2014 – Wohnmobilreise durch Bayern

 

Wohnmobilreise durch Bayern

Ankunft am Bodensee

Schon lange habe ich nicht mehr im Winter mehr als eine Nacht im Wohnmobil verbracht. Dieses Mal sollten es sogar deutlich mehr werden. Dazu noch in den Bergen. Die Reise mit dem Wohnmobil führte auf der Deutschen Alpenstraße von Lindau nach Berchtesgaden entlang.

Am zweiten Weihnachtstag fuhren wir ganz entspannt gegen Mittags los. Am Vormittag hatte ich noch einiges wegen des gerade eben beendeten Adventskalenders im Reiseforum zu tun. So hieß es dann also, dass wir den gesamten restlichen zweiten Weihnachtsfeiertag auf der Autobahn verbringen. Erstaunlicherweise war diese deutlich voller als erwartet.

Spätabends waren wir bereits kurz vor dem Ziel, dass da Lindau am Bodensee lautete. Ausgerechnet da begann es plötzlich zu schneien, was ein wenig nervte, war der gesamte Tag doch recht gut gewesen. Der Schnee selber war zudem gar nicht so unangenehm, vielmehr nervte der angegraute Jaguarfahrer in der Schlange vor uns, der plötzlich mit Tempo 40 über die Autobahn kroch und den ganzen Verkehr aufhielt. So schlimm war der Schneefall nun auch wieder nicht.

In Lindau steuerten wir in der Dunkelheit direkt den dortigen Wohnmobilstellplatz an. Ein Blick auf die Preistafel ließ mich jedoch für einen Moment zusammenzucken. 20 Euro möchte die Stadt für die Übernachtung auf einem handelsüblichen Parkplatz. Das ist unverschämt. Und weil die Stadt so unverschämt ist, bin ich es im Gegenzug genauso und übernachtete ohne zu bezahlen. Ich bin gerne bereit, einen offiziellen Stellplatz zu bezahlen, aber auf keinen Fall in dieser Höhe. Worin besteht denn da die Gegenleistung?

Nach der ruhigen Nacht ging es aber dann zur Stadtbesichtigung. Hierfür zog ich natürlich ein herkömmliches Parkticket. Nach rund 20 Minuten Fußweg ist man auf der Altstadtinsel von Lindau und kann gemütlich durch die Gassen und Straßen schlendern. Es schien natürlich, als würde die Stadt gerade aufwachen. Logisch, es war noch früh und außerdem war es der erste Tag nach Weihnachten. Unter einem strahlend blauen Himmel schauten wir uns alles an, was es anzuschauen gab, machten Fotos vom Hafen, vom einzigen Leuchtturm in Bayern und natürlich von Pingu. Außerdem sammle ich Dreiländerecke. Der Bodensee ist definitiv ein Dreiländereck und so habe ich ihn nun auch in meiner Sammlung abgehakt.

Nach der ausführlichen Stadtbesichtigung machten wir uns auf, endlich die Deutsche Alpenstraße zu befahren. Auf der Bundesstraße 308 fuhren wir gen Osten und hatten schon nach wenigen Kilometern die ersten Spitzkehren zu durchqueren. Witzigerweise trafen wir hier auch zum ersten Mal auf Schnee. Zum Glück nur am Fahrbahnrand, dafür aber nicht zu wenig. Erstaunlich, da wir in Lindau nicht einen Hauch des weißen Winterzaubers sehen konnten.

Anschließend warfen wir einen kurzen Blick auf den Wohnmobilstellplatz in Scheidegg, der völlig zugeschneit war, aber von einigen Wohnmobilisten genutzt wurde. Erstaunt hat mich jedoch, dass einige der Insassen einfach nur in ihren Wohnmobilen saßen. Dabei beobachteten sie natürlich mein Treiben, wie ich ein paar Fotos machte und mir die Umgebung anschaute. Dabei war das Wetter so schön, die Straßen frei und man könnte so viele Dinge besichtigen. Da wäre mir die Zeit zu schade, den ganzen Tag nur im Wohnmobil rumzusitzen. Dass ich auf dieser Reise noch oft genug Gelegenheit haben sollte, dieses Phänomen zu beobachten, wusste ich in diesem Augenblick noch nicht.

Auf der weiteren Fahrt kamen wir an Lindenberg vorbei, machten einen kurzen Stopp am Wanderparkplatz Paradies und parkten für einen Spaziergang durch Oberstaufen am dortigen Bahnhof. Ein schneller Rundgang und ein kurzer Blick in die Kirche, das reichte uns aus und so fuhren wir zügig weiter, da wir das prachtvolle Wetter ausnutzen wollten.

Am Großen Alpsee vorbei erreichten wir den Wohnmobilstellplatz in Immenstadt und schlenderten im folgenden Sonthofen durch die kleine Fußgängerzone. Wir überlegten, in Oberstdorf auf dem Wohnmobilstellplatz einzukehren und fuhren schnell über die gut ausgebaute Straße dorthin. Der Anblick der Berge um uns herum faszinierte uns, aber der Anblick der Skischanze direkt vor uns bedeutete gar nichts Gutes, denn in zwei Tagen sollte hier die Vierschanzentournee starten. Wir ahnten schon, was kommen würde und wurden bestätigt, als wir den Stellplatz erreichten. Dieser war komplett belegt, weswegen wir ruckzuck beschlossen, weiter zu fahren.

Hinter Bad Hindelang ging es wieder mit einigen Serpentinen hinauf bis zu einem Aussichtspunkt namens Kanzel. Auch hier war es, wie am ganzen Tag bisher, wunderbar leer. Das ist der Vorteil einer Wintertour und machte uns das Arbeiten und Besichtigen extrem leicht.
Über Oberjoch fuhren wir nach Nesselwang, wo ich kurz vor dem Ortseingang einen super Aussichtspunkt wahrgenommen hatte. Leider zu spät um zu bremsen. Aber da wollte ich noch mal hin. Also wendete ich an der ersten Möglichkeit und befuhr den kleinen Rastplatz oberhalb von Nesselwang, der ein wunderbares Panorama ermöglichte. Beinahe schien es so, dass sämtliche Kalender- oder Puzzlemotive hier fotografiert würden.

So langsam wurde es aber nun schon spät und wir hatten heute schon eine ganze Menge gesehen und geschafft. Mehr als ursprünglich geplant. Also steuerten wir den Wohnmobilstellplatz von Nesselwang an, der sich aber, wie in Oberstdorf, ganz schnell für uns erledigt hatte. Der war ebenfalls so dermaßen voll, dass einige der Wohnmobile bereits außerhalb des Stellplatzes auf dem Parkplatz nächtigten. Meine Güte, und wie schön einsam war der Stellplatz in Lindau, den wir uns mit nur drei Wohnmobilen teilen mussten.
Ohne anzuhalten fuhren wir direkt weiter in Richtung Füssen. Aber eigentlich wollte ich an dem Tag nicht mehr hin. Immerhin wollte ich noch ganz gerne Fotos unterwegs machen und andererseits konnte ich mir vorstellen, dass auch die beiden Wohnmobilstellplätze in Füssen völlig überlaufen sein dürften.

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4 Kommentare zu „2014 – Wohnmobilreise durch Bayern“

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