Als wir im Jahr 2016 zum ersten Mal auf dem Weg in die USA waren, sahen wir auf dem Titelbild eines Reiseführers ebenfalls zum ersten Mal den Bryce Canyon Nationalpark. Das Bild hat uns offenbar so gut gefallen, dass wir im Jahr 2019 bereits zum dritten Mal diesen Nationalpark besuchten.
Allerdings muss ich sagen, dass wir beim ersten Mal verdammt viel Pech hatten. Ich hatte bereits in einem älteren Blog-Beitrag über den Bryce Canyon Nationalpark geschrieben, dass es starken Nebel gab. Der gesamte Canyon war so vernebelt, dass sogar einer der Ranger staunte und bescheinigte, das nur sehr selten zu erleben. Außerdem regnete es an dem Tag damals sehr stark.
Der Bryce Canyon Nationalpark lässt sich auf dem Highway 12 in Utah gut erreichen
Es war also keine große Freude, den Bryce Canyon Nationalpark beim ersten Mal zu erleben. Eigentlich sahen wir nichts und an Wandern war sowieso nicht zu denken. Daher drehten wir auf unserem Roadtrip eine länger Runde durch Nevada und Kalifornien, bis wir auf dem Rückweg erneut nach Utah kamen und einen zweiten Versuch wagten. Dieser war von Erfolg gekrönt und wir konnten eine wunderschöne Wanderung durch den Canyon und an den zahlreichen Hoodoos vorbei erleben.
Da uns die gesamte USA-Reise dermaßen gut gefallen hatte, beschlossen wir drei Jahre später einen erneuten Roadtrip durch die USA und Kanada zu unternehmen. Natürlich planten wir eigentlich ganz andere Ziele ein. Wir wollten ja auch mal etwas Neues sehen. Ein Teil Kanadas zählte zum Beispiel dazu, da waren bis dahin noch nicht. Doch es gab eben auch Sehenswürdigkeiten, die uns beim ersten Mal sehr gut gefielen, so zum Beispiel der Yellowstone-Nationalpark, weshalb wir auf unserer zweiten Reise auch dort nochmal einen Stopp einlegten.
Erneute und spontane Wanderung im Canyon
Trotz seiner Schönheit hatten wir den Bryce Canyon Nationalpark aber eigentlich nicht auf unserer Liste. Wir würden zwar wieder auf dem ohnehin schon schönen Highway 12 mehr oder weniger daran vorbei kommen. Doch wir dachten im Vorfeld nicht, dass wir ausgiebig Zeit für den Nationalpark hätten.
Doch wie das auf einer Reise so ist, ändern sich unterwegs auch schon mal Vorhaben und Zeitpläne. Und so kam es, dass wir ein wenig mehr Zeit übrig hatten, die wir sinnvoll nutzen wollten. Lange Rede, kurzer Sinn – wir legten ziemlich spontan einen erneuten Besuch im Bryce Canyon Nationalpark ein. So wurde daraus unser dritter Aufenthalt dort.
Wie schon bei den ersten beiden Malen schauten wir uns zunächst natürlich im Besucherzentrum um. Dort holten wir aktuelle Informationen ein und schlenderten natürlich auch durch den Souvenirshop. Anschließend fuhren wir zu einem anderen Parkplatz und machten uns dort auf den Weg zum sogenannten Queens Garden Trail.
Den Queens Garden Trail kannten wir bereits vom letzten Mal. Er ist ein ziemlich idealer Einstieg, um an den Hoodoos entlang in den unteren Bereich des Canyons zu gelangen. Auf einem gut ausgebauten Weg geht es sehr leicht hinab.
Wundervolle Landschaft im Bryce Canyon Nationalpark
Immer wieder genießt man dabei schöne Ausblicke auf die Felsenlandschaft und man teilt sich das Panorama mit den Chipmunks und den Goldmantel-Zieseln, die hier überall herumlaufen. An einer Stelle saß eines dieser possierlichen Tierchen vor uns auf dem Weg und war beinahe stocksteif. Das lag aber nicht an uns, sondern an dem Diademhäher, der sich hinter uns auf den Weg setzte.
Vermutlich wollte dieser bläulich schimmernde Vogel gerade zuschlagen, als wir ihn dabei störten. Nun, so haben wir dem Chipmunk wohl für den Moment das Leben gerettet, keine Ahnung. Wobei das eher unwahrscheinlich ist, da der Diademhäher ein Pflanzenfresser ist. Aber die Situation wirkte so.
Unten angekommen gibt es einen schönen, kleinen Picknickplatz. Bei unserer ersten Wanderung damals, saßen dort ein paar Chipmunks. Sie waren sehr zutraulich und kamen mir auch auf die Hand gehüpft. Ich war gespannt, ob das dieses Mal auch so sein würde. Und in der Tat, wieder hockten sie dort und liefen ein wenig aufgeregt zwischen den wenigen Bäumen umher und kamen auch zu uns.
Aufstieg aus dem Bryce Canyon
Nach der kurzen Begrüßung wanderten wir weiter und entschieden uns dieses Mal für einen etwas anderen Aufstieg. Der Navajo Loop Trail, den wir beim letzten Mal für den Aufstieg nutzten, bietet nämlich zwei Varianten. Beide sind sich zwar sehr ähnlich, aber das wussten wir zu dem Zeitpunkt ja noch nicht.
Wir entschieden uns dieses Mal für die geringfügig weitere Variante, die ebenfalls durch die enge und hohe Schlucht verlief. Wieder war es faszinierend zu sehen, wie manche Bäume dort in der Enge wachsen konnten. Sie haben ja dort kaum Platz und bekommen nur wenig Licht, beeindruckend.
Auch auf der südlichen Variante des Navajo Loop Trails wandert man in engen Serpentinen in die Höhe und gelangt man am Ende zum sogenannten Sunset Point. Von dort blickt man wiederum zurück in den Canyon und man möchte gleich noch einmal da durch.
Abschlusswanderung an der Canyon-Kante
Auf dem Rim Trail, der an der Kante des Canyons verläuft spazierten wir schließlich wieder zum Parkplatz zurück. Eine wirklich weite Wanderung war das jetzt nicht. Wir liegen da gerade mal bei knapp sechs Kilometern, also eher etwas für den Einstieg. Aber die Tour ist trotzdem wunderschön und wir sind uns sicher, dass wir auch gerne ein viertes Mal in den Bryce Canyon Nationalpark fahren werden.
Zum Abschluss hielten wir noch in Bryce Canyon City an und schlenderten dort ein wenig durch die Läden. Wir waren mal wieder von dem ganzen Tag und natürlich vom Bryce Canyon Nationalpark restlos begeistert.
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