Es hat ein paar Jahre gedauert, doch mittlerweile habe ich alle vier Extrempunkte meines Heimatbundeslandes Nordrhein-Westfalen besucht. Beabsichtigt war das eigentlich nicht, zumindest nicht, bevor ich an dem ersten der vier Orte war. Doch als ich irgendwann mal eher zufällig den westlichsten Punkt von NRW besichtigte, nahm ich mir, auch die anderen drei aufzusuchen.
Der südlichste und der östlichste Punkt von NRW waren dann auch schnell besucht, nämlich direkt im Folgejahr. Das mag vielleicht seltsam klingen, aber das macht man auch nicht mal eben nebenbei, wenn man ziemlich zentral im Bundesland wohnt. Ich habe immer versucht, die Besuche mit irgendwelchen Recherchereisen zu kombinieren. Aber auch das passte zeitlich nicht immer.
Alle vier Eckpunkte von Nordrhein-Westfalen
So war der südlichste Punkt von Nordrhein-Westfalen mal eben zwei Autostunden durch den dichten Verkehr von NRW entfernt. Zweieinhalb Stunden waren es sogar bis zum östlichsten Punkt in Höxter. Wenn ich also nicht gerade irgendetwas dort in der Gegend zu tun hatte, dann hätte ich schon einen guten Grund gebraucht, um diesen Extrempunkt zu bereisen.
Dennoch, drei Extrempunkte innerhalb eines Jahres. Das ist okay. Doch es fehlte noch der nördlichste Punkt von NRW. Dieser lag auch gut zweieinhalb Stunden von meinem alten Wohnort in Essen entfernt. Man merkt also, dass Nordrhein-Westfalen nicht ganz so klein ist. Selbst von meinem neuen Wohnort, der ein wenig weiter nördlich liegt, sind es noch über zwei Stunden Fahrt. Kein Wunder also, dass es acht Jahre dauerte, bis ich endlich mal auf einer Recherchereise relativ nah an diesem Nordpunkt vorbei kam und die Chance nutzte, einen Zwischenstopp einzulegen.
Viel Strecke für alle vier Extrempunkt von NRW
Übrigens: Fährt man vom nördlichsten Punkt zum südlichsten Punkt in Nordrhein-Westfalen, dann ist man rund vier Stunden unterwegs. Wenn man auf den vielen Autobahnen mit dem typischen Verkehr in NRW gut durchkommt. Anschließend hat man dann knappe 350 Kilometer zurückgelegt.
Für die Strecke zwischen dem westlichsten und dem östlichsten Punkt sollte man wenigstens dreieinhalb Stunden einplanen. Etwas mehr als 300 Kilometer hat man hinterher auf der Uhr. Und wo wir gerade schon mal dabei sind, fragen wir den Routenplaner doch auch gleich, wie es wäre, wenn man alle vier Extrempunkte hintereinander besuchen wolle. Angefangen am nördlichsten Punkt und im Uhrzeigersinn gefahren, braucht man über den östlichsten und südlichsten bis zum westlichsten Punkt knappe acht Stunden Fahrt und über 600 Kilometer.
Ganz nebenbei reist man dabei sogar noch durch das Nachbarbundesland Niedersachsen sowie durch Belgien und die Niederlande. Am nördlichsten Punkt wartet übrigens ein Picknickplatz, der östlichste befindet sich in der Weser und der südlichste am ehemaligen Westwall in der Eifel. Der westlichste Punkt von Nordrhein-Westfalen ist ganz nebenbei auch noch der westlichste Punkt Deutschlands. Übrigens: Alle vier Extrempunkte Deutschlands will ich auch noch besuchen. Aktuell (2023) fehlt mir noch der südlichste am Haldenwanger Eck.
Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.
Ich bin Autor von mehr als 100 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.
Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.
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