2022 – Roadtrip im Nordwesten der USA

Freitag, 16. September
Wir hatten schon bei der Reise entlang des Pazifiks Glück mit dem Datum gehabt. Denn als wir den Olympic Nationalpark besuchten, machten wir das am letzten Tag, bevor dieser weitgehend wegen einer Baustelle gesperrt würde. Auch im Mount Rainier-Nationalpark, ebenfalls im Bundesstaat Washington erging es uns so. Denn die Straße, die durch den Park führt, war im Osten zeitweise ebenfalls gesperrt und zwar immer von Montag bis Donnerstag. Wie gut, dass wir den Park an einem Freitag besuchten.

Nordamerikanische Wälder
Nordamerikanische Wälder

Weniger Glück hatten wir mit dem Wetter. Der Himmel war bedeckt und je näher wir uns dem Nationalpark von der Westseite aus näherten, umso näher kamen uns auch die Wolken. Denn wir fuhren ja einerseits immer weiter hoch und andererseits hingen die Wolken am einzigen Berg weit und breit fest, dem Mount Rainier. Der Vulkan war unser Ziel und wie bei den meisten Nationalparks in den USA kam erst ein großes Portal sowie ein Check-In, an dem wir unsere Jahreskarte vorlegten. Danach steckten wir mittendrin und wollten uns wie üblich erstmal zum Besucherzentrum begeben.

Michael Moll am Mount Rainier Nationalpark
Michael Moll am Mount Rainier Nationalpark
Wasserfall
Wasserfall

Viel Natur im Mount Rainier Nationalpark

Auf dem Weg dort hin gibt es aber schon jede Menge zu sehen. So überquerten wir zum Beispiel das breite, aber weitgehend trockene Flussbett des Nisqually Rivers, der vom Gletscher am Mount Rainier kommt. Gleich darauf gab es dann einen ersten Wanderparkplatz anzusteuern, an dem man einen tollen Blick auf die Narada Falls genießt. Nur den Berg bzw. Vulkan bekamen wir nicht zu Gesicht. Auch nicht am Besucherzentrum, das wir als nächstes ansteuerten. Der Besucherparkplatz war ziemlich voll, was trotz der schlechten Wetterlage deutlich zeigte, wie beliebt der Nationalpark ist. Kein Wunder, denn trotz der dichten Wolken konnten wir gut erahnen, dass es hier jede Menge zu sehen und zu erleben gibt.

Kleiner Wasserfall am Skyline Trail
Kleiner Wasserfall am Skyline Trail
Landschaft im Nationalpark
Landschaft im Nationalpark

Zunächst einmal gingen wir in das Besucherzentrum, wo wir uns informierten und im Souvenirshop ein bisschen Geld ließen. Anschließend beschäftigten wir uns mit den Wandermöglichkeiten und beschlossen wenigstens einen kleinen Teil zu Fuß zu erkunden. Das Wetter war zwar nicht so schön, bot uns auch keine Aussichten, doch wenn wir schon einmal hier waren, wollten wir auch wenigstens ein wenig Spazieren gehen und die Natur genießen. Es war wirklich nicht viel, was wir uns anschauten doch wir wollten wenigstens zu den Myrtle Falls wandern. Lieber wäre es uns gewesen, wenn wir den Skyline Trail absolviert hätten, doch bei diesem Wetter hätte sich das überhaupt nicht gelohnt.

Murmeltier im Naitonalpark
Murmeltier im Naitonalpark
Mount Rainier-Nationalpark
Mount Rainier-Nationalpark

Wir stellten fest, dass die Wanderwege mal wieder in einem sehr guten Zustand sind und auch für unkonditionierte Besucher ausgelegt sind. Nur an den Wasserfällen selber war es etwas rutschig und man musste sich ein wenig festhalte. Auf dem Rückweg kamen wir noch mit einer Rangerin ins Gespräch, unterhielten uns ein wenig mit ihr und stellten dabei fest, dass sich der Himmel so langsam lichtet. An einer Stelle brach die Wolkendecke auf, es trat blauer Himmel zum Vorschein und es dauerte gar nicht mehr so lange bis das schöne Wetter die Überhand gewann.

