2014 – Reise entlang der Emscher

In der Emscherregion tanzen sogar Strommasten

Wenig später folgt die Burg Vondern und wir sind immer noch auf der Emscherinsel. Daher erinnere ich auch nochmal an die Emscherkunst, denn südlich von Emscher und Rhein-Herne-Kanal erhebt sich ein tanzender Strommast, der im Rahmen dieser Emscherkunst erschaffen wurde.

Gleich neben dem tanzenden Strommast geht es mit nur wenigen Schritten in den Gehölzgarten Ripshorst, wo sich ein Emscher-Informationszentrum befindet. Und direkt daneben kann man auch noch ein wenig im Gleispark Frintrop spazieren gehen. Der Name lässt Schlimmes erahnen, doch von dem einstigen Güterbahnhof an dieser Stelle ist nichts mehr vorhanden, weswegen man zwischen Buchen, Sträuchern und viel Grün unterwegs ist.

Vom tanzenden Strommast aus kann man auch schon den Gasometer als Wahrzeichen der Stadt Oberhausen erkennen. Dieser einstige Gasbehälter ist heute eine Ausstellungshalle und beherbergt einen gläsernen Fahrstuhl, mit dem man bis auf das Dach fahren kann und – natürlich – wieder eine fantastische Aussicht zu genießen ist.

Neben dem Gasometer erstreckt sich das größte Einkaufszentrum Europas mit dem Namen CentrO. Dazu muss ich nicht viel sagen, es ist halt ein Einkaufszentrum mit vielen Einkehrmöglichkeiten, einer Fressmeile und zahlreichen Geschäften. In direkter Nachbarschaft wäre da noch das Legoland Discovery Centre, das Sealife Oberhausen und eine Agentenausstellung mit dem Namen Top Secret zu erwähnen.

Bevor die Emscherinsel ihr Ende findet und die Emscher nach Norden abzweigt, sollte man hinter dem Gasometer auf jeden Fall noch einen Blick zum Schloss Oberhausen werfen. Nicht nur deswegen, weil es die Ludwig-Galerie beherbergt, sondern auch, weil sich gleich dahinter noch der kostenlose Kaisergarten mit zahlreichen Tieren befindet. Sonst bin ich ja nicht so für Zoos und Tiergärten, aber dieser ist wirklich annehmbar.

Am Kaisergarten kann man seit der Emscherkunst auch den Rhein-Herne-Kanal überqueren. Denn die Slinky-Springs-to-Fame-Brücke bringt einen zum anderen Ufer hinüber. Die Brücke ist nicht nur farbenfroh, sondern auch sehr schwingend. Kein Wunder, da sie an diese Spielzeugspirale der 80er-Jahre erinnern soll. Das tut sie allerdings.

Eine echte Siedlung aus der Bergarbeiter-Epoche

Nicht vergessen sollte man noch in der Nähe den Olga-Park, der im Rahmen der Oberhausener Landesgartenschau entstand – natürlich wieder auf dem Areal einer alten Zeche. Und wo wir gerade bei Zeche sind, lohnt auch der Besuch in der Siedlung Eisenheim. Diese Wohnsiedlung ist wirklich noch ein Stück 20. Jahrhundert und gibt einem die Möglichkeit, sich das Leben und Wohnen in einer Bergmannssiedlung vorzustellen. Aber Achtung, das ist kein Freilichtmuseum. Dort wohnen immer noch Menschen.

Nicht direkt an der Emscher, aber über eine alte Bahntrasse, dem heutigen Grünen Pfad, erreichbar ist der Landschaftspark Duisburg. Den muss man unbedingt gesehen haben. Wie schon in Dortmund das Gelände von Phoenix-West, ist auch das hier ein Hochofenwerk. Die Besonderheit dabei ist jedoch, dass man hier einen der Hochöfen besteigen kann und – jetzt kommt die Überraschung – man einen tollen Ausblick über Duisburg und Oberhausen hat.

Alternativ gibt es aber auch hier einen Gasometer. Der ist zwar deutlich kleiner als in Oberhausen, aber mit Wasser gefüllt, weshalb er von Tauchern genutzt werden kann. Und der Deutsche Alpenverein unterhält hier auch ein Büro, weil man in den ehemaligen Erzbunkern unter freiem Himmel klettern kann.

Die Emscher mündet in den Rhein

Tja, aber mit der Emscher geht es so langsam dem Ende entgegen. Nach Norden erreicht der Fluss mit Dinslaken seine letzte Station. Hier gibt es noch die Möglichkeit zu stundenlangen Spaziergängen im Naturschutzgebiet Rheinaue-Walsum. Ein toller Platz um Vögel zu beobachten, den Rheinschiffen hinterher zu blicken und direkt an der Mündung der Emscher einfach mal die Seele baumeln zu lassen.

Und wem diese Mündung alleine nicht reicht, der kann ja ein kleines Stück rheinabwärts spazieren. Denn dort wird er dann von der Mündung des Rotbachs in den Rhein erwartet. Dieser nette Fluss ist deutlich kürzer und hat seinen Ursprung in Bottrop. Aber das wäre dann eine andere Geschichte.

Mir persönlich hat die Reise entlang der Emscher sehr gut gefallen. Und obwohl ich selber aus dem Ruhrgebiet komme und daher die typischen Vorbehalte gegenüber dem Fluss hatte, muss ich sagen, dass die Emschergenossenschaft ihr Bestes gegeben hat und noch gibt, um den Fluss zu einem attraktiven Ausflugsziel zu gestalten.

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