2023 – Mit dem Schiff von Europa nach Amerika

Das wäre etwas, womit wir gut leben könnten: Im jährlichen Rhythmus mit dem Schiff nach Amerika reisen. Unsere letzte Tour mit der Queen Mary 2 lag noch nicht ganz ein Jahr zurück und schon bestiegen wir sie erneut, um den Kontinent zu wechseln. Die siebte Transatlantikreise mit dem Oceanliner stand an. Wenn man bedenkt, dass wir ja auch noch zurück müssen, kommt die achte Überfahrt in Kürze noch dazu. Und unsere beiden Frachtschiffreisen mit einbezogen, würden wir nach dieser Amerikareise bereits zehn Mal den Atlantik mit einem Schiff überquert haben.

Kleines Schiff in Hamburg
Kleines Schiff in Hamburg

Doch dieses Mal war etwas anders. Ich war ein wenig nervös und hatte zunächst keine Erklärung dafür. Während unserer Reise auf der Route 66 im letzten Jahr hatte ich eine ähnliche Nervosität. Denn damals fragte ich mich, was passieren würde, wenn wir uns innerhalb des Landes mit Covid anstecken würden. Wir wären dann nicht mehr an Bord gekommen. Blöde Sache, weil Moni nach unserer Ankunft in Europa einen sehr wichtigen Termin hatte. Aber dieses Problem trat nicht ein. Dieses Mal hatte ich jedoch schon vor der Reise ein seltsames Gefühl.

Rolltreppe in der Elbphilharmonie
Rolltreppe in der Elbphilharmonie

Denn was wäre eigentlich, wenn das Schiff technische Probleme bekäme und eine Reise ausfallen würde? So geschehen wenige Monate zuvor, als die Gesellschaft Cunard mal eben relativ spontan zwei Transatlantiküberquerungen absagen musste. Passieren kann natürlich immer etwas, aber in diesem Jahr hätten wir schlechte Alternativen gehabt. Kreuzfahrtschiffe fahren im Herbst für gewöhnlich nicht mehr von Amerika nach Europa. Denn die Schiffe werden eher über den anstehenden Winter in der Karibik oder sonstwo positioniert, aber eben nicht in Nordeuropa. Diese Möglichkeit würde also ausfallen.

Sorgen und Gedanken vor der Reise

Frachtschiffe nehmen seit der Corona-Pandemie aktuell keine Passagiere mehr mit, zumindest nicht zwischen Amerika und Europa. Auf anderen Strecken offenbar schon, aber eben nicht hier. Und über den Flieger wollen wir ja gar nicht erst nachdenken. Diese Nervosität führte tatsächlich zu einer schlaflosen Nacht und zwar ausgerechnet in der Nacht, bevor wir losfuhren. Etwas spät vielleicht, aber noch frühzeitig, um wenigstens mal darüber gesprochen zu haben.

Elbe im Hamburger Hafen
Elbe im Hamburger Hafen

Wir malten uns diese Szenarien aus und überlegten, was wir tun könnten. Mangels Denkverbote fragte Moni sogar, ob wir die Reise nicht antreten sollten. Aber das war mir dann irgendwie auch zu übertrieben. Wenn ich mögliche Probleme bei der Rückreise sehe und deswegen gar nicht erst losfahren würde, dann bräuchte ich ja bald schon gar nicht mehr reisen. Nein, dieser Gedanke wurde verworfen. Viel eher warfen wir einen Blick auf den Reiseplan der Queen Mary 2, weil wir wissen wollten, wo es eigentlich nach unserer Rückreise fahren würde.

Hamburg
Hamburg

Interessanterweise fanden wir nichts im Netz. Kein Angebot, keine Tour. Einfach nichts. Irgendwann nachts um halb drei begann ich daher, einen alten Katalog zu suchen, den ich zum Glück auch schnell fand. Aber auch in der Printausgabe, die mindestens schon ein Jahr oder älter ist, fehlten drei Wochen. Die drei Wochen nach unserer geplanten Rückreise. Das konnte nur eines bedeuten: Die Queen Mary 2 muss ins Trockendock. Warum auch nicht. Alle paar Jahre ist das für ein Schiff eben fällig. Und der uns bekannte letzte längere Aufenthalt in einem Dock war 2016. Das könnte also passen.

Zwei Passagiere kennen wir schon vor der Reise

Doch wo würde das Schiff auf Vordermann gebracht werden? Sicherlich in Europa, wenn die bis dahin letzte Reise ohnehin in Hamburg endet. Informationen darüber fanden wir nicht. Aber wir beruhigten uns damit, dass das Schiff irgendwie nach Europa muss. So ein Aufenthalt im Trockendock ist auf Jahre hinaus geplant, sehr teuer und kann nicht mal eben abgesagt werden. Selbst wenn das Schiff in Nordamerika ein Problem hätte, dann würde man zusehen, dass man trotzdem nach Europa käme. Mit diesen Gedanken versuchten wir, die Sorge davor, fliegen zu müssen, zu verwerfen. Und ganz zur Not redeten wir uns ein, dass die Queen Mary 2 zwei Wochen nach dem Aufenthalt im Trockendock wieder von New York nach Hamburg fahren würde. Im schlimmsten Fall bliebe ich eben einige Zeit länger in den USA. Dass diese Sorge gar nicht so unbegründet war, erfuhren wir dann auf der Rückfahrt. Doch dazu später mehr im entsprechenden Reisebericht.

