2025 – Mit dem Wohnmobil durch Polen

Mit dem Wohnmobil durch Polen – so lautete die Aufgabe für den Frühling 2025. Aufgabe deswegen, weil es wieder eine berufliche Angelegenheit war. Sie bestand darin, für einen Verlag einen Wohnmobilreiseführer zu aktualisieren, weil der ursprüngliche Autor aus dem Projekt ausgestiegen war. Kurzerhand wurde ich gefragt, ob ich mich bereit erklären würde, die Arbeiten zukünftig zu übernehmen.

Schon vor fast 20 Jahren schrieb ich bei einem anderen Verlag einen Wohnmobilreiseführer über Polen. Das ist aber nun schon lange her und es besteht hier also kein Konflikt. Außerdem war das damalige Buch ein Werk über ganz Polen, also inklusive der Berglandschaft im Süden. Die neue Arbeit umfasst jedoch nur die polnische Ostseeküste und Masuren. Dort war ich aber nun schon sehr lange nicht mehr gewesen.

Überhaupt fand meine letzte Reise mit dem Wohnmobil nach Polen auch schon vor fast 20 Jahren statt. Ich bin zwar fast jährlich in Polen und das auch sehr weit im Osten, kurz vor der Grenze zur Ukraine. Doch diese Reisen haben immer einen familiären Hintergrund und finden in der Regel mit dem Pkw statt. Also, dieses Mal dann nach langer Zeit mal wieder mit dem Wohnmobil und an der Küste entlang.

Es wurde außerdem die erste längere Reise mit unserem neuen Wohnmobil. Ein paar kleinere Touren, die ebenfalls aus beruflichen Gründen stattfanden, hatten wir zwar bereits mit diesem Wohnmobil gemacht. Aber dabei handelte es sich nur um kurze Fahrten, die über ein paar Tage dauerten. Nun waren wir bei mehreren Wochen unterwegs, was uns den Vorteil brachte, nicht ganz so hetzen zu müssen, wie es sonst oft während der Recherchereisen der Fall ist.

So konnten wir uns ausnahmsweise bei der An- und Abreise etwas Zeit lassen und mussten nicht von Nordkirchen bis zur polnischen Grenze an einem Stück durchziehen. Das war sehr hilfreich, weil wir so innerhalb Deutschlands noch Ziele besuchen konnten, die wir für andere Projekte benötigten. Daher fuhren wir am ersten Tag zunächst nur nach Hitzacker an der Elbe, auch deshalb, weil wir wussten, dass die Chance, dort einen Platz auf dem Wohnmobilstellplatz zu bekommen, ganz gut ist.

Auf dem Weg dorthin hatten wir die einzige weniger schöne Begegnung mit einem Menschen auf der gesamten Reise. Kurz vor Hitzacker steuerten wir noch einen Supermarkt an und parkten, wie üblich, sehr abseits um niemanden zu stören. Als wir mit dem Einkaufswagen zurückkamen, stand direkt neben uns ein Pkw, obwohl viele andere Parkplätze rund um uns herum frei waren. Da wir mit unseren Einkäufen natürlich durch die Seitentür in das Wohnmobil einsteigen müssen, war das für uns etwas ungünstig. Für den Fahrer des Pkw jedoch auch, denn er muss Probleme beim Aussteigen gehabt haben und hatte definitiv Probleme beim Einsteigen, weil wir nämlich nun im Weg waren.

Ich hatte zu der Thematik des Kuschelparkens mal einen Blog-Artikel geschrieben und konnte es mir auch nicht verkneifen, den Fahrzeugbesitzer zu fragen, warum er denn so nah parken würde, wenn doch alles andere frei sei und er sich selbst damit den Weg versperrt. Oje, heutzutage darf man ja keine Frage mehr stellen. Der Mann war sofort auf 180 und leicht aggressiv, so dass ich mich für einen verbalen Rückzug entschied und den Mann ziehen ließ. Vielleicht hatte er einen schlechten Tag, vielleicht ist er auch einfach so. Aber auf Stress in dieser Form habe ich nun wirklich keine Lust. Ein Gespräch, eine Diskussion – okay. Aber Aggression? Nö, dafür ist mir das Leben zu kurz und zu schade.

Aber wie schon erwähnt, war dies der einzige Vorfall – wenn man das so überhaupt nennen kann – der uns auf der gesamten Reise passierte. Das kann ich schon mal vorweg nehmen. Von diesem Moment an lief alles wunderbar glatt. Freundliche Menschen, weitgehend super Wetter für Fotos und alles geschafft, was zu schaffen war.

