnbrein-Staumauer erheben sich malerisch die Berggipfel und nur in eine Richtung kann man weit blicken. Nämlich dorthin, von wo aus man über die Malta-Hochalmstraße hierher gelangt ist.

Oben hat man übrigens eine gute Chance, Murmeltiere sehen zu können. Nicht nur deswegen gibt es von mir für die Fahrt auf der Malta-Hochalmstraße, ob nun mit dem Wohnmobil oder dem Pkw eine klare Empfehlung und noch die Basics:

2023 – Mit dem Wohnmobil durch Österreich
Malta-Hochalmstraße
MautpflichtJa
Strecke29 km (Mautstation nach 15 km)
AusgangspunktGmünd in Kärnten (ca. 750 Höhenmeter)
EndpunktKölnbrein-Staumauer (ca. 1920 Höhenmeter)
Öffnungszeitenca. Mitte Mai bis ca. Ende Oktober
Michael Moll

Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.

Ich bin Autor von mehr als 100 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.

Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.


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