Mit dem Wohnmobil auf die Orkney-Inseln

Irgendwie scheine ich Inselgruppen zu mögen. Ich schrieb ja schon vor einiger Zeit etwas über das Wandern auf den Åland-Inseln und zuletzt auch ein paar Infos über die Shetland-Inseln. Heute will ich mal ein wenig über die Orkney-Inseln schreiben, die ich im Rahmen meiner Reise mit dem Wohnmobil durch Schottland besuchte.

Anreise mit Northlink
Anreise mit Northlink

Es gibt mehrere Möglichkeiten, mit dem Wohnmobil zu den Orkney-Inseln zu gelangen. Dazu zählt die Fahrt mit Pentland Ferries von Gills bei John o’Groats zu St. Margaret’s Hope auf die Insel South Ronaldsay.

Übernachtung bei Stromness
Übernachtung bei Stromness

Wir fuhren jedoch vom weiter westlich gelegenen Scrabster nach Stromness auf die Insel Mainland. Dies hat den Vorteil, dass man schon während der Fahrt die erste bedeutsame Sehenswürdigkeit der Orkney-Inseln kennenlernt. Denn man passiert die Westküste der Insel Hoy, wo sich die 137 Meter hohe Felsnadel Old Man of Hoy erhebt. Zum Vergleich: Die Lange Anna auf Helgoland ist gerade einmal 47 Meter hoch und würde gegen den alten Mann von Hoy ziemlich mickrig aussehen.

Old Man of Hoy
Old Man of Hoy

Die Verbindung zwischen Scrabster und Stromness wird von der Fährgesellschaft Northlink bedient. Mit denen kann man auch von der Inselhauptstadt Kirkwall zur nächsten Inselgruppe, den Shetland-Inseln weiter reisen. Die Schiffe von Northlink fahren auch zwischen Aberdeen und den Inselgruppen, sodass diese Anreisemöglichkeit ebenfalls besteht.

Campingplatz in Stromness
Campingplatz in Stromness

Noch bevor man in Stromness anlegt, sieht man schon die erste Übernachtungsmöglichkeit für Wohnmobilfahrer. Auf einer kleinen Landzunge am Rande der Ortschaft erstreckt sich ein Campingplatz. Auf diesem hatten wir für eine Nacht Quartier bezogen, doch am ersten Abend zog es uns in das Landesinnere von Mainland.

Michael Moll
Michael Moll

Die Orkney-Inseln bestehen natürlich aus zahlreichen Inseln, von denen die wichtigsten untereinander mit Fähren verbunden sind. Doch die Hauptsehenswürdigkeiten befinden sich überwiegend und praktischerweise auf der Hauptinsel mit dem nicht sehr kreativen Namen Mainland.

Wohnmobil am Ring of Brodgar
Wohnmobil am Ring of Brodgar

So fuhren wir zum Beispiel am ersten Abend direkt zu den Stones of Stennes, wo wir hätten übernachten können. Doch wir zogen es vor, auf dem Parkplatz vom Ring of Brodgar zu nächtigen.

Ring of Brodgar
Ring of Brodgar

Sowohl der Ring of Brodgar als auch die Stones of Stennes gehören zum Unesco-Weltkulturerbe unter dem Namen Heart of Neolithic Orkney. Außerdem wird auch die prähistorische Anlage Skara Brae dazugezählt, die sich an der Westküste von Mainland befindet.

Skara Brae
Skara Brae

Eine weitere Übernachtungsmöglichkeit hätten wir auf einem schönen Parkplatz weiter nördlich genießen können. Dort ist Mainland eine sehr kleine Gezeiteninsel vorgelagert, die Insel Birsay. Sie kann man nur bei Ebbe über einen eigens angelegten Weg erreichen. Deswegen ist sie ja auch eine Gezeiteninsel.

Gezeiteninsel Birsay
Gezeiteninsel Birsay
Brough of Birsay
Brough of Birsay

Folgt man der Küstenstraße am Nordufer, so gelangt man nach einiger Zeit zum Broch of Gurness. Hierbei handelt es sich abermals um die Überreste einer eisenzeitlichen Siedlung. Man ist zwar schnell durch, aber es ist interessant anzusehen.

Broch of Gurness
Broch of Gurness

Geschützt durch eine Bucht kann man die Hauptstadt Kirkwall besichtigen. Nun, die Stadt ist nicht sonderlich groß und hat auch nicht so sehr viel zu bieten. Da hat mir das etwas kleinere Stromness sogar etwas besser gefallen.

Magnus-Kathedrale in Kirkwall
Magnus-Kathedrale in Kirkwall

Sehenswert ist aber auf alle Fälle die St. Magnus-Kathedrale, die als Licht des Nordens bezeichnet wird und aus dem 12. Jahrhundert stammt. Bedenkt man, dass die Inselgruppe der Orkneys aus mehreren kleinen Inseln besteht, wirkt die Kathedrale dagegen ziemlich markant. Gleich gegenüber befindet sich das Orkney-Museum, das kostenlos besucht werden kann.