Ausflugsboot
Ausflugsboot

Auch eine zweite Sache war dieses Mal anders, als bei den sonstigen Transatlantikfahrten. Denn diese Überfahrt begann für uns sozusagen schon einige Monate zuvor, als wir unsere übliche Kontrollrunde über unseren Wohnmobilstellplatz machten. Gar nicht in Gedanken bei der Queen Mary 2 wurden wir nämlich von einem Wohnmobilisten bei uns auf dem Platz angesprochen und nach unseren Erfahrungen mit dem Oceanliner befragt. Schnell stellte sich heraus, dass das Ehepaar mit der Queen Mary 2 nach Kanada fahren würde. Abfahrt sei in Hamburg, just an dem Tag, an dem wir auch an Bord gehen würden. Was für ein Zufall.

Rolltreppe
Rolltreppe

Damit lernten wir also schon Monate vorher zwei der mitreisenden Passagiere kennen und es stand natürlich fest, dass wir uns an Bord auf jeden Fall treffen würden. Wir hofften natürlich sehr, dass wir uns auch sympathisch wären. Sonst wäre es nachher irgendwie seltsam geworden. Aber ich kann an dieser Stelle schon mal vorgreifen: Es hat uns sehr gefreut, die Zeit an Bord mit den beiden verbracht zu haben. Für diesen Reisebericht werde ich sie einfach mal „die Hessener“ nennen. (Ich weiß, dass ihr hier lesen werdet und euch eventuell wundert. Aber ihr habt sehr markante Vornamen und es wäre ein Leichtes für andere, euch zu googeln und dann hier zu finden. Und wer weiß, was ich in den nächsten Zeilen alles über euch enthüllen werde 😉 ).

Anreise nach Hamburg

Die Hessener und wir tauschten bereits im Vorfeld der Reise unsere Nummern aus und so waren wir bereits für ein Treffen im Kreuzfahrtterminal verabredet. Vorher passte es nicht, denn die beiden Hessener würden am Tag des Eincheckens in Hamburg eintreffen, während wir schon einen Tag vorher in der Hansestadt übernachteten. Im Jahr zuvor war uns das ein wenig zu knapp mit der Anreise, nachdem ich zuhause noch etwas vergessen hatte und kurz vor Osnabrück unter eiskalten Blicken meiner Frau den Wagen wendete, um zunächst wieder zurückzufahren. Das sollte dieses Jahr nicht passieren.

Elbphilharmonie
Elbphilharmonie

Wir wollten weder etwas vergessen, noch umkehren müssen oder gar riskieren, das Schiff zu verpassen. Also packten wir unsere Koffer am Tag zuvor in den Mietwagen, den wir in Hamburg wieder abgaben. Apropos Koffer. Dieses Mal reisten wir mit kleinem Gepäck, denn im Vergleich zum Vorjahr standen deutlich weniger Reisetage an. Das bedeutete, wir hatten unsere beiden klassischen Rucksäcke, eine Hängetasche und nur vier Koffer. Zwei große und zwei kleine. Einer der beiden kleinen Koffer war aber schon alleine für Pingu reserviert. Aber die Wahrheit ist, es waren nur vier sichtbare Koffer. Ein fünfter Koffer befand sich in einem der großen Koffer. Denn wir wussten, dass wir in den USA und in Kanada jede Menge Andenken sowie Einkäufe für uns und für unseren Stellplatz mitbringen würden. Das geschah uns bisher jedes Mal und auf den letzten beiden Reisen mussten wir jeweils in New York einen kleinen Koffer nachkaufen, damit wir alle Einkäufe unterbringen konnten.

Rickmer Rickmers
Rickmer Rickmers

Unser Plan für diese Reise sah aber vor, dass wir nicht schon wieder einen Koffer kaufen müssten und so sorgten wir also vor. Aber es stand zu befürchten, dass auch diese Reise wieder einem Umzug gleichen würde. Das zieht sich durch unsere Reisekarriere wie ein roter Faden. Schon damals in Südamerika hatten wir zwei Fahrräder, acht Packtaschen, einen Rucksack, zwei große Seesäcke und noch ein paar kleinere Taschen und Beutel. Aber so ist das halt, wenn es auf einem Schiff keine Begrenzung in Sachen Gepäck und Gewicht gibt. Da kann man so ein wenig freizügiger packen und einkaufen, als wenn man auf die Anzahl der Gepäckstücke acht geben muss.

