Drei Jahre hatten wir auf diese Reise gewartet. 2019 kamen wir mit der Queen Mary von New York nach Hamburg zurück und gleich am Tag darauf buchten wir die nächste Reise über den Atlantik nach Amerika, die im Jahr 2020 stattfinden sollte. Doch wenige Wochen später war die Welt plötzlich vollkommen im Wandel. Ein Virus beherrschte die Schlagzeilen und die Menschen. Covid-19 ließ alles anders werden. Dazu zählte auch, dass der Tourismus stark eingeschränkt und mancherorts gar nicht möglich war.
Auch wir mussten unseren Wohnmobilstellplatz Nordkirchen für 251 Tage schließen, rund ein Dreivierteljahr. Kreuzfahrtgesellschaften stellten sogar für eine noch längere Zeit ihren Betrieb ein. Und niemand wusste, wie und wann es weiter gehen würde. Unsere geplante Reise für den Sommer 2020 fiel dementsprechend aus und wir buchten auf einen späteren Zeitraum um, genauer gesagt auf Frühjahr 2021. Doch das war viel zu optimistisch. Da kamen wir mit unserem Stellplatz gerade aus dem zweiten Lockdown heraus. Selbst die erneute Umbuchung für Spätsommer 2021 brachte nichts, denn die Queen Mary 2 und alle anderen Schiffe mussten selber erstmal in die Gänge kommen. Lange Zeit lagen sie auf Reede bzw. vor Anker.
Doch als so langsam der Tourismus wieder in Schwung kam, buchten wir erneut um und hofften auf den Sommer 2022. Da bis dahin noch viel passieren würde und wir auch schon mal antesten wollten, wie sehr sich das Bordleben veränderte hatte, buchten wir zwischendurch noch einen Kurztrip mit der Queen Mary 2 von Southampton nach Hamburg. Das sollte für uns sozusagen eine Art Testreise werden. Dieser Test war gelungen und wir freuten uns schon darauf, sechs Monate später endlich wieder den Atlantik überqueren zu können.
Kein Coronatest mehr notwendig
Nun war es also soweit. Kurz bevor wir an Bord gehen durften, wurden die Regelungen erneut vereinfacht und es war kein Coronatest mehr als Nachweis erforderlich. Wir achteten trotzdem insbesondere in den Wochen vor der Reise ganz besonders darauf, uns nicht anzustecken und waren heilfroh, dass wir kein positives Ergebnis hatten. So konnte also die Reise losgehen.
Zwei Monate würden wir insgesamt unterwegs sein. Neun Tage an Bord bis New York und in den USA würden wir erneut einen schönen Roadtrip genießen, bevor wir abermals mit der Queen Mary 2 wieder nach Europa zurückfahren würden. Unter all diesen Voraussetzungen war das eine Reise, die wir auf keinen Fall kippen wollten und bei der wir ganz besonders darauf achteten, nichts falsch zu machen.
Und dennoch machten wir etwas falsch. Denn von Nordkirchen aus mussten wir mit dem Mietwagen nach Hamburg. Die Strecke ist nicht wirklich lang, trotzdem hätte am Tag der Anreise noch einiges schief gehen könnten. So war ich ein wenig nervös, als wir auf der A1 nach Norden unterwegs waren. Wenn jetzt ein längerer Stau käme, eine Vollsperrung durch einen Unfall oder wir einfach eine Reifenpanne hätten. Das alles könnte die lang ersehnte Reise gefährden, denn das Schiff würde nicht auf uns warten. Und erschreckenderweise hatte ich tatsächlich etwas zu Hause vergessen, weshalb ich nach gut einer Stunde Fahrt weit hinter Münster wendete und wieder zurück fuhr.
Reisebeginn mit Verzögerung
Moni war etwas entsetzt und schwieg dazu. Doch ich spürte ihr Schweigen und verstand es als „DESWEGEN fahren wir jetzt zurück?“. Ja, deswegen. Im Nachhinein betrachtet ist zwar alles gut gegangen. Doch beim nächsten Mal würden wir ganz entspannt am Vortag anreisen und lieber eine Übernachtung in Hamburg einlegen. Nachdem wir also den Mietwagen abgaben, warteten wir auf das Taxi, das uns zum Terminal bringen sollte. Der Taxifahrer hatte echte Probleme, unsere Koffer im Fahrzeug unterzubringen. Auf meinen Hinweis, dass man die Koffer – sie waren ganz neu – auch pfleglicher behandeln könnte, wurde er ziemlich pampig. Wenig angenehm war außerdem der verschlossene transparente Plastikeimer, in dem eine gelbliche Flüssigkeit schwappte, die vermutlich bei diversen Wartezeiten des Taxifahrers entstanden ist. Dieser Eimer wurde irgendwie im Kofferraum zwischen unsere Koffer geklemmt und ich hoffte bloß, dass er bitte nicht kaputt gehen würde.
