Jakobsweg nach Beaune

Im Zentrum von Nuits-St-Georges begeben Sie sich auf die Rue de Chaux und folgen dieser im Halbkreis erst um den 399 m hohen Berg herum, bevor die Straße dann in Serpentinen steil ansteigt und oben in die kleine Ortschaft Chaux führt. Dort wiederum halten Sie sich auf der Hauptstraße Rue de marey les Fussey und biegen hinter dem Ortsausgang halblinks ab in Richtung Villers-la-Faye, wo die Kirche du Mont mit einigen alten Gassen um sie herum auf Sie wartet. Über die hinab führende Hauptstraße gelangen Sie zur Touristeninformation und gehen gleich dahinter links auf die D115c. Auf dem weiteren Weg passieren Sie auf der rechten Seite eine kleine Kapelle mit einem Glockenturm, der gerade mal 7 m hoch ist. Hinter der Kapelle geht es wieder leicht bergauf und Sie erreichen Magny-lès-Villers, welches Sie zügig durchqueren und auf der Rue de Pernand verlassen.

Gîtes de France, Jocelyne Gaugey, Rue de Pernand, 21700 Magny-les-Villers, Tel. 0380629542, Mail: joel.gaugey(at)wanadoo.fr. Hübsch eingerichtete Privatzimmer ab € 46 inkl. Frühstück.

An einer Weggabelung halten Sie sich links und gehen über die Rue des Marets und den Chemin de la Toppe Marteneau bis zur D74, an der Sie rechts abbiegen und nach 2,7 km hinter einem Kreisverkehr die Autobahn 6 überqueren. Nach der Autobahn gehen Sie weiter auf der N74 bzw. der Route de Dijon und  gelangen automatisch zu einem der Stadttore von Beaune, dem Porte St- Nicolas.

Office de Tourisme Beaune, 6 Boulevard Perpreuil, 21203 Beaune, Tel. 0380262130, Fax 0380262139, Web: www.ot-beaune.fr, Mail: contacts(at)ot-beaune.fr. Office de Tourisme Beaune, Rue de l’Hôtel-Dieu, beide Büros sind unter derselben Nummer zu erreichen. Beaune Hôtel, 55, rue du Faubourg Bretonnière, 21200 Beaune, Tel. 0380221101, Fax 0380224666, Web: www.beaunehotel.com, Mail: beaunehotel(at)aol.com. In einem alten, ehrwürdigen Gebäude im typisch-burgundischen Stil befinden sich 21 Zimmer, der Besitzer spricht Englisch und Deutsch, ab € 58, Frühstück € 7. Hôtel Central, 2, rue Victor-Millot, 21200 Beaune, Tel. 0380247724, Fax 0380223040, Web: www.hotelcentral-beaune.com, Mail: hotel.central.beaune(at)wanadoo.fr. In unmittelbarer Nähe zum Hospiz direkt im Zentrum, mit Restaurant und sehr gut ausgestatteten Zimmern ab € 50.

Gehen Sie durch das Tor, bzw. daran vorbei uns Sie befinden sich auf der Rue de Lorraine, wo sich rechts die Kapelle de l’oratoire befindet. Eine weitere Kapelle erscheint wenig später auf der linken Seite mit dem Namen Chapelle de la Charité. Kurz darauf erreichen Sie den Place Monge, wo Sie schon rechts den Beffroi sehen. Hierbei handelt es sich um einen ehemaligen Klosterturm aus dem 14. Jahrhundert. Direkt dahinter geht es zum Place Notre-Dame an dem sich die ehemalige Kollegiatskirche erhebt.

Bei dieser Kirche sehen Sie noch zahlreiche An- und Umbauten des Mittelalters. Das Gotteshaus, das in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts erbaut wurde hat keine tief greifenden Veränderungen erleben müssen, die letzte größere war der Bau des neuen Turmes gegen Ende des 16. Jahrhunderts, nachdem der alte abgebrannt war. Das Innere der Kirche Notre-Dame gibt schon einen Vorgeschmack auf das spätere Cluny. Mehrere Seitenkapellen zeigen Figurennischen und das Leben der jeweiligen Heiligen, die in den einzelnen Kapellen dargestellt werden.

Beaune
Beaune

Vor dem Gotteshaus geht es links in die Rue Paradis, die am sehenswerten Weinmuseum vorbei führt. Es erklärt, wie der Name schon verrät, die Geschichte des Weins und die Arbeit an den Weinbergen.

 Weinmuseum, im Sommer tägl. 9:30 Uhr bis 18:00 Uhr, sonst Mi – Mo 10:00 – 12:00 Uhr, und 14:00 – 17:00 Uhr.