Entspannter Nachmittag in der Hansestadt

Die Anreise nach Hamburg verlief problemfrei und nach dem Einchecken im Hotel gaben wir unseren Mietwagen ab, womit wir dann einen freien Nachmittag in Hamburg hatten. Natürlich zogen wir sofort los, um ein wenig durch die Stadt zu schlendern. Das Prizeotel, so der Name, lag nicht so weit von der Speicherstadt entfernt und so gingen wir bei leicht windigem Wetter zur Elbphilharmonie. Besucht hatten wir sie bis dato noch nicht von innen. Wir bekamen unsere kostenlosen Tickets und fuhren dann die mittlerweile berühmte leicht gebogene Rolltreppe nach oben.

Zimmer im Hotel Prizeotel
Zimmer im Hotel Prizeotel

Und zack, da passierte es. Gleich oben gab es einen Souvenirladen und wir hatten bereits das erste kleine Andenken in der Tasche. Große Güte, wenige Stunden zuvor waren wir noch zuhause und eigentlich haben wir noch über einen Monat Reise vor uns. Aber jetzt kauften wir uns schon Andenken, die wir mit über den Atlantik in die USA und nach Kanada nehmen würden, um sie erst einen Monat später wieder auszupacken. Na ja, aber so sind wir halt.

Wohnmobilstellplatz Hamburg
Wohnmobilstellplatz Hamburg

Wir drehten unsere Runde in dem Außenbereich der Elbphilharmonie und sahen in der Ferne die AIDAperla genau an dem Kai, an dem in einigen Stunden unsere Queen Mary 2 anlegen soll. Da Kreuzfahrtschiffe üblicherweise zwischen 17 und 19 Uhr einen Hafen verlassen, sollte die AIDA dort gleich Platz machen. Wir spazierten indes weiter am Elbufer entlang und gelangten zu den Landungsbrücken von St. Pauli. Dort warfen wir noch einen Blick auf den Wohnmobilstellplatz und wunderten uns, wie man dort neben der vierspurigen Straße und in Greifweite für jeden nächtlichen St. Pauli-Besucher in Ruhe übernachten könne. Aber das ging uns nichts an. Wir waren froh, ein ruhiges Hotel genießen zu können, zu dem wir anschließend langsam zurück schlenderten.

Sturm in Hamburg und auf der Nordsee

Unterwegs aßen wir auf den Landungsbrücken noch eine Kleinigkeit und schauten immer wieder in Richtung Kreuzfahrtterminal Steinwerder, wo sich gut sichtbare Schornstein der AIDA mitsamt dem Schiff so langsam in Bewegung setzen sollte. Doch es tat sich nichts. Als wir im Hotel ankamen, verfolgten wir dieses „Nichts“ weiter auf der Webseite von marinetraffic. Die AIDA verließ einfach nicht ihren Liegeplatz, während die Queen Mary 2 draußen in der Nordsee langsam vor sich hindümpelte.

Da hinten ist die AIDAperla
Da hinten ist die AIDAperla

Klar, draußen auf dem Meer gab es einen Sturm und auch in Hamburg hatten wir Wind. Aber die AIDAperla konnte genau deswegen den Hafen nicht verlassen. Es war schlicht zu windig. Kurioserweise empfanden wir den Wind als gar nicht so schlimm. Aber wir wissen natürlich, wie sich Wind auf ein Schiff auswirken kann. Es wird also schon Gründe haben. Nun war aber Moni diejenige, die etwas nervös und auch leicht genervt war. Was wäre, wenn die Queen Mary 2 nicht einlaufen könne? Wenn es zu windig sei oder die AIDAperla einfach keinen Platz machen würde? Die Vorfreude war einfach zu groß auf diese Reise, als dass wir jetzt noch einen weiteren Tag warten wollten. Doch auf eine geringe Verzögerung mussten wir uns wohl einstellen.

Doch der Wind war plötzlich an diesem Abend nicht das einzige Problem. Denn hinzu kam, dass in unmittelbarer Nähe zur AIDAperla im Hafen eine Weltkriegsbombe gefunden wurde und noch am selben Abend entschärft werden musste. Da das Schiff aber windbedingt nicht auslaufen konnte, mussten die Passagiere wohl die Wartezeit bis zur Entschärfung auf der von der Bombe abgewandten Seite verbringen. So hieß es zumindest in den Medien.

Planänderung am Tag des Eincheckens

Kurz bevor wir das Licht ausmachten und schlafen gingen, kam aber wenigstens die Nachricht rein, dass die Bombe entschärft worden sei. Das war ja schon mal etwas. Jetzt musste nur noch jemand den Wind abstellen. In der Nacht wurde ich zwischendurch wach, schaute auf marinetraffic und sah keine Veränderung. Gleiches Bild am nächsten Morgen. Der Liegeplatz war noch immer von der AIDA belegt und die QM2 befand sich weit von Hamburg entfernt an der Elbmündung bei Cuxhaven. Und nun?

