Die Mojave-Wüste im Westen der USA hat mich zugegebenermaßen auch ziemlich fasziniert. Ich stehe ja sowieso auf karge, weite Landschaften, ob sie nun in Patagonien, in der Mongolei oder im Norden Skandinaviens sind, spielt dabei keine Rolle. Und normalerweise bin ich ja eher für kühlere Regionen geschaffen, doch in der Mojave-Wüste ist es zwar sehr heiß, aber es herrscht eine trockene Luft.

Diese Wüste ist keine reine Sandwüste, wie man sie sich von der Sahara her vorstellt. Ganz im Gegenteil, in der Mojave-Wüste gibt es viel Leben. Ich habe viele kleine Löcher und Höhlen im Boden gesehen, in denen tierische Wüstenbewohner sich versteckt hielten. So gut versteckt sogar, dass ich sie nicht sehen konnte. Im Falle der Klapperschlange, die in der Mojave-Wüste lebt, war das wohl auch besser so.

Dafür flogen aber einige Greifvögel über unseren Köpfen hinweg und an Pflanzen mangelt es auch nicht. Dominierend ist hierbei die Joshua-Palmlinie, bekannt auch als Joshua-Tree. Sie sieht man immer wieder und prägt die einsame Weite der Landschaft.


Aber es gibt in der Wüste auch eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten, die von Menschenhand gemacht wurden. Kein Wunder, die Wüste erstreckt sich immerhin über die vier Bundesstaaten Kalifornien, Arizona, Utah und Nevada. Die letzten drei Bundesstaaten bilden inmitten der Wüste ein Dreiländereck, das wir über eine einsame und lange Schotterpiste erreichten.


Gelegentlich stößt man auch auf klassische Sachen, die für die USA stehen, so zum Beispiel das Peggy Sue’s Diner an der Route 66. Die legendäre Straße verläuft genau daran vorbei und es ist natürlich Pflicht, wenigstens mal einen Blick hineingeworfen zu haben.

Spannend sind dann auch die kleinen Begebenheiten unterwegs, wenn zum Beispiel nach kilometerlanger Fahrt auf den Highways ganz ohne Gegenverkehr ein Rennradfahrer auf der anderen Straßenseite zu sehen ist. Weit und breit kein Haus, keine Tankstelle, kein Auto und dieser Radfahrer ist irgendwo im Nirgendwo unterwegs.

Außerdem sieht man immer wieder mal Solarkraftwerke, denn auf Sonnenlicht ist hier ziemlich Verlass und dementsprechend ist es hier auch, wie eingangs schon erwähnt, sehr warm. So warm, dass in der kalifornischen Kleinstadt Baker sogar das größte Thermometer der Welt steht.


Lebensfeindliche Wüste, aber schön
Und ganz nebenbei gehört auch der Nationalpark Death Valley zur Mojave-Wüste. Und wie warm es dort werden kann, habe ich ja bereits im Blog-Artikel zu meinem Besuch im Death Valley beschrieben.


Kurzum, es ist also eigentlich für den Menschen eine lebensfeindliche Region. Dennoch hat man sich in der Mojave-Wüste niedergelassen und eine der heute bekanntesten Städte der Welt gegründet: Las Vegas. Und es ist wirklich so seltsam, wie man es sich vorstellt. Lange fährt man durch die Wüste auf einer breiten Interstate und dann taucht plötzlich ziemlich unpassend die Skyline dieser Spielerstadt auf und man fragt sich unweigerlich, wer hier eigentlich leben möchte.

Die Mojave-Wüste zu sehen und ein paar Tage zu erleben ist eine Sache, aber dort dauerhaft zu leben eine andere. Kein Wunder also, dass man auch Ortschaften findet, die schon vor langer Zeit wieder aufgegeben wurden. Hin und wieder passiert man also abseits der großen Interstate auf kleineren Highways dann auch auf ausgestorbene Geisterstädte, in denen kein Leben mehr herrscht – außer eben das von Joshua Trees und Klapperschlangen.

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