2001 – Mit dem Fahrrad durch Europa

 

Zitate auf der Radreise

Manchmal hört man unglaubliche Dinge, ob zu Hause oder unterwegs. Meistens vergisst man sie im Laufe der Zeit. Damit ich so manchen Ausspruch nicht vergesse, hier eine kleine Sammlung von Sätzen, die ich während der Fahrradreise 2001 gehört habe:

“Ihr kommt aus dem Ruhrpott? Dafür seht Ihr aber noch gut aus, bei den ganzen Zechen bei Euch.“
Älterer Herr in Schwedt/Oder, der anschließend sehr verwundert war, als wir ihm sagten, dass es keine Zechen mehr in Essen gibt.
(Nachtrag vom 12. Januar 2006: Diese Aussage war im Übrigen dafür verantwortlich, dass ich einen Fahrradreiseführer für das Ruhrgebiet schreiben wollte und nun Reisejournalist wurde…)

„Ihr müsst Euch nur trauen, zu fragen.“
Derselbe Herr, er erklärte uns ungefragt den Weg, nachdem wir in die Karte schauten. Er war schätzungsweise der 483ste, der uns den Weg erklärte, es hatte mit „nicht-trauen“ nichts zu tun…

 „Tut mir leid, Ihr bleibt nur eine Nacht, da lohnt es nicht, die abzugeben, das versteht Ihr doch, oder?“
Campingplatzbetreiber in Kehl/Rhein auf die Frage, ob er einen kleinen Plan von der Umgebung hätte. Die Übernachtung hat dort 26,- DM gekostet.

„Da müscht ihr do hinne links, hinda die teure Boodle und Schiffle.“
Älterer Herr in der Pfalz, der uns am Yachthafen vorbeischickte.

„Und, wie gefällt es Euch bei uns so?“
Häufig gehörte Frage, wenn wir mitteilten, dass wir aus dem Ruhrgebiet kommen. Die Leute glauben anscheinend, wir hätten noch nie einen Acker gesehen. Die Frage wurde immer nur dann gestellt, wenn es landschaftlich nicht besonders reizvoll ist..

„Never“ (dt. Nie)
Anwort auf die Frage, ob es hier zu dieser Zeit öfter regnet. Wir fragten mitten im strömenden Regen an der Côte d’Azur und waren pitschnass.

„Probiert es einfach aus, wenn der Schaffner Euch nicht rausschmeisst, habt Ihr Glück gehabt…“
das Personal am Bahnhof von St. Raphael in Südfrankreich auf die Frage, ob wir denn wirklich mit den Rädern im Zug mitfahren dürfen.

 „Für Eure Tour müsste das reichen.“
Zweimal gehörte Antwort, nachdem wir die Räder reparieren liessen und noch einige tausend Kilometer vor uns hatten.

 „Nein, ich weiß nicht, ob es am Rhein einen Radweg gibt oder ob es dort weiter geht.“
Angestellte im Fremdenverkehrsbüro Straßburg, obwohl dieses Büro nur ca. 100 m vom Rhein entfernt ist.

 „…dann müsst Ihr halt öfter Pause machen!“
Wir fragten im Fremdenverkehrsbüro Bad Säckingen nach dem Campingplatz im (Kur-)Ort und waren erstaunt, dass es hier keinen gibt und wir noch 20 km fahren müssen.

 „Mein Zug kommt“
(älterer Herr auf die Bitte nach einem Foto von uns und dem Rheinfall. Wir standen direkt neben dem übersichtlichen Bahnhof – es kam kein Zug in den nächsten 15 Minuten)

“Der nächste Campingplatz? Noch 40 Kilometer, das schafft Ihr doch in zwei Stunden, oder?“
Rennradfahrer mit seinem ultraleichten Rennrad, dass ca. 20 Kilo weniger wiegt als unsere. Nebenbei bemerkt, war der Campingplatz 10 km entfernt.

 „Ihr seid zu beneiden“
Nettgemeinte Aufmunterung einer deutschen Camperin in Frankreich, als wir von der Tour erzählten. Jedoch stieg sie gerade in ihren VW-Bus, während wir im strömenden Regen standen.

 „Do you stay longer at this place?” (dt. Bleiben sie länger an diesem Ort?)
Zahnarzt auf die Frage, ob es denn eine Kleinigkeit mit dem zu behandelnden Zahn wäre.

 „Das wird schon den ganzen Tag im Radio durchgegeben“
Kapitän der Fähre von Stahlbrode nach Rügen, die am heutigen Tag ausfällt. Es war nicht zu übersehen, dass wir mit dem Rad unterwegs sind und kein Radio am Lenker haben.

 “Wie kommt ihr denn über die Alpen? Tragt ihr das Fahrrad auf dem Rücken und klettert rüber?”
Diese Frage wurde uns im Vorfeld während der Planung im Bekanntenkreis gestellt und war todernst gemeint. Wir waren erschrocken über diese sehr merkwürdige und weltfremde Vorstellung!

 “Wie verpflegt Ihr Euch denn? Ihr könnt doch nicht für so lange Zeit Lebensmittel mitnehmen.”
Auch diese Frage wurde uns im Bekanntenkreis vorher gestellt. Allerdings von einer anderen Person. Auch hier fehlten uns die Worte. Glauben die Leute etwa, zwischendem Düsseldorfer Flughafen und Mallorca müssen die Menschen hungern?

 

9 Kommentare zu „2001 – Mit dem Fahrrad durch Europa“

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