Die Antwort kam in Form einer Mail und wenig später in Form eines Anrufs von Cunard. Man erklärte die Situation (die uns natürlich schon bekannt war) und erläuterte, dass wir erst am späten Nachmittag an Bord gehen könnten. Die Abfahrt aus Hamburg wäre dann für 20 Uhr geplant. Am späten Nachmittag? Na gut, damit kann man leben. Allerdings hatten wir jetzt mehr Zeit als gedacht und um spätestens 11 Uhr mussten wir das Hotel verlassen.

Mit den Koffern zum Hafen
Mit den Koffern zum Hafen

Daher überlegten wir, was wir machen würden. Nochmal nach Hamburg rein? Och nö, die Stadt kennen wir ja schon und irgendwie müssten wir uns ja dann auch um unser Gepäck kümmern. Wie geplant mit dem Taxi zum Kreuzfahrtterminal und einfach warten? Man bat zwar darum, dass man nicht zu früh erscheinen solle, aber viel Auswahl hatten wir ja nicht. Doch eilig hatten wir es nun auch nicht, warum sollten wir also viel Geld für ein Taxi ausgeben? Wir schauten schnell bei Googlemaps nach, wie weit es eigentlich zu Fuß zum Kreuzfahrtterminal Steinwerder ist. Etwas weniger als zwei Stunden und knappe acht Kilometer. Das ist ja praktisch nichts für uns. Aber wir wussten nichts über die Langlebigkeit von Rollkoffern. Auch dazu versuchten wir, Informationen zu bekommen und fanden diverse Angaben darüber, dass die Rollen natürlich am meisten durch Bordsteine und dergleichen leiden. Aber wir sind ja achtsam.

Zu Fuß zum Hamburger Hafen

Also nahmen wir uns vor, ganz langsam – also wirklich langsam – zu Fuß zu gehen. Wir hatten sehr viel Zeit und die Strecke erschien uns in der Satellitenansicht gut begehbar. Breite Bürgersteige und nichts kompliziertes erwartete uns. So zogen wir denn über die Amsinckstraße los, bogen auf die Bundesstraße 75 und passierten das Holiday Inn. Da mussten wir schmunzeln, da uns klar war, dass wir diese Hotelkette in den USA und in Kanada vermutlich am häufigsten aufsuchen würden. Drüben in Nordamerika wissen wir, dass es bei den Hotels dieser Kette fast immer einen Pancake-Automaten gibt. Doch den würden wir im Hamburger Holiday Inn wohl vergeblich suchen. Allerdings dürfte das Frühstück etwas üppiger ausfallen.

Treppauf mit den Koffern
Treppauf mit den Koffern

An der S-Bahnhaltstelle Elbbrücken sind wir dann doch ein kleines Stück falsch gelaufen, mussten zurück und hatten die paar Koffer noch einige Treppen hinauf zu tragen. Aber wir hatten Zeit, das Wetter passte und eigentlich war alles ganz angenehm. Auf dem Veddeler Damm läuft man einfach nur geradeaus, bis wir dann von einer Brücke aus zum ersten Mal den Schornstein der Queen Mary 2 sahen. Das Schiff war da. Die AIDAperla hatte am Morgen ablegen können und nun Platz für das für uns wichtige Schiff gemacht. Sehr schön.

Die Queen Mary 2 legt an
Die Queen Mary 2 legt an

Auch das Kreuzfahrtterminal war bereits in Reichweite und kurz bevor wir dort ankamen, konnten wir beobachten, wie die Queen Mary 2 gerade ganz langsam anlegt. Es konnte also beinahe schon loslegen. Kurz darauf konnten wir bereits einen Teil der Koffer abgeben und dann begaben wir uns in das Terminal. Kaum waren wir drin, erkannte Moni auch schon die beiden Hessener. Moni und ihr gutes Gesichtergedächtnis. Ich hätte das im Leben nicht gewusst. Und schon war der Kontakt hergestellt und wir bekamen zur Begrüßung das Du angeboten, was uns sehr freute. Und schon verging die erste Stunde des Wartens recht schnell, da wir uns eifrig unterhielten und uns austauschten. Zwischendurch gingen wir aber nochmal nach draußen, weil wir die Wartezeit auch dafür nutzen wollten, Bilder von der Queen Mary 2 machen zu wollen.

Endlich wieder an Bord der Queen Mary 2

Im Gesamten verging die Wartezeit eigentlich wie im Flug und wir konnten schon bald an Bord. Endlich. Es war geschafft, wir waren wieder auf der Queen Mary 2. Beim Betreten wurden wir von einem Besatzungsmitglied mit einem „welcome back“ begrüßt. Ups. Man kennt und erkennt uns schon? Vielleicht kein Wunder, denn wie selbstverständlich gingen wir zum Fahrstuhl und fuhren mit unserem Restgepäck zu Deck 5. Dieses Mal hatten wir eine Kabine im Bauch des Schiffes. Üblicherweise buchen wir eine Innenkabine auf Deck 13 oder Deck 10. Aber da gab es zum Zeitpunkt der Buchung nichts mehr und wir mussten uns mit Deck 5 begnügen.

