Vor einiger Zeit schrieb ich ein paar Worte über den Grand Canyon und zeigte die dementsprechenden Bilder dazu. Ich hatte ein wenig im Text durchblicken lassen, dass mir der Nationalpark Grand Canyon zwar grundsätzlich gefallen hatte, aber auch gleich angemerkt, dass ich andere Nationalparks in den USA mindestens ebenso attraktiv fand – wenn nicht, sogar ein wenig attraktiver.
Dazu zählt für mich definitiv der Bryce Canyon Nationalpark in Utah, den ich bereits bei uns im Reiseforum vorgestellt hatte. Er ist viel, viel kleiner als der Grand Canyon Nationalpark und besticht aber durch seine besonderen Felsformationen.
Beide Parks liegen Luftlinie gerade mal rund 160 Kilometer auseinander, nur eben in verschiedenen Bundesstaaten. Bei der Bezeichnung des Bryce Canyon Nationalparks passt der Begriff Canyon jedoch absolut nicht. Die Landschaft besteht nämlich nicht nur aus einer Schlucht, sondern vielmehr aus einer Abbruchkante an einem Hochplateau.
An dieser Abbruchkante steht man ungefähr in einer Höhe von 2.500 Metern und blickt nach Osten in die weite Landschaft von Utah. Oftmals ist diese Kante halbkreisförmig erodiert. Schaut man hier teilweise bis zu 200 Meter in die Tiefe, dann sieht man unzählige Hoodoos, die für den Nationalpark prägend sind.
Mit Hoodoos werden die Felsformationen bezeichnet, die als spitze Felsnadel bis zu 60 Meter in die Höhe ragen.
Es ist traumhaft schön, von oben auf die vielen Felsnadeln zu schauen, was man an gut einem Dutzend Aussichtspunkten machen kann. Die Aussichtspunkte sind über eine Straße miteinander verbunden und befinden sich in der Regel an unterschiedlichen Halbkreisen, die hier von der Natur geschaffen wurden.
Diese Halbkreise nennt man Amphitheater. Das größte von ihnen befindet sich nicht weit vom Besucherzentrum entfernt. Es trägt offiziell den Namen Bryce Canyon. Damit ist er Namensgeber für den Nationalpark.
Doch man kann den Nationalpark auf verschiedenen Wanderwegen erkunden. Dafür sollte man viel Zeit mitbringen. Immerhin ist die Abbruchkante in ihrer Nord-Süd-Ausdehnung mehr als 20 Kilometer lang und bietet viele Möglichkeiten in die Amphitheater hinabzusteigen.
Wir entschieden uns für den sogenannten Queens Garden Trail. Er beginnt am Sunrise Point und führt leicht bergab, sodass man schon wenig später inmitten dieser großartigen Kulisse wandert und die aufragenden Felsnadeln bestaunt.
Der Trail ist gerade einmal dreieinhalb Kilometer lang und sehr gut ausgebaut. An einem Abzweig muss man wählen, welchen der Aufstiege man nehmen möchte, um zum Sunset Point zu gelangen. Wir entschieden uns für den Navajo Loop Trail, der in eines dieser engen Täler hinein führt.
Wandermöglichkeiten durch den Bryce Canyon
Spannend zu beobachten ist dabei die Tatsache, dass in diesen engen Schluchten Bäume genug Licht bekommen, um eine stattliche Größe zu erhalten. Beim Aufstieg durch den Navajao Loop Trail geht es weiter oben dann in Serpentinien bis zum höchsten Punkt, wo man dann entsprechend wieder tolle Ausblicke genießen kann.
Zu guter Letzt wandert man schließlich oberhalb der Abbruchkante vom Sunset Point zum Sunrise Point zurück. Man möchte aber gar nicht mehr aufhören, wenn man in dieser faszinierenden Landschaft unterwegs ist. Uns hat es sehr gut gefallen.
Ein bisschen Pech hatten wir bei unserem ersten Besuch, denn an dem Tag regnete es nicht nur die gesamte Zeit, sondern es war auch noch stark nebelig. Das war natürlich sehr schade, da man noch nicht mal von einem Hoodoo zum nächsten schauen konnte. Aber da wir ja zwei Wochen später nochmal in der Gegend sein würden, konnten wir das verschmerzen und hatten uns nur den Red Canyon am Highway 12 angeschaut. Auch dieser war absolut sehenswert, aber das ist dann ein Thema für später.
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