Am Kreuzfahrtterminal angekommen, wurden wir sofort in Empfang genommen und unsere Koffer verschwanden mit dem vielen anderen Gepäck anderer Passagiere. Die übliche lange Warteschlange beim Check-In brachten wir schnell hinter uns und lernten, dass Platin-Gäste Vorrang haben. Das freute uns, denn nach dieser Reise würden wir auch Platin-Gäste sein, was ja dann bereits beim nächsten Check-In in Brookyln der Fall wäre.
Doch was jetzt in diesem Moment zählte, war einfach nur die Erleichterung, die wir verspürten, als wir an Bord der Queen Mary 2 gehen durften. Sofort begaben wir uns zu unserer Innenkabine 11017 auf Deck 11 und nahmen dort relativ schnell unser Gepäck in Empfang. Diese Kabine würde nun unser Zuhause für die nächsten neun Tage werden.
Einchecken an Bord der Queen Mary 2
Wir begaben uns zur Master Station, um uns mit der Bordkarte ordnungsgemäß anzumelden und hatten von dem Moment nichts mehr zu tun, als die Reise zu genießen. Der erste Abend bestand natürlich darin, Hamburg zu verlassen und auf der Elbe ganz langsam in Richtung Nordsee zu fahren.
Ein besonderes Erlebnis war dabei der sogenannte Hamburg Blue Port. Es handelt sich um ein Lichtkunst-Projekt, bei dem der ganze Hamburger Hafen in blaues Licht eingetaucht ist. Fast alle Gebäude und Schiffe leuchten in blauen Tönen und lassen den Hamburger Hafen beinahe mystisch wirken. Hinzu kam, dass die Queen Mary 2 von ihrem Ablegeplatz in Steinwerder nicht den direkten Weg zur Nordsee nahm, sondern erst noch ein Stück flussaufwärts fuhr und noch an der Elbphilharmonie vorbei fuhr. Kurz darauf wendete sie und nahm schließlich in Begleitung von Musik und zahlreichen anderen Schiffen Kurs auf das offene Meer.
Wir erlebten das Ereignis zum Teil von den Außendecks und zum Teil aus dem Britannia Restaurant. Denn unsere Tischzeit war gekommen und wir hatten unser erstes Dinner zu uns genommen. Die Tischsitzungen musste man neuerdings jedoch reservieren. Es gab nicht mehr die klassische Auswahl von zwei Tischzeiten, sondern mehrere Varianten, die vorab reserviert werden müssten. Ob das nun eine Änderung auf Grund von Corona war, haben wir sowohl auf dieser als auch auf der Rückreise nicht herausfinden können.
Das erste Dinner am ersten Abend
Wir freuten uns, dass wir einen schönen Sitzplatz direkt am Fenster bekamen, denn normalerweise behielt man beim Dinner die Plätze während der gesamten Überfahrt. Auch unsere Tischnachbarn, ein älteres Pärchen aus Schwaben, kannte das so von früheren Reisen. Unsere Überraschung war groß, dass wir am folgenden Abend einen anderen Tisch zugewiesen bekamen. Später trafen wir irgendwann mal die Schwaben wieder, die ebenso überrascht waren. Nahmen wir doch alle an, dass wir uns nun jeden Abend unterhalten würden. Nein, das war nicht mehr so. Eine deutliche Änderung zu den früheren Reisen.
Unser erster Seetag verlief völlig entspannt und so reisten wir ganz gemütlich nach Southampton, wo wir am zweiten Morgen anlegten. Während viele Passagiere von Bord gingen, entweder weil ihre Reise zu Ende ging oder weil sie Landgänge buchten, blieben wir an Bord. Wir waren so froh, auf dem Schiff sein zu dürfen, dass wir es einfach nicht verlassen wollten. Außerdem kannten wir Southampton mittlerweile schon sehr gut von früheren Reisen, nicht zuletzt durch die Tour sechs Monate zuvor und viel lieber wollten wir die Queen Mary 2 genießen, wenn sie weitgehend ruhig und leer war.
