2017 – Mit dem Wohnmobil an die Nordsee

Weiter zum Eidersperrwerk

Das berühmte Sperrwerk an der Mündung der Eider bietet einen großen Parkplatz, von dem aus man über eine Treppe auf das Werk gelangt und man sich sowohl Technik als auch Natur anschauen kann. Letzteres war insofern total interessant, weil hier viele Küstenseeschwalben ihr Abendbrot fingen. Immer wieder sah man die Vögel sehr nah an einem vorbeifliegen, ganz so als wollten sie stolz ihren Fang zeigen, den sie in Form eines Fisches im Schnabel hatten. So einen Anblick hatten wir zuletzt auf Farne Island bei unserer Wohnmobilreise durch England.

Parkplatz am Eidersperrwerk
Parkplatz am Eidersperrwerk
Küstenseeschwalbe mit Fisch
Küstenseeschwalbe mit Fisch
Eidersperrwerk
Eidersperrwerk
Ostseite des Eidersperrwerks
Ostseite des Eidersperrwerks

Mit dem Wohnmobil an den Strand

Nach den Eindrücken am Eidersperrwerk ging es gleich weiter in das nahegelegene St. Peter-Ording. Hier waren wir natürlich ganz besonders auf den langen Strand neugierig, den man mit dem Auto bzw. Wohnmobil befahren kann. Natürlich kannten wir so etwas schon aus Schweden und vor allen Dingen von der dänischen Insel Rømø.

Strand von St Peter-Ording
Strand von St Peter-Ording

Doch anders als in Dänemark kann man den Strand nicht einfach so befahren. Denn wir sind ja an der deutschen Nordseeküste und hier wird für das Befahren natürlich Eintritt verlangt. Mehrere Ordner regelten die Zufahrt und unter Vorlage meines Presseausweises und der Erklärung, dass ich nur ein paar Bilder bräuchte, durften wir kostenlos hineinfahren. Das ist mittlerweile nicht mehr selbstverständlich und freut mich daher umso mehr. Aber es entspricht ja auch der Wahrheit. Wir sind nun mal nicht privat dort, sondern brauchen Bildmaterial.

Strand in St Peter-Ording
Strand in St Peter-Ording

St. Peter-Ording

Und für diese Arbeit würden wir auch gar nicht lange bleiben wollen, da wir eben nicht die Einrichtungen am Strand nutzen würden. Wir würden uns ja noch nicht einmal in den Sand legen. Dafür fehlt uns einfach die Zeit. Das ist nunmal eine Tatsache, die immer ganz gerne verdrängt wird, wenn ich erzähle, dass ich Reiseführer schreibe. Ich bin zwar dann an den schönsten Orten der Welt, aber eben nicht, um mich zu amüsieren.

Weiter Strand mit Autos
Weiter Strand mit Autos
Steg an der Küste
Steg an der Küste

Also parkten wir unseren Kastenwagen irgendwo in den Weiten des Sandstrandes, gingen ein paar hundert Meter am Wasser entlang, beobachteten Surfer, fotografierten die typischen Pfahlbauten und schwangen uns dann anschließend wieder hinters Steuer, um weiter nach Norden zu fahren.

Pfahlbauten am Strand
Pfahlbauten am Strand

Genauer gesagt, fuhren wir gen Osten und blieben noch am Fluss Eider. Denn wir wollten uns nicht nur die Ortschaft Friedrichstadt anschauen, sondern auch dort übernachten.

Großer Wohnmobilstellplatz in Friedrichstadt
Großer Wohnmobilstellplatz in Friedrichstadt

 

Spaziergang in Friedrichstadt

Daher führte unser erster Weg auf den dortigen Wohnmobilstellplatz, der uns mit einer Schranke und einem vollautomatischen Chipkartensystem begrüßte. Das gefiel uns und es funktionierte einwandfrei. Aber wir wussten auch, dass so ein System auf unserem Stellplatz momentan überdimensioniert wäre und zudem auch viel zu teuer ist.

