Der Zion Nationalpark im US-Bundesstaat gehört definitiv zu den schönsten Nationalparks im Südwesten der USA. Auf unserem ersten Roadtrip durch Nordamerika trafen wir mal französische Urlauber, die diesen Park als den Schönsten überhaupt bezeichnet hatten. Hm, so weit würde ich jetzt nicht gehen, denn es gibt eben sehr viele schöne amerikanische Nationalparks. Ein jeder von ihnen hat seinen eigenen Charakter und seine eigene Schönheit.
Allerdings konnten wir uns zu dem damaligen Zeitpunkt gar keine Meinung dazu bilden. Denn wir hatten den Zion Nationalpark erst bei unserem zweiten Roadtrip durch die USA kennengelernt.

Er ist definitiv schön, sehr schön sogar. Aber wenn ich ganz ehrlich sein soll, sind das andere Nationalparks eben auch. Man denke nur an Yellowstone, Yosemite, Bryce Canyon, Arches Nationalpark oder das Death Valley – um nur mal eine kleine Auswahl zu nennen.

Anreise zum Zion Nationalpark
Ich könnte bei dieser Vielzahl an Naturschönheiten gar nicht sagen, welcher dieser Nationalparks der Schönste ist. Aber die Frage ist natürlich auch, welche davon hat der französische Urlauber gesehen? Vielleicht kannte er gar nicht so viele. Das ist letztendlich auch egal, denn der Zion Nationalpark gehört auf jeden Fall zu den Nationalparks der USA, die man gesehen haben sollte.

Er befindet sich im Südwesten von Utah und ist ab der Ortschaft Hurricane auf der State Route 9 zu erreichen. Diese mündet weiter östlich auf den Highway 89, auf dem man wiederum nach Kanab oder zum Bryce Canyon Nationalpark gelangt. Von dort aus erreichten wir den Zion Nationalpark. Wir näherten uns nämlich von Osten.

Alleine das war schon ein besonderes Erlebnis. Die Straße schlängelt sich nämlich durch eine faszinierende Felsenlandschaft und bietet immer wieder mal Möglichkeiten zum Anhalten und Genießen. Aber man sollte der Straße nicht zu lange folgen, denn sie mündet in einen Tunnel und dann ist man bereits an einem der schönsten Aussichtspunkte vorbeigefahren.

Kurze Wanderung zu einer wunderbaren Aussicht
Noch vor dem Tunnel befindet sich ein sehr kleiner Parkplatz. Da er sich auf der linken Straßenseite befindet und man nicht links abbiegen darf, sollte man sogar noch viel früher auf der rechten Seite am Straßenrand frühzeitig eine Parkgelegenheit aufsuchen. Denn eines muss man ganz klar sagen: Der Zion Nationalpark ist extrem gut besucht und es kann hier sehr voll und eng werden.

Wer natürlich von Westen kommt, fährt erst durch den Tunnel und hat dann den Parkplatz gleich hinter der Tunnelausfahrt auf der rechten Seite. Von hier aus geht es nun zu Fuß weiter. Vor dem Tunnel startet der Overlook Trail und bringt den Wanderer direkt mal über einige in den Fels geschlagenen Stufen in die Höhe. Auf einem schmalen Steig wandert man unmittelbar neben einer Felswand entlang. Ab und zu muss man den Kopf einziehen und Trittsicherheit sollte man sowieso mitbringen.

Gut 20 Minuten ist man unterwegs und schon steht man einem fantastischen Aussichtspunkt. Von einer steilen Felskante aus blickt man auf das weiter unten liegende Tal. Man kann ganz gut die Straße erkennen, die auf der linken Seite aus dem Fels herauskommt und mit ein paar Serpentinen weiter in das Tal hinab führt. Das ist der Weg, den man nach der späteren Tunneldurchquerung befahren wird.