Es ist ja auch interessant zu beobachten, wie Passagiere von Bord gehen, andere neu an Bord kommen und unser großes Interesse beim „über die Reling schauen“ galt den Lkw, die zahlreiche Waren und Produkte anlieferten. Diese wurden mit kleinen Gabelstaplern am Kai hin- und hergefahren und schließlich mit Spürhunden untersucht, bevor sie an Bord gebracht werden durften. Na ja, und zwischendurch gingen wir immer wieder etwas essen. Es war ein recht angenehmer und ruhiger Tag.
Zwischenstopp in Southampton
Am späten Nachmittag waren schließlich alle an Bord und wir legten endlich zur Atlantiküberquerung ab. Unser nächster Stopp würde in New York sein. Natürlich waren wir wieder aufgeregt, aber gleichzeitig wussten wir auch, was uns erwarten würde. Es war einfach schön. Die Queen Mary 2 musste direkt nach dem Ablegen zunächst wenden und fuhr kurz darauf an einem Kreuzfahrtschiff namens Norwegian Prima vorbei. Dieses ganz neue Schiff fiel durch seine etwas besondere Optik sehr auf.
Erkennen konnten wir zum Beispiel eine Kartbahn auf den oberen Decks und nicht zu übersehen war die lange Wasserrutsche auf der Backbordseite, die sich über mehrere Decks erstreckte. Offenbar steht bei diesem Kreuzfahrtschiff der Spaßfaktor im Vordergrund. Unser Kapitän Hashmi, der uns sicher über den Ozean brachte, hat es in seiner Begrüßungsrede am Abend ungefähr so beschrieben, dass dieses Schiff zwar alles mögliche an Fun zum Vorschein bringt, doch bei schlechtem Wetter würde man auf der Norwegian Prima lieber nicht den Nordatlantik überqueren wollen. Denn genau dafür ist die Queen Mary 2 als letzter Transatlantikliner konzipiert.
Mit dem Ablegen und der Passage an der Norwegian Prima vorbei ließen wir Europa hinter uns. Wie üblich fuhren wir in Richtung The Solent, dem Meeresarm zwischen dem englischen Festland und der Isle of Wight. An dieser Insel ging die Reise dann vorbei und für uns wurde es Zeit, unter Deck zu verschwinden. Es wurde schon dunkel und das Dinner wartete.
Transatlantikreise mit der Queen Mary 2
Die Überfahrt auf dem Atlantik war wieder einmal ganz angenehm und schlechtes Wetter war nicht zu sehen und zu spüren. Na gut, zu sehen gab es auch sonst nicht viel. Denn an mehreren Tagen hatten wir viele Stunden lang Nebel. Immer wieder verschwand die Nebelwand zwar und man konnte gelegentlich den Himmel und den Sonnenschein sehen, aber eben nicht immer. Aber das war nicht schlimm. Neu war für uns in diesem Zusammenhang nur das Nebelhorn, das regelmäßig ertönte. Obwohl das nun schon unsere fünfte Transatlantikreise mit der Queen Mary 2 war und die siebte insgesamt, hatten wir noch ein Nebelhorn hören müssen.
Ebenfalls neu war für uns auch das Fehlen der morgendlichen Spiele an Deck bzw. im Sportbereich. Normalerweise veranstaltet der Leiter des Sportbereichs Spiele wie Shuffleboard, Bälle werfen oder Ringe werfen. Das fiel zumindest vormittags aus. In den Nachmittagsstunden wurde das von dem Entertainment-Team durchgeführt. Aber die hatten eben nicht die Zeit, das mehrmals am Tag anzubieten. Dieser Umstand war Corona geschuldet. Denn der sportliche Leiter war noch nicht an Bord und auch sonst gab es noch ein paar Einschränkungen.
Das Buffet im Kings Court war etwas weniger umfangreich als sonst. Es gab auch keine besonderen Aktionen wie den leckeren Schokobrunnen oder die Konfekte, die man sich nehmen konnte. Grund hierfür war ebenfalls Corona und die Tatsache, dass das Schiff noch nicht wieder vollbesetzt war. Logisch – weniger Gäste sind auch weniger Veranstaltungen, weniger Speisen und weniger Personal. Da konnte man nur hoffen, dass diese Zeit bald vorbei sein würde.