Oder nun ja, wenn ich schon beim Meckern bin, sollte ich vielleicht noch eine Sache anmerken und richte mich dabei an die Wohnmobilisten, die hier mitlesen: Der Wohnmobilstellplatz in Hitzacker ist prima und bietet jede Menge Platz. Er würde aber noch mehr Platz bieten, wenn man das Wohnmobil nicht quer über drei, vier Einstellflächen abstellt. Es mag nachvollziehbar sein, wenn man ein Wohnmobil mit einer Länge von mindestens neun Metern hat. Aber sich mit einem Kastenwagen quer zu stellen und dabei anderen Reisenden den Platz wegzunehmen ist einfach nur unsozial. Wir haben es mit unserem siebeneinhalb Meter langen Wohnmobil doch auch geschafft, ganz normal einzuparken, so dass andere Womos noch neben uns Platz gehabt hätten. Hier sollten einige Wohnmobilisten vielleicht mal ihre soziale Ader überdenken. „Nach mir die Sintflut“ ist einfach uncool.

Jetzt aber genug mit der Nörgelei. Wir hatten einen schönen Abend in Hitzacker und freuten uns darüber, dass es neue Zwerge in der Altstadt gibt. Vor wenigen Jahren besuchten wir die Stadt für einen anderen Reiseführer über Camping in Norddeutschland zum ersten Mal. Dabei begegneten wir den Zwergen von Hitzacker und erfreuten uns daran, an einer Art Rallye zu den Zwergen teilzunehmen. Und siehe da, es gibt mittlerweile noch mehr Zwerge und wir nahmen uns die Zeit, sie alle zu besuchen. Zufälligerweise kamen wir dabei auch in Kontakt mit dem netten Herrn, der sich als Initiator der Hitzacker Zwerge entpuppte. Der sogenannte Oberzwerg erfreute uns mit seiner Geschichte und war wohl selber sehr erfreut, dass wir so einen Spaß an den Bronzefiguren haben.

Welche Strecke wir am nächsten Tag nehmen würden, stand bis dahin noch in den Sternen. Wir mussten auf jeden Fall nach Świnoujście, auf Deutsch Swinemünde. Das war gesetzt, aber wir konnten es uns leisten, noch einen Zwischenstopp einzulegen. Die Insel Usedom fiel aus, auch wenn sie als Ausgangspunkt strategisch gut gelegen wäre. Doch die Aussichten, dort einen freien Platz zu bekommen, waren wohl durchaus als gering zu bezeichnen. In Betracht kamen mehrere Stellplätze im Hinterland von Mecklenburg-Vorpommern und einen pickten wir heraus, auf dem wir vor einigen Jahren schon eine Nacht verbrachten.

Den Namen möchte ich hier bewusst nicht nennen, denn als wir vor Ort ankamen, waren wir nur noch wenig begeistert. Er hatte zwar jede Menge Platz, wirkte aber wenig ansprechend. Außerdem stellte sich heraus, dass wir dort unsere Toilette gar nicht entsorgen konnten. Also fuhren wir weiter und landeten schließlich in Greifswald. Die Stadt hatte ich eigentlich ausgeschlossen, weil wir den dortigen Wohnmobilstellplatz mal besichtigten und wir in Erinnerung hatten, dort wie die Sardinen in einer Büchse zu stehen. Aber siehe da, es gibt etwas außerhalb von Greifswald einen sehr schönen und gepflegten Wohnmobilstellplatz an einer Werkstatt in Hinrichshagen-Chausseesiedlung. Dort wurden wir freundlich in Empfang genommen und ahnten sofort, dass wir eine ruhige Nacht verbringen würden.

Außerdem war die Altstadt von Greifswald auch zu Fuß gut zu erreichen – zumindest für uns. Ich weiß von anderen Reisenden, dass eine drei Kilometer lange Strecke zu weit ist, doch wir hingegen laufen uns dann gerade erst mal warm. Nach rund einer Dreiviertelstunde standen wir also mitten in der Altstadt und besichtigten ein wenig Greifswald.

Am folgenden Tag war es dann aber endlich soweit. Wir fuhren an Anklam vorbei auf die Insel Usedom und reisten nach Polen ein. Unsere erste Anlaufstelle war der Wohnmobilstellplatz von Świnoujście/Swinemünde. Dieser liegt mitten im Hafen und wäre für uns ebenfalls eine gute Alternative zum Übernachten gewesen. Allerdings kamen wir natürlich viel zu früh an und hatten ab jetzt jede Menge zu erledigen.

