2001 – Mit dem Fahrrad durch Europa

 

41. Tag
Donnerstag, 07.06.2001
von Herrnsaal (Kelheim) bis Regensburg
Km: 27,1
Gesamt: 2364
Durchschnitt: 18,6
gefahrene Zeit: 1:27

Nun konnten wir heute morgen wieder weiter, nachdem uns ein Ehepaar mit einem Wohnmobil Flickzeug leihen konnte. Aber es brachte nichts. Michael hatte heute auf dem Weg nach Regensburg noch drei (!) Platten hinten.panne2b Muss ich erwähnen, dass wir immer noch kein Flickzeug haben? Irgendwie kamen wir dann doch noch in Regensburg an und kauften uns zwei Mäntel (der Hauptgrund für die Platten, denn sie waren hinten ziemlich abgefahren und jedes noch so kleines Steinchen bohrte sich so durch den Mantel), einen Bremsklotzsatz (unser Vorrat war nach den Alpen schnell aufgebraucht) und endlich auch Flickzeug. Und eine Baltikumkarte haben wir jetzt auch. Der Internetanschluß in der Sparkasse Regensburg kostet nur 3,00 DM die Stunde. Das ist ja fast geschenkt, wenn wir an die Preise in Frankreich denken. Meine Stiche am rechten Schienbein sind mittlerweile so groß wie Eier. Es ist schon die zweite Nacht in Folge, in der ich wegen des starken Juckreizes wach werde. Haben die Mäntel ausgewechselt, Kartenmaterial studiert und wollen ab morgen endlich mal wieder weiter kommen.

42. Tag
Freitag, 08.06.2001
von Regensburg bis Furth i. Wald
Km: 106,9
Gesamt: 2471
Durchschnitt: 17,5
gefahrene Zeit: 6:05

Folgen nun dem Regentalradweg, der sehr schön und ruhig ist, bis nach Cham (ca. 70 km). Dort grenzt dann der Chambtalradweg an den Regentalradweg. Leider konnten wir aber der Beschilderung nicht folgen, weil mitten auf dem Weg plötzlich ein Drehkreuz und Zäune stehen. In Cham findet eine Gartenschau statt. Daher durften wir wieder einmal einen Umweg machen, der allerdings nicht ausgeschildert war und erst von uns lange gesucht werden durfte. Sind aber stolz, dass wipolengrenzbrückebr die Strecke heute geschafft haben. Am frühen Abend regnete es dann mal wieder, hatten aber unterwegs nur einen kurzen Schauer gehabt. Nun sind wir nur noch 3-5 km von tschechischen Grenze entfernt.

Willkommen in Tschechien

43. Tag
Samstag, 09.06.2001
von Furth i. Wald bis Podhaji (CZ)
Km: 32,0
Gesamt: 2503
Durchschnitt: 14,2
gefahrene Zeit: 2:15

Wir sind in Tschechien. Sind dem Radweg 2014 gefolgt, bis zur Grenze am Waldanfang ist er geteert, der Rest mündet in einem völlig verwachsenem Wald. Absolut nicht zu empfehlen. Haben die Räder auf Schotterpisten durch den Böhmer Wald bergauf geschoben. Danach waren wir fix und alle. Sind nun auf einem Autocampingplatz (so heißen die hier). Zelten verboten. Haben dafür jetzt ein kleines Zimmerchen. Mit Betten, Licht und einem Tisch. Was will man mehr? Und es kostet die Hälfte von dem Campingplatz vorgestern in Regensburg. Und gegessen haben wir richtig gut, mit Getränken für nur 12,- DM. So gefällt es uns. Meine Stiche sind immer noch da, jucken aber nicht mehr so. Ach, ja. Und kaum sind wir hier angekommen fing es natürlich an zu regnen.

