The Heart of Neolithic Orkney – schon alleine der Name klingt irgendwie schön. Gemeint sind damit verschiedene Steinsetzungen aus der Jungsteinzeit (dem Neolithikum) auf den Orkney-Inseln. Die größte der Orkney-Inselgruppe ist Mainland und beherbergt diese Steinsetzungen, die von der Unesco zum Weltkulturerbe geadelt wurden.
Dabei handelt es sich um verschiedene Anlagen, die sich im Westen der Hauptinsel verteilen. Dazu gehören zum Beispiel die Stones of Stenness, die vermutlich vor über 5000 Jahren aufgerichtet wurden. Der höchste dieser Steine ist fast sechs Meter hoch.
Nur wenige Schritte von diesem elliptischen Steinkreis entfernt befindet sich einer der vier sogenannten Standing Stones. Der Watch Stone steht direkt am Straßenrand und bringt es auf eine Höhe von fünfeinhalb Metern. Das ist aber nicht seine gesamte Länge, denn es wird geschätzt, dass er zudem bis zu zwei Meter in der Erde vergraben ist.
Von den Stones of Stenness kann man über einen schönen und kurzen Wanderweg die Aussicht auf zwei Seen genießen. Der Loch of Stennes und der Loch of Harray sind durch einen schmalen Damm voneinander getrennt, auf dem man am Watch Stone vorbeispaziert.
Am Ende des Wegs erreicht man den Ring of Brodgar. Er besteht aus einem Steinkreis mit heute noch 27 aufrecht stehenden Steinen. Ursprünglich waren es wohl mehr als doppelt so viele, doch auch mit den heute fehlenden Steinen ist er ein wahrer Blickfang. Der Steinkreis ist größer als Stonehenge und im Gegensatz zu seinem berühmten Pendant im Süden Englands, kann man hier bei freiem Eintritt bis an die Steine herantreten und sie berühren.
Aber diese Freizügigkeit ist natürlich leicht zu erklären, wenn man bedenkt, dass die Orkney-Inseln sehr weit abgelegen sind und der Besucheransturm deutlich geringer ausfällt. Zum Heart of Neolithic of Orkney gehört aber auch noch Skara Brae.
Skara Brae besteht aus einer Siedlung, die in der Jungsteinzeit entstanden ist und liegt noch ein kleines Stück weiter westlich direkt an der Küste. Demnach ist sie auch um die 5000 Jahre alt und wurde erst Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckt, weil sie bis dahin von Sand bedeckt war.
Nach den umfangreichen Ausgrabungsarbeiten kann die Siedlung Skara Brae heute kostenpflichtig besucht werden und ist ein wahrer Touristenmagnet (für die Verhältnisse auf den Orkney-Inseln). Bei einem Rundgang durch Skara Brae kann man einen ganz guten Eindruck davon bekommen, wie die Menschen damals gelebt haben – und es sich mit heutigen Maßstäben trotzdem nicht so richtig vorstellen.
Ich schließe nicht aus, dass man auch in Zukunft noch Funde aus der Jungsteinzeit machen wird. So befindet sich zwischen dem Watch Stone und dem Ring of Brdogar beispielsweise auch eine Ausgrabungsstätte, bei der man von einer Besucherplattform aus den Archäologen bei ihrer Arbeit zuschauen kann.
Mir hat das Heart of Neolithic Orkney auf jeden Fall sehr gut gefallen und bin an jedem Tag, den ich auf Mainland verbrachte, dort wenigstens einmal hingefahren, weil es dort einfach schön ist.
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