Wild
Wild
Bürgersteig in Virginia City
Chipmunk

Zu Besuch im Mount Rainier Nationalpark

Wir spazierten gemütlich, während gleichzeitig so langsam sogar der Mount Rainier sein Gesicht zeigte. Dieser Berg bzw. Vulkan ist zwar sehr beeindruckend, aber wir freuten uns ebenso darüber, dass so einige Tiere sich präsentierten. Ein Murmeltier saß zum Beispiel neben dem Wanderweg und war völlig unbeeindruckt davon, dass wir dort entlang spazierten und Fotos von ihm machten. An anderer Stelle standen einige Rehe in etwas größerer Entfernung und wirkten ebenfalls so als wären sie die Besucherströme gewohnt. Für uns stand fest, dass wir den Skyline Trail irgendwann gerne mal machen wollen würden, aber für den heutigen Tag wäre das zu spät geworden, weil wir ja auch noch einiges an Fahrstrecke vor uns hatten.

Gipfel vom Mount Rainier
Gipfel vom Mount Rainier
Gletscher am Mount Rainier
Gletscher am Mount Rainier
Der Mount Rainier
Der Mount Rainier

Der Mount Rainier Nationalpark war wieder einer dieser Nationalparks, die man einfach nicht verlassen wollte. Die Natur wirkte hier so intakt und wunderschön, so, dass man einfach gerne auf Dauer geblieben wäre. Nichtsdestotrotz mussten wir irgendwann mal los und fuhren auf der Straße die durch den Nationalpark führt Richtung Osten.
Hier bekamen wir dann auch die große Baustelle zu sehen, die uns von Montag bis Donnerstag Probleme bereitet hätte. Denn dann hätten wir natürlich nicht von West nach Ost einmal quer durch den Nationalpark fahren können was unsere Pläne völlig durcheinandergebracht hätte.

Murmeltier-Skulptur
Murmeltier-Skulptur
Vulkan Mount Rainier
Vulkan Mount Rainier
Mount Rainier
Mount Rainier

Samstag, 17. September
Die Nacht verbrachten wir in einem klassischen Hotel in Yakima und waren am nächsten Morgen erstaunt darüber, dass es kein übliches Frühstücksbuffet gab. Darüber hatten wir uns bei der Buchung keine Gedanken gemacht und auch am Abend zuvor hatten wir nicht wahrgenommen, dass es in dem Hotel eher ein kleines Restaurant gibt. In dem standen wir zwar am Morgen und suchten das Buffet, genauso wie andere Gäste auch, doch wie erfuhren, dass man hier bedient würde. So ganz war uns nicht klar, ob das Frühstück nun inbegriffen war oder nicht. Aber unabhängig davon, ob das Frühstück noch etwas kosten würde, wollten wir hier sowieso nicht mehr frühstücken. Das hätte uns alles viel zu lange gedauert bis uns dann mal irgendwann was zum Tisch gebracht worden wäre. Wir wissen ja aus Erfahrung, was man in amerikanischen Hotels zum Frühstück bekommt und sind der Ansicht, dass man dafür nicht noch extra warten muss.

Interessante Felsen
Interessante Felsen
Hinweise auf aktuelle Waldbrände
Hinweise auf aktuelle Waldbrände

Blick auf den Mount Rainier in 100 Kilometern Entfernung

Von Yakima aus fuhren wir zunächst ein Stück nach Norden. Die Landschaft wirkte hier mittlerweile wieder etwas karger, aber immer noch hügelig. Überrascht waren wir plötzlich, als wir auf der linken Seite noch einmal den Mount Rainier in weiter Entfernung sehen konnten. Damit hatten wir nicht mehr gerechnet. Und gerade jetzt war dieser Berg wirklich imposant, denn immerhin waren wir rund 100 Kilometer Luftlinie vom Mount Rainier entfernt. Dabei wirkte der Berg aber immer noch sehr gewaltig und majestätisch. Außerdem freuten wir uns natürlich, dass wir den Berg überhaupt sehen konnten seit Ende dieses Mal war er komplett wolkenfrei. Beneideten ein wenig die Besucher die jetzt in diesem Moment auf dem Skyline Trail unterwegs waren.

100 km Luftlinie bis zum Mount Rainier
100 km Luftlinie bis zum Mount Rainier

Wir wechselten auf die Interstate 90, die wir an anderer Stelle schon von früheren Reisen durch die USA kannten, und fuhren nun in Richtung Osten um den Bundesstaat Washington im Verlauf des Tages zu verlassen. Dieser Bundesstaat, den wir bis dahin ja noch nicht kannten, hat uns auch wieder einmal sehr gut gefallen. Wir waren uns sicher, dass wir hier auf jeden Fall noch mal hinkommen würden.

