2014 – Reise entlang der Emscher

Auf der Emscherinsel nach Oberhausen

Die Emscherinsel war auch Veranstaltungsort der Emscherkunst in den Jahren 2010 und 2013. Zahlreiche Kunstobjekte wurden aufgestellt und manche von Ihnen sind sogar erhalten geblieben, so wie zum Beispiel ein hölzerner Aussichtsturm. Nach Waltrop folgt Recklinghausen, wo man in einem Umspannwerk alles über Elektrizität erfahren kann, denn im Werk ist ein Museum eines Energiekonzerns untergebracht.

Nach dem Schloss Strünkede in Herne und dem Wasserschloss in Herten folgt nördlich der Emscher eine künstliche Gebirgslandschaft, die man auch als „Schweiz des Ruhrgebiets“ bezeichnen könnte. Es erheben sich die Halde Hoppenbruch mit einem Windrad und die Halde Hoheward mit einem Obelisken und einem Horizontobservatorium zur Haldenlandschaft Hoheward. Hier gibt es einen schönen Rundwanderweg, der über die Gipfel und zu den zahlreichen Aussichtspunkten führt. Sehenswert ist hier auch die Drachenbrücke, die die Halde Hoheward mit dem Stadtteilpark Hochlarmark verbindet.

Mehrere Schlösser sind es bisher in der Emscherregion gewesen und im folgenden Gelsenkirchen nimmt es kein Ende. Schloss Berge befindet sich zwar nicht unmittelbar an der Emscher, aber wiederum auch nicht ganz so weit weg. Vor dem Schloss breitet sich noch der Berger See auf der einen, und ein Schlosspark auf der anderen Seite aus.

Die Königsblauen aus Gelsenkirchen

Und hatten wir gerade Borussia Dortmund erwähnt, so wage ich es jetzt, den blau-weißen Revierfeind aus Gelsenkirchen im gleichen Absatz zu nennen. Auch Schalke 04 besitzt bekanntermaßen ein topmodernes Stadion. Auch hier sind es nur wenige Schritte von der Veltins-Arena bis zum Vorgängerstadion, dem legendären Parkstadion.

Und wie es der Zufall so will, fließt die Emscher auch in Gelsenkirchen an dem ehemaligen Gelände einer Bundesgartenschau vorbei. Der Nordsternpark entstand durch eben diese Gartenschau im Jahre 1997. Wichtiger Punkt jedoch: Zuvor war das Areal ein Zechengelände der Zeche Nordstern. Heute spaziert man hier im Schatten des Förderturmes durchs Grün und genießt die Landschaft.

Auf der Südseite des Flusses folgt dann mal wieder eine der typischen Halden. Die Schurenbachhalde erhebt sich im Essener Norden und präsentiert sich als karge Mondlandschaft mit einer einsamen Stahlskulptur als Kunstprojekt. Außerdem bietet sie mal wieder eine tolle Aussicht. Nicht nur, dass man die Zeche Nordstern gut erkennen kann, auch die Skyline von Essen ist weit im Süden gut auszumachen und im weiteren Verlauf der Emscher blickt man schon hinüber zur nächsten Halde.

Pyramide von Bottrop

Die Halde an der Beckstraße heißt wirklich so und hat keinen richtigen Namen. Aber den braucht sie auch nicht. Sie ist ohnehin im Ruhrgebiet eine der bekanntesten Halden. Auf ihr befindet sich nämlich der Tetraeder, eine ganz besondere Aussichtsplattform, für die man ein bisschen wagemutig sein muss. Am Südhang der Halde befindet sich noch das Alpincenter, wo man auch im Sommer Ski fahren kann.

Zwischen der Halde mit dem Tetraeder und der Emscher liegt der Bottroper Stadtteil Welheimer Mark. Dieses galt mal als eines der dreckigsten Stadtviertel Deutschlands. Kein Wunder, die Emscher als dreckiger Fluss auf der Südseite und die Kokerei Prosper auf der Nordseite waren sicherlich nicht angenehm. Die Kokerei ist noch heute in Betrieb und eine der letzten im Ruhrgebiet. Aber heute kann man sich in der Welheimer Mark trotzdem wieder ganz gut aufhalten.

In der Welheimer Mark hat übrigens die Emschergenossenschaft auch eines ihrer größten Kläranlagen. Hört sich jetzt vielleicht nicht sonderlich attraktiv an. Aber das gehört eben auch dazu, wenn man einen Fluss wieder sauber bekommen möchte. Ich empfand die Kläranlage als überhaupt nicht störend und fand sogar die Faultürme in ihrer Form ganz nett. In den dunklen Abendstunden werden diese sogar noch hübsch illuminiert.

Übernachten in einer Betonröhre

Wenig später folgt eine Kläranlage ganz anderer Art. Denn sie ist nicht mehr in Betrieb und dient nun einem anderen Zweck. Sie nennt sich heute Bernepark, denn sie liegt an der Mündung des kleinen Flusses Berne in die Emscher, und sie berherbergt im einstigen Maschinenraum ein Restaurant. Aber das ist noch nicht alles. Eines der beiden einstigen Klärbecken ist heute zudem mit Frischwasser gefüllt, während das andere bepflanzt und zu einem kleinen Garten umgestaltet wurde. Aber das Highlight sind fünf Betonröhren, in denen man ziemlich spartanisch übernachten kann. Witzigerweise ist diese Übernachtungsmöglichkeit aber heiß begehrt und es sind in jeder Saison selten Plätze frei.

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