Neu war für uns dabei, dass wir eine Zwischentür zur Nebenkabine hatten. Gegen eine Zwischentür in Hotelzimmern habe ich in der Regel nichts. Da passiert ja nichts. Aber hier merkte ich sofort, dass der Schallschutz zur benachbarten Kabine ein wenig verloren geht. Man konnte die Stimmen nebenan hören, was wir sonst auf der Queen Mary 2 nie erlebten. Wir hofften, dass das nicht zu laut werden würde.

Wir legten zwar nicht mehr pünktlich um 20 Uhr ab, aber das war uns egal. Wir waren an Bord und genossen den Abend mit dem dazugehörigen Dinner und dem obligatorischen Foto vom Ablegen. Ganz so imposant wie sonst üblich, war die Ausfahrt aus dem Hamburger Hafen dann leider nicht. Es war halt schon spät und die ganzen Begleitschiffe blieben aus. Ein paar vereinzelte Zuschauer standen am Elbufer und winkten mit der Handytaschenlampe. Auch am Hotel Louis C. Jacob wurde die Queen Mary 2 wieder mit Musik verabschiedet, aber eben nicht so pompös wie sonst. Zumindest hörten wir den Klassiker Pomp and Circumstance von Edward Elger, auch bekannt als Land of Hope and Glory. Mit dieser Melodie im Ohr endete dann unser erster Tag an Bord.

Shuffleboard & Co.

Am nächsten Morgen gab es dann erstmal wieder Frühstück und schon wenig später trafen wir einige bekannte Gesichter. Im Entertainmentbereich waren einige britische Crewmitglieder, die wir noch vom letzten Jahr kannten. Diese konnten sich natürlich nicht mehr an uns erinnern, wir uns aber noch an sie. Das Entertainment fing eigentlich recht harmlos an und begann mit einem Quiz, auch Trivia genannt, in der Carinthia Lounge. Zwar komplett englischsprachig gefiel es uns aber, weil wir uns so wieder an die englische Sprache gewöhnen konnten.

Die Grand Lobby
Die Grand Lobby

Gleich danach ging es zum Tischtennisturnier. Das ist eigentlich nicht so unseres, aber wir wollten mal schauen, was sich so in den nächsten Tagen für ein Grüppchen bilden wird. Erfahrungsgemäß nehmen nämlich meist die selben Leute an den Deckspielen teil. Da wäre dann Shuffleboard zu nennen, oder Deck Quoits, also Ringe werfen und nicht zu vergessen Baggo. Letzters ist auch bekannt als Cornhole und man muss versuchen, kleine Säcken in ein Loch auf einem Holzbrett zu werfen. Keine abenteuerlichen Spiele, aber eben etwas, um die Zeit zu vertreiben und um ein paar Leute kennenzulernen.

Denn wer zum Shuffleboardturnier geht, der ist auch bei Baggo dabei und umgekehrt. Und so sieht man sich dann immer wieder. Mit einem Sticker belohnt man den Sieger eines Spiels, der dann wiederum am Ende einer Atlantiküberquerung die Sticker gegen Kleinigkeiten eintauschen kann. Eine nette Sache, die wir für uns entdeckt haben und die wir immer wieder gerne mitmachen. Nur beim Tischtennis sind wir nicht ganz so gerne dabei. Dafür versuchten wir uns im anschließenden Dart, wobei ich leider früh ausschied. Anders als beim letzten Mal sollte diese interessanterweise die einzige Dartrunde für uns an Bord gewesen sein.

Landgang in Southampton

Am frühen Abend sahen wir schon die ersten Koffer vor den Kabinentüren stehen. Für diejenigen, die nur von Hamburg nach Southampton fahren, ist die Reise am nächsten Morgen auch schon wieder vorbei. Das geht schnell. Wir konnten das aber noch ganz entspannt angehen, hatten wir ja noch einige Tage vor uns. Nach zwei Nächten war dann Landgang angesagt. Die Queen Mary 2 legte in Southampton an. Viele gingen von Bord, andere kamen aufs Schiff und wiederum andere, die von Hamburg nach New York oder weiter reisten, statteten England einen Besuch ab.

Blick über den Hafen von Southampton
Blick über den Hafen von Southampton

Wir nicht. Wir kannten Southampton durch diverse Aufenthalte in- und auswendig und auch das Umfeld ist uns nicht fremd. Wir genossen es lieber, an Bord zu bleiben, ein wenig zu naschen und zu beobachten, wie das Schiff beladen wird, neue Passagiere an Bord kommen und so weiter. Außerdem nutzten wir die Gelegenheit, mal wieder neue Bilder von der Queen Mary 2 zu machen. An so einem Tag hat man nämlich beste Möglichkeiten, die Einrichtungen des Schiffes ohne Personen zu fotografieren.

Wir legen in Southampton ab
Wir legen in Southampton ab

Auch das Ablegen von Southampton am frühen Abend verzögerte sich. Eigentlich sollte es eine Sail-Away-Party geben, zu der wir auch gehen wollten. Aber zunächst wollten wir, wie immer, beobachten, wie die Leinen gelöst werden und das Schiff sich im Zeitlupentempo vom Kai entfernt.