44. Tag
Sonntag, 10.06.2001
von Podhaji bis Stanovisce (Marianske Lazne = Marienbad)
Km: 62,9
Gesamt: 2566
Durchschnitt: 17,5
gefahrene Zeit: 3:34

Wurden heute mit Handschlag verabschiedet. Das passierte uns nicht, als wir eine Woche in Südfrankreich geblieben sind und nicht wenig Geld dort da gelassen hatten. So werden uns die Berührungsängste mit Osteuropa schnell genommen. Was haben wir nicht alles aus der Heimat hören müssen, als wir mitteilten, wo wir nun lang fahren werden: „Osteuropa? Ist doch viel zu gefährlich und bestimmt auch dreckig.“ Von wegen, die Plumpsklos hatten wir in Italien und Südfrankreich. Und gefährlich gegenüber Touristen ist es meistens auch nur da, wo Touristen sind. Und wo sind wohl mehr Touris? An der Cote d’Azur oder in Tschechien und Polen? Und eigentlich wollten wir ja durch Spanien (Barcelona, Alicante). Ist es dort sicherer? Zurück zur Tour: Der Betreiber hat uns noch seine Karte von Tschechien zur Verfügung gestellt, damit wir uns Markierungen machen können, wo noch weitere Plätze sind. Losgefahren sind wir dann im Trockenen, aber der Regen ließ natürlich nicht lange auf sich warten. Es ging allerdings die gesamte Strecke bergauf und ab. Am Anfang war es sehr anstrengend. Dann ging es aber. Konnten im „Konsum“ einkaufen, trotz Sonntag. Der Regen hört kaum auf. Habe seit vorgestern leichte Beschwerden im Knie.

45. Tag
Montag, 11.06.2001
von Stanovisce bis Sadov (Ostrov)
Km: 57,8
Gesamt: 2624
Durchschnitt: 18,8
gefahrene Zeit: 3:04

Im Großen und Ganzen blieb es trocken. Regen fiel natürlich, aber die Sonne ließ sich auch blicken. Kamen durch Karlovy Vary und sind fast auf einer Autobahn gefahren. Die Städte sind aber hässlich und unheimlich. Michael stand neben -wir nennen sie mal Bedürftige-, während ich einkaufen war. Er sagt, das war nicht besonders prickelnd. Aber immerhin haben sie ihn nicht belästigt. Und streng genommen, gibt es so Leute auch bei uns vor Kaufhäusern. Man bekommt ständig Vorurteile eingetrichtert. Dabei ist es hier nicht unbedingt schlimmer. Die Dörfer riechen allerdings unangenehm nach Qualm und alle haben Hunde. Zum Glück hinter Zäunen. Doch die Landschaft ist hier sehr schön. Ein Bach, Wälder, Felsen, es war richtig toll. Das Gebäude für die sanitären Einrichtungen auf dem Campingplatz ist hier ganz neu und sauber. Nur merkwürdigerweise sind die Duschvorhänge nicht gerade breit. Was soll´s? Sind ja eh alleine hier.

46. Tag
Dienstag, 12.06.2001
von Sadov bis Jirkov (Chomutov)
Km: 63,2
Gesamt: 2687
Durchschnitt: 18,5
gefahrene Zeit: 3:24

Es war den ganzen Tag bewölkt und ab und an mal sonnig. Am frühen Abend fing es natürlich wieder an zu tröpfeln. Hatten starken Rückenwind. Unser kleiner Wettkampf um die höchste Geschwindigkeit dürfte seit heradsonnenuntergangbut nicht mehr zu schlagen sein. Bianca hatte habe ihn gewonnen, bei einer Abfahrt kam sie auf 64,8 km/h. Ich hatte nur 63,3 km/h. Ich habe nicht schlecht gestaunt als sie mich bei Tempo 60 noch überholt hatte. Die Städte bleiben weiterhin hässlich, wir sind aber auch in einem industriegeprägtem Teil Tschechiens. Fuhren auf einer Schnellstraße. Vermutlich waren wir im Radio: „Achtung, Radfahrer auf der Autobahn …“. Wir wissen es nicht. Nun, und man merkt auch die Nähe zur deutschen Grenze. Wir sind an einigen Prostituierten vorbeigefahren. Eine Finnlandkarte haben wir jetzt auch gekauft. Und wir sind mittlerweile süchtig nach Baguette und Kakao. Ich sage immer „Kronenbaguette“ dazu. Eins kostet nur eine Krone. Sind etwas größer als ein normales Brötchen, aber verdammt lecker.

