Freitag, 7. Oktober
Mit diesem Reisebericht werde ich es dieses Mal etwas kürzer machen. Wir hatten ja schon die Hinfahrt über das Meer nach Amerika gehabt und auch die sechs Wochen Roadtrip durch die USA ausführlich beschrieben. Nun stand eigentlich nur noch die Rückfahrt von New York nach Hamburg an. Das war ja nicht unsere erste Transatlantiküberquerung, sondern mittlerweile die sechste alleine mit der Queen Mary 2. Zählt man die beiden Transatlantiküberquerungen mit den Frachtschiffen hinzu, dann haben wir bereits achtmal den Atlantik mit dem Schiff überquert. Man könnte also sagen, es ist eine gewisse Routine eingekehrt.
Abreise in New York
Im Hotel in Brooklyn fragten wir zunächst einmal nach der Rechnung und waren positiv überrascht, dass wir eine günstigere Rechnung erhielten als gedacht. Denn sowohl der Ärger mit dem Parkhaus als auch die nächtliche Unterbrechung durch den Feueralarm wurden uns als kleiner Bonus gutgeschrieben. Das fanden wir ausgesprochen kundenfreundlich und versöhnte uns natürlich auch mit der nächtlichen Störung.
Wir baten darum, uns ein Taxi zu bestellen, das groß genug wäre, um unser Gepäck auch mit fassen zu können. Die Dame an der Rezeption sah unsere fünf Koffer, zwei Rucksäcke, zwei Tragetaschen und Stoffbeutel und verstand sofort, warum wir ein etwas größeres Taxi benötigten. Sie bat uns um eine halbe Stunde Geduld und dann würde der Taxifahrer kommen. Dieser kam dann auch und brachte uns ein geeignetes Fahrzeug mit, in dem gerade so eben alles hineinpasste.
Wir stiegen in das Fahrzeug ein, nannten unser Ziel und waren erstaunt über die Musik, die wir aus dem Radio hörten. Denn es ertönte das Lied Johnny Walker von Marius Müller Westernhagen – und das mitten in New York. Der Taxifahrer und wir plauderten ein wenig und es stellte sich heraus, dass er aus der Dominikanischen Republik stammte. Er brachte uns flott und sicher zum Brooklyn Cruise Terminal und wir gaben ihm gerne ein anständiges Trinkgeld.
Wir gehen wieder an Bord der Queen Mary 2
Am Terminal gaben wir vier unserer Koffer ab und beobachteten aus der Ferne, ob alles reibungslos verlaufen würde. Wir hatten ja noch ein wenig Zeit und es war egal, ob wir im Terminal warten würden oder davor. Als es dann so langsam Zeit wurde hineinzugehen brauchten wir auch gar nicht mehr lange warten und kamen zum Check-In. Zum ersten Mal waren wir bei Cunard Platin-Gäste und bekamen daraufhin eine VIP-Karte, mit der wir in einen gesonderten Bereich gehen und konnten, um zu warten. Das war schon irgendwie nett, bevorzugt zu werden und als einer der Ersten an Bord gehen zu dürfen.
Wir waren nun an Bord der Queen Mary 2 und würden ganz gemütlich nach Europa reisen. Wir erkannten einige der Gesichter der Crew wieder, insbesondere der von den Hostessen und verbrachten wieder wunderbare Tage an Bord des Schiffes.
Ein interessantes Highlight war dieses Mal unter anderem, dass wir sehr nahe an der kanadischen Küste entlang gefahren sind. Immer wieder wird einem bei einer Transatlantikreise auch der Meeresboden und die nächstgelegene Landfläche erklärt. Cape Race auf Neufundland spielt außerdem bei der Überquerung des Atlantiks eine große Rolle.
Wir passieren Cape Race dieses Mal sehr knapp
Dieses Mal war es uns sogar möglich, den Leuchtturm auf Cape Race zu sehen. Er war ungefähr 36 km entfernt und natürlich nur schwer zu erkennen. Aber es war interessant, noch ein wenig länger Nordamerika zu sehen und es machte Lust darauf, eines Tages Neufundland zu entdecken.
Ein bisschen taten uns die kleinen Vögel leid, die in New York den Absprung verpasst hatten und an Bord geblieben sind. Einige Passagiere erbarmten sich ihrer und versuchten sie, zu füttern. Was aus ihnen geworden ist, haben wir leider nicht mehr mitbekommen.
Das war eine abermals ruhige Überfahrt, die uns zunächst nach Southampton und von dort nach Hamburg brachte. Die einzige Besonderheit war, dass kurz vor der britischen Insel ein Rettungshubschrauber angefordert wurde. Diese Situation hatten wir noch nicht, dass ein Passagier von Bord gehen musste.
In Gedanken wünschten wir dem Passagier alles Gute und viel Gesundheit, während er mit dem Rettungshubschrauber abgeholt und in ein südenglisches Krankenhaus gebracht wurde. Vermutlich konnte er von Glück reden, dass das was geschah, ihn nicht mitten auf dem Atlantik ereilte, sondern erst kurz vor der Küste zu Großbritannien.
Rettungseinsatz mit dem Hubschrauber
Während der Maßnahme mit dem Hubschrauber durfte niemand auf den Außendecks unterwegs sein, was auch vernünftig ist. Zufälligerweise waren wir aber die Passagiere, die der Situation am nächsten waren. Denn wir hatten eine Kabine auf Deck 13, direkt neben der Fläche für Hubschraubereinsätze. Aber gesehen haben wir trotzdem nichts, es war nur ein seltsames Gefühl gleich neben dem lauten Hubschrauber zu sitzen und nicht zu wissen, ob er landet oder ob der Passagier hochgezogen wird. In Southampton gingen wir wieder einmal nicht von Bord, weil wir einfach das Schiff genießen wollten und wir die Stadt durch unsere zahlreichen Aufenthalte in Southampton bereits in- und auswendig kannten. Wir waren ja zuletzt erst wenige Monate zuvor in Southampton.
Am Ende der Überfahrt kamen wir schließlich in Hamburg an, verließen wehmütig das Schiff und ließen uns vom Taxifahrer zur Mietwagenstation bringen. Es sollte sich herausstellen, dass diese Mietwagenstation an einem Sonntag gar nicht geöffnet hat, was in unseren Unterlagen ganz anders formuliert wurde. Also mussten wir mit demselben Taxifahrer, der auf uns wartete, quer durch die Stadt fahren, um zu einer anderen Mietwagenstation zu gelangen.
Für die Unannehmlichkeiten wurde uns dann ein Upgrade zur Verfügung gestellt und wir bekamen ein sehr hochwertiges Fahrzeug, was wir zwar nicht benötigen, aber was wird gerne nahmen. Insbesondere, weil es sich um einen Kombi handelte und wir ja unser zahlreiches Gepäck irgendwie nach Hause bringen mussten. Acht Wochen Reise gingen damit zu Ende und wir freuen uns bereits auf die nächste Tour.
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