Gegenüber dem Weinmuseum führt die Ruelle Gallien zur Rue Monge, wo Sie rechts abbiegen und den Place de la Halle erreichen, wo regelmäßig der Wochenmarkt veranstaltet wird. Auf der linken Seite des Platzes sehen Sie bereits eine der beiden Touristeninformationen der Stadt und dahinter ein unscheinbares Gebäude mit einer schmucklosen Wand. Einzig das Vordach über dem Eingang deutet daraufhin, dass sich hinter der hohen Mauer mehr verbergen könnte. Es handelt sich um das Hôtel-Dieu, welches als DIE Sehenswürdigkeit von Burgund gilt und auch auf einer Pilgerreise nicht ausgelassen werden darf, insbesondere weil auf den Jakobspilger im Inneren eine Überraschung wartet.

Gegründet wurde das Hôtel Díeu als Hospiz durch Nicolas Rolin, dem Kanzler des Herzogs Philipp dem Guten von Burgund im Jahr 1443. Anlass hierfür war die große Armut und der Hunger in der Bevölkerung, die dem Kanzler und seiner Frau nahe gingen. So stifteten sie das Hospiz, welches sich seit dem Mittelalter in einem gut erhaltenen Zustand befindet.

Nioclas Rolin reiste viel und ließ sich dabei von der Architektur anderer Krankenhäuser inspirieren und vergab anschließend den Bauauftrag an verschiedene Handwerker aus Beaune. Die großartigen Fassaden im Gotik-Stil sowie das auffällige bunte Dach machten das Hospiz schnell über die Landesgrenzen von Burgund hinaus bekannt. In der Zeit, in der das Hospiz in Betrieb war, haben die Krankenschwestern zahlreiche Kranke in mehreren großen Sälen untergebracht und gepflegt. Diese Säle können heute besichtigt werden. Im Laufe der Zeit bekam das Hospiz einen sehr guten Ruf, sowohl bei den armen Leuten, die sich gut aufgehoben fühlten als auch bei den besser betuchten Bürgern, die das Hôtel Dieu mit Spenden unterstützten.

Was man kaum glauben mag, aber dieses altehrwürdige und mittelalterliche Gebäude war noch bis 1971 in Betrieb, anschließend verlagerte man die medizinische Tätigkeit in modernes Krankenhaus. Wenn Sie durch den Eingang den Innenhof betreten, sollten Sie erst einmal einen Blick rundwerfen, bevor Sie in den ersten Saal hinein gehen. Besonders schön ist das Dach bei Sonnenlicht zu betrachten, wenn es kurz zuvor geregnet hat. Links von der Tür aus der Sie in den Innenhof traten beginnt der Rundgang durch das Innere des Hôtel Dieu. Der erste Saal ist zugleich auch der wichtigste und beeindruckendste. Rund 50 m lang und 14 m breit wird diese Halle als Großer Armensaal bezeichnet.

Im Mittelpunkt des Raumes befanden sich Tische und Bänke für die Einnahme der Mahlzeiten, während an den Wänden die Betten aufgestellt waren. Hinter den Betten befanden sich Holztruhen, in denen die Habseligkeiten der Erkrankten aufbewahrt wurden. Beachtenswert ist zudem die Ausstattung, beginnend bei dem Holzkreuz über der Tür mit der Statue Christus, die aus einem einzigen Eichenstamm geschnitzt wurde bis hin zu den Deckenbemalungen und den Bodenfliesen, in denen Sie teilweise das Monogramm des Stifters erkennen können.

Am anderen Ende des Armensaales findet sich die Kapelle mit einer Bronzeplatte unter der sich die Gebeine von Guigone de Salins, der Gattin des Stifters, befinden. Die Kapelle des Armensaales hatte den Vorteil, dass die Kranken am Gottesdienst teilnehmen konnten, ohne sich aus dem Bett erheben zu müssen. Vor der Kapelle geht es rechts in die Säle St-Anne, St-Hugues und St-Nicolas bevor Sie über die Küche wieder in den so genannten Ehrenhof treten. Die Säle dienten ebenfalls der Aufnahme von Kranken, die jedoch entweder etwas betuchter waren oder sich bereits auf der Schwelle zum Tod befanden. Die Küche wurde für die Ausstellung wieder zurück gebaut, um zu zeigen, wie sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts ausgesehen hat.

Vom Ehrenhof gelangen Sie gegenüber vom Eingang wieder in das Gebäude hinein und erreichen die Hospiz-Apotheke. Die Zutaten für diese Pharmazie stammten aus den Gärten hinter der Apotheke. Von der Apotheke gelangt abermals über den Hof in den letzten Flügel des Gebäudes. Dort sehen Sie zunächst den Saal St-Louis aus dem 17. Jahrhundert. Ursprünglich wurde dieser auf den Überresten einer Scheune errichtet und diente zum Teil der Herstellung von Brot. Heute hängen an den Wänden einige Wandteppiche. Eine Serie dieser Teppiche erzählt die Geschichte Jakobs. Gehen Sie gerade durch den Saal hindurch, gelangen Sie in den kleinen Anbau des Polyptychon. Es stellt das jüngste Gericht dar und wurde vom aus Flandern stammenden Künstler Rogier von der Weyden erstellt. Am Ende des Saals St-Louis erreichen Sie den Andenkenladen vom Hospiz.

Michael Moll

Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.

Ich bin Autor von mehr als 100 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.

Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.


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