See an einem Rastplatz
See an einem Rastplatz

Die Fahrt nach Idaho verlief relativ ereignislos und wir steuerten direkt unser nächstes Etappenziel an. Das sollte die im Gebirge gelegene kleine Ortschaft Wallace sein. Wir hatten wieder ein wenig Glück, denn bereits unser Navigationssystem hat uns angekündigt, dass wir bei Wallace in einen Stau geraten würden. Doch genau just in dem Moment als wir den Stau erreichten, kam auch schon die Abfahrt in den kleinen Ort hinein. Wir folgten der Hauptstraße durch Wallace, sahen unser eigentliches Ziel und parkten zwei Blocks weiter am Straßenrand.

Ohne Worte
Ohne Worte

Wir stehen am Mittelpunkt des Universums

Wir schnappten unsere Rucksäcke sowie unsere Kameras und gingen mit Begeisterung wieder zurück in Richtung Ortsmitte, wo sich mitten auf der Kreuzung ein Gullydeckel befindet. Exakt dieser Gullydeckel gilt als der Mittelpunkt des Universums. Das ist natürlich nur ein kleiner Gag, den sich der damalige Bürgermeister hat einfallen lassen. Aber so ganz Unrecht hat er ja nicht: Solange man ihm nicht das Gegenteil beweisen kann, könne er behaupten, das sei der Mittelpunkt des Universums. Interessanterweise war dieser Mittelpunkt touristisch weniger ausgeschlachtet als gedacht.

Mittelpunkt des Universums
Mittelpunkt des Universums
Das ist der Mittelpunkt des Universums
Das ist der Mittelpunkt des Universums

Neben dem Mittelpunkt gab es ein Juweliergeschäft, das neben wertvollen Steinchen auch noch jede Menge andere Sachen verkaufte, aber kaum Souvenirs anbieten konnte, die im Zusammenhang mit dem Mittelpunkt stehen. Das war zwar ein bisschen schade, aber wir fanden trotzdem das was wir wollten.

Michael Moll am Mittelpunkt
Michael Moll am Mittelpunkt
Hübsche Kleinstadt Wallace in Idaho
Hübsche Kleinstadt Wallace in Idaho

Nach dem kurzen Aufenthalt in Wallace steuerten wir unseren Chevrolet wieder in Richtung Autobahn bzw. Interstate, auf der zwar immer noch ein Stau herrschte, den wir aber durch unseren Aufenthalt im Ort ein wenig umfahren und aussitzen konnten. Den Rest des Tages verbrachten wir damit, auf der Interstate 90 zu unserem nächsten Übernachtungsort zu fahren. Dieser sollte Butte sein. Butte befindet sich mittlerweile schon in Montana, denn der Bundesstaat beginnt gleich hinter Wallace.

Bergwerk in Butte
Bergwerk in Butte

Auf den Spuren von Dagobert Duck

Da es schon spät war, hatten wir uns für die Sehenswürdigkeiten des Ortes nur am Rande befasst. Doch ich wollte ganz gerne wenigstens zu dem Bergwerk, das es hier gibt. Denn laut der Geschichte von Don Rosa über Dagobert Duck hat auch die Ortschaft Butte im Leben der reichsten Ente der Welt eine wichtige Bedeutung. Als bekennender Disney-Fan waren wir drei Jahre zuvor schon am Klondike, wo Dagobert Duck sein erstes Gold gefunden hat.

Idaho im Sonnenlicht
Idaho im Sonnenlicht
Toller Vogelschwarm
Toller Vogelschwarm

Wir fuhren noch einmal quer durch den Ort, um am anderen Ende der Stadt unser Hotel zu beziehen. Obwohl wir in den letzten 6 Jahren bereits zweimal im Yellowstone Nationalpark waren, beschlossen wir trotzdem wieder einen kleinen Abstecher hinein zu machen. Uns war zwar klar, dass wir nicht alles schaffen würden, weil der Nationalpark immens groß ist, aber jetzt waren wir einmal in der Nähe und dachten uns, ein kurzer Besuch könnte nicht schaden.