47. Tag
Mittwoch, 13.06.2001
von Jirkov bis ca. 10 km von Teplice entfernt
Km: 53,5
Gesamt: 2741
Durchschnitt: 18,1
gefahrene Zeit: 2:57

Wir haben heute morgen aus dem Zelt geschaut und sehen – blauen Himmel! Michael wurde heute morgen nach dem Bezahlen wieder per Handschlag verabschiedet. Nette Leute hier! Sind vor Chomutov weiter auf der B13 gefahren. Kamen an einem riesigen hässlichem Chemiewerk vorbei. Hier herrscht Industrie. Ein großes Loch klafft im Boden: Ein Tagebau. Erinnert uns an Garzweiler. Wollten eigentlich bis Decin fahren, hatten aber keine Lust mehr und haben uns ein Hüttchen genommen. Wir hätten für 8,00 DM zelten können oder für 10,50 DM die Hütte. Die Wahl fiel uns nicht schwer. Jedoch sind wir für das menschliche Geschäft lieber in den angrenzenden Wald gegangen als hier aufs Klo! Da roch es verdammt ekelig. Eine nervige Schulklasse macht hier ganz schön Krach und spielt Fußball. Von wegen Ruhe! Die Klasse kommt natürlich aus – Deutschland

48. Tag
Donnerstag, 14.06.2001
10 km von Teplice entfernt bis Hradek u.N.
Km:90,7
Gesamt:2832
Durchschnitt:16,2
gefahrene Zeit:5:35

Zur Abwechslung hatten wir heute mal wieder nur Berge. Das heißt lange Aufstiege und kurze rasante Abfahrten. Da loben wir uns die Alpen. Da geht’s einmal rauf und wieder runter. Doch hier wissen wir nie, was nach dem nächsten Hügel kommt. Um Michael schwirrten heute Fliegen. Ich musste so lachen, wie er ständig versuchte, die Fliegen wegzuschlagen und völlig entnervt war. Aber ich habe mich nicht getraut, er fühlte sich schon ständig wie ein „verwesendes Etwas das auf der Straße liegt.“ Zumindest hat er es so ausgedrückt. Hätten nicht gedacht, dass wir heut soweit kommen. Wollten auch erst einen Campingplatz 15 km vorher nehmen. Jetzt sind aber nur noch 2 km von Zittau (Sachsen) entfernt. Ab morgen geht es dann den Oder-Neiße-Radweg in Richtung Ostsee entlang. Und, den ganzen Tag war es sonnig und warm.

49. Tag
Freitag, 15.06.2001
von Hradek u.N. bis Zgorzelec (PL)
Km: 47,9
Gesamt: 2880
Durchschnitt: 15,8
gefahrene Zeit: 3:02

Wir fuhren Richtung Zittau und wurden plötzlich vom polnischen Zoll begrüßt! Nach einem Kilometer kam aber dann auch der deutsche Zoll. Also wieder den Ausweis rauskramen. Sind schnell durch Zittau und haben sogar den Neiße-Radweg gefunden. Von dort ging es weiter nach Görlitz. Haben uns dort die Altstadt angesehen. War aber nicht so toll, bis auf Karstadt! Ein Prachtbau von innen, was für eine Decke, ach was, eine Glaskuppel und verzierte Treppen. Hat was von einer Kirche. Zelten heute auf polnischer Seite. Doch hässliche Städte und bettelnde Menschen. Unser erster Eindruck von Polen. Michael hat mal wieder Zahnschmerzen seit gestern. Ich kann es nicht mehr hören… Aber das schlimmste: Bei unserer letzten Routenänderung haben wir uns extra erkundigt ob wir für das Baltikum ein Visum benöradvonvornebtigen. Das nicht, aber ein Reisepass wird gefordert. Und den haben wir nicht. Hätten wir auch nicht gebraucht, da wir ja ursprünglich durch Westeuropa gefahren wären. Doch nun brauchen wir einen. Also – wir planen wieder um: Wir werden nun bis zur Ostsee fahren und dann in Richtung Skandinavien radeln. Ab jetzt wird nicht geplant

 