Dart und Shuffleboard auf einer gemütlichen Fahrt
Die fehlenden Aktivitäten am Vormittag kompensierten wir mit Dart-Wettbewerben im britischen Pub. Das war ein halbwegs netter Ersatz. Halbwegs aber nur deshalb, weil wir hier nicht wirklich gut waren und das nur zum Zeitvertreib machten. An Gewinnen war da kaum zu denken. Ganz anders als beim Shuffleboard, wo wir schon zwischen Hamburg und Southampton unseren ersten Gewinn einstreichten.
Auch mit der Teilnahme an den vielen Quizzen versuchten wir es. Das war okay und ganz witzig und förderte doch interessante Einblicke in die Menschen zu Tage. Besonders bei den wenigen Fragen, die sich um die Queen Mary 2 drehten, konnten wir nur mit dem Kopf schütteln. Ja, Elfriede, das Schiff auf dem du dich befindest, hat zwei Panoramafahrstühle. Sowohl Backbord als auch Steuerbord. Schau dich doch mal um, wir sind immerhin schon einige Tage unterwegs. Das macht dich nicht sympathisch, wenn du glaubst, uns besserwisserisch anpflaumen zu müssen. Unsere Antwort beim Quiz war nun mal die richtige.
Aber unsere Reise auf der Queen Mary 2 war mal wieder grandios und verging viel zu schnell. Und das, obwohl wir während der Überfahrt fast täglich eine Stunde hinzugewannen, weil wegen der verschiedenen Zeitzonen fast täglich die Uhr um eine Stunde zurückgestellt werden musste. Trotzdem hatten wir den Eindruck, dass wir viel schneller als sonst in die Nähe des amerikanischen Kontinents gerieten.
Auf dem Meer von Europa nach Amerika
So hatten wir Bishop Rock natürlich schnell passiert. Bishop Rock ist ein kleiner Felsen, auf dem nicht viel mehr Platz ist als für einen Leuchtturm. Sehen kann man ihn zwar nicht von Bord aus, aber er gilt traditionell als Startmarkierung für die Transatlantiküberquerung und er befindet sich bei den Scilly-Insel vor dem britischen Land’s End.
Schon kurz darauf erfährt man bei der üblichen Mittagsdurchsage des Kapitäns, dass die Azoren der nächstgelegene Landpunkt sind und man sich südlich von Island befinde. Es dauert dann auch nicht mehr lange, bis die Azoren kein Thema mehr sind und plötzlich Neufundland bzw. Kanada als nächste Landstelle erwähnt wird. Und wenn man das hört, dann ist es ja auch eigentlich nur noch ein Katzensprung bis New York.
Und wer glaubt, unterwegs würde es nichts zu sehen geben, der irrt sich gewaltig. Südlich von Neufundland und Nova Scotia gibt es einen Bereich, der als großartiger Lebensraum für eine Vielzahl an Meeresbewohnern gilt. Dort trifft kaltes Wasser aus der Polarregion auf den warmen Golfstrom, was mit dazu beiträgt und man hat oft die Chance Delfine und sogar Wale zu sehen.
Wale und Delfine
Delfine hatten wir auf unseren Atlantiküberquerungen schon häufiger gesehen. Aber Wale fehlten uns noch. Doch zwei Tage vor Erreichen der USA gaben sie uns die Ehre. Und wie. Während der Passage durch die Region standen wir am Abend an der Reling. Nur wenige andere Passagiere waren draußen, weil für die meisten schon die Dinnerzeit begonnen hatte. Wir beobachteten bei sehr ruhiger See die Wasseroberfläche und konnten in der Ferne tasächlich zunächst jede Menge Delfine beobachten.
Gleichzeitig gab es aber auch immer wieder Fontänen von Walen zu sehen, aber das waren nur Fontänen. Zugegeben, was heißt „nur“? Das ist ja schon toll. Aber Wale konnten wir deswegen logischerweise nur ahnen. Doch plötzlich hatte sich einer der Wale wohl gedacht, er könne uns besuchen kommen. Während wir auf der Backbordseite standen und gegen das Abendlicht schauten bzw. nach rechts fuhren, tauchte plötzlich unmittelbar neben der Queen Mary 2 ein Wal auf. Keiner der anderen Passagiere konnte ihn wahrnehmen, nur wir sahen ihn. Denn wir standen zufälligerweise genau richtig und der Wal war direkt neben uns. So nah, dass ich schon befürchtete, es würde zu einer Kollision kommen.