Kleine Gassen in Stromness
Kleine Gassen in Stromness

Fährt man mit dem Wohnmobil ganz in den Osten von Mainland, dann erreicht man eine wirklich schöne Küstenlandschaft am Naturreservat Mulls Head. Die Küste fällt nicht nur steil ab, sondern besteht aus mehreren schräg aufeinander liegenden Gesteinsplatten und bietet ein echt tolles Bild. Wer hier entlang wandert, wird immer wieder anhalten und den Anblick genießen. Man könnte sich hier auch einfach auf einen der Felsen setzen und stundenlang das Meer beobachten.

Steilküste bei Mull Head
Steilküste bei Mull Head
Wohnmobil mit Stieren
Wohnmobil mit Stieren

Südlich von Kirkwall befindet sich die Bucht von Scapa Flow. Diese Bucht diente bis zum Zweiten Weltkrieg der Royal Navy als Stützpunkt. Und weil dies so war, befürchtete man U-Bootangriffe der Deutschen Marine im Zweiten Weltkrieg. Zu Recht, einige der Schiffe wurden versenkt und ihre Wracks sind noch heute zu sehen.

Wrack im Scapa Flow
Wrack im Scapa Flow

Um Scapa Flow vor den Angriffen zu schützen, befahl Winston Churchille, die Inseln rund um die Bucht mit mehreren Dämmen zu verbinden. So konnten keine Schiffe mehr eindringen und ganz nebenbei entstand eine Landverbindung von South Ronaldsay über die Inseln Burray, Glims Holm und Lamb Holm zu Mainland. Der Name der Dämme lautet Churchill-Barrieren.

Churchill-Barriere
Churchill-Barriere

Errichtet wurden die Churchill-Barrieren von italienischen Kriegsgefangenen. Diese wiederum baten darum, eine Kapelle errichten zu dürfen, was ihnen gestattet wurde. Dafür nutzte man eine militärische Baracke, die im Inneren wunderbar und liebevoll zu einem kleinen Gotteshaus umgestaltet wurde.

Italienische Kapelle
Italienische Kapelle

Die Italienische Kapelle befindet sich auf der Insel Lamb Holm und ist wirklich ein sehenswertes Kleinod. Auch hier hätte man mit dem Wohnmobil übernachten können.

Mächtige Steilküste der Orkney-Inseln
Mächtige Steilküste der Orkney-Inseln
Orkney-Inseln im Dunst
Orkney-Inseln im Dunst

Die anderen Inseln, wie zum Beispiel Westray oder Papa Westray sind mit kleinen Fähren und Fliegern zu erreichen. Nicht auf jede Insel gelangt man aber mit dem Wohnmobil. Alles in allem hat es uns auf den Orkney-Inseln sehr gut gefallen und es hat sich in der Tat gelohnt, sie mit dem Wohnmobil zu bereisen. Etwas wehmütig verließen wir sie, aber dafür erreichten wir dann anschließend die Shetland-Inseln.

7 Kommentare zu „Mit dem Wohnmobil auf die Orkney-Inseln“

  1. Pingback: Weekly reading – KW 09/2016 – vanweh

  2. Hallo Michael,
    ein toller Beitrag, der richtig Lust auf ein Schottlandabenteuer macht! Obendrein hast du da tolle Bilder abgeliefert. Insgesamt also ein „runder“ Post, den ich im Rahmen meines weekly reading dieser, der 9. Kalenderwoche 2016, mit meinen Lesern geteilt habe.
    Vielen Dank und beste Grüße,
    Mario

    1. Hallo Mario,

      danke für deine nette Vorstellung. Kannte deinen Blog noch gar nicht, ist aber direkt mal notiert 😉
      Viele Grüße und ein schönes Wochenende!
      Michael

  3. Das sieht aber kalt aus 😉
    Ich bin dann zwar eher der Freund von einem Ferienhaus auf Sizilien, aber die Bilder sind trotzdem fantastisch. Vor allem der Sonnenaufgang zwischen den Steinen. Fast schon ein Künstlerfoto 🙂

    Liebe Grüsse
    Martina

  4. Pingback: Weekly reading - KW 09/2016 - #VANweh

  5. Frank Dünnebier

    Hallo Herr Moll,
    wir sind sozusagen auf dem Sprung nach Schottland, am kommenden Sonntag geht es los. Bleiben werden wir bis Anfang September.
    Ihren passenden Führer für Reisen durch Schottland haben wir uns zugelegt, nachdem wir Ihren Reisebericht gelesen hatten.
    Nun wäre es toll, wenn wir zusätzlich den Bericht zu Schottland und zu den Orkney-Inseln als pdf haben könnten.
    Wir melden uns, denke ich, von unterwegs, um Rückmeldung zu geben.
    Freundliche Grüße aus Berlin.
    Marion&Frank Dünnebier

  6. Pingback: Besuch bei St. Michaels Mount | Die Weltenbummler

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