Highway
Highway
Wild in der Prärie
Wild in der Prärie

Sonntag, 18. September
Doch anstatt auf den großen Interstates in Richtung Yellowstone zu fahren, entschieden wir uns für eine kleine Straße, die eher unbefahren ist, aber zu einem netten Ort namens Virginia City führt. Diese Stadt wird nämlich so ein bisschen als Westernstadt angepriesen und das machte uns natürlich neugierig. Kurz vor Virginia City passierten wir außerdem ein noch viel kleineres Örtchen, das wiederum den Namen Nevada City trug. Scheinbar sind die historischen Städte nach Bundesstaaten benannt. Nevada City ist allerdings keine reguläre Stadt, sondern eher ein Freilichtmuseum, das aber sehr an eine typische Wildwest-Stadt erinnert.

Holzhäuser in Nevada City
Holzhäuser in Nevada City
Altes Wohnzimmer
Altes Wohnzimmer
Westernstadt Nevada City
Westernstadt Nevada City

Ennis in Montana ist eine typische, malerische Kleinstadt

Sowohl in Nevada City als auch in Virginia City hielten wir selbstverständlich an und fühlten uns wie Cowboys des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Auf unserer ersten USA-Reise hatten wir bereits die 1880-Stadt in South Dakota besucht und waren damals schon ganz begeistert von dem Ambiente, das so ein Freilichtmuseum ausstrahlt. Auf dem Highway 287 kamen wir dann zu Ennis, Montana. Eine weitere Kleinstadt, die wir bereits kannten und die uns schon beim letzten Mal sehr gut gefallen hat.

Nevada City
Nevada City
Hier wurde jemand gehängt
Hier wurde jemand gehängt
Ein richtig alter Eisenbahnwaggon
Ein richtig alter Eisenbahnwaggon

Ennis in Montana hat zwar keinen Westernstil, aber wirkt genauso wie man sich kleine amerikanische Städte vorstellt, wenn man irgendwelche Filme oder Serien schaut, in denen der Schauplatz etwas abgelegener sein soll. Auch hier hielten wir kurz wieder an, schlenderten auf beiden Seiten der Main Street und fuhren schließlich weiter auf der 287 Richtung Süden. Dabei überholten wir ein Wohnmobil mit deutschem Kennzeichen, das übrigens schon das zweite auf dieser Reise war. Ein anderes Wohnmobil kam uns mit deutschem Kennzeichen bereits im Redwood State Park and gegen. Das Ziel dieses Wohnmobils war offensichtlich, auch diese Deutschen wollten natürlich zum Yellowstone Nationalpark, der jetzt nicht mehr weit entfernt ist.

Freilichtmuseum Nevada City
Freilichtmuseum Nevada City
Altes Geschäft in Virgina City
Altes Geschäft in Virgina City
Westernstadt
Westernstadt
Bürgersteig in Virginia City
Bürgersteig in Virginia City

Wir fuhren durch das westliche Portal, das uns nicht unbekannt war und hofften darauf wieder Bisons und Elche sehen zu können. Elche waren uns dieses Mal zwar nicht vergönnt, aber Bisons schlenderten mal wieder an der Straße entlang und wurden dabei von den Rangern beaufsichtigt damit kein Tourist gefährdet wird. Ich habe das allerdings etwas anders gesehen und bin der festen Überzeugung, dass die Ranger insgeheim dafür da sind, um die Tiere vor den Besuchern zu schützen und nicht umgekehrt.

Staubige Straße in Westernstadt
Staubige Straße in Westernstadt
Wie im Wilden Westen
Wie im Wilden Westen
Unser Suburban
Unser Suburban

Mal wieder zu Besuch im Yellowstone Nationalpark

Viel konnten wir im Yellowstone Nationalpark dieses Mal nicht machen, dafür war die Zeit zu knapp und wir planten das eben ohnehin nur als Abstecher ein. Aber den ein oder anderen neuen Ort, den wir noch nicht kannten, steuerten wir an und unternahmen kleine, sehr kleine Wandertouren rund um dampfende sogenannte Pots. Auch zum Grand Prismatic Spring fuhren wir natürlich wieder. Er ist eines der Highlights im Yellowstone Nationalpark und kann sowohl ebenerdig besucht als auch von einem Aussichtspunkt von oben betrachtet werden. Leider hatten wir hier etwas Pech mit dem Wetter und auch mit den Parkplätzen.