Grachtenfahrt in Friedrichstadt
Grachtenfahrt in Friedrichstadt

Nachdem wir einen schönen Stellplatz unser eigen nannten und uns mit den Eigenheiten des Stellplatzes vertraut machten, gingen wir bei mäßig schlechtem Wetter in das Städtchen hinein. Die rechtwinkligen Straßen verraten schon von alleine, dass dies keine gewachsene Stadt ist, sondern, dass sie am Reißbrett entstand.

Mittelburggraben in Friedrichstadt
Mittelburggraben in Friedrichstadt

Dennoch gefiel es uns und spazierten über Brücken, durch die Gassen und an Wassergräben entlang. Zum Abschluss des Tages machten wir noch ein paar Einkäufe und ließen den Tag gemütlich im Wohnmobil ausklingen.

Friedrichstadt
Friedrichstadt

Am nächsten Tag war das Wetter deutlich besser. Der starke Wind, der uns den ganzen gestrigen Tag begleitete, war verschwunden und die Sonne blinzelte am strahlendblauen Himmel. Ein ideales Wetter also, um noch einmal durch Friedrichstadt zu schlendern und diesselben Aufnahmen vom Vortrag noch einmal zu machen. Dieses Mal eben nur bei besseren Lichtverhältnissen.

Weitere Hausmarke
Weitere Hausmarke

Auf den Spuren von Theodor Strom

Anschließend saßen wir wieder hinter dem Steuer und fuhren in das nahe gelegene Husum. Da es noch früh am Tag war, benötigten wir den dortigen Wohnmobilstellplatz nicht und parkten unseren Kastenwagen in der Nähe vom Schloss Husum. Von dort aus gingen wir zu Fuß auf Erkundungstour.

Schloss Husum
Schloss Husum

Neben dem Schlosspark gingen wir natürlich auch zum Hafen und durch die Innenstadt und folgten den Spuren von Theodor Storm. Dabei könnte man beinahe meinen, der Dichter wohnte in fast jedem Husumer Haus.

Nach einigen anstrengenden Stunden in Husum fuhren wir auf die Halbinsel Nordstrand, wo es dann endlich wieder ruhiger zuging. Bis zum Ende fuhren wir die Straße durch, wo die Fähre nach Pellworm ablegt.

DGzRS-Haus auf Nordstrand
DGzRS-Haus auf Nordstrand
Hafen in Nordstrand
Hafen in Nordstrand

Zu Fuß zu einer Hallig

Ein bisschen spazierten wir noch umher und überlegten schließlich, ob wir den Wohnmobilstellplatz in Nordstrand aufsuchen sollten oder doch lieber zu dem kleineren Stellplatz an der Hamburger Hallig besuchten.

Willlkommen in Nordstrand
Willlkommen in Nordstrand

Ich argumentierte damit, dass wir dann noch einen gemütlichen Abendspaziergang machen könnten und Moni war sofort damit einverstanden.

Sieben Flaggen für Nordstrand
Sieben Flaggen für Nordstrand

So fuhren wir über sehr gut asphaltierte Straßen durch eine Landschaft, die sehr abgelegen und einsam wirkte, bis wir am Amsinck-Haus in Reußenköge auskamen. Gleich dahinter verläuft der Deich, vor dem wiederum ein Wohnmobilstellplatz eine ruhige Nacht versprach.

Wohnmobilstellplatz Hamburger Hallig
Wohnmobilstellplatz Hamburger Hallig

Auch hier galt wieder, dass man den Betrag in einen Briefumschlag stecken soll, wenn das Amsinck-Haus geschlossen habe.

NABU-Haus an der Hamburger Hallig
NABU-Haus an der Hamburger Hallig

Kaum angekommen, schnappten wir uns unsere Rucksäcke und folgten dem schnurgeraden Weg durch die Salzwiesen in Richtung Hamburger Hallig. Diese ist einige Kilometer vor der Küste, aber eben zu Fuß, mit dem Rad oder kostenpflichtig mit dem Auto erreichbar.

