2010 – (4) Mit der Transsib durch die Mongolei zurück

Mit der Transmongolischen Eisenbahn von Peking nach Moskau

Warten auf den Zug

Frühmorgens kamen wir in Peking an, frühmorgens verließen wir Peking auch wieder. Schon am Tag vor unserer Abreise besichtigten wir die Abfahrtshalle des Pekinger Hauptbahnhofes um uns einen ersten Überblick zu verschaffen, wie das dort alles organisiert ist. Denn bei aller Chinaerfahrung, die wir in den letzten zwei Wochen machen konnten, wussten wir eben genau das nicht. Wir hatten gelernt, wie man ein Bahnticket in China umtauscht, wir hatten auch gelernt, wie man Postkarten und Briefe ordentlich verschickt, wir kennen den Metrofahrplan von Peking auswendig und wir brachten Chinesen vom Lande sogar bei, wie man einen Fahrkartenautomaten bedient. Aber was uns in den Hallen des Bahnhofs erwarten würde, war uns selbst noch unbekannt.

Doch nach einer kurzen Besichtigung am Vorabend schien uns auch diese Situation nicht vor eine große Herausforderung zu stellen und so verließen wir an unserem letzten Morgen in Peking das Hotel und wandelten mit zwei Koffern, zwei Rucksäcken, einem Stoffbeutel voll mit Proviant und einer überdimensionalen Plastiktüte in der sich 65 Pocky-Päckchen befanden durch unseren liebgewordenen Hutong.

Zunächst mussten wir natürlich wieder die Röntgengeräte über unser Gepäck ergehen lassen, so wie wir es ja schon von der Pekinger Metro gewohnt waren. Das war jedes Mal ein Aufwand, weil wir keine Lust hatten, unsere Kameras und Speicherkarten durch die Röntgengeräte zu schicken und wir sie also dementsprechend umständlich aus der Tasche holten. Nach dem Motto: Man weiß ja nie.

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So natürlich auch am Hauptbahnhof, nur mit dem Unterschied, dass wir viel mehr Gepäck bei uns hatten. Wir reihten uns also ordentlich in die Schlange, schoben unsere Koffer, Rucksäcke und die Pocky-Einkaufstüte genauso durch das Gerät wie den Stoffbeutel mit unseren Getränken und dem bisschen Proviant. Letzterer kam natürlich liegend und zum Teil ausgekippt auf der anderen Seite des Gerätes wieder zum Vorschein. Keine Ahnung, ob nicht irgendwelche Süßigkeiten im Röntgengerät verblieben sind und nun seitdem jedes Mal durchleuchtet werden.

Nach unserer Aufsammelaktion hinter dem Röntgenautomaten brauchten wir nur noch die Rolltreppe hinauf und uns vor der Tür anstellen, hinter der es dann zu gegebener Zeit wieder hinab zum Bahnsteig gehen würde. Zwar waren wir natürlich wieder einmal die Ersten, blieben es aber nicht lange. Um uns herum versammelten sich weitere Reisende, viele Chinesen, aber auch nicht wenige europäisch wirkende Touristen. Nach gut einer halben Stunde konnten wir sehen, wie unser Zug langsam auf dem Gleis einrollte neben dem Bahnsteig zum Stehen kam. Die Türen öffneten sich und aus jedem Waggon entstiegen zwei Schaffner chinesischer Herkunft. Dieses Mal würden wir also in einem chinesischen Waggon reisen und nicht, wie bei der Hinreise in der Transmandschurischen Bahn, in einem russischen Zug. Überhaupt würde es dieses Mal ganz anders werden, denn unser Zug fährt nicht die transmandschurische Strecke, sondern sofort in nordöstliche Richtung mit dem Ziel Mongolei, weshalb der Zug auch als Transmongolische Eisenbahn bezeichnet wird. Wie im ersten Teil bereits erwähnt, handelt es sich also nicht um die Transsibirische Eisenbahn im eigentlichen Sinne, da diese von Moskau nach Wladiwostok fahren würde. Aber auch die Transmongolische Eisenbahn sowie die Transmandschurische Bahn werden gemeinhin als Transsibirische Eisenbahn bezeichnet, was aber eben nicht ganz korrekt wäre.

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1 Kommentar zu „2010 – (4) Mit der Transsib durch die Mongolei zurück“

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