Mit der Queen Mary 2 über den Atlantik

Der Trubel im Hafen war schon deutlich weniger geworden, alle Passagiere bereits an Bord und es hätte losgehen können. Doch dann erblickten wir einen Rettungswagen weit unter uns. Und tatsächlich, eine ältere Passagierin wurde mitsamt ihrer jüngeren Begleiterin und dem gesamten Gepäck von Bord gebracht. Das tut uns leid. Da freut man sich vielleicht monatelang auf diese Reise, man ist gerade an Bord gelangt und dann muss man aus gesundheitlichen Gründen wieder runter. Aber mit solchen Schicksalen und Überraschungen muss man bei solch einer Reise rechnen. Im letzten Jahr hatten wir es auf der Rückreise ja erlebt, wie jemand kurz vor Southampton mit dem Rettungshubschrauber von Bord geholt wird.

Das Schiff Britannia
Das Schiff Britannia

Letztendlich legte die Queen Mary 2 dann aber doch ab und nun konnte es ganz offiziell zur Atlantiküberfahrt losgehen. Für uns bedeutete das aber auch, dass es jetzt kein Zurück mehr geben würde. Der nächste Stopp ist New York City und wenn es technische Probleme geben sollte, dann würden unsere Befürchtungen aus der Nacht vor der Reise wahr werden. Gemächlich fuhren wir an der Britannia von P&O Cruises und an verrosteten Frachtschiffen vorbei, um uns dann im Bereich der Isle of Wight so langsam zum Abendessen zu begeben.

Moni ging am ersten richtigen Nachmittag der Überfahrt zwischen Southampton und New York zur katholischen Messe, die an Samstagen immer erst um 17.15 Uhr stattfindet. Sonst ist die Messe eigentlich immer sehr früh am Morgen. Den Abend verbrachten wir in der Spieleecke, in der einige Brettspiele und Puzzle ausliegen. Mit dem Trivial Pursuit, das dort bereits seit unserer Reise im Jahr 2016 liegt, warteten wir auf die Zeit zum Dinner. Zufällig kam die Hessenerin an uns vorbei und wir kamen kurz ins Gespräch. Es war seit dem Kreuzfahrtterminal das erste Mal, dass wir uns sahen. Dabei hatten wir noch gesagt, dass wir uns an Bord sicherlich sehen werden. Denn natürlich sieht man sich immer wieder mal, aber in diesem Fall waren schon drei Tage vergangen. So selbstverständlich schien es zu Beginn dieser Reise dann doch nicht.

Die Transatlantikreise vergeht wie im Flug

Das änderte sich aber am folgenden Tag, als wir von den beiden in unserer Kabine angerufen wurden. Übrigens ein großer Zufall, denn tagsüber sind wir kaum in der Kabine und wenn, dann meist nur kurz. Umso erschrockender waren wir ganz nebenbei als das Telefon klingelte. Aber das war dann für uns vier dann auch endlich die Gelegenheit, sich mal zu verabreden. Im Queen’s Room trafen wir uns zum Afternoon Tea und tauschten uns über alles Mögliche aus, aber vor allen Dingen natürlich auch über die eigenen persönlichen Erlebnisse in den ersten Tagen an Bord.

Die folgenden Tage vergingen wie im Flug. Interessant war unsere Strecke zu beobachten, denn dieses Mal sind wir sehr weit südlich gefahren, um von Kontinent zu Kontinent zu gelangen. Grund hierfür war Hurricane Nigel, der sich von Süd nach Nord über den Atlantik bewegte. So mussten wir möglichst weit südlich fahren, um dem Hurricane so gut es eben ging, auszuweichen. Bis zu acht Meter hohe Wellen machten sich auf leicht auf der Queen Mary 2 bemerkbar. Für mich war das eher kein Problem, aber Moni hatte zwischendurch leichte Übelkeit, so dass sie einmal auf ein Abendessen verzichtete.

Daher begab ich mich alleine zum Tisch , den wir durch das relativ neue und seltsame Tischsystem auch nicht verlieren wollten. Die beiden Kellner, die uns mittlerweile schon gut kannten und sehr freundlich waren, gaben mir heimlich Ingwer mit. Ingwer soll bei Seekrankheit helfen und heimlich gaben sie es mir mit, weil sie nicht so viel rausgeben konnten bzw. durften. Moni hatte sich sehr gefreut und wie bedankten uns später dann auch entsprechend für diese nette Fürsorge.

