Auf der Emscherpromenade
Entlang der Emscher gelangt man dann von Phoenix-Ost zu Phoenix-West, einem weiteren ehemaligen Industriegelände. Dort stand das Hochofenwerk, indem der flüssige Stahl für Phoenix-Ost erzeugt wurde. Auf der ehemaligen Bahntrasse, die die beiden Werke miteinander verband, ist heute ein Rad- und Wanderweg entstanden, der sich parallel zur Emscher befindet.
Hinter Phoenix-West passiert die Emscher den Westfalenpark, in dem bereits drei Mal die Bundesgartenschau stattfand. Aber wie schon beim Phoenix-See fließt der Fluss daran vorbei. Im Westfalenpark erhebt sich übrigens der sogenannte Florian. Der Spitzname steht für den Dortmunder Fernsehsender.
Die Borussia aus Dortmund
In unmittelbarer Nähe des Westfalenparks befinden sich die Westfalenhallen, die bundesweit als Veranstaltungshallen und Messehallen bekannt sein dürfte. Zwischen den Westfalenhallen und dem Nordufer der Emscher ist aber das wohl berühmteste Bauwerk Dortmunds – der Signal Iduna Park, auch als Westfalenstadion bekannt. Es erhebt sich mit dem Borusseum, das über die Geschichte von Borussia Dortmund informiert, direkt neben dem alten Stadion Rote Erde.
Selbst wenn man kein Fußballfan ist, lohnt sich einfach mal der Blick in das alte Stadion, das frei zugänglich ist und in seiner Nordkurve einen Biergarten beherbergt. Denn der Anblick der Hauptribüne ist faszinierend, weil sich gleich dahinter das moderne Stadion erhebt und das Stadion Rote Erde direkt wie einen kleinen Trainingsplatz wirken lässt.
Kurz hinter dem Westfalenstadion unterquert die Emscher die Schnettkerbrücke. Die ist jetzt nicht wirklich etwas besonderes, aber sie markiert den Beginn der Autobahn 40. Und diese ist für die Menschen im Ruhrgebiet nicht nur wichtig, sondern irgendwie auch ein Symbol. Ab der Schnettkerbrücke fließt der Fluss also nördlich der A40 und passiert noch die nahe gelegene DASA – die Deutsche Arbeitsschutzausstellung, über die ich bereits mal im Blog schrieb.
Es folgt der Dortmunder Hafen und der Deusenberg. Dieser nette Hügel ist kein natürlicher Berg, aber auch keine von den üblichen Halden im Ruhrgebiet, sondern eine ehemalige Mülldeponie. Natürlich begrünt. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich die Kokerei Hansa, die selbstverständlich auch nicht mehr in Betrieb ist. Ein Besuch der Kokerei ist aber aus Sicherheitsgründen zurzeit nur eingeschränkt möglich.
Nett ist jedoch die Fahrt mit einer historischen Straßenbahn des Nahverkehrsmuseums. Mit der alten Tram kann man nicht nur in Erinnerungen schwelgen, sondern eben auch einen Ausflug zur Kokerei Hansa unternehmen.
Schiffshebewerk
Tja, und dann verlässt die Emscher auch schon die westfälische Stadt Dortmund. Es folgt für ein kurzes Stück die Stadt Waltrop, die über ein sehenswertes Schiffshebewerk verfügt. Hier trefft der Dortmund-Ems-Kanal auf den Rhein-Herne-Kanal. Und nur wenig weiter nördlich wäre da noch der Datteln-Hamm-Kanal, der Wesel-Datteln-Kanal und die bereits erwähnte Lippe zu nennen.
Doch die Emscher bleibt weiter südlich, passiert die einstige Henrichenburg, deren Grundmauern mit Hecken nachgebildet wurden und unterquert den Rhein-Herne-Kanal. Dieser sogenannte Emscherdurchlass wurde nun bereits zum dritten Mal gebaut und im Rahmen des Emscherumbaus im Jahr 2012 feierlich eröffnet. Ist schon ganz witzig, wenn ein kleiner Fluss von einem deutlich größeren Kanal überquert wird.
Am Emscherdurchlass beginnt außerdem die sogenannte Emscherinsel. Eine Insel im eigentlichen Sinne ist es nicht. Aber manchmal kann es einem so vorkommen. Denn von dort verlaufen die Emscher und der Rhein-Herne-Kanal verhältnismäßig parallel zueinander. An manchen Stellen sind die beiden Wasserläufe sogar nur 50 Meter voneinander entfernt. Die als Insel bezeichnete Landschaft endet später in Oberhausen, wo sich Emscher und Kanal dann deutlich voneinander entfernen.
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