Radeln auf dem Oder-Neiße-Radweg

50. Tag
Samstag, 16.06.2001
von Zgorzelec bis Döbern (D)
Km: 77,3
Gesamt: 2957
Durchschnitt: 19,0
gefahrene Zeit: 4:03

Sind schon um 8.00 Uhr losgefahren. Hatten mal wieder Schwierigkeiten aus aus Görlitz herauszukommen. Haben freiwillig die Landstraße genommen, die noch ziemlich neu asphaltiert ist. Wir kamen an einem riesigen Truppenübungswald vorbei und haben erst nach 60 km die erste Pause gemacht. Wenn man bedenkt. Am Anfang haben wir nach 60 km aufgehört zu fahren. Obwohl es heute dann auch nicht mehr viel wurde. Der Campinplatz liegt an einem See und ist von lauter nervigen Leuten „bewohnt“. Haben endlich mal wieder Wäsche gewaschen. Und die Zahnschmerzen lassen auch wieder nach.

51. Tag
Sonntag, 17.06.2001
von Döbern bis Eisenhüttenstadt
Km: 91,7
Gesamt: 3049
Durchschnitt: 17,6
gefahrene Zeit: 5:11

Sind wieder früh losgefahren und haben in Guben am Bahnhof auf Christian gewartet. Christian stammt aus Berlin und ist unser Sponsor bezüglich der Hängematten. Als er hörte, dass wir diese Strecke nehmen hat er spontan angerufen und gesagt, er würde gerne einen Tag mit uns mitfahren. Als Begrüßung hatte ich auch direkt einen Platten. Sein insgesamt fünfter. Doch diesmal tauschten wir erst mal nur den Schlauch aus. Flicken kann man ihn ja später noch. Waren an der Oder-Neiße-Mündung und sind nun ca. 30 km vor Frankfurt/Oder. Wir zelten mitten im Grenzgebiet zwischen etlichen Mücken. Der Bundesgrenzschutz fuhr an uns vorbei, hat uns aber nicht entdeckt. Ich denke, die haben Wärmebildkameras? Der 3000ste Kilometer wurde von uns erreicht.

52. Tag
Montag, 18.06.2001
von Eisenhüttenstadt bis Alt Zeschdorf
Km: 50,2
Gesamt: 3099
Durchschnitt: 14,5
gefahrene Zeit: 3:27

In der Nacht hat es geregnet und gewittert. Vorher wurden wir von den Viechern zerstochen. Haben gegen Mittag Christian zum Bahnhof nach Frankfurt/Oder gebracht. Anschließend wollten wir ins Internetcafe in der Bücherei. Doch die befindet sich gegenüber dem Rathaus und das war komplett gesperrt. Ein roter Teppich war ausgelegt und viele Polizisten standen herum. Ich fragte, ob denn jemand Wichtiges kommen möge. Als Antwort erhielt ich: „Wenn Ihnen der Name Schröder was sagt?“. Naja, sind wir halt weiter gefahren. Am heutigen Campingplatz konnten wir uns ein Ruderboot ausleihen. Es war lustig, denn es hatte ein Loch im Boden. Aber wir bekamen eine leere Maisdose mit. Damit konnten wir das Wasser immer rausscheppen. War aber halb so schlimm. Hatten anschließend einen schönen Sonnenuntergang.

53. Tag
Dienstag, 19.06.2001-09-18
von Alt Zeschdorf bis Groß Neuendorf
Km: 58,9
Gesamt: 3158
Durchschnitt: 13,6
gefahrene Zeit: 4:20

Morgens war es aber wieder stark bewölkt und stürmisch. Hatten den ganzen Tag Gegenwind. Vom Campingplatzbesitzer hatten wir eine Broschüre über Camping in Brandenburg geschenkt bekommen. Sehr nett, danke! Warum war das eigentlich damals nicht in Kehl möglich? Kamen auf der Karte heute nicht besonders weit voran, da wir wieder zum Oder-Neiße-Radweg zurück sirheinhochwasserbnd. Doch der wird zur Zeit restauriert. Also mussten wir ständig durch sandige Baustellen schieben, und uns an Minensuchern vorbeischlängeln. Dabei erhielten wir natürlich den Hinweis, den Weg nicht zu verlassen. Na, das tun wir ganz bestimmt nicht. Fühlen uns beide heute nicht so wohl. Mir ist übel. Haben uns einfach in die Hängematten gelegt und entspannt. Vorher waren wir in einem kleinen urigen Tante-Emma-Laden einkaufen.