Die Hauptaufgabe bestand darin, Wohnmobilstellplätze und Campingplätze zu inspizieren, Sehenswürdigkeiten zu besichtigen sowie jede Menge Fotos zu machen. Also zogen wir durch die Stadt und folgten diesem Plan, um beispielsweise auch dem örtlichen Campingplatz einen Besuch abzustatten und die Mühlenbake – das Wahrzeichen von Świnoujście – in Augenschein zu nehmen.

So war unsere weitere Reise von genau dieser Art geprägt. Wir fuhren von Campingplatz zu Campingplatz und von Ort zu Ort. Wir ruckelten über manchmal sehr kleine und enge Straßen, besuchten diverse Strände, die Nationalparks, sprachen mit Campingplatzbetreibern und enttäuschten diese, weil wir dort nicht übernachten würden. Aber es ist natürlich klar, dass wir bei der Vielzahl an Campingplätzen der polnischen Ostseeküste nicht auf jedem einzelnen übernachten könnten.

Daher übernachteten wir mal hier, mal dort und schauten uns zwischendurch alles an, was es so zu sehen gab. In Kołobrzeg kamen wir zum Beispiel auf dem zentral gelegenen Campingplatz Baltic unter. Der Empfang war freundlich und die Lage günstig. Aber es ist halt auch ein Campingplatz inmitten der Stadt. Und dennoch oder gerade deswegen sind es auch nur wenige Gehminuten zum Strand. Schon sehr praktisch. Erschrocken hatten uns jedoch die Parzellen. Da wir noch in der Nebensaison unterwegs waren, hatten wir eine komplette Einbuchtung für uns ganz alleine. Aber die Markierungen auf dem Boden und das erzwungene Einparken durch den Einweiser ließen darauf schließen, dass man in der Hauptsaison ganz nah am Nachbarn zu stehen hat. Sehr nah. Man kann es vielleicht auf dem Bild erahnen.

Klassische Wohnmobilstellplätze, wie wir sie kennen, sind in Polen eher selten. Im Küstenort Darłówko gibt es zum Beispiel einen dieser Plätze. Sehr nett, aber auch ein wenig ungepflegt. Ein anderer Wohnmobilstellplatz wurde von der Gemeinde Białogóra wiederum in einem Wäldchen am Ortsrand eingerichtet. Sehr schön, aber warum der Platz drei Entsorgungsstellen hat, die zum Teil mit dem Fahrzeug gar nicht erreicht werden können, war nicht heraus zu finden.

Darüber hinaus gibt es noch die vielen Pole Namiotowe, eine Art Biwakplatz, die vor allen Dingen in Masuren zum Zug kommen. Aber darüber berichte ich näher in dem Reiseführer und werde auch jede Menge dieser Plätze verorten. Wie in Skandinavien mittlerweile üblich, gibt es hin und wieder auch Übernachtungsangebote für Camper an einer Marina. Dieses Angebot nahmen wir beispielsweise in Łeba wahr und konnten dort auch noch eine schöne Abendrunde zu Fuß zu den anderen Campingplätzen machen.

Unterwegs ließen wir uns auch das kleine Dorf Swołowo nicht entgehen. Es liegt ein bisschen im Hinterland und besticht durch eine Vielzahl an Fachwerkhäusern. Ich hatte nur den Fehler gemacht, am Parkplatz vorbei zu fahren. Und schon war ich mitten im Dorf, das eine Ringstraße aus Kopfsteinpflaster besitzt. Fahren war hier kaum möglich, eher nur noch ein vorsichtiges und sehr langsames Rollen.

Auch die Halbinsel Hel ließen wir uns nicht entgehen und fuhren sie bis zum Ende, wo wir dank Nebensaison problemlos parken und spazieren konnten. Ein kleiner Rundweg führte an historischen Stellungen aus dem Krieg vorbei und ein Denkmal weist daraufhin, dass hier am Ende der Halbinsel das Land Polen beginnen würde. So sagt man es zumindest im Land.

Vorher besuchten wir noch mehrere Leuchttürme, so zum Beispiel den rot-weißen Leuchtturm von Stilo oder auch den Leuchtturm Rozewie, der im Land sehr bekannt ist. Einerseits sieht er etwas ungewöhnlich aus und andererseits steht er nur 200 Meter von einem anderen Leuchtturm entfernt.

