Was kann man in Florida besichtigen, bereisen, besuchen? Diese Frage lässt sich natürlich nicht ganz so einfach beantworten. Denn zunächst einmal ist der US-amerikanische Bundesstaat Florida größer als Österreich und das benachbarte Tschechien zusammen. Und wer von Vorarlberg nach Brünn in Tschechien fährt, weiß, dass es zwischendrin jede Menge zu sehen gibt.
Viel anders ist es in Florida dann auch nicht. Klar, Florida hat keine Berge. Florida hat auch weniger kulturelle Städte bzw. Altstädte. Aber der Bundesstaat hat eben die Golfküste, die Atlantikküste, einen absolut sehenswerten Nationalpark und etliche andere Highlights.
Außerdem ist die Eingangsfrage aus einem anderen Grund schwer zu beantworten. Denn, was mir wichtig ist, muss anderen Reisenden noch lange nicht wichtig sein. Umgekehrt gilt das genauso. Ich bin zum Beispiel kein Freund von Stränden. Oder besser gesagt: Ich bin kein Freund davon, mich an den Strand zu legen oder in einer Beach-Bar Platz zu nehmen. Genauso wenig hat es mich interessiert, nach Miami zu fahren. Aus diesen Gründen kann, will und werde ich nicht alles beschreiben, was es in Florida zu sehen gibt.
Mit dem Mietwagen auf einem Roadtrip durch Florida
Vielmehr zeige ich auf, was mir gefallen hat und was ich uneingeschränkt empfehlen möchte. Eingereist sind wir damals auf unserem Roadtrip von Kalifornien nach New York mit dem Mietwagen. Daher kamen wir vom Nachbarbundesstaat Alabama im Westen und fuhren mehr oder weniger an der Küste vom Golf von Mexiko entlang.
Städte wie Pensacola oder Tallahassee ließen wir jedoch links liegen. Auch Tampa und Saint Petersburg reizten uns recht wenig. Das dort nahegelegene Städtchen Clearwater diente uns jedoch als Übernachtungsstation. Interessant war dort hin auf jeden Fall die Fahrt auf dem relativ kleinen Highway. Hier lernten wir ein wenig das Hinterland von Florida kennen, wo sich Urlauber weniger aufhalten. Allerdings ist das jetzt auch kein Teil des Bundesstaates, den man unbedingt gesehen haben müsste. War schön, aber lag halt auf dem Weg und daher ganz passend.
Ganz besonders interessant wurde es für uns im Everglades Nationalpark. Er befindet sich im Süden der Florida-Halbinsel und besticht mit einer Tier- und Pflanzenwelt, die wir in unseren Breiten nicht zu erwarten haben.
Absolut traumhaft ist der Everglades Nationalpark
Direkt am Besucherzentrum befindet sich zum Beispiel ein kleiner See und etwas unterhalb eines Holzstegs des Besucherzentrums lag da mal eben ein Alligator. Sehr beeindruckend. Der Alligator rührte sich kaum, doch wir waren für ihn auch nicht wirklich erreichbar, obwohl wir ganz in seiner Nähe waren.
Innerhalb des Nationalparks konnten wir außerdem noch ein Krokodil in der Ferne sehen. Es schwamm in einiger Entfernung auf einem See. Beide Eindrücke ließen uns natürlich ganz besonders vorsichtig werden, wenn wir irgendwo zu Fuß unterwegs waren. Nicht umsonst gab es jede Menge Schilder, die die Besucher vor Alligatoren und Krokodilen warnen.
Aber es gab auch jede Menge anderer Tiere, vor allen Dingen eine Vielzahl an Vögeln. Erschrocken hatten wir uns an einem See als plötzlich eine Seekuh bzw. ein Manatee knapp unter der Wasseroberfläche losprustete. Direkt neben uns, als wollte das Tier uns begrüßen. Einfach nur schön.
Auch die kurzen Wanderwege in den Mangroven-Wäldern sind natürlich etwas ganz Besonderes. Der Everglades-Nationalpark ist daher auf jeden Fall ein Muss, wenn man in Florida unterwegs ist. Gar nicht so weit von dort entfernt, befindet sich der einzige Straßenübergang zu den sogenannten Florida Keys.
Unterwegs auf den Florida Keys
Gemeint ist damit die Inselkette, die von Key Largo bis Key West verläuft. Anfangs hielten wir es für einen Fehler, die knapp 100 km bis zum Ende der Inselkette zu fahren. Denn zunächst fährt man an zahlreichen hohen Hecken versteckter Villen entlang und es gibt praktisch kaum eine Möglichkeit, mal ans Wasser zu gelangen.
Doch das änderte sich nach einiger Zeit und es erschienen immer mehr Parkplätze. Das war schon recht schön, weil man dort auf der einen Seite auf den Golf von Mexiko blickt und auf der anderen Seite auf den Atlantik – mal so ganz vereinfacht ausgedrückt.
Zwischendrin sah man auch hier immer wieder eine tolle Tierwelt. Besonders beeindruckend fand ich die vielen Leguane, die völlig entspannt in der Sonne hockten oder gemächlich über die Straße schlichen. Letzteres gefiel mir weniger, weil ich nicht wusste, ob die Autofahrer für die Tiere anhalten oder ausweichen.