54. Tag
Mittwoch, 20.06.2001
von Groß Neuendorf bis Mescherin
Km: 108,5
Gesamt: 3267
Durchschnitt: 17,4
gefahrene Zeit: 6:12

Kamen wegen der Baustellen nicht an den Oderdeich. Sind Umwege durch die Dörfer gefahren und einmal auch in eine Sackgasse rein. Dort kam wieder ein Baustelle. Ein Durchkommen war nicht möglich. Ab dem Grenzübergang Altgliezen fuhren wir durch ein schönes Naturschutzgebiet (unteres Odertal) mit vielen Betonplatten noch aus der DDR-Zeit. Es war in jeder Platte das Jahr 1979 eingeprägt. In Schwedt waren wir einkaufen, im Internetcafe und haben endlich wieder eine Bratwurst gegessen. Die letzten vier Kilometer waren noch Sand und Matsch. Der Radweg wurde dort noch gebaut. Aber viel schlimmer waren dort die Mücken auf dem kurzen Stück. An Anhalten war da gar nicht zu denken.

55. Tag
Donnerstag, 21.06.2001
von Mescherin bis Bellin
Km: 96,1
Gesamt: 3363
Durchschnitt: 17,0
gefahrene Zeit: 5:39

In der Nacht fing es an zu regnen, hörte aber auf, als wir losradelten. Es ging über Feldwege, Kopfsteinpflaster und Bitumenwege. Haben den Radweg teilweise verlassen, da er über holperige Felder und Waldwege führte, die bestimmt Mückenverseucht sind. Nach 18 km kam der erste Schauer, standen unter einer Autobahnbrücke und warteten. 3 km vor unserem Tagesziel kam ein Wolkenbruch mit Gewitter und Hagel. Er deutete sich schon die ganze Zeit an als wir auf freiem Feld waren. Aber glücklicherweise ging er erst los als wir uns in einer Telefonzelle unterstellen konnten. Nun sind wir wieder am Meer!!!

56. Tag
Freitag, 22.06.2001
von Bellin bis Murchin
Km: 52,9
Gesamt: 3416
Durchschnitt: 14,9
gefahrene Zeit: 3:32

Haben lange geschlafen. Und kaum war das Zelt zusammen gebaut fing es an zu regnen. Den ganzen Tag hörte es kaum auf. Und zwischendurch mal ein Gewitter. In Anklam haben wir schon mal einen neuen Mantel für mein Rad gekauft. Meiner ist mittlerweile auch ganz schön abgefahren, sowie Bremsklötze. Haben im Internetcafe erfahren, dass wir zum Essen eingeladen worden sind (siehe Gästebuch). Doch leider sind wir vorgestern dran vorbeigefahren. Schade, aber vielleicht beim nächsten Mal. Mein Schlafsack ist bei dem Unwetter gestern so naß geworden, dass ich die ganze Nacht nasse Füße hatte. Und es waren nur noch wenige Kilometer bis zum Campingplatz als ich vorne einen Platten hatte. Mitten im strömenden Regen auf einer Landstraße. Das Gebäude, dass zum Platz gehört sieht sehr alt und baufällig aus, hat aber ganz tolle sanitäre Anlagen. Diese waren die zweitbesten, die wir gesehen haben. Ich freute mich schon den ganzen Abend darauf, dort ausgieruegenbbig duschen zu gehen. Doch ich ging zu spät. Um 10 vor 10. Tja, und um zehn kommt nur noch kaltes Wasser. Pech. Mittlerweile haben wir ein Paket zusammengestellt mit Sachen, die wir nach Hause schicken werden, weil wir sie nicht mehr brauchen oder unnötig eingepackt haben. Eine ganze Packtasche wird dadurch leerer.