Kleines Kaffeehaus als Drive In
Kleines Kaffeehaus als Drive In
Skulptur eines Cowboys
Skulptur eines Cowboys
Bison im Yellowstone Nationalpark
Bison im Yellowstone Nationalpark

Wir mussten etwas weiter weg parken, weil an diesem Samstag so ziemlich jeder Parkplatz komplett überfüllt war. Grundsätzlich machte uns das natürlich nichts aus, aber wir sahen schon, dass dicke Wolken den Himmel bedeckten und wir ahnten, dass wir im Laufe unseres Besuchs nass werden würden. Doch wir ließen es darauf ankommen spazierten zu dem Grand Prismatic Spring und schnüffelten an dem Gestank, der mit dem Dampf in die Höhe steigt.

Der Bison läuft über die Straße
Der Bison läuft über die Straße
Heißer Dampf im Yellowstone
Heißer Dampf im Yellowstone
Einer von vielen dampfenden Gewässern
Einer von vielen dampfenden Gewässern

Es kam aber dann so wie es kommen musste: Die Wolken öffneten sich und ließen jede Menge Regen hinab fallen. Wir wurden klitschnass und versuchten wenigstens unsere Kameras trocken zu halten. Allerdings war dieser Regen nur ein kurzer Schauer, den wir jedoch ausgerechnet miterleben mussten. Fünf Minuten vorher und fünf Minuten nachher wären wir trocken geblieben. Aber besser so, als wenn es den ganzen Tag regnen würde.

Kleiner Geysir
Kleiner Geysir
Dampf über dem Grand Prismatic Spring
Dampf über dem Grand Prismatic Spring

Grand Prismatic Spring von oben

Pitschnass fuhren wir zum nächsten Parkplatz, um dann von dort aus den Grand Prismatic Spring Overlook zu Fuß zu erreichen. Wenn wir schon einmal hier wären, würden wir uns das auch gerne noch einmal anschauen wollen, denn die Aussicht ist einfach nur fantastisch. Viel Platz hat man dort oben nicht und man muss sich ein wenig gedulden, wenn die erste Reihe komplett mit anderen Besuchern belegt ist. Das ist auch nicht weiter tragisch, aber blöd wird es, wenn dort Leute stehen, die gar nicht die Aussicht genießen und einfach nur quatschen wollen.

Überall dampft es im Yellowstone
Überall dampft es im Yellowstone
Grand Prismatic Spring
Grand Prismatic Spring
Michael Moll im Yellowstone Nationalpark
Michael Moll im Yellowstone Nationalpark

Vor allen Dingen eine Dame fiel uns dabei ins Auge, die dem Grand Prismatic Spring sogar den Rücken kehrte und ihren zwei Begleiterinnen alles mögliche aus ihrem Leben erzählte, aber nicht einen einzigen Blick auf das farbenfrohe Spektakel warf. Das ärgerte uns ein wenig, weil diese Dame natürlich auch zur Seite hätte gehen können, damit andere Leute Platz haben, um die Aussicht zu genießen. Aber was soll’s, wir waren nicht hier um uns zu ärgern, sondern wollten wenigstens für ein paar Minuten bzw. wenige Stunden den Yellowstone Nationalpark erleben.

Badeplatz für Vögel
Badeplatz für Vögel

Das war jetzt schon das dritte Mal, dass wir in dem Nationalpark waren, und trotzdem haben wir noch lange nicht alles gesehen. Den Old Faithful, also den Geysir konnten wir leider keinen Besuch mehr abstatten. Das wäre zu spät geworden. Auch hier waren wir also froh, dass wir ihn schon kannten. Und wir waren uns sicher, dass dies nicht unser letzter Besuch im Yellowstone Nationalpark gewesen sein wird. Beim nächsten Mal würden wir uns wieder etwas mehr Zeit nehmen.

Der beeindruckende Grand Teton aus der Ferne
Der beeindruckende Grand Teton aus der Ferne

Hotelsuche in Idaho Falls

Da wir nicht unbedingt die teuersten Hotels im oder am Yellowstone Nationalpark buchen wollten, fuhren wir direkt weiter in Richtung Idaho Falls. Die Stadt kannten wir auch schon von unseren früheren Aufenthalten am Yellowstone Nationalpark und wir wussten, dass es dort ausreichend Möglichkeiten zum Übernachten gibt.