Warften im Sonnenuntergang
Warften im Sonnenuntergang

Wir hatten Lust auf einen Spaziergang und gingen am Nabu-Haus vorbei, das auf einer Warft steht. Warften sind die aufgeschütteten Erdhügel, die bei einer Sturmflut trotzdem noch aus dem Wasser ragen, selbst wenn die Hallig ansonsten komplett unter Wasser steht.

Wohnmobil an der Hamburger Hallig
Wohnmobil an der Hamburger Hallig
Warft der Hamburger Hallig
Warft der Hamburger Hallig

Schafe begleiten uns durch die Salzwiesen

An zahlreichen Schafen ging es ebenfalls vorbei und an einer Stelle konnten wir einem kurzen Lehrpfad durch die Salzwiesen folgen. Nach einem langen Spaziergang von rund vier Kilometern waren wir schließlich auf der Hamburger Hallig angekommen und genossen die Aussicht von dieser Warft zu den anderen Halligen, die man nur anhand ihrer Warften am Horizont erkennen konnte. Es hatte uns richtig gut gefallen.

Schafe auf dem Weg zur Warft
Schafe auf dem Weg zur Warft
Fahrradvermietung auf Vertrauensbasis
Fahrradvermietung auf Vertrauensbasis

Erst sehr spät kamen wir wieder am Wohnmobil an, es war mittlerweile schon dunkel. Doch dieser Spaziergang hatte sich richtig gelohnt und war einfach nur schön. Und das, obwohl es einfach nur schnurgerade durch eine sich kaum ändernde Landschaft ging.

Ausblick vom Aussichtsturm in Dagebüll
Ausblick vom Aussichtsturm in Dagebüll

Am nächsten Tag fuhren wir noch Dagebüll, wo wir dem Treiben am Fährhafen zuschauten, wenn die Fähren nach Föhr ablegen und später erreichten wir Niebüll. Dort startet bekanntlich der Autozug über den Hindenburgdamm nach Sylt. Unser Ziel war jedoch die dänische Nachbarinsel Rømø, wo wir auf dem dortigen Wohnmobilstellplatz unterkommen wollten.

Fähre nach Föhr
Fähre nach Föhr
Blick nach Föhr
Blick nach Föhr
Lorenbahn in Dagebüll
Lorenbahn in Dagebüll

Ankunft in Dänemark

Also fuhren wir in Richtung dänische Grenze und wurden unterwegs noch auf eine KZ-Gedenkstätte aufmerksam, die wir nicht kannten und die wir uns spontan anschauten.

KZ-Gedenkstätte Ladelund
KZ-Gedenkstätte Ladelund

Anschließend überquerten wir den Damm vom dänischen Festland zur Insel Rømø und sicherten uns eine Stellfläche auf dem großen Stellplatz im Süden der Insel. Danach fuhren wir noch an den Strand, der hier – wie gesagt – kostenlos befahren werden darf und machten noch einen kleinen Spaziergang durch die tolle blühende Heidelandschaft in der Inselmitte.

Wohnmobilstellplatz Rømø
Wohnmobilstellplatz Rømø
Strand von Rømø
Strand von Rømø

Alles in allem waren wir mit der Reise sehr zufrieden. Wir hatten überwiegend schönes Wetter, was uns angesichts der Aufgabe natürlich wichtig war und wir lernten neue Orte kennen bzw. besuchten Orte, an denen wir schon lange nicht mehr waren.

Spiegelglatte Nordsee
Spiegelglatte Nordsee
Seehunde vor Sylt
Seehunde vor Sylt

Doch damit war unsere Reise entlang der deutschen Nordseeküste beendet und wir starteten am nächsten Tag zu unserer zweiten Wohnmobiltour zum Nordkap auf.

Nördlichster Punkt Deutschlands
Nördlichster Punkt Deutschlands

9 Kommentare zu „2017 – Mit dem Wohnmobil an die Nordsee“

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  7. Deine Website finde ich sehr gut. Würde diese mir gerne als Buch kaufen, da ich diese Tour auch mit unserem WOMO nachfahren möchte.
    Bitte den Titel.

    Sind in dem Buch auch die Stellplätze dabei?

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