Ausgangspunkt für den Zion Nationalpark ist das Besucherzentrum
Ganz weit hinten im Tal, in fast drei Kilometern Entfernung, kann man gut erkennen, dass die Straße 9 nach links abzweigt. Dort führt sie in die Stadt Hurricane und zuvor zum zentralen Besucherzentrum. Nach rechts zweigt auch eine Straße ab. Diese führt in in einen Canyon, der das Herzstück des Nationalparks bildet. Sie kann nur mit einem der Shuttle-Busse ab dem Besucherzentrum befahren werden.

Das heißt, vom beschriebenen Aussichtspunkt wäre der nächste Weg – und so machten wir es auch – die Fahrt durch den Tunnel hinab in das Tal und weiter zum Besucherzentrum. Das Besucherzentrum bietet natürlich einen riesigen Parkplatz, zahlreiche Informationen, Souvenirläden und halt auch Erklärungen zu den einzelnen Haltestellen vom Shuttle-Bus.

Der Shuttle-Bus ist kostenlos und fährt von früh morgens bis in den späten Abend in das eigentliche Tal hinein. An den einzelnen Haltestellen kann man ein- und aussteigen wie man will. Außerdem bietet jede Haltestelle wiederum unterschiedliche Wandermöglichkeiten.

Mit dem Shuttle-Bus in den Zion Canyon
Man hat die Haltestellen des Busses natürlich nicht grundlos geplant. Die einzelnen Haltestellen heißen Besucherzentrum (1), Museum (2), Canyon Junction (3, hier beginnt das Tal, das für den Individualverkehr gesperrt ist), Court of the Patriachs (4), Zion Lodges (5, von hier aus kommt man gut und leicht zu den Emerald Pools), The Grotto (6), Weeping Rock (7), Big Bend (8) und Temple of Sinawava (9).

Eines der Highlights im Zion Nationalpark ist der Felsen namens Angels Landing. Ich hatte bereits in unserem Reiseforum (hier darf sich übrigens jeder anmelden) mal über den Angels Landing Trail geschrieben. Wir selber haben auf die Tour hinauf verzichtet, weil uns dieser Wanderweg doch ein wenig herausfordernd erschien.

Wir bevorzugten es in diesem Fall, lieber im Zion Canyon zu wandern und uns dort über die Tier- und Pflanzenwelt zu freuen. Wir wanderten zu einem der Emerald Pools, da der andere nicht zugänglich war und wir ließen uns natürlich auch zum Temple of Sinawava fahren.

Am Ende des Canyons wandert man durch das Wasser
Auch dort wanderten wir noch weiter in den immer schmaler werdenden Canyon hinein. Von dort geht es nur noch zu Fuß weiter und viele Wanderer haben sich vorab im Besucherzentrum einen Wanderstock besorgt. Denn der Trail führt ausnahmslos nur noch durch Wasser. Dabei dient der Stock einerseits dem Halt auf dem rutschigen Gestein und andererseits kann man ihn benutzen, um die Wassertiefe festzustellen.

An manchen Stellen ist das Wasser des Virgin River so tief, dass man bis zur Hüfte durchs Wasser watet. Ersatzkleidung ist also von Vorteil und Trittsicherheit sowieso. Der Virgin River durchfließt den gesamten Zion Canyon, doch an dieser Stelle sind die steilen Felswände des Canyons so eng, dass es keinen Uferweg gibt.

Der Kolob Canyon gehört auch zum Zion Nationalpark
Am Ende des Canyons erreicht man auf diesem Weg die sogenannten Narrows. Wir verzichteten jedoch auf diese Engstelle. Einerseits waren wir nur Tagestouristen und wollten am Abend ganz gerne noch trocken weiter fahren und andererseits dachten wir natürlich auch an unsere nicht wasserdichte Ausrüstung.

So oder so hatten wir schon jede Menge im Nationalpark gesehen und erfreuten uns daran. Zum Zion Nationalpark gehört auch weiter westlich der Bereich rund um den Kolob Canyon. Beide Areale sind voneinander abgeteilt und nicht untereinander erreichbar. Der Kolob Canyon hat nahe der Interstate 15 zwischen Cedar City und Hurricane sogar ein eigenes Besucherzentrum. Auch hier gibt es wieder wunderschöne Landschaften zu sehen.
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