Dort befindet sich ganz in der Nähe die Ortschaft Jastrzębia Góra, die den nördlichsten Punkt von Polen markiert. Diesen ließen wir uns als Sammler von solchen Extrempunkten natürlich nicht entgehen. Eine große Säule am Sandstrand markierte den Punkt direkt an der Küste. Gleichzeitig gab es weit oberhalb auf der Steilküste noch eine Markierung, die auf den nördlichsten Punkt Polens hinwies.

Mit der Halbinsel Hel war bei uns weitgehend die Luft raus, was das Thema Ostsee betraf. Natürlich blieben wir noch am Meer oder in Meeresnähe. Aber es folgten im Anschluss zunächst die Städte Gdynia, Sopot und Gdańsk, besser bekannt als Danzig. Hier hätten wir eigentlich auf dem zentral gelegenen Wohnmobilstellplatz übernachten wollen. Doch der würde erst wenige Tage nach unserer Anwesenheit die Saison eröffnen. Das wussten wir schon vorher und steuerten daher ohnehin direkt den außerhalb gelegenen Campingplatz an.

Auch dort wurden wir wieder sehr freundlich empfangen und teilten uns den Platz mit zahlreichen anderen deutschen Campern. Der Campingplatz befindet sich am Ende einer Straßenbahnlinie, mit der man normalerweise in die Stadt fahren kann. Doch da eine Brücke auf dem Weg gesperrt sei, pendelte zu unserem Zeitpunkt ein Bus. Und Schienenersatzverkehr sei in Polen immer kostenlos. Also fuhren wir ganz entspannt mit dem Bus in die Nähe der Altstadt und erreichten sie auch recht schnell zu Fuß.

Wir schlenderten durch das Zentrum, besichtigten das berühmte Krantor, wandelten zu Brama Złota und begaben uns auch zum Museum des Zweiten Weltkriegs. Schon aus beruflichen Gründen sind wir mit der Geschichte des Zweiten Weltkriegs sehr gut und intensiv vertraut. Wir erwarteten also eigentlich nicht viel neues für uns und nahmen an, wir würden daher relativ schnell durchgehen. Letzteres taten wir zwar auch, doch die Ausstellung ist so unfassbar umfangreich (kein Wunder), dass wir selbst für das bloße Durchgehen des Museums sehr viel Zeit benötigten. Wer sich wirklich gar nicht mit dem Zweiten Weltkrieg und der Entwicklung zum Kriegsausbruch auskennt und sich noch nie mit den vielen einzelnen Begebenheiten dazu auseinandergesetzt hat, der wird hier auf jeden Fall alles dazu erfahren. Dafür sollte dann auf jeden Fall ein ganzer Besuchstag eingeplant werden. Sehr beachtlich.

Nach dem Besuch im Museum warfen wir noch einen Blick in die Brigittenkirchen, die einen beeindruckenden Bernsteinaltar zeigt und eine Krypta besitzt, in der zahlreiche Totenschädel gezeigt werden. Mit dem Bus ging es dann wieder zurück zum Campingplatz. Dort wachten wir am nächsten Morgen auf, weil unser Nachbar in seinem deutschen Expeditionsmobil irgendwas anmachte, was sehr laut war. Es könnte eine Art Standheizung gewesen sein. Clever, wenn man die Heizung anmacht und selbst draußen vor dem Fahrzeug hockt. Jetzt könnte man sich natürlich fragen, wofür man für Polen ein Expeditionsmobil benötigt oder man fragt sich einfach, warum jemand den ganzen Platz mit seinem Wagen beschallen muss. Aber gut, lassen wir das.

Wir fuhren noch schnell zur Westerplatte, wo wir uns das Denkmal anschauten, dass man am Ort des Geschehens aufstellte, wo der Zweite Weltkrieg ausbrach. Danach ging es für uns ein Stück südwärts und wir steuerten die kleine Ortschaft Kwidzyn, nur um das Wohnmobil wunderbar vor dem dortigen Schloss in Szene zu setzen. Übernachtet hatten wir im Anschluss daran dann vor einem anderen Schloss und zwar auf dem Campingplatz in Malbork.

Die Burg ist beeindruckend, keine Frage. Aber irgendwie fehlte mir in Malbork eine gemütliche Altstadt, die eigentlich dazu gehören müsste und ein wunderbares Ensemble abgeben würde. Dafür trafen wir aber den kleinen Ritter Marianek. Diese Bronzeskulptur findet man mehrfach in der Stadt und macht es irgendwie angenehm, durch die Stadt zu schlendern, nur um Marianek überall antreffen zu können – ähnlich wie bei den Zwergen in Hitzacker.