Es war ein beeindruckender Augenblick und Anblick, denn immerhin standen wir auf Deck 7, etliche Meter über der Wasseroberfläche und trotzdem wirkte der Wal enorm groß. Denn während so einer langen Reise auf dem Wasser verliert man das Gespür dafür, wie weit unten das Wasser ist. Wir mussten uns daran erinnern, wie klein der Spürhund in Southampton war oder wie weit unter uns der Lkw mit den Anlieferungen stand, um einen ungefähren Vergleich ziehen zu können, wie groß der Wal war. Er war riesig. Leider war dies nur ein sehr kurzer Augenblick. Selbst wenn wir die Kamera zur Hang gehabt hätten, wären wir wohl nicht schnell genug gewesen. Gleiches gilt für das Smartphone. Es hätte nie im Leben geklappt, ein Foto zu machen und so gaben wir uns sehr gerne mit der Erinnerung zufrieden, einen echten Wal gesehen zu haben. Wenngleich wir auch nicht wissen, was für eine Art Wal es war.
Ankunft mit dem Schiff in New York
Doch so schön eine Reise ist, geht sie auch immer wieder mal zu Ende. Nach neun Tagen ab Hamburg bzw. sieben Tagen ab Southampton war es dann soweit. Die Koffer hatten wir am letzten Seetag gepackt und schon war es frühmorgens gegen halb vier, als wir aufstanden. Denn kurz darauf würde die Queen Mary 2 die Verrazano-Narrows-Bridge unterqueren, was immer wieder ein sehenswerter Moment ist. Zwischen dem Schornstein der Queen Mary 2 und der Unterseite der Brücke ist nämlich nur ein kleines Stück Platz und man könnte fast meinen, dass wir die Brücke rammen würden.
Nörgelei deutscher Touristen gab es aber auch hier, weil eben nicht alle gleichzeitig an der Reling stehen können. Nun, dann muss man halt ein wenig früher aufstehen und nicht auf den letzten Drücker zur Reling kommen, wenn man die Brücke bereits unterquert hat. Kurz hinter der Brücke kommt dann langsam die Freiheitstatue in Sicht und die beleuchtete Skyline von New York wird immer größer. New York, die Stadt, die niemals schläft, macht um diese Zeit eigentlich immer einen recht entspannten Eindruck. Doch eine Geräuschkulisse gibt es auch hier bei der Einfahrt in den Hafen und um diese Uhrzeit. Denn die Bojen, die in der Bucht von New York verankert sind, sind nicht nur sichtbar, man hört sie auch. Sie haben allesamt eine Glocke.
Nach dem Anlegen am Kai hieß es dann wie immer warten. Warten darauf, dass man von Bord gehen muss. Die Zeit verbrachten wir natürlich wieder mit Frühstück, rumlaufen und den Anblick der Skyline von New York genießen. Irgendwann am Morgen war es dann soweit und wir schnappten uns das restliche Gepäck, um uns in die Schlange einzureihen, die zur Ausschiffung führte.
Ausschiffen und Start zum Roadtrip USA
Leider ist es in New York immer so, dass diese Warteschlange relativ lang ist und man sehr lange warten muss. Das liegt allerdings an der örtlichen Behörde. Die Reederei Cunard kann nichts dafür und versucht schon im Vorfeld, die Ausschiffungszeiten zu dehnen. In anderen Häfen besteht die Problematik nicht. Da nützt es dann auch nichts, wenn man als deutscher Tourist rumpöbelt, dass dies „kein Luxus“ sei. Und es wirkt auch eher nur peinlich, wenn man trotzig wie ein kleines Kind, einen Stuhl hinter sich herzieht, um sich laut und demonstrativ hinzusetzen.
Wenn es denn so schlimm ist, könnte man ja auch die Wartezeit im Büffetrestaurant absitzen und sich an den Köstlichkeiten vergreifen. Aber die guten Damen werden nach dem Verlassen des Schiffes gemerkt haben, dass die Schlange im Terminal weiter ging und erst nach Vorzeigen des Reisepasses endete. Aber solche Sachen sind ja bekanntlich typische Kleinigkeiten anderer Mitreisender, über die man nur den Kopf schütteln kann oder viel besser, über die man schmunzelt. Denn diese Überquerung des Atlantiks mit der Queen Mary 2 war mal wieder ein Traum und definitiv nicht unsere letzte Reise mit dem Schiff. Nur sechs Wochen später werden wir die Strecke natürlich zurück fahren.
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