Pancake-Automat in einem amerikanischen Hotel
Pancake-Automat in einem amerikanischen Hotel

Dieses Mal entschieden wir uns für ein Hotel, das zu einer Kette gehört, die wir erst auf dieser Reise kennengelernt hatten. Als wir am späten Nachmittag im Hotel ankamen, wurden wir freundlich begrüßt und erhielten unsere Schlüsselkarten. Wir schnappten unsere Koffer, gingen auf das Zimmer und uns beiden war sofort klar, dass wir hier nicht bleiben wollen würden. Zumindest nicht unter diesen Voraussetzungen. Denn in dem Hotelzimmer gab es einen kleinen Lüfter in der Wand, der sich auf keinen Fall abstellen ließ. Wir gingen hinab zur Rezeption und fragten lieber nochmal nach, ob sich der Lärm dieses Lüfters beseitigen ließe, was uns allerdings verneint wurde.

So wird manchmal das Frühstück gereicht
So wird manchmal das Frühstück gereicht

Das war sehr ärgerlich, denn einerseits war das Ding laut und wir waren uns sicher, dass wir hier keine ruhige Nacht verbringen würden, andererseits waren wir auch ein wenig besorgt, denn dieser Ventilator gehörte zu einem Belüftungssystem, mit dem jedes Zimmer im Hotel belüftet würde. Und da wir es uns nicht leisten konnten, mit Corona zu erkranken, weil wir ja noch eine Schiffsreise nach Europa vor uns hatten, waren wir in solchen Dingen sehr vorsichtig. Ein Belüftungssystem, das mit allen anderen Zimmern im Hotel verbunden war, passte uns überhaupt nicht in den Kram. Wir versuchten, der Dame das klarzumachen, doch sie war natürlich nur eine Angestellte, die keinen Einfluss darauf hatte. Sie war bemüht und bot uns noch ein anderes Zimmer an, aber das nützte uns ja nichts.

Das Hotel sagte uns überhaupt nicht zu

Wir fragten, ob wir das Zimmer stornieren könnten, was uns die Dame allerdings auch verneinte. Sie empfahl uns, falls wir uns für ein anderes Hotel entscheiden würden, mit der Managerin am nächsten Tag zu sprechen. Gut, das sollte dann unser Plan für den nächsten Tag sein. In der Hoffnung, dass wir wenigstens nicht den kompletten Preis bezahlen müssten, buchten wir ein anderes Hotel und fuhren bis ans andere Ende der Stadt. Dummerweise hatten wir die Schlüsselkarten für das erste Hotelzimmer noch in der Tasche und mussten daher noch ein weiteres mal durch die gesamte Stadt fahren, um diese Karten wieder zurückzubringen.

Waffelautomat im Hotel
Waffelautomat im Hotel

Montag, 19. September
Dass wir am Vorabend noch einmal durch die gesamte Stadt gefahren sind, um die Schlüsselkarten zurückzubringen, ärgerte mich jetzt doch ein wenig. Denn die Managerin des Hotels war zwar anwesend, aber beharrte darauf, dass eine Rückerstattung des Betrags selbst in geringer Höhe und nur anteilig nicht möglich sei. Damit mussten wir rechnen, auch wenn das in dem Moment ärgerlich war, aber wir waren uns sicher, dass unsere Entscheidung richtig war. In dem zweiten Hotel hatten wir eine wunderbar ruhige Nacht verbringen können.

Auf dem Weg zum Craters of the Moon
Auf dem Weg zum Craters of the Moon

Wir verließen Idaho Falls, aber nicht auf der Interstate 15 nach Süden, sondern auf einem kleineren Highway nach Westen. Dabei durchquerten wir die kleine Ortschaft Arco, in der wir mit Hinweisschildern neugierig gemacht wurden. Arco sei die erste Stadt weltweit gewesen, die mit Atomstrom beleuchtet wurde. Doch Arco wollten wir uns später anschauen, denn wir fuhren zunächst weiter zum Craters of the Moon National Monument, einer weiteren weitläufigen Sehenswürdigkeit, die die Natur geschaffen hat. Wie so oft in den USA trafen wir auch hier wieder auf eine faszinierende Landschaft, die man so in dieser Form in Europa nicht finden wird.