Mit dem Fahrrad auf Bornholm

57. Tag
Samstag, 23.06.2001
von Murchin bis Stahlbrode
Km: 72,6
Gesamt: 3488
Durchschnitt: 15,9
gefahrene Zeit: 4:23

Wir mussten bis 12 Uhr in Greifswald sein, weil dort sonst die Post geschlossen hätte. Bei Regen und starkem Gegenwind gar nicht so einfach. Aber auch das haben wir geschafft. Sogar schon um 11. Haben uns dann zwei Seesäcke von Ortlieb gekauft, um auch die Schlafsäcke nun wasserfest zu verpacken. Um es vorweg zu nehmen: Von nun an hat es kaum noch geregnet. Eigentlich wollten wir mit der Fähre nach Rügen übersetzen, aber wegen des starken Windes fuhr sie nicht. Also blieben wir erst mal hier und haben es uns bequem gemacht.

58. Tag
Sonntag, 24.06.2001
von Stahlbrode bis Binz
Km: 77,8
Gesamt: 3566
Durchschnitt: 15,1
gefahrene Zeit: 5:08

Heute fuhr sie zum Glück wieder. Rügen gefällt uns aber absolut nicht. Die Radwege enden im Nirgendwo. Wir haben uns beeilt die Fähre nach Bornholm zu bekommen, doch es fuhr keine um 15 Uhr, so wie wir eigentlich dachten. Also sind wir hiergeblieben. Der Bundeswehrcampingplatz liegt dafür aber schön direkt am Meer. Haben uns mal Binz angeschaut, aber nur Touristen und Hotelburgen. Wir wissen nicht, was den Leuten daran gefällt. Mir geht es heute nicht so gut. Kopfschmerzen und übel ist mir auch.
59. Tag
Montag, 25.06.2001
von Binz bis Ronne (DK)
Km: 41,7
Gesamt: 3608
Durchschnitt: 14,8
gefahrene Zeit: 2:48

Sind die 10 km zur Fähre geradelt, die von 9.30 – 13.15 Uhr durch die Ostsee schipperte. Die Fahrt war angenehm und es ist wesentlich einfacher, mit dem Rad auf einem Schiff zu fahren als im Zug. Haben direkt in Rønne, der Hauptstadt Bornholms einen Campingplatz. Sind bis nach Hasle reingeradelt und waren später am Meer spazieren. Hatten mal wieder ein Eichhörnchen zu Besuch. Und irgendwie sind wir doch ganz schön geschafft, obwohl wir heut gar nicht so viel getan haben.

60. Tag
Dienstag, 26.06.2001
von Ronne bis Paradisbakkerne
Km: 52,9
Gesamt: 3661
Durchschnitt: 15,4
gefahrene Zeit: 3:26

Bianca hat heute Geburtstag! Ich schenkte mir ein Marco Polo-Reiseführer über Dänemark, den ich vor ein paar Tagen heimlich kaufte. Ich bedauere, ihr nicht mehr schenken zu können, wo sollen wir das transportieren? Dafür habe ich ihr noch ein riesiges „Happy Birthday“ in den Sand gebuddelt. Von zu Hause bekam ich schon morgens um halb sechs eine Geburtstags-SMS. Das baut auf. Und das Wetter schenkt mir Sonne und blauen Himmel! Sind an der Südküste Bornholms bis nach Nexø geradelt. In Dueodde ist der Sand so fein, dass er früher für Sanduhren verwendet wurde. Es ist wirklich schön hier. Es hat teilweise sogar was mediterranes und es sind nicht ganz so viele Touristen hier. Abends fuhren wir zu einem sogenannten Primitiv-Camping. Doch da wo er sein sollte, stand eine Villa. Also schellten wir an. Die Hausbewohnerin meinte nur, dass wir mit unserem Infoblättchen aus sachsenbdem Fremdenverkehrsbüro nicht viel anfangen könnten, es ist doch auf englisch. ACH! Aber sie erklärte, dass wir noch ein Stückchen weiter müssten, dann käme der Platz. Doch der dazugehörige Bauernhof befände sich woanders. Wir schauten uns erst mal den Platz an. Leider war dort keine Geldbüchse in der wir unser Geld hätten einwerfen können. Und zu dem Bauernhof in wer weiß welcher Entfernung wollten wir nicht zurück. Tut uns wirklich leid. Aber wir haben ja auch nichts verbraucht. Doch normalerweise ist es in Dänemark üblich, ein Gelddose hinzu stellen und auf die Ehrlichkeit der Leute zu vertrauen. Und in der Regel funktioniert das auch.

9 Kommentare zu „2001 – Mit dem Fahrrad durch Europa“

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