Wanderung mit Schiffstour im Sauerland

Wandern im Sauerland – Tourinfo kompakt
Anspruch: Überwiegend leichte Wanderung.
Länge/Dauer: 7 km / ca. 2,5 Std. zzgl. Schiffstour
Höhendifferenz: 350 m
Saison: Nur in der Zeit, in der das Schiff verkehrt. In der Regel von Ostern bis Ende Oktober. Bitte vorher unter www.seerundfahrten-diemelsee.de erkundigen.
Tourcharakter: Wanderung mit Besteigung des Muffert und des Eisenbergs, die wunderbare Ausblicke auf den Diemelsee ermöglichen. Dieser wird zum Teil umrundet. Abschluss der Tour ist eine Fahrt auf dem See zurück zum Ausgangspunkt.
Ausgangspunkt: Parkplatz am Fähranleger in Heringhausen, Kirchstraße (51.362463, 8.724259)
Markierung: Schiff mit Kapitän und der Aufschrift Fährschiffwanderweg
Besonderheiten: Diemelsee, Muffert, Eisenberg, Staumauer, Seerundfahrt (Abfahrten täglich zur vollen Stunde zwischen 11 und 16 Uhr).

Wegbeschreibung:

Wir beginnen unsere östlichste Wanderung in diesem Buch am Parkplatz in der Kirchstraße, direkt am Fähranleger, an dem wir nach der Tour mit dem Schiff auch wieder ankommen werden. Wir wenden uns nach rechts und sehen sogleich, dass wir auch auf dem Diemelsteig wandern werden. Der Diemelsteig ist ein rund 55 Kilometer Rundwanderweg, der sich südöstlich des Diemelsees auf hessischer Seite erstreckt.

Gemütlichen Schrittes wandern wir zunächst am Ufer entlang und haben den See zu unserer Linken. Eine Infotafel zeigt uns an, dass wir uns am geografischen Mittelpunkt des Naturparks Diemelsee befinden. Der Naturpark Diemelsee ist über 300 Quadratkilometer groß und grenzt an den Arnsberger Wald, die Paderborner Hochfläche und an die sogenannte Waldecker Tafel. Benannt ist er selbstverständlich nach dem Diemelsee bzw. der gleichnamigen Ortschaft, die jedoch ein deutliches Stück weiter östlich des Gewässers liegt. Hier, wo das Rothaargebirge nach Nordosten ausläuft, wurde im Jahr 1924 die Talsperre fertiggestellt, die seitdem die Diemel zu einem See staut. Die aus Bruchsteinen bestehende Mauer ist fast 200 Meter lang und gehört zu den kleineren Staumauern in Deutschland. Der See dient überwiegend zur Stromgewinnung und kann auch zu Freizeitzwecken ausgiebig genutzt werden.

Nach wenigen Augenblicken entlang der Kirchstraße gehen wir durch Heringhausen hindurch und haben die Touristinformation auf der linken und die romanische St. Barbara-Kirche aus dem 12. Jahrhundert auf der rechten Seite. Mehrere gastronomische Betriebe im Ort verlocken uns zu einer ersten Rast, doch wir gehen weiter bis zur Seestraße, wenden uns nach links und folgen dem Straßenverlauf nicht nur aus dem Ort heraus, sondern auch durch eine enge Linkskurve. Gleich hinter der Kurve folgt auf der rechten Seite ein Parkplatz, an dem wir die Straße und damit das Ufer hinter uns lassen und in einen Waldpfad einbiegen. Auf diesem geht es mit einer deutlichen Steigung hinauf, doch ein wunderbarer Ausblick von der St. Muffert-Klippe über den Diemelsee hinweg belohnt uns für diese Anstrengung.

Immer wieder stoßen wir auf historische Grenzsteine und noch heute befindet sich hier eine Grenze, denn wir überqueren die Landesgrenze zwischen Hessen und Nordrhein-Westfalen. In früheren Zeiten war hier das Fürstentum Waldeck vom Großherzogtum Hessen abgegrenzt. Im steten Auf und Ab folgen wir weiterhin dem Fährschiffwanderweg bzw. dem Diemelsteig und erreichen nach dem Muffert einen weiteren Gipfel. Ein Hinweisschild markiert den mit 594 Metern höchsten Punkt der Stadt Marsberg auf dem Eisenberg.

Nach dem Erreichen des Gipfels geht es auch schon wieder bergab, doch bevor wir den gesamten Eisenberg verlassen, lohnt ein kleiner Abstecher nach links zu einem weiteren herrlichen Aussichtspunkt, von dem aus wir die Staumauer des Diemelsees gut erkennen können. In mehreren Serpentinen steigen wir vom Eisenberg wieder hinab und erreichen nach einiger Zeit den Ausgleichsweiher, der sich unterhalb der massiven Staumauer befindet. Wir gehen am Ufer entlang und auf die Ortschaft Helminghausen zu. An einer T-Kreuzung biegen wir vor einer Kleingartensiedlung links ab, jedoch nicht, ohne vorher einen Blick auf die kleine Kirche Maria von der immerwährenden Hilfe auf der rechten Seite zu werfen.

Am Weiher gehen wir geradeaus und können entweder halbrechts den direkten Weg bergauf benutzen oder bis kurz vor die Staumauer gehen und dann in Serpentinen auf die mächtige Staumauer hinauf wandern. Oben angekommen lohnt sich natürlich ein kleiner Abstecher auf das Bauwerk, um in das Tal der Diemel und auf Helminghausen hinab zu blicken.

Abschließend wandern wir am westlichen Ufer des Sees bis zum Fähranleger vom Bootsverleih und Seerundfahrten Stefan Koch und haben auch wieder mehrere Möglichkeiten zur Einkehr. Bei einer gemütlichen Schifffahrt auf dem Diemelsee lassen wir die Wanderung Revue passieren und uns bequem zu unserem Ausgangspunkt zurückbringen.

Michael Moll

Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.

Ich bin Autor von mehr als 100 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.

Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.


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