An Bord ist so viel zu unternehmen

An den Abenden besuchten wir meistens noch das Royal Court Theatre und schauten uns an, welche Musik, welcher Comedian oder welche Tanzvorführung gezeigt wurde. Den irischen Comedian ließen wir jedoch aus. Wir kannten ihn schon von einer früheren Tour und fanden ihn damals bereits schwer verständlich. Bei abendlichen Rundgang kamen wir natürlich auch durch den Pub namens Golden Lion. Hier hatte gerade der Entertainer Thomas ein Quiz durchgeführt und als er uns sah, stellte er uns umgehend den gesamten Gästen im Pub durch das Mikrofon vor. Und zwar als große Schiffs-Sportler. Denn Thomas kannte uns auch von den vielen Deckspielen und wusste, dass wir bei jedem Sportspiel mitmachen würden.

Er war es auch, der mich an irgendeinem Vormittag bat, für ihn zu übersetzen, weil deutsche Passagiere die Spielregeln bei verschiedenen Deckspielen nicht verstanden. Gerne, wo soll ich den Arbeitsvertrag unterschreiben? Mit den beiden Hessenern trafen wir uns mittlerweile regelmäßig zum Afternoon Tea und unterhielten wir uns solange, bis die Stewards nicht nur die Tische abräumten, sondern auch schon den Ballsaal saugten. Am vorletzten Seetag wurde das Entertainmentprogramm durch die uns mittlerweile bekannte Schatzsuche ergänzt. Auf der Scavenger Hunt hat man zehn vorgegebene Details auf dem gesamten Schiff zu entdecken und als Beweis, dass man sie gefunden hat, mit einem Selfie vorzuzeigen. Die Zeit, die man hierfür hat, beträgt 24 Stunden. Wir fanden, dieses Mal war die Scavenger Hunt spät dran, aber okay. Ich kann ja schon mal vorwegnehmen, dass die Schatzsuche auf der Rückreise gleich zwei Mal stattfand. Natürlich mit unterschiedlichen Motiven.

Insofern sah unser Tagesprogramm in etwa so aus: Messe (nur für Moni) – Treffen beim Frühstück – erstes Deckspiel – Quiz in der Carinthia Lounge – zweites Deckspiel – Ansage des Kapitäns um 12 Uhr Mittag – Mittagessen – Deckspiel – Afternoon Tea – Quiz – mal auf Deck 7 ein paar Runden an der frischen Luft drehen – eine halbe Stunde Trivial Pursuit – auf Deck 7 im Buffetrestaurant mal reinschauen – umziehen – Dinner – Theater – Spätquiz.

Land in Sicht – New York City

Wie immer bestand unser Aufenthalt auf der Queen Mary 2 auch dieses Mal wieder aus steter Aktivität. An Ausschlafen und Erholen war nicht zu denken. Am letzten Abend trafen wir uns mit den beiden Hessenern an unserem Dinnertisch. Die ganze Woche über hatten wir keine Sitznachbarn, so dass es ja dann kein Problem sein dürfte, befreundete Passagiere zu sich an den Tisch zu holen. War es auch nicht und so saßen wir bis spätabends noch im Britannia-Restaurant, während um uns herum schon geputzt wurde. Es war ein sehr netter Abend und wir haben uns gefreut, die beiden kennengelernt zu haben.

Michael Moll
Michael Moll

Am nächsten Morgen fand schließlich das Einlaufen in New York statt. Wie üblich stellten wir uns den Wecker für irgendwas mitten in der Nacht. Denn die Queen Mary 2 läuft sehr, sehr früh in New York ein. Das bedeutet, dass man das Unterfahren der Verrazano-Narrows-Bridge gegen 5 Uhr erlebt. Die Brücke verbindet Staten Island mit Brooklyn und markiert sozusagen die Hafeneinfahrt von New York. Nach der Unterführung dauert es dann noch gut eine halbe Stunde, bis die Freiheitsstatue auf der linken Seite passiert wird und eine weitere halbe Stunde bis zum Anlegen in Brooklyn. Bis man das Schiff verlassen kann, vergehen weitere Stunden. Man will ja auch noch in Ruhe frühstücken.

Doch dieses Mal kam alles etwas anders. Schon in der Kabine sahen wir über den Fernseher, dass das Schiff etwas früh dran ist. Die Brücke war schon deutlich auf dem fast dunklen Monitor zu sehen. Es wurde für uns knapp, immerhin sind wir auf Deck 5 und nicht wie sonst auf Deck 13, wo wir fast nur vor die Kabinentür zu treten brauchen. Als wir oben ankamen und rausgingen, war es gerade schon geschehen. Die Brücke müssen wir wohl 30 Sekunden vorher unterquert haben. Das war Pech. Hinzu kam aber auch, dass es regnete. In dem Moment war es ein nieseliger Regen, den wir beide nicht unbedingt brauchten. Wir schauten uns kurz an und waren uns sofort einig, wieder in die Kabine zurückgehen zu wollen. Das Bett war ja vermutlich noch warm. Also hinein und noch ein wenig weiterschlafen.

