2017 – Noch ein Wochenende an der Nordsee

In diesem Jahr bekamen wir einfach nicht genug von der Nordsee. Deswegen verbrachten wir dort noch ein Wochenende. Dabei waren wir doch schon im Frühsommer auf Langeoog und im Sommer fuhren wir nach Greetsiel mit Stadtbesichtigung von Emden und Leer. Und dann gab es da noch die lange Reise entlang der Nordseeküste von Ostfriesland bis zur dänischen Grenze. Zugegeben, das alles machten wir nicht aus privaten Gründen, sondern für einen Buchauftrag, den ich zu erfüllen hatte.

Das Schiff kämpft gegen Seitenwind
Das Schiff kämpft gegen Seitenwind

Daher waren diese Touren zwar wirklich schön, aber eben auch von ein wenig Stress geprägt. Mit Stress meine ich damit noch nicht einmal zeitlichen Druck. Den natürlich auch. Aber eigentlich meine ich den Stress, dass wir am besten immer gutes Wetter haben müssten.

Ebbe
Ebbe

Das funktioniert natürlich nicht. Man hat nicht immer schönes Wetter. Das ist blöd, wenn man dann irgendwann weiterziehen muss, um auch in anderen Orten zu recherchieren und Fotos zu machen. Aber wir wissen das und können damit gut umgehen. Trotzdem ist es dann natürlich schön, wenn man einfach nochmal für ein Wochenende raus kommt.

Ein bisschen knapp
Ein bisschen knapp

Und genau das wollten wir im Herbst machen. An ein Wochenende an der Nordsee hatten wir dabei aber eigentlich zunächst gar nicht gedacht. Denn wie schon gesagt, waren wir ja erst drei Mal in diesem Jahr in Ostfriesland und noch einige Zeit in Nordfriesland.

Flut
Flut

Doch dann kommt eben noch das Luxusproblem eines Reisejournalisten hinzu: Wohin, wenn man in der Umgebung schon so ziemlich alles ganz genau kennt und was vom Ruhrgebiet aus gut erreichbar ist? Sauerland? Habe ich schon zahlreiche Wandertouren gemacht und in einem Buch beschrieben. Bergisches Land? Da waren wir auch erst vor wenigen Wochen wandern. Niederrhein, Rheinland, Hohes Venn – alles Regionen, die man von uns zuhause aus schnell erreicht hätte.

Hafen von Carolinensiel
Hafen von Carolinensiel

Aber es sind eben auch Regionen, über die ich vor nicht allzu langer schon ausgiebig recherchiert habe. Und ich bin jemand, der ständig Input braucht. Das könnten mir die genannten Regionen zumindest derzeit nicht geben. Münsterland? Ach, da betreiben wir doch unseren eigenen Wohnmobilstellplatz in Nordkirchen.

Zugvögel unterm Regenbogen
Zugvögel unterm Regenbogen

Also, dann doch lieber wieder nach Harlesiel. Da haben wir wenigstens das Meer. Und Kibbelinge. Ich esse zu gerne Kibbelinge im Wattkieker in Harlesiel. Da wir ja fast schon jährlich dahin fahren, ist das wie ein zweites Zuhause geworden. Nur eben halt mit Meerblick.

Steinwälzer
Steinwälzer

Und so kam es, dass wir in diesem Jahr bereits zum vierten Mal unseren neuen Kastenwagen in Richtung Ostfriesland steuerten. Wieder einmal belegten wir eine Stellfläche auf dem Stellplatz am Hafen und wieder einmal spazierten wir am Abend noch schnell nach Carolinensiel hinein.

Leichte Brandung
Leichte Brandung

Wir wussten zwar nicht so recht, was wir da wollten, aber es ist immer wieder schön, gemütlich am Ufer der Harle entlang zu spazieren. Zum Abschluss des Tages belohnten wir uns, wie angekündigt, mit ein paar Kibbelingen.

Küstenschutz
Küstenschutz

Am nächsten Tag gingen wir nicht, wie sonst immer, die neun Kilometer auf dem Deich bis Neuharlingersiel. Vielmehr entschieden wir uns für einen weiteren Spaziergang nach Carolinensiel. Dort schlenderten wir durch die Geschäfte und bis zur Windmühle am westlichen Ortsausgang.

Spazierweg nach Harlesiel
Spazierweg nach Harlesiel

Hier probierten wir mal etwas Neues und gingen durch die Felder zurück nach Harlesiel. Funktioniert, war uns aber irgendwie komisch, zwischen den vielen Kühen hindurch zu müssen. Gut, so etwas kennen wir natürlich von vielen anderen Wanderungen. Aber irgendwie haben wir dann immer ein seltsames Gefühl und fragen uns, ob die Kühe sich auch wirklich so verhalten, wie wir es von den Kühen gerne erwarten.

Kühe am Ufer
Kühe am Ufer

Ein Wochenende an der Nordsee lohnt sich immer.

Außerdem spazierten wir mal wieder zum Flughafen von Harlesiel. Dieser befindet sich ja auf der östlichen Seite der Harle, wo es touristisch weniger interessant ist. Wir besuchten gleich neben dem Inselparkplatz von Wangerooge die noch relativ neue Gedenkstätte „Brücke der Erinnerung“. Mehrere Metalltäfelchen erinnertn mit ihrer Gravur an die Verstorbenen, die von hier aus auf ihre letzte Reise gingen und zur See bestattet wurden.

Gedenkstätte
Gedenkstätte

Und wir nahmen uns an dieser Stelle vor, bei unserem nächsten Aufenthalt mal ostwärts zu wandern. Am Deich entlang nach Schillig hatten wir noch nicht, das wäre mal wieder etwas ganz anderes. Knappe 14 Kilometer. Zurück könnten wir dann mit dem Bus. Oder wenn wir gut drauf sind, auch wieder zu Fuß. Oder wir mieten uns ein Fahrrad. Mal schauen, wie wir es machen.

Wohnmobil im Nordseewasser
Wohnmobil im Nordseewasser

Doch für dieses Jahr war dann Schluss mit der Nordsee. Wir musterten noch eine tote Nordseekrabbe von vorne bis hinten und verleibten uns noch ein Tellerchen Kibbelinge ein. Nach der zweiten Nacht packten wir wieder unsere Sachen und machten uns langsam wieder auf den Heimweg, wo wir unterwegs noch in Nordkirchen anhielten und unsere Gäste begrüßten.

Steinwälzer im Nest
Steinwälzer im Nest

Schön war auch wieder dieses Mal der Aufenthalt an der deutschen Nordseeküste.

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