Nach einem abendlichen Spaziergang am Ufer des Flusses Nogat zogen wir uns auf den Campingplatz zurück, wo wir interessanterweise von mehreren norwegischen Campern umgeben waren. Der Campingplatz war allerdings der unruhigste auf der gesamten Reise. Denn direkt am Platz verläuft eine Hauptstraße und ohne Bäume und Bewuchs steht man dort ein wenig wie auf dem Präsentierteller. Zu guter Letzt verläuft gleich hinter dem Campingplatz noch eine Eisenbahntrasse mit häufig hupenden Lokomotiven.

Am Frischen Haff, also wieder zurück an der Ostsee, besichtigten wir außerdem die KZ-Gedenkstätte Stutthof. Sie war eine der wenigen Gedenkstätten dieser Art, die wir noch nicht kannten. Und dennoch war es natürlich wieder einmal erschreckend zu sehen, was Menschen sich gegenseitig antun können und angetan haben.

Damit endete mehr oder weniger unsere Reise an der polnischen Ostseeküste. Von dort aus ging es für uns direkt nach Masuren. Die erste Nacht verbrachten wir auf einem kleinen Campingplatz in Stare Jabłonki. Hier hatten wir zunächst den Platz für uns ganz alleine und konnten den dazugehörigen Strandabschnitt für uns deklarieren. Nur der dortige Schwan war wohl mit unserer Anwesenheit nicht ganz einverstanden und startete einen Angriffsversuch.

Da die Schlacht von Grunwald für die Polen eine besondere Bedeutung hat und unverständlicherweise gar nicht in der alten Version des zu überarbeitenden Buchs auftaucht, beschloss ich, das für die zukünftige Auflage zu ändern. So fuhren wir also zur Gedenkstätte und besichtigten das dortige Museum. Sehr interessant und erinnerte mich ein wenig – aber wirklich nur ein wenig – an das Museum zur Schlacht von Gettysburg in Pennsylvania.

Weiter ist Masuren natürlich bekannt für seine zahlreichen Seen, Flüsse und Wälder. In Olsztyn schlenderten wir durch die Altstadt und in Mikołajki genossen wir die Uferpromenade, die nur wenige Schritte vom Wohnmobilstellplatz entfernt ist. Dass der örtliche Campingplatzchef uns zum Stellplatz verwies, weil er erst eine Woche später öffnen würde, zeugte nicht gerade von Geschäftstüchtigkeit. Aber gut, meinetwegen. Dort auf dem Stellplatz standen wir auch gut.

Nach dem Aufenthalt in Masuren ging unsere Reise an Warschau und über Südpolen wieder zurück nach Deutschland. Wir übernachteten noch in Sachsen in der Nähe von Pulsnitz auf einem menschenleeren Wohnmobilstellplatz, um uns am nächsten Tag in der Pefferkuchenstadt Pulsnitz mit leckeren Kleinigkeiten an Pfefferkuchen einzudecken. Dafür gibt es im Ort gleich mehrere Pfefferküchlereien.

Außerdem wollte ich die Reise nutzen, für andere Projekte neue Wohnmobilstellplätze zu besichtigen, die wir noch nicht kannten und von denen wir noch ein Foto gebrauchen könnten. Doch der privat geführte Wohnmobilstellplatz in Friedrichroda war voll und der nahegelegene Stellplatz in Bad Tabarz ebenso. Letzterer enttäuschte uns ein wenig. Wir hatten schon früher für ein anderes Buchprojekt in Bad Tabarz übernachtet. Damals durfte man auf dem Parkplatz vor dem Schwimmbad stehen. Heute gibt es dort einen Stellplatz, der deutlich weniger attraktiv auf uns wirkte. Schade eigentlich.

Da beide Stellplätze voll waren, wir aber noch eine Übernachtung benötigten, versuchten wir es dann auf dem dritten Platz, den wir ohnehin besichtigen wollten. Und siehe da, der Stellplatz Schneidmühlengrund bei Kleinschmalkalden hatte noch genügend freie Plätze. Wie schön und so ruhig gelegen, außerdem noch recht günstig. Da hatten wir ja Glück, dass wir bei den beiden anderen keine Chance mehr hatten.

Unsere letzte Nacht dieser Reise verbrachten wir noch auf dem Wohnmobilstellplatz in Winterberg, um dort eine kleine Fotowanderung zum Kahlen Asten zu unternehmen. Am nächsten Morgen erreichten wir wieder Nordkirchen und kamen von einer interessanten und großen Rundreise durch Polen mit Erfolg wieder zurück nach Hause.,

Michael Moll

Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.

Ich bin Autor von mehr als 120 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.

Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.


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