Lange Fahrt nach Key West
Das Highlight der Keys ist aber natürlich die Ortschaft Key West. Hier lebte bereits Ernest Hemingway und man kann sein ehemaliges Wohnhaus auch besichtigen. Gut gefallen hat mir Key West schon alleine deshalb, weil man hier am Abend gemütlich durch die Straßen schlendern konnte.
Es gab jede Menge zu sehen und vor allen Dingen gab es jede Menge Fußgänger. Für eine amerikanische Stadt ist das ja eher ungewöhnlich. Na gut, außer es ist eine Touristenstadt, wie es Key West eben ist. Doch trotzdem gebe ich hier für einen Daumen nach oben.
Für uns als Leute, die ganz gerne geografische Besonderheiten aufsuchen, war natürlich auch der südlichste Punkt von Festland-USA ein Pflichtpunkt. Auch dieser befindet sich in Key West.
Auf den Besuch von Miami hatten wir, wie schon erwähnt, keinen Wert gelegt. Wir übernachteten vielmehr in Naples, allerdings gibt es dort nichts zu sehen. War für uns einfach nur eine weitere Zwischenstation. Auch die Stadt Orlando hat uns weniger gereizt. Hier hielten wir nur mal an einem Comic-Shop an, weil wir uns auch ein wenig auf den Besuch im Walt Disney World einstimmen wollten.
Ein Muss ist das Walt Disney World Resort
Und das ist uns absolut gelungen. Wir hatten mehrere Tage eingeplant und besuchten den Magic Kingdom Park – also den Hauptpark vom Walt Disney World – und auch Epcot und Disney’s Hollywood Studios. Für mich als Donald-Fan natürlich ein Traum. Und wie könnte ich hier etwas Negatives finden? In den Abendstunden schauten wir natürlich auch noch in Disney Spring vorbei.
Disney Spring ist frei zugänglich und kann daher auch ohne Eintrittskarte besucht werden. Dort gibt es jede Menge Shops und Restaurants. Was wir uns in dem Zusammenhang jedoch verkniffen hatten, waren der Disney’s Typhoon Lagoon Water Park und der Animal Kingdom Theme Park. Das eine ist im Grunde ein riesiges Spaßbad und das andere eine Art Zoo. Sicherlich auch sehenswert, aber hier mussten wir einfach auch auf Grund der Größe und der Vielzahl an Angeboten einen Kompromiss eingehen.
Was wir nicht gemacht haben, sind so Sachen wie Seaworld Orlando oder Universal Orlando. Denn im Grunde sind wir keine Freizeitpark-Typen, beim Walt Disney Resort ging es eben um das Thema: Duck, Maus & Co. Aber die Möglichkeit bestünde eben auch noch, wenn man in Florida Urlaub macht und gerade in der Gegend von Orlando unterwegs ist.
Von Florida zum Mond
Eine Sache ließen wir uns jedoch nicht entgehen, was auch schon fast in Richtung Freizeitpark mutierte. Damit meine ich Cape Canaveral mit dem Kennedy Space Center. Ich wollte mir doch sehr gerne mal anschauen, wo die ganzen Apollo- und Saturn-Missionen abhoben.
Das war schon alles ziemlich beeindruckend und ich finde, das sollte man besucht haben. Immerhin wurde hier Weltgeschichte geschrieben, die zudem auch noch sehr interessant ist. Aber wie gesagt, mit den typischen Auswüchsen amerikanischer Präsentationskultur hat das schon einen leichten Touch von Freizeitpark. Oder anders gesagt: Es ist Entertainment pur, davon verstehen die Amerikaner etwas.
Als Übernachtungsort für Cape Canaveral hatten wir übrigens ein Hotel in Cocoa Beach gewählt. Und somit landeten wir dann doch am Strand. Da wir aber tagsüber ständig unterwegs waren, blieb uns Cocoa Beach lediglich als abendlicher Strandspaziergang übrig. Das reichte uns aber auch. Zu sehen und zu erleben gibt es dort außerdem einen kleinen Holzpier mit weiteren Einkehrmöglichkeiten. Der Ort Cocoa Beach selber hat eher wenig bis gar nichts zu bieten.
Fazit zu den Sehenswürdigkeiten in Florida
Alles in allem ist Florida auf jeden Fall eine Reise wert. Wir für unseren Teil haben jedoch das Gefühl, alles gesehen und erlebt zu haben. Das liegt aber auch ein wenig an dem feucht-warmen Klima, dass es dort gibt. Da bevorzugen wir dann doch eher andere Temperaturen und fühlten uns in anderen Bundesstaaten der USA ein wenig wohler.
Um meine persönlichen Highlights nochmal zusammenzufassen, aber ohne Wertung der Reihenfolge:
- Walt Disney World Resort
- Kennedy Space Center
- Everglades Nationalpark
- Key West
Diese Orte würde ich auf jeden Fall wieder besuchen wollen. Viel Spaß in Florida!