Der Hurricane hinterließ Spuren

Dass es bei unserer Ankunft in New York regnete, war schade. Und nicht nur das. Nachdem wir dann richtig aufgestanden waren und nach draußen gingen, stellten wir fest, dass es wahrhaftig richtig regnete. Bei uns in Deutschland hätte man Starkregen dazu gesagt. Hier in New York waren es die Reste des Hurricanes Ophelia, der mittlerweile zum posttropischen Sturm heruntergestuft wurde. Wir konnten gut sehen, wie die Fahrspuren im Hafen von Brooklyn zum Teil unter Wasser standen. Aber wir konnten nicht ahnen, was das im Laufe der nächsten Stunden noch für uns bedeuten würde. Die Hochhauskulissen von Brooklyn und Manhattan waren so gut wie gar nicht sichtbar, so tief hingen die Wolken. Und im Hintergrund hörte ich bei einigen Telefonen der anderen Passagiere die Warntöne, die bei Katastrophen und dergleichen zu hören sind. Unsere Telefone waren still. Die meldeten sich nicht und daher nahm ich das auch nur am Rande wahr.

Einfahrt in New York
Einfahrt in New York

Im Inneren des Schiffes stellten wir uns neben die Schlange der Passagiere, die für einen Landgang von Bord gehen wollten. Die Hessener trafen wir hier zum Glück noch einmal an, damit wir uns voneinander verabschieden konnten. Wir sollten ja kurz darauf das Schiff verlassen, allerdings an diesem Tag nicht mehr zurückkehren. Einige Zeit später erfuhren wir von ihnen, dass sie im Terminal sitzen und wieder an Bord gehen müssen. Alle Landgänge seien wegen des Wetters abgesagt. Das ist natürlich richtiges Pech und tat uns leid für sie.

Starkregen in New York
Starkregen in New York

Gesehen hatten wir uns aber nicht mehr, denn für uns war es dann auch langsam Zeit, das Gepäck zu schnappen und zum Ausgang zu gehen. Wir stellten uns auf eine lange Wartezeit ein, doch dieses Mal ging es eigentlich relativ schnell und schon waren wir im Terminal, wo wir noch die zwei Koffer abholten, die wir am Vorabend vor die Kabinentür stellten. Danach ging es zu den Grenzbeamten. Auch hier standen wir im Verhältnis nicht ganz so lange in der Schlange. Die Einreiseprozedur dauerte bei mir am längsten, da ich einen neuen Reisepass hatte. Das bedeutete, ganze drei oder vier Minuten. Da kann man sich nicht beklagen. Danach waren wir dann in den USA.

Lange Schlangen am Taxistand

Dennoch ging es für uns nicht weiter. Denn draußen regnete es in Strömen und am Taxistand bildete sich eine sehr lange Warteschlange. Was hier fehlte, waren die knallgelben Taxis. Kein einziges Taxi war weit und breit zu sehen und die Nachricht machte die Runde, dass auch keines kommen würde. Die Straßen in Manhattan und in Brookyln würden komplett unter Wasser stehen und die kleinen Autos kämen nicht durch. Bestenfalls kämen große SUVs als Uber. Kein Wunder, dass jedes doch noch ankommende Taxi unter großem Jubel gefeiert wurde.

Warteschlange für die Taxis
Warteschlange für die Taxis

Na gut, dann würden wir eben ein Uber nehmen. So standen wir also unter dem Vordach in der Kälte, luden die App runter, registrierten uns und versuchten, ein Uber zu bestellen. Doch das wollte nicht. Angeblich würde die Zahlungsmethode mit meiner Kreditkarte nicht funktionieren. Das war blöd. In einer halbwegs kleinen Regenpause stellten wir uns ebenfalls in die Schlange und warteten. Und warteten. Und warteten. Zwei Stunden lang schauten wir dabei zu, wie ab und zu ein Taxi vorfuhr und ein paar Leute mitnahm.

Manhattan ist kaum zu erkennen
Manhattan ist kaum zu erkennen

Sehr viel Geduld mussten wir aufbringen und irgendwann entschieden wir uns dann doch für ein SUV, bei dem es sich nicht um ein Taxi handelte, sondern um irgendeinen Fahrdienst. Uns war klar, dass wir viel zu viel bezahlen würden. Aber das war uns nun egal. Uns war kalt, wir standen schon über zwei Stunden unter einem wenig schützenden Dach im Regen und wollten endlich weiter. Wir Fahrt wurde zu einem Trip, den wir nicht unbedingt wiederholen wollten. Der Fahrer, wenig sympatisch, öffnete alle zwei Minuten das Fenster, um auf ganz besonders hygienische Art, auf die Straße zu rotzen. Den Krankenwagen mit Sirene, der gleich hinter uns fuhr, ignorierte er genauso wie die rote Ampel. Dass er vor unserem Hotel noch den Außenspiegel eines parkenden Wagens wegsäbelte, war ihm auch ziemlich egal. Und als wir ihm nur 5 Dollar Trinkgeld für diese einmalige und völlig überteuerte Fahrt gaben, hatte er vermutlich auch noch schlechte Laune. Wir waren im Hotel und von nun an konnte die Reise durch die USA und Kanada losgehen.

1 Kommentar zu „2023 – Mit dem Schiff von Europa nach Amerika“

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