Vulkanlandschaft
Vulkanlandschaft

Kleine Wanderungen im Craters of the Moon Nationalpark

Typischerweise hielten wir hier natürlich wieder zunächst am Besucherzentrum an, holten wir uns ein paar Informationen, kauften ein wenig ein und legten dann damit los, eine kleine Rundfahrt durch das National Monument zu absolvieren. Die Landschaft entstand durch Vulkantätigkeit vor sehr langer Zeit und zeigt sich noch heute mit einer sehr rauen und kargen Oberfläche die tatsächlich an eine Mondlandschaft erinnert. Vor einem kleinen Rundweg gab es Informationstafeln, die über Flora und Fauna vom Craters of the Moon National Monument berichtet. Und wie das in solchen großen Anlagen der Fall ist, fährt man hier mal wieder von Parkplatz zu Parkplatz, um unterschiedliche Aussichtspunkte zu besuchen.

Craters of the Moon
Craters of the Moon
Die Pflanzen beginnen sich auszubreiten
Die Pflanzen beginnen sich auszubreiten

Der zentrale Aussichtspunkt, in dem für Besucher zugänglichen Bereich, ist eine Hügellandschaft, für die man ein kleines bisschen Kondition mitbringen muss, um den steil ansteigenden Berg zu erobern. Berg ist vielleicht etwas übertrieben. So riesig hoch ist er nicht, sondern er erinnert mehr an eine typische Bergbauhalde im Ruhrgebiet. Das aber auch rein optisch, obwohl die Halden im Ruhrgebiet teilweise mehr Pflanzenbewuchs zeigen. Aber das Besondere an diesem Hügel ist eben auch, dass man hier weit in die Ferne blicken kann, weil das Umfeld vom Craters of the Moon National Monument ziemlich flach bzw. eben ist.

National Monument in Idaho
National Monument in Idaho
Ausblick über Craters of the Moon
Ausblick über Craters of the Moon

Auch hier hat es uns mal wieder sehr gut gefallen, wenngleich dieses Nationalmonument doch tatsächlich eher karg ist und sich nur wenige bis gar keine Tiere zeigten. Was angesichts der rauen Landschaft aber auch kein großes Wunder ist. Wir können uns aber gut vorstellen, dass dieses National Monument eines Tages auch zum Nationalpark erklärt werden wird. Auf demselben Weg, auf dem wir gekommen waren, fuhren wir wieder zurück und erreichten besagte Ortschaft Arco. Auch hier hielten wir nochmal kurz an, um uns mit der Thematik des bereits erwähnten Atomstroms zu befassen. Leider hatte alles geschlossen, so dass wir nur in einer kleinen Grünanlage den Turm eines U-Boots und ein paar Hinweistafeln entdecken konnten. Was heißt leider? Den Turm eines U-Boots, in diesem Fall der USS Hawkbill (SSN-666) sieht man auch nicht jederzeit, schon gar nicht mitten in der Prärie von Idaho.

Hügel im Craters of the Moon
Hügel im Craters of the Moon
Aschelandschaft
Aschelandschaft

Wir fahren weiter nach Utah

Für den Rest des Tages war Autofahren angesagt. Doch das machte uns nichts aus, denn das Wetter war ziemlich ansprechend und auch die Landschaft war sehenswert. Zwar gab es keine Wälder, keine Flüsse und keine Berge, aber solche Prärielandschaften hat man ja auch nicht immer gleich um die Ecke. So genossen wir also die Fahrt auf fast menschenleeren Straßen bis wir wieder zur Interstate 15 kamen und dort Richtung Süden wechselten, um nach Salt Lake City zu gelangen.

Teil eines Atom-U-Boots
Teil eines Atom-U-Boots
Die erste Stadt mit Atomstrom
Die erste Stadt mit Atomstrom
Abschlussklassen in Arco
Abschlussklassen in Arco

Die Interstate 15 kennen wir mittlerweile auch schon sehr gut und sind sie des Öfteren gefahren. In Salt Lake City hatten wir auf unserer ersten USA Reise mal einen Ölwechsel machen lassen. Die weiße Salzlandschaft von Salt Lake haben wir natürlich auch schon besichtigt. In Provo südlich von Salt Lake City hatten wir mal übernachtet und so kannten wir uns bereits ein wenig aus. Dieses Mal entschieden wir uns für ein Hotel in Springville, ebenfalls südlich von Salt Lake City, wo wir rechtzeitig ankamen, um nach dem Einchecken noch ausgiebig einkaufen zu können.

1 Kommentar zu „2022 – Roadtrip im Nordwesten der USA“

  1. Pingback: 2022 - Mit dem Mietwagen durch Utah - Die Weltenbummler

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kleine Rechenaufgabe Die Zeit für die Eingabe ist abgelaufen. Bitte